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Kategorie: Auf dem Jakobsweg

Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 4, Montagnin/Cremon

Gehzeit: 6 Stunden 30 Minuten, Montagnin/Cremon, Le Moulin Der Tag gehört der Rhone und den Rhoneauen bis Chanaz am Canal de Savieres, der den Lac du Bourget mit der Rhone…

Gehzeit: 6 Stunden 30 Minuten, Montagnin/Cremon, Le Moulin

Der Tag gehört der Rhone und den Rhoneauen bis Chanaz am Canal de Savieres, der den Lac du Bourget mit der Rhone verbindet. Der Espresso und die Tarte aux Pommes genehmigen wir uns an diesem schönen Gewässer. Ausflugsschiffe fahren vorbei, lassen Urlaubsgefühle aufkommen (na ja, eigentlich sind wir ja auf Urlaub, oder?). Im Ort gibt es eine alte Ölmühle zu besichtigen. Der Weg bis zu unserer Moulin zieht sich noch. Eine alte Mühle, die von einem Künstlerpaar bewohnt und renoviert wird. Etwas ganz besonders ist der Garten. Ein steiler Hang von einigen sehr lebendigen, Bächen durchzogen. Wir können uns gar nicht satt sehen. Der Hausherr versucht im Garten sein Glück beim Fischen. Das gemeinsame Abendessen mit den Gastgebern in ihrem gemütlichen Wohnzimmer besteht aus einem köstlichen Kartoffelkäseauflauf mit Salat und Apfelmus mit Baisers. Den geschmackvoll gestalteten Schlafraum haben wir für uns alleine. Wir sind heute die einzigen Gäste und haben die ganze Aufmerksamkeit der liebenswürdigen Wirtsleute.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 3, Pont du Fier

Gehzeit: 5 Stunden, Pont du Fier, La Rotisserrie du Fier Nach dem kargen Frühstück in einer bahnhofsrestaurantähnlichen Gaststube verlassen und vergessen wir bei einer sehr schönen alten Brücke, der Grand…

Gehzeit: 5 Stunden, Pont du Fier, La Rotisserrie du Fier

Nach dem kargen Frühstück in einer bahnhofsrestaurantähnlichen Gaststube verlassen und vergessen wir bei einer sehr schönen alten Brücke, der Grand Pont (1677) und auf schönen Wegen den ungastlichen Ort wieder. Ein Höhepunkt des Tages ist die Stadt Seyssel. Erstens, weil ich dort einen guten Espresso bekomme und wir gemütlich das Treiben einer französischen Stadt beobachten, und zweitens gibt es dort eine imponierende Hängebrücke über die Rhone aus dem 19. Jahrhundert. Auf dem Mittelpfeiler befindet sich eine große Marienstatue. Eine Bank in idyllischer Umgebung an der Rhone verführt mich zu einem verdienten Mittagsschläfchen. Die Rhone begleitet uns bis Pont du Fier. Die Fier mündet hier in die Rhone und an dieser Fier liegt sehr romantisch der Garten unseres heutigen Quartiers. Ein einfaches Zimmer, sehr eng aber in Ordnung. Das Abendessen im dazugehörigen Restaurant ist französisch gut. Eine französische Pilgerin leistet uns Gesellschaft. Das Gehen ist für sie Gebet und dafür hat sie sich von ihrer Familie zwei Wochen Auszeit genommen. Sie ist langsam unterwegs und möchte alles um sich herum bewusst aufnehmen. Mutter und Sohn aus Deutschland sehen wir heute zum ersten Mal.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 2, Frangy

Gehzeit: 5 Stunden 15 Minuten, Frangy Hotel Moderne Bei angenehmen Wanderwetter durchqueren wir auf Nebenstraßen und Pfaden kleine Weiler und Wäldchen. Den Anstieg zum Dorf Chaumont lassen wir aus, indem…

Gehzeit: 5 Stunden 15 Minuten, Frangy Hotel Moderne

Bei angenehmen Wanderwetter durchqueren wir auf Nebenstraßen und Pfaden kleine Weiler und Wäldchen. Den Anstieg zum Dorf Chaumont lassen wir aus, indem wir auf der Straße den Hügel umgehen und damit früher in den wenig attraktiven Ort Frangy kommen. Wir sind im Departement Savoyen (Savoi und Haute-Savoi). Das Hotel Moderne ist 140 Jahre alt und seitdem kaum renoviert worden. Die Decken sind löchrig und verschlissen, das Bad schimmelig… Augen zu und durch! Der Blick auf die alten Bäume entschädigt uns ein wenig. Heute hat kein Restaurant offen und wir bekommen in einer kleinen Imbissstube eine mittelmäßige Pizza.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 1, Anreise

Gehzeit: Zwei Stunden 50 Minuten, von Genf nach Col de Mont-Sion Hotel Rey Um drei Uhr früh läutet der Wecker. Mit dem Flugzeug geht es nach Zürich und dann mit dem…

Gehzeit: Zwei Stunden 50 Minuten, von Genf nach Col de Mont-Sion Hotel Rey

Um drei Uhr früh läutet der Wecker. Mit dem Flugzeug geht es nach Zürich und dann mit dem Zug bequem nach Genf. Es nieselt leicht als Konrad (mit 72 Jahren.) und ich (mit 64 Jahren) nach einer kurzen Taxifahrt in Verrieres unsere Wanderung starten. Der Rucksack lastet schwer auf den Schultern. Es geht gleich einmal bergauf. Mensch, warum tue ich mir das eigentlich an? Bei den Resten des ehemaligen Karthäuserklosters Chartreuse de Pomier genieße ich bereits den Ausblick in die weite Landschaft und der Weg nimmt mich langsam auf. Das Bett im freundlichen Hotel Rey in Mont Sion ist französische 1,40m schmal. Daran dürfen wir uns gleich einmal gewöhnen. Ebenso an den nächtlichen Kampf mit der gemeinsamen Wolldecke und dem großen Leintuch. Französisch köstlich ist unser erstes landesübliches mehrgängiges Abendmenü in Gesellschaft eines Schweizer Ehepaars und eines deutschen Herrn und seiner Wanderpartnerin.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Von Genf nach Cahor

Wer den Jakobsweg einmal geht, geht ihn immer wieder – das gilt zumindest für mich. Seit 14 Jahren bin ich auf dem Jakobsweg unterwegs. Teilweise mit meinem Partner und teilweise mit…

Wer den Jakobsweg einmal geht, geht ihn immer wieder – das gilt zumindest für mich. Seit 14 Jahren bin ich auf dem Jakobsweg unterwegs. Teilweise mit meinem Partner und teilweise mit Gruppen. Jahr für Jahr. Jetzt lässt er mich nicht mehr los. Er ist für mich ein Stück Heimat geworden. Das Unterwegssein, das Wandern, das Pilgern ist ein zutiefst existentielles Geschehen und bringt den Aspekt der Tiefe, der Langsamkeit, der Intensität und der Spiritualität in unser Leben. Ein Gefühl der Freiheit stellt sich ein. Das betrifft in erster Linie das Gehen über mehrere Wochen.

Am Anfang des Weges ist das Ende so fern. Rückblickend scheint die Reise nicht länger als einen Tag gedauert zu haben. Der Weg ist oft mühsam, manchmal eine Überwindung, aber immer eine Befreiung. Hier auf The bird’s new nest konntet ihr mich schon auf einer Wanderung begleiten. Wir haben den Jakobsweg von St. Jean Pied de Port bis Santiago de Compostella begangen, 800 Kilometer lang. Mein Reisebericht zu diesem Abschnitt des Jakobsweges beginnt hier.

Ein Jahr später geht es weiter, diesmal nicht in Spanien, sondern in Frankreich. Wir gehen 550 Kilometer von Genf nach Cahor. Diese Reise hat 2010 stattgefunden, einiges mag deshalb veraltet sein, aber in meiner und in Folge auch in eurer Erinnerung wird jeder Tag wieder ein Teil unserer Gegenwart!

“Mögen sich die Menschen als Pilger auf den Weg machen – und danach als Pilger weitergehen!” Peter Lindenthal (Autor der Wanderführer “Auf dem Jakobsweg durch Österreich” und “Auf dem Jakobsweg durch Süd-Österreich, Slowenien und Südtirol”)

Ich freue mich auf unseren gemeinsamen Weg!

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Auf dem Jakobsweg: Ausrüstung

Als Packhilfe oder Basis für eure Ausrüstung könnt ihr hier mein Gepäck für den Jakobsweg nachlesen: • Leichte hohe Wanderschuhe (mir passt Lowa gut), zwei Nummern größer als normal mit…

Als Packhilfe oder Basis für eure Ausrüstung könnt ihr hier mein Gepäck für den Jakobsweg nachlesen:

• Leichte hohe Wanderschuhe (mir passt Lowa gut), zwei Nummern größer als normal mit Sporteinlagen vom Podologen (Peter Schleifer, 1140 Wien) oder vom Orthopäden (alles sollte gut eingegangen sein)
• Wanderhose – Beine abzippbar
• Leichter Rucksack – 35 Liter – und Regenabdeckung
Meine persönlicher Rucksackinhalt:
• Stöcke (sehr wichtig zur Entlastung der Füsse und Gelenke!)
• Kleiner leichter Taschenschirm
• Dünnes Plastikcape
• Regenhose (auch sehr nützlich als wärmende Überhose bei Wind und Sturm)
• Ein Paar leichte Trekkingsandalen
• Wind- und wasserdichter Anorak
• Leichte Wasserflasche (3/4 Liter)
• Zwei Paar dicke Wandersocken (keine Wolle) in den ersten Tagen die Socken nicht wechseln
• Eine leichte Wanderhose für abends (und als Zweithose bei Bedarf)
• Zwei Paar dünne Socken für abends
• Leichte Fleecejacke
• Dickerer leichter Fleecepulli
• Langärmelige Wanderbluse
• Zwei T-Shirts Kurzarm
• T-Shirt ärmellos
• Ein BH
• Zwei Microfaseruntehosen
• Eine Leggings (für nachts oder als Unterhose bei Kälte)
• Eine Turnhose (ebenfalls für nachts)
• Ein warmes und ein leichtes Stirnband
• Zwei Halstücher
• Handschuhe
• Ein leichter kleiner Schlafsack (haben wir nicht gebraucht, weil wir immer in Hostels, Pensionen, Casa ruals, Hotels übernachtet haben)
• Handy und Ladegerät (Kamera und Ladegerät hat Konrad gehabt)
• 3 Meter lange, dünne, leichte Wäscheleine (Schnur) incl. vier leichte Kluppen (Wanderbedarf)
• Bauchtasche für Geld und Dokumente
• Toilettentasche leicht, zum Aufhängen: Kinderzahnbürste, kleine Menge Shampoo (auch zum täglichen Wäschewaschen – es gibt auch immer wieder in den Quartieren Seife oder Shampoo). Kleine Tube Zahnpasta (für uns beide), persönliche Gesichtscreme in kleinen Tiegel aus Apotheke umgefüllt, Sonnencreme, Fußcreme, Sportcreme gegen Muskelverspannungen.
• Hygieneartikel können immer wieder gekauft werden. Man findet auch in kleinen Orten eine Farmacia.
• Reiseapotheke: Notfallstropfen, Nux vomica D6 Globuli (Übelkeit, Völlegefühl), Arnica D6 Globuli (Verletzungen, Prellungen), Teebaumöl (Insektenstiche auch vorbeugend, Aphten im Mund…), Kyttasalbe (Gelenksentzündungen, Schienbeinentzündung…), Aspirin, Parkemed, Nebacetin, Siriderma Aufbaucreme intesiv (mit Zink bei allergischen Hautreaktionen, Hitzeausschlag, Sonnenbrand, kleinen Verletzungen – habe auch Mitpilgern damit helfen können), Siriderma Aufbaupflegecreme (zur Nachbehandlung und Pflege der Haut), Compeedpflaster sollte bereits bei der kleinsten Rötung vorbeugend gegen Blasen verwendet werden.
• Verbandszeug, Bandagen

Alle Kleidungsstücke sind leicht waschbar, schnelltrocknend und wurden nach Gewicht ausgewählt. Alles zusammen hat neun Kilogramm gewogen, mit kleiner Jause und Wasser kamen zehn Kilo zusammen. Jeder Deka mehr ist eine Belastung für den ganzen Körper und besonders für die Knie und die Füsse. In Pamploma auf der Post trifft man viele Pilger, die Sachen nach Hause schicken. Wir haben auch gemeinsam 2,5 Kilogramm für 35 Euro Porto nach Hause geschickt. Tipp: Für den Transport im Flugzeug haben wir unsere Rücksäcke in große (leichte), blaue Ikeataschen gesteckt!

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Auf dem Jakobsweg: Gesundheitstipps

Pro Tag sind wir zwischen 20 und 30 Kilometer gegangen – sehr wichtig ist hier die Fußpflege! Ich ziehe möglichst in jeder Pause meine Schuhe und Socken aus und lüfte…

Pro Tag sind wir zwischen 20 und 30 Kilometer gegangen – sehr wichtig ist hier die Fußpflege! Ich ziehe möglichst in jeder Pause meine Schuhe und Socken aus und lüfte auch die Einlagen. Jede noch so minimale Druckstelle sollte beachtet und sofort mit Blasenpflaster geschützt werden. Abends und morgens haben wir die Füsse gut eingecremt. Konrad schwört auf die Hirschtalgsalbe und auf seine französische Sportcreme. Ich habe eine Schrundensalbe von Scholl verwendet. Am Anfang die Socken nicht waschen und wechseln!

Langsam starten und aufbauen. In den ersten Tagen nicht zu lange gehen. Den Körper langsam an das Gewicht des Rucksacks gewöhnen. Die Überlastung führt zu den typischen Beschwerden, die wir in den Quartieren gesehen haben: Schienbeinentzündung, entzündete Gelenke, Knieschmerzen, offene Fersen, entzündete Blasen, blaue Fußnägel die abfallen oder sich entzünden, Schulterschmerzen. Einige Wanderer sind dann nur noch bis zu 10 Kilometer am Tag gehumpelt. Mir haben in der Nacht immer wieder meine Hüften zu schaffen gemacht. Das Schlafdefizit hat sich dann am Tag ausgewirkt. Ich war schneller müde und schlapp. In den letzten zehn Tagen war das aber vorbei. Konrad hat gar keine Probleme gehabt und war immer bestens ausgeschlafen.

Es gibt immer wieder Brunnen mit Trinkwasser. Nachdem uns ein Pilger erzählt hat, dass zwei Mal je drei Tage im Krankenhaus sein Durchfall behandelt wurde, haben wir nur noch Wasser in Flaschen gekauft.

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Auf dem Jakobsweg: Unterkünfte

Wir haben immer in einem Doppelzimmer übernachtet, die es auch manchmal in Herbergen gibt. Es war uns einfach wichtig, ausgeschlafen zu sein und auch gepflegte Sanitäranlagen zu haben. Nachdem wir…

Wir haben immer in einem Doppelzimmer übernachtet, die es auch manchmal in Herbergen gibt. Es war uns einfach wichtig, ausgeschlafen zu sein und auch gepflegte Sanitäranlagen zu haben. Nachdem wir jedem Abend vorher telefonisch das Zimmer reserviert hatten, konnten wir uns am nächsten Tag Zeit lassen und in Ruhe Sehenswürdigkeiten am Weg genießen oder bei Bedarf eine ausgiebige Siesta halten.

In den öffentlichen Herbergen – diese kosten zwischen drei und zwölf Euro – müssen sich die Pilger bereits Mittags anstellen um noch ein Bett zu bekommen. Das führt dazu, dass viele schon um vier Uhr aufstehen, um möglichst schnell zum nächsten Zielort zu hetzen. Die Herbergen wurden sehr unterschiedlich beurteilt. Sehr viele positiv und es ist sicher ein spezielles Erlebnis sehr einfach zu übernachten, ich kann verstehen, dass viele dies nicht nur aus finanziellen sondern auch aus ideologischen Gründen tun.

Wir haben einen guten französischen Quartierführer: “Miam miam do do”. So haben wir mehr Möglichkeiten zur Auswahl, als der Wanderführer anbietet.
Ein paar Unterkünfte, in denen wir uns besonders wohlgefühlt haben, oder die von Pilgern gut bewertet wurden, möchte ich chronologisch aufzählen:

• Nach Larrosana das **-Landhotel Akerreta: www.hotelakerreta.com (DZ 71 Euro), ein altes, wunderschön renoviertes Haus auf einem Dorfplatz (Waschmaschine/Trockner).
• Najera, Hotel San Fernando: Tel.: 0034941363700 (DZ 60 Euro), direkt am Fluss.
• Los Arcos, das österreichische Refugio, wurde von Pilgern als besonders schön und angenehm bewertet.
• Santo Domingo, Hospederia Abado Cistercienses (DZ 60 Euro)
• Villafranco, Montes de Oca Casa Rural Alpagateria (DZ 40 Euro): Nette kleine Bar mit ausnahmsweise gutem Essen auf dem großen Lastwagenparkplatz in der Nähe (Waschmaschine/Trockner).
• Itera de la Vega, Albergo/Hotel (DZ 38 Euro) oder kurz vorher, noch vor der Brücke, in der Herberge der Eremita San Nikolaus – sehr schöne Atmosphäre.
• Boadilla del Camino, Albergue Restaurante Casa Rual “En el Camino” mit einem märchenhaften Garten – gleich bei der Kirche, gutes Essen: Tel.: 979810284/979730579

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• Villalcazar de Sirga, Hotel Restaurant “Infanta Dona Leonor”: Nette Atmosphäre, gepflegte Zimmer.
• Calzadilla del la Cueza, Hotel–Bar-Albergue “Camino Real” (DZ 40 Euro): Gutes Essen, freundliche Atmosphäre, es wird Englisch gesprochen.
• San Nicolas del Real Camino: Kleiner Ort, in einer Nebengasse (nicht vor der Kirche), gemütliches und gutes Restaurant. Sehr bemühte Bedienung.
• Hospital de Orbigo, Auberge San Miguel: Tel.: 609420931, wird von Pilgern sehr gut bewertet.
• Murias de Rechivaldo (gleich nach Astorga): Ein besonders gepflegtes Dorf. Es gibt dort auch eine Aubergue. Sehr schön ist es in der Hosteria Casa Flor (DZ 70 Euro): Tel.: 609478323, www.hosteriacasaflor.com, preisgünstiges und gutes, gepflegtes Essen!
• Rabanal del Camino, Herberge im Benediktinerkloster von Monte Irago (deutsche Mönche), zwei oder mehrere Tage Meditationsaufenthalt möglich.
• Samos, Hotel Veiga: Tel: 982546052/982546042, Essen und Wohnen gut und günstig. Albergue im Kloster.
• Mogade (100 Kilometer vor Santiago), Casa Morgade (DZ 27 Euro): Es wird englisch gesprochen. Ein ganz besonders schönes, altes, renoviertes Steinhaus an einem ruhigen, idyllischen Platz! Essen gut! Dort lohnt es sich, Pause zu machen und vielleicht zwei Nächte zu bleiben um die Ruhe und die wunderschöne Umgebung aufzunehmen (Waschmaschine).

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Auf dem Jakobsweg: Am Ziel

Von mir kann ich sagen, dass ich, wieder zu Hause angekommen, eine starke Veränderung bei mir spüre. Ich habe erst jetzt – zu Hause – das Gefühl, am Ziel und…

Von mir kann ich sagen, dass ich, wieder zu Hause angekommen, eine starke Veränderung bei mir spüre. Ich habe erst jetzt – zu Hause – das Gefühl, am Ziel und gleichzeitig am Start eines neuen Weges angekommen zu sein. Das gilt auch für meine Partnerschaft mit Konrad. Wir sind an Grenzen gestoßen, die reinigend sind.

Ich fühle mich wohl, ich fühle mich frei. Auch die Schmerzen in der Hüfte, die mich immer wieder in der Nacht geplagt haben sind verschwunden. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es wichtig ist, wirklich lange zu gehen. Erst nach rund drei Wochen ist bei mir das Gehen leichter geworden und meine Gedanken haben sich allmählich gewandelt. Meine Überlegungen und Sorgen um meine Angehörigen und mir nahe stehenden Mitmenschen haben langsam eine andere Dimension angenommen. Alles ist leichter geworden. Ich kann loslassen und alles einer höheren Macht übergeben. Ich kann darauf vertrauen, dass jede Entwicklung notwendig und gut ist – für alle. Ich kann unerfüllbare Erwartungen an meinen Partner ohne Wehmut loslassen. Was der Partnerschaft sehr gut tut. Das alles kann man bei kürzeren Touren nicht erleben. Meine Seele und auch der Körper brauchen diese Zeit um sich verändern zu können. Noch wirkungsvoller ist es daher, wenn man sich noch mehr Zeit für den (inneren) Weg gönnt. Das erklärt auch die “Sucht” vieler Menschen, den Weg immer wieder zu gehen.

Ich möchte weiter auf dem Weg bleiben und immer wieder neue – auch andere – Wege gehen mit dem Ziel, ganz bewusst und gut vorbereitet einmal das allerletzte Ziel zu erreichen.

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Auf dem Jakobsweg: Begegnungen

Vielen Menschen begegnen wir immer wieder. Da sind zwei reizende, humorvolle irische “Mädchen” in meinem Alter, ein deutscher Pilot, eine Koreanerin, die sich sehr plagt und eisern durchhält, ein junger…

Vielen Menschen begegnen wir immer wieder. Da sind zwei reizende, humorvolle irische “Mädchen” in meinem Alter, ein deutscher Pilot, eine Koreanerin, die sich sehr plagt und eisern durchhält, ein junger deutscher Mann mit seinem Hund – der es mit ihm nicht leicht hat in den Quartieren – ein deutsches Ehepaar, dass zum Dank für seine gesunden Kinder und Enkel den Weg geht. Ungarische lebensfrohe, strahlende Zwillingsschwestern, zwei Schwestern aus Quebec, die höchst gelenkig Lockerungsübungen auf dem Weg machen und uns Sticker aus ihrer Heimat schenken. Es sind Mutter und Tochter und ein Sohn mit seiner Mutter unterwegs, mit einem Ehepaar aus Kühnsdorf freunden wir uns an. Konrad borgt ihm eine leichte Windjacke, die er uns bei unserem Augustaufenthalt in Kärnten zurückgeben will. Wir freuen uns auf das Wiedersehen und den Erfahrungsaustausch. Ein australischer Schuldirektor ist mit dem Fahrrad in Europa unterwegs. Daniel, Karin und Waltraud aus Vorarlberg treffen wir eine Zeit lang immer wieder. Auch in der Pilgermesse in Santo Domingo de la Calzada, einer Kirche, in der über einem Nebenaltar ein weißer Hahn mit seiner weißen Henne lebt, zur Erinnerung an das Hühnerwunder. Der kräht natürlich auch während der Messe ungeniert. Ein spanischer Reiter aus Villafranca imponiert mit seinem schönen Pferd. Er geht täglich nicht mehr als wir Fußgänger. Zwei Franzosen sehen wir seit den Pyrenäen immer wieder.

Einen Schweizer Pilger treffen wir vor der großen Kathedrale des kleinen Ortes Los Arcos. Dort bekommen wir gemeinsam mit vielen Pilgern den Pilgersegen. Er geht den Weg, um sich mit seinem Burn-Out-Syndrom auseinander zu setzen. Er hat sich vorgenommen, den Weg in Ruhe und in kurzen Etappen zu gehen. Wir rasten Tage später in Navarette auf dem schönen Dorfplatz. Der Schweizer rennt mit bandagierten Beinen vorbei, grüßt uns, zeigt auf seine Beine – Schienbeinentzündung –, hat keine Zeit stehen zu bleiben. In Calzado del Coto überholt er uns wieder. Für die Virgin del Camino nach Leon hat er ebenfalls keine Zeit. Wir winken ihm ein letzes Mal zu – die Beine sind immer noch bandagiert – und sehen ihn nicht mehr wieder. Hubert und Rosemarie aus Deutschland helfen wir mit der Kyttasalbe aus, die gibt es in Spanien nicht. Wir freuen uns, als wir sie in Santiago wiedersehen. Dank der Salbe wollen sie auch noch bis zum Cap Finesterre weitergehen. Auch von den kanadischen Schwestern und den irischen Damen können wir uns in Santiago verabschieden.

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