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Kategorie: Auf dem Jakobsweg

Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 13, Tallode

Gehzeit: 2 Stunden 10 Minuten, Tallode, Ferme Chambre d’Hotes Madame Allegre Vor dem Frühstück besuchen wir die gut besuchte Pilgermesse in der Kathedrale von Le Puy. Ein buntes internationales Volk…

Gehzeit: 2 Stunden 10 Minuten, Tallode, Ferme Chambre d’Hotes Madame Allegre

Vor dem Frühstück besuchen wir die gut besuchte Pilgermesse in der Kathedrale von Le Puy. Ein buntes internationales Volk trifft sich hier. Le Puy ist für die Franzosen der beliebte Startpunkt – auch für organisierte Pilgergruppen. Die Sonne scheint ganz schön heiß! Wir haben heute nur in der Nähe von Le Puy auf einem Bauernhof ein Quartier reservieren können. Es bleibt uns daher Zeit durch die Stadt zu gehen, einzukaufen und Postkarten aufzugeben. Ein 2,5 Kilogramm schweres Paket mit entbehrlichen Sachen wird nach Hause geschickt. Eine Demonstration gehen die Erhöhung des Pensionsalters formiert sich unter großer Lärmentwicklung unter unserem Hotelfenster und wir begleiten diese ein Stück auf der GR 65 (Grand Route) obwohl uns dieses Thema, wie angenehm, nicht mehr betrifft. Auf dem steilen Weg bergauf können wir uns mehrmals mit einem Blick zurück von diesem besonderen Ort verabschieden. Auf dem Bauernhof treffen wir zwei französische Pilgerinnen die uns unser einfaches Zimmer zeigen. Bis Madame Allegre kommt hängt unsere tägliche Wäsche schon zum Trocknen im Fenster. Am Abend gibt es ein, für diese Region typisches, Linsengericht (Lentilles). Etwas ganz Besonderes ist der selbsterzeugte Käse. In den Kelleräumen neben dem Pilgerspeiseraum reift dieser auf Holzregalen. Als Barbara aus München auch noch kommt wohnen wir zu viert in diesem Haus. Die vielen ländlichen Fliegen sind ganz schön lästig.

 

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 12/2, Le Puy en Velay

Gehzeit: 4 Stunden 15 Minuten, Le Puy en Velay, Hotel Dyke Als wir anschließend den nächsten Hügel hinauf kommen, sehen wir eine schwarze Wolkenwand, die uns bis Saint-Germain-Laprade begleitet. Am…

Gehzeit: 4 Stunden 15 Minuten, Le Puy en Velay, Hotel Dyke

Als wir anschließend den nächsten Hügel hinauf kommen, sehen wir eine schwarze Wolkenwand, die uns bis Saint-Germain-Laprade begleitet. Am Ortsbeginn spüren wir die ersten Tropfen und beim Supermarkt fängt es an zu schütten. Die letzten fünf Kilometer bewältigen wir bei strömendem Regen mit dem Taxi. Auch während wir das einfache kleine Hotelzimmer beziehen schüttet und hagelt es immer wieder.

In einer Regenpause steigen wir die vielen Stufen zur berühmten Kathedrale Notre-Dame-De-France aus dem elften und zwölften Jahrhundert hinauf Am Hauptaltar die schwarze Madonna mit dem vor ihr stehenden schwarzen Kind. Beide in schönen Gewändern. Mich beeindruckt und berührt mehr ein neues Gemälde auf dem Madonna und Kind sehr schlicht abgebildet sind. Ein Stern beleuchtet beide. Wunderschön auch zwei moderne Heiligenfiguren, die sich genauso wie der moderne Altar, ein golddurchzogener Marmorblock mit einem gläsernen Kreuz darüber, der alten Kirche harmonisch anpassen. Wir sehen in der Kathedrale und in der Stadt auffallend viele Pilger und müssen für die nächsten Tage unsere Pläne ändern, weil die entsprechenden Quartiere bereits ausgebucht sind.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 12, Le Puy en Velay

Gehzeit: 4 Stunden 15 Minuten, Le Puy en Velay, Hotel Dyke Heute habe ich wunderbar geschlafen und schaue aus dem Fenster zu, wie die Pferde liebevoll versorgt werden. Alle Gäste…

Gehzeit: 4 Stunden 15 Minuten, Le Puy en Velay, Hotel Dyke

Heute habe ich wunderbar geschlafen und schaue aus dem Fenster zu, wie die Pferde liebevoll versorgt werden. Alle Gäste sitzen beim guten Frühstück zusammen. Noch ein Foto mit der Gastgeberin und den Basaltorgeln und es geht weiter durch die traumhafte Landschaft mit den Basalthügeln als Zeugen einer lange zurückliegenden Vulkantätigkeit. Mittags rasten wir an einem Bach mit einer ehemaligen Mühle in einer zauberhaften Blumenwiese. Als wir anschließend den nächsten Hügel hinaufkommen sehen wir eine schwarze Wolkenwand, die uns bis Saint-Germain-Laprade begleitet. Am Ortsbeginn spüren wir die ersten Tropfen und beim Supermarkt fängt es an zu schütten. Die letzten fünf Kilometer bewältigen wir bei strömendem Regen mit dem Taxi. Auch während wir das einfache kleine Hotelzimmer beziehen schüttet und hagelt es immer wieder.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 11, Queyrieres

Gehzeit: 5 Stunden 20 Minuten, Queyrieres, Chambres d’hotes Chez le Castaf Wir haben die Möglichkeit bis nach Tence mit dem Bus zu fahren. Ein nettes altes Städtchen, in dem wir…

Gehzeit: 5 Stunden 20 Minuten, Queyrieres, Chambres d’hotes Chez le Castaf

Wir haben die Möglichkeit bis nach Tence mit dem Bus zu fahren. Ein nettes altes Städtchen, in dem wir noch unsere Jause kaufen können. Trotz der guten Markierungen vergehen wir uns heute und müssen daher einen Umweg auf der Straße in Kauf nehmen. Es ist ganz schön heiß und mir liegt die gestrige Gänseleber, die Konrad gegessen hat, noch im Magen und geschlafen habe ich auch nicht gut. Vor allen Dingen stört mich, dass er mich für übersensibel hält und mich nicht versteht. Nachdem ich im Gespräch ordentlich Dampf abgelassen habe, geht es mir besser und ich tanke wieder Energien in der besonders schönen Kirche Saint-Jeures. Wir sind noch auf 1.000 Meter Höhe und sehen die Vulkankegel Pic du Lizieux (1.388 m) und Suc du Mounier (1.209m). Am Nachmittag befinden wir uns auf dem Gebirgszug Massif du Meygal und überschreiten den höchsten Punkt (1.200 Meter) der Via Gebennensis. Unterhalb einer auffallenden Basaltorgel aus Vulkangestein liegt das Dorf Queyrieres und unser Quartier in einem ***-Chambres d’hotes. Ein altes, besonders schön renoviertes und sehr komfortables Landhaus mit einer reizenden jungen Gastgeberin die sich über das Wiedersehen mit Konrad freut. Eine Reitergruppe übernachtet ebenfalls hier und aus unserem Fenster sehen wir deren Pferde auf der Weide. Ich bin wieder mit der Welt versöhnt! Höchst qualitativ und professionell werden wir alle gemeinsam verköstigt. Unsere Französischkenntnisse reichen für einfache Gespräche. Konrad hat den größeren Wortschatz. Ich kann besser schreiben und bin daher für die Eintragungen in den Gästebüchern zuständig.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 10, Montfaucon-en-Velay

Gehzeit: 5 Stunden 10 Minuten, Montfaucon-en-Velay, Hotel Les Plantanes Unsere Madame bringt uns nach dem Frühstück mit ihrem Auto auf den Tracol zurück zum Jakobsweg. Wir erreichen mit 1.205 Meter…

Gehzeit: 5 Stunden 10 Minuten, Montfaucon-en-Velay, Hotel Les Plantanes

Unsere Madame bringt uns nach dem Frühstück mit ihrem Auto auf den Tracol zurück zum Jakobsweg. Wir erreichen mit 1.205 Meter den höchsten Punkt des Weges und erkennen vor dem Dorf Les Setoux bereits die beginnende Vulkanlandschaft. Herrlich das Wetter und der schattige Weg. Um 17 Uhr erreichen wir den Ort Montfaucon-en-Velay und begeben uns hoffnungsvoll auf Quartiersuche. Positiv überrascht uns dieses kleine **-Hotel. Ein liebevoll renoviertes altes Haus. Wiesenblumen auf allen Esstischen. Hohe Plantanen im alten Garten, in dem wir die Abendsonne genießen können. Vor dem Essen schaffen wir es noch, die sehenswerte Chapelle Notre Dame zu besuchen, die mit zwölf Gemälden des flämischen Meisters Abel Grimer aus dem 16 Jahrhundert ausgeschmückt ist. Heute gehört die entzündete Kerze meiner Mutter, für die ich um mehr Helligkeit für ihren Lebensabend bitte. Das Abendessen serviert uns unsere ausgeglichene, freundliche junge Wirtin. Ich beanstande bei Konrad, dass er sich unter anderem für eine Gänseleberpastete entscheidet obwohl ich ihm schon mehrmals erzählt habe, welche Tortur die Gänse beim Schoppen mitmachen. Er isst diese trotzdem genüsslich und ich bin sauer auf ihn, was er gar nicht bemerkt. Nachts erschreckt uns ein leises Rascheln. Als wir Licht machen, sehen wir eine schwarze Katze auf Konrads Plastiktasche sitzen, die uns ihrerseits erschreckt anblickt, und die wir durch die Zimmertür wieder hinauslassen.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 9, La Gare

Gehzeit: 5 Stunden, La Gare (Saint-Saveur-en-Rue), Chambres d’Hotes Um 6 Uhr verlassen wir ohne Frühstück – das gibt es hier leider nicht – den ungastlichen Ort. Nach zwei Stunden bekommen wir…

Gehzeit: 5 Stunden, La Gare (Saint-Saveur-en-Rue), Chambres d’Hotes

Um 6 Uhr verlassen wir ohne Frühstück – das gibt es hier leider nicht – den ungastlichen Ort. Nach zwei Stunden bekommen wir um 8 Uhr in Saint-Julien-Moulin-Molette in einer Bar einen guten Kaffee und Konrad seine versöhnliche Mehlspeise in der benachbarten Boulangerie. Dort herrscht Hochbetrieb – „alle“ Männer des Ortes kaufen Baguettes ein. Es ist Pfingstsonntag und Konrad erhofft sich mittags in Bourg-Argental das typische, gute französische Sonntagsmenü. Nach einer Messe, die mit einer berührenden Erwachsenentaufe verbunden ist, begeben wir uns auf Lokalsuche. Die Enttäuschung ist groß, nachdem wir auch beim dritten Versuch kein Glück haben. Alles für Familienfeiern ausgebucht! Wir stapfen resigniert weiter und sind froh, wenigstens noch eine Snackbar zu finden. In der „Bar des Tilleuls“ sind wir zuerst die einzigen Gäste und werden vom humorvollen Wirt Jean-Jacques und seiner Frau Gisele freundlichst empfangen. Natürlich kocht er uns persönlich ein Sonntagsmenü und auch etwas Vegetarisches für mich. Es kommen noch fünf Gäste zum Essen und paar junge Leute sitzen an der Theke. Wir kommen alle miteinander ins Gespräch und der gute Wein trägt das seine zur lockeren Stimmung bei. Umarmend und küssend verabschieden wir uns von allen und werden mit den besten Wünschen auf den Weg entlassen.

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Die Natur hat uns wieder auf dem Weg bergauf zu einer alten, aufgelassenen Eisenbahntrasse mit schönen Viadukten aus den Jahren 1880 bis 1882. Die alten Tunnel sind gesperrt und werden auf der Straße umgangen. In La Gare, einer ehemaligen Haltestelle der Bahn in rund 1.000 Meter Seehöhe holt uns unsere 80-jährige Gastgeberin mit dem Auto zum Quartier in Saint-Saveur-en-Rue abseits des Jakobsweges ab. Auch hier war Konrad schon vor zwei Jahren zu Gast. Die alte Dame bewohnt alleine das große 170 Jahre alte Haus ihrer Eltern. Ihr Wohnteil ist halbwegs ordentlich renoviert. Die Tapeten im Stiegenhaus zu den Gästezimmern sind uralt. Der aufgestellte Stoss wird mit Reisnägeln notdürftig niedergehalten. Die Tapeten in den Zimmern sind nur alt und fleckig. Ein düsteres, enges Gang-WC war früher einmal für mehrere Wohneinheiten gedacht. Im Keller wurde eine Gästedusche neu eingerichtet. Das Zimmer, das Bett, die Sauberkeit… nur nicht genau hinschauen! Unsere sehr freundliche Gastgeberin kocht für uns beide und wir sitzen mit ihr gemeinsam an einem wuchtigen Tisch in ihrem geräumigen Wohnzimmer. An einer Wand, ganz ungewöhnlich, ein breiter gelber Vorhang. Dieses Geheimnis wird im Laufe unserer Gespräche gelüftet. Hinter dem Vorhang befindet sich ein breites Poster auf dem sich der Stammbaum der Familie befindet.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 8, St. Apollinard

Gehzeit: 6 Stunden, St. Apollinard, Wohnwagen auf dem Campingplatz In Vienne ist heute Marktag. Vor unserem Hotelfenster sind die Stände aufgebaut – die Stadt lebt und Konrad ist leicht mürrisch….

Gehzeit: 6 Stunden, St. Apollinard, Wohnwagen auf dem Campingplatz

In Vienne ist heute Marktag. Vor unserem Hotelfenster sind die Stände aufgebaut – die Stadt lebt und Konrad ist leicht mürrisch. Ich mache mich alleine auf zu einer Erkundungstour. In den Nebengassen ist es ruhig und angenehm. Ich finde das imposante Amphitheater und den römischen, gut erhaltenen, Tempel – er war zugemauert und ist wieder freigelegt worden. Lange halte ich mich in der Kathedrale auf. In diesem Bauwerk findet man, wie fast überall in dieser Stadt, Teile römischer Säulen und andere römische Bauelemente. Später, wieder zu Hause in Österreich, höre ich zufällig in Ö1 einen ausführlichen Beitrag über diese sehenswerte und lebendige Stadt an der Rhone.

Mittags nehmen wir einen Bus und überqueren das Rhonetal um wieder zum Jakobsweg zu kommen. Drei Tagesmärsche haben wir durch diesen Ausflug ausgelassen. Auf einer Anhöhe geht es zu Fuß weiter. Angenehmerweise gibt es ein Viadukt für Fußgänger über ein tiefes Tal. Wir kommen durch schöne, gepflegte Dörfer und sehen immer in das weite Rhonetal. Auch das Atomkraftwerk. Quartiere sind hier rar, obwohl wir uns in einem Naturschutzgebiet und Erholungsraum befinden, dem Parc Natural Regional du Pilat. Es bleibt uns nichts anderes übrig als auf einem Campingplatz anzufragen. Notgedrungen beziehen wir den vergammelten Wohnwagen. Gott sei Dank mit frischer Bettwäsche. Die Waschräume sind primitiv, aber sauber. Konrad ist noch weniger amused als ich. Zum Abendessen werden wir in eine sehr gepflegte Ferme Auberge gefahren, weil es in Gehnähe kein Lokal gibt. In diesem, von einem jungen Bauernpaar sehr geschmackvoll renovierten Landhaus, werden wir vorzüglich und kultiviert mit regionaler Küche bewirtet und wieder in unser „trautes“ Heim zurückgebracht. Konrads Laune konnte auch das gute Essen nicht verbessern.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 7, Vienne/Rhone

Gehzeit: 5 Stunden 20 Minuten, Vienne/Rhone, Hotel Post Nach dem gemütlichen gemeinsamen Frühstück haben wir noch im Ort die Möglichkeit, unsere gewohnte Mittagsjause einzukaufen. Diese machen wir heute vor den…

Gehzeit: 5 Stunden 20 Minuten, Vienne/Rhone, Hotel Post

Nach dem gemütlichen gemeinsamen Frühstück haben wir noch im Ort die Möglichkeit, unsere gewohnte Mittagsjause einzukaufen. Diese machen wir heute vor den Ruinen des ehemaligen Kartäuserklosters Anncien Abbaye de la Chartreuse de la Sylve Benite (1116). Ein fühlbar kraftvoller Platz. Unsere Gastgeber haben uns empfohlen, die Stadt Vienne an der Rhone zu besuchen, die abseits vom Jakobsweg liegt. Deshalb gehen wir bis zum Bahnhof in Grand-Lemps und fahren von dort mit einem Bus nach Vienne – eine imponierende Stadt, die zwischen den Tälern zweier Flüsse liegt. Am Bahnhof von Grand-Lemps treffen wir noch einmal Karl und winken ihm nach, als er mit dem Zug Richtung Heimat fährt. Nächstes Jahr möchte er von hier aus weitergehen. Im Zentrum von Vienne finden wir das alte, aber gepflegte Hotel Post mit einer angenehmen Bettdecke mit ÜBERZUG – kein Leintuchgewurschtel diese Nacht! Der Lärm einer Stadt (mit rund 30.000 Einwohnern) irritiert uns. Konrad möchte am liebsten gleich weiter um wieder in die Natur zu kommen. Trotz der lauten Unruhe auf der Straße schlafe ich wunderbar.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 6, Vieux Saint Ondras

Gehzeit:  5 Stunden, Vieux Saint Ondras, Chambre d`hotes Capitaine Collomb Für 7 Uhr hat uns Louis zum liebevoll vorbereiteten Frühstück bestellt. Er ist Fahrer für den Schulbus und bittet uns…

Gehzeit:  5 Stunden, Vieux Saint Ondras, Chambre d`hotes Capitaine Collomb

Für 7 Uhr hat uns Louis zum liebevoll vorbereiteten Frühstück bestellt. Er ist Fahrer für den Schulbus und bittet uns zu bleiben, bis er von seiner Arbeit zurückkommt, um sich von uns allen persönlich verabschieden zu können. Beschwingt und kraftvoll verlassen wir anschließend diesen besonderen Platz. Heute geht es angenehmerweise zuerst einmal eine Zeit lang auf einem schönen, schattigen Weg bergab. Eine der vielen alten Brücken auf dem Weg überqueren wir  in St-Genix-sur-Guier. Unsere ausgiebige Mittagsrast machen wir auf dem Kirchenplatz in Romagnieu. Wie meistens mit Baguette, Käse und Äpfeln. Unterwegs treffen wir unsere beiden Schweizer – es geht einem nicht sehr gut, er hat starke Schmerzen beim Gehen – und auch Karl aus Deutschland. Gemeinsam kehren wir in Les Arbet zu einer Rast ein. Mutter und Sohn aus Deutschland fahren von hier aus wieder nach Hause. Wir können uns noch von ihnen verabschieden. Fünf Stunden Gehzeit reichen mir heute und wir bewältigen das letzte Stück wieder mit einer Taxifahrerin ohne Navigationsgerät und ohne Ortskenntnisse ihrerseits. Auch sie fährt Krankentransporte! Konrad freut sich über das Wiedersehen mit dem Ehepaar Collomb, unseren heutigen Gastgebern. Die Gästebetten sind in dem alten, gepflegten Lehmhaus neben einer großen Scheune untergebracht. Überall im Haus stehen Betten und auch Stockbetten. Wir entscheiden uns, in der Glasveranda das französische Bett zu nehmen, und haben über uns den zuerst  bewölkten Himmel, dann einen bilderbuchmäßigen  Sonnenuntergang und in der Nacht die Sterne. Mit Karl sind wir zu dritt in diesem Haus. Heute steht uns auch eine Waschmaschine zur Verfügung – das lädt zum großen Waschtag ein.  Im Bungalow des Ehepaares essen wir alle gemeinsam gemütlich und familiär. Der gepflegte Garten, mit zwei Koiteichen, ist gute 10.000 Quadratmeter groß. In einer eigenen Werkstätte baut der pensionierte Hauptmann seine ausgefallenen Möbel selber. Auffallend die besondere Herzlichkeit der wir hier in Frankreich immer wieder begegnen.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 5, Saint-Maurice-de-Rotherens

Gehzeit: 5 Stunden 20 Minuten, Saint-Maurice-de-Rotherens, Gite d`etape Le Vernay von Louis Revel (großes Haus mit Schlafsälen und Zimmern) Die heutige Strecke kürzen wir mit einem Straßenstück etwas ab und gehen…

Gehzeit: 5 Stunden 20 Minuten, Saint-Maurice-de-Rotherens, Gite d`etape Le Vernay von Louis Revel (großes Haus mit Schlafsälen und Zimmern)

Die heutige Strecke kürzen wir mit einem Straßenstück etwas ab und gehen dann bis Yenne wieder am Rhoneufer beziehungsweise an deren Nebenarmen entlang. Teilweise in einem Naturschutzgebiet. Während wir in Yenne in einem Lokal eine Kleinigkeit essen fängt es an zu stürmen. Die Sessel und Tische vor dem Lokal fliegen durch die Luft. Es liegen noch 16 Kilometer, großteils bergauf, vor uns. Wir beschließen 8 Kilometer inklusive Umweg mit dem Taxi zu fahren. Der Fahrer hat kein Navigationsgerät und kennt sich in den Dörfern nicht aus (er ist auch Fahrer des Krankentransports!!!). Irgendwo steigen wir aus und finden, nach einem längeren Straßenhatscher bergauf, wieder den markierten Jakobsweg. Es stürmt nicht mehr. Belohnt werden wir auf einer Anhöhe, bei einem interessanten Felsbrocken, mit einer tollen Sicht auf die Rhone.

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Es dauert noch einige Zeit bis wir in Saint-Maurice-de-Rotherens die Hinweisschilder zum Gite (Herberge) von Louis Revel finden. Ein letzter Anstieg führt zum großen Haus, das sichtbar eine ewige Bausstelle ist. Die Begrüßung ist herzlich. Louis Revel, ein Gerücht sagt, dass er Priester oder Pater war, ist ein wunderbarer Gastgeber. Wir bekommen ein Doppelzimmer und Louis schaltet den rostigen Elektroradiator für uns ein. Im Bad gibt es überraschenderweise einen starken Fön, den ich vorsichtig in einer heraushängenden Steckdose hinter dem Bett anstecke. Beim gemeinsamen Abendessen – wir sind sieben Pilger (Mutter und Sohn und Karl aus Deutschland, zwei Schweizer und wir zwei Österreicher) – leitet Louis gezielt die Gespräche in deutscher Sprache. Wir lernen einander kennen. Unsere Namen sind wichtig und Louis merkt sich jeden Namen. Der Tisch ist reichlich gedeckt. Fünf Gänge hat auch hier, in diesem einfachen Haus, das Essen. Alles vom Hausherrn in einer großen Küche zubereitet. Wein wird von ihm aufmerksam und großzügig nachgeschenkt. Louis ist ganz bei uns und mit uns. Ein alter Ölofen wärmt den großen Mehrzweckraum und die Suppe. Die große Überraschung ist eine kleine Steinkapelle im Haus in die wir nach dem Essen geführt werden. Louis spielt auf dem Harmonium. Jeder darf für sein Teelicht, versehen mit persönlichen Gedanken und Worten, einen Platz finden. Auch der junge Mann aus Deutschland ist, zu seiner eigenen Überraschung, berührt und gerührt – zur Freude seiner Mutter. Einer der Schweizer denkt an die überstandene Krebserkrankung seiner Frau. Ein wunderbarer Abschluss des Abends! Alle Mängel des Hauses verlieren an Bedeutung. Die desolaten elektrischen Leitungen sieht auch der Schweizer Techniker nicht mehr. Von der (schon lange) halbfertigen großen Terrasse fasziniert der Blick in die traumhaft schöne Landschaft.

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