Eco. Life. Style.

Kategorie: Travel. Outdoor.

Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 27, Vaylats

Gehzeit: 6 Stunden, Kloster Monastère des Filles de Jèsus, Vaylats Noch einmal dürfen wir gemütlich mit Esther frühstücken. Als Zugeständnis an Konrads Pläne fährt uns Esther eine Tagesetappe mit dem…

Gehzeit: 6 Stunden, Kloster Monastère des Filles de Jèsus, Vaylats

Noch einmal dürfen wir gemütlich mit Esther frühstücken. Als Zugeständnis an Konrads Pläne fährt uns Esther eine Tagesetappe mit dem Auto. Der Lot führt Hochwasser. Wir starten mit der Wanderung als uns ein Schweizer mit seinem Pferd (schaut aus wie Santana) entgegen kommt. Josef ist von der Schweiz zu den Pyrenäen geritten und reitet jetzt über Lourdes wieder nach Hause zurück. Die Stute ist sehr verschmust. Einfach schön dieser Pferdegeruch. Lange winken wir dem Pferd, Josef und Esther zurück. Alles zusammen sehr berührend. Die Sonne scheint. Nach der eintägigen Pause schweben die Füße über die schönen Pfade zwischen Weiden und Eichenwäldchen. Der karge Kalkboden lässt die Bäume nicht hoch werden. Wie sehr hat sich für mich die Welt in den letzten zwei Tagen verändert! Heute lachen die Marienbecher mich an und sagen: “Na, siehst!“ Ich bin zu Tränen gerührt.

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Meine Seele ist so leicht wie meine Füße und Beine. Ein Hund, er schaut aus wie Traudes Astor, folgt uns fast zwei Stunden und in Limognes bekomme ich meinen Espresso. Der junge Mann vom Nebentisch bietet mir von seinen Chips an. Wir plaudern miteinander. Gegenüber machen Pferde und Reiter Rast. Wir begegnen immer weniger Pilgern. Auch Konrad hat die Atmosphäre bei Esther mental verlangsamt. Er kann hinter mir gehen und ich schreite flott dahin ohne mich gehetzt zu fühlen. Wir sprechen viel über die zwei Tage bei Esther. Sie hat bei mir und Konrad einen tiefen Eindruck hinterlassen. Esther, eine ganz besondere Persönlichkeit. Die Motive ihrer Bilder bedrückend aber farbenfroh. Musikanten spielen fröhlich auf. Die zufrieden aussehenden Personen stehen für Krankheit und Tod. Ein leuchtend türkiser Stuhl, der einen Schatten wirft, zieht den Blick auf sich. Auf einem anderen Bild kämpft eine nackte Frau gegen die Verzweiflung. Ein Kind stützt sie – schwarze Vögel fliegen weg – sehr viel Kraft und Temperament geht von diesem Bild aus. Viel Kraft und Energie gehen auch von Esther aus. Herz und Gefühl leiten sie sichtbar. Ökonomisches Denken ist ihr fremd. Sie schenkt uns viel Zeit. Spielt auf der Handorgel für uns statt Wäsche zu waschen. Ihre Türe ist für jeden offen oder der Schlüssel liegt unter einem Stein vor der Tür. Esther hat Leben und Tod angenommen. So wie Maria von der wertvollen Pieta der Dorfkirche. Bei einer Rast setzen sich Schmetterlinge auf meine Zehen.

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Denke an die Worte von Barbara aus München: “Wenn ich Schmetterlinge sehe, dann weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“ Vater und Sohn aus Quebec begegnen wir wieder. Sie haben es eilig. Ihr Rückflug ist in zwei Tagen geplant und weil sie sich gestern im Regen verlaufen haben sind sie unfreiwillig 40 Kilometer gegangen. Da waren sie natürlich froh über unseren Kaffee der sie aus Depression und Erschöpfung geholt hat. In dieser Gegend findet man Dolmen aus der Keltenzeit. Auf den Weiden immer wieder Muttertiere mit ihren Jungen. Wind und Sturm vertreiben die letzten Wolken. Um nicht zu spät an das heutige Ziel zu kommen kürzen wir ab Varaire den Weg durch einen anstrengenden Straßenhatscher bis Bach ab. Ziemlich müde bin ich als wir um 18 Uhr im Kloster Monastère des Filles de Jèsus in Vaylats ankommen. Die Anlage ist relativ groß. Die Zimmer sind sehr einfach ebenso das Essen im Speisesaal mit den anderen Pilgern. Eine sehr freundliche Pilgerbetreuerin begrüßt uns. Wir sehen rund zwanzig ältere Nonnen. Es gibt zwei Tische für die Pilger von denen wir einige schon kennen. Zwei Österreicher aus Wien und Schärding lernen wir kennen. Auch die freundliche Pilgerbetreuerin kann das lieblose Essen nicht wettmachen. Die Nonnen nehmen keinen Kontakt mit uns Pilgern auf. Es gibt keine Gelegenheit an einem gemeinsamen Gebet teilzunehmen. Nach dem Essen beginnt es zu donnern und zu wettern. Dann schüttet es wieder in Strömen. Das alte einfache Fenster im Zimmer ist nicht dicht. Mit unseren Badetüchern kämpfen wir gegen das eindringende Wasser bis es uns gelingt, die Läden zu schließen. Draußen liegt der Hagel wie Schnee. Noch lange grollt der Donner uns in den Schlaf. Welch ein Glück so geschützt zu sein neben der Nachtischlampe mit der kitschigen schwimmenden Kunstrose!

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 26, Greàlou

In der Nacht schüttet es in Strömen. Ein wohliges Gefühl, geschützt in diesem bunten, sauberen Haus im Bett zu sein. Ich sehe, wie das Wasser wie ein Sturzbach die Straße…

In der Nacht schüttet es in Strömen. Ein wohliges Gefühl, geschützt in diesem bunten, sauberen Haus im Bett zu sein. Ich sehe, wie das Wasser wie ein Sturzbach die Straße hinunter fließt. Auch nach dem gemeinsamen Frühstück mit Esther – sie spielt für uns auf der kleinen Handorgel – regnet es wieder stark und wir nehmen Esthers Einladung, noch eine Nacht zu bleiben, an. Für Konrad eine heroische Leistung. Für mich und meine Seele ein großes Geschenk.

Esther ist 57 Jahre alt. Mit Begeisterung zeigt sie uns ihre Kunstwerke und ihr Atelier. Sie verarbeitet schöne Stoffe zu Wanddekorationen, sie malt, töpfert und gestaltet Skulpturen. Sie hat mit viel Liebe im Atelier einige Zimmer und den Dachboden für Pilger und Wanderer mit zehn Betten adaptiert und beschlossen, ihre ganze Aufmerksamkeit dieser Aufgabe zu widmen. Es macht Konrad und mir Freude, dieses Haus noch einen Tag zu „besitzen“. Ein großer Dank dem intensiven Regen, der uns dieses Innehalten ermöglicht hat. Im Dorf gibt es weder ein Geschäft noch eine Bar noch ein Restaurant. So koche ich selber in der heimeligen Küche und fühle mich wie zu Hause. Noch gestern in traurigen Reflexionen versunken scheint heute für meine Seele die Sonne. Konrad und ich haben Zeit für aufmerksame Gespräche, zum Lesen und Schreiben. Draußen klingt ganz zart ein Klangspiel im Wind. Zwei Mal bewirten wir vorbeikommende Pilger mit Kaffee. Vater und Sohn aus Quebec bezeichnen uns als „the sun of the day“. Sie hatten sich im strömenden Regen vergangen und waren erschöpft und total nass. Als sie gehen hat es aufgehört zu regnen. In dieser Nacht schlafe ich wunderbar. Ab und zu regnet es noch.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 25, Greàlou

Gehzeit: 4 Stunden 30 Minuten, Greàlou, Chambre d’hotes L’Átelier des volets bleus Esther Marcous In Livinhac-le-Haut geht es wieder bergauf – natürlich -, aber nicht sehr lang. Der Himmel ist…

Gehzeit: 4 Stunden 30 Minuten, Greàlou, Chambre d’hotes L’Átelier des volets bleus Esther Marcous

In Livinhac-le-Haut geht es wieder bergauf – natürlich -, aber nicht sehr lang. Der Himmel ist bedeckt, die Temperatur ist angenehm. Habe schlecht geschlafen und daher „Gummibeine“ und bin müde. Die richtige Stimmung für Selbstzweifel. Die vielen Menschen auf dem Weg und die Gespräche die sich immer nur um „Wie weit, wie schnell ist man heute gegangen“ drehen. Hetze, Tempo, Beruf, Leistung, Produktivität, Stress. All das ist mir vertraut und daher lasse ich mich leicht von diesem Muster anstecken. Meine Sehnsucht nach Veränderung dieses Musters und nach Ruhe ist groß. Ich versuche, den langbeinigen Schritten von Konrad zu folgen. Ich möchte kein „Bremser“ sein und doch gerne „meinen Weg“ finden. Stille, Ruhe, schauen, spüren, aufnehmen… Wie schwer das doch ist. Konrad schwärmt immer wieder vom Weg durch Frankreich, den er ganz alleine gegangen ist. Ich ziehe diese Möglichkeit ebenfalls ernsthaft in Erwägung. Diese Erfahrung sollte man sich sicher gönnen. Die pinkfarbenen Wicken am Weg erinnern mich an die „Marienbecher“ meiner Kindheit. Tränen bringen mir Erleichterung. Steine fallen vom Herzen, Einfach so. Nach zwei Stunden erreichen wir das sehr gepflegte Dorf Faycelle. Hier bekomme ich nach zweitägiger Abstinenz meinen geliebten Espresso und wir können für die Jause einkaufen. Diese nehmen wir bei einer typischen runden steinernen Schäferhütte, einer Cazelle, ein. Die Regenabdeckungen der Rucksäcke dienen als Hussen für die schäbigen Plastikstühle. Der Sportteil (nicht der Wirtschaftsteil!) der Zeitung dient als Tischtuch. (Ich lese, dass Naomi Campbell den Weltcuppokal in einem Louis Vuittons Koffer präsentiert.) Märchenhaft die Weide mit alten Bäumen. Der junge Deutsche aus Fulda überholt uns in Begleitung einer jungen Dame. Im verschlafenen Dorf Greàlou finden wir, nach langem Suchen, das Quartier, das uns auf diesen Weg, am meisten anspricht. Das Atelier einer Schweizer Künstlerin.

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Herzlich werden wir von Esther Marcous empfangen. Gemütlich und lange plaudern wir mit ihr bei einem oder auch zwei Glas Wein. Wir sind heute die einzigen Gäste. Mit viel, viel Liebe, Kreativität und Herz hat sie das alte Haus in eine Gite (Herberge) verwandelt.

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Das ist wie ein Wunder für mich an diesem herzenstrüben Tag. Esther sperrt für mich die gegenüberliegende Kirche auf und zeigt mir die wertvolle kleine Pieta. Maria blickt nicht verzweifelt sondern hat einen entspannten, friedvollen Gesichtsausdruck. Esther hat vor 22 Jahren ihr einjähriges Mädchen am 24. Dezember durch plötzlichen Kindstod verloren. Esthers Mutter ist vor zwei Jahren am Todestag ihrer Enkelin verstorben. Wie tröstlich das für sie ist. Esther hat einen zwanzigjährigen Sohn. Wir verabschieden uns abends freundschaftlich nachdem sie uns noch köstlich frischen Ziegenkäse für das Frühstück gebracht hat.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 24, Figeac

Gehzeit: 5 Stunden 30 Minuten, Figeac, Hotel Terminus St. Jaques** Wie gewohnt beginnt der Tag mit einem längeren Anstieg. Die Sonne scheint. Bis Mittag ist die Temperatur gnädig. Den ganzen…

Gehzeit: 5 Stunden 30 Minuten, Figeac, Hotel Terminus St. Jaques**

Wie gewohnt beginnt der Tag mit einem längeren Anstieg. Die Sonne scheint. Bis Mittag ist die Temperatur gnädig. Den ganzen Tag gibt es wieder einmal weder eine Bar noch ein offenes Restaurant. Ein Dorf hat bei der Kirche einen Raum für Pilger adaptiert. Man kann sich dort Löskaffee oder Tee machen und sich bei den Getränken bedienen. Es wird auf das WC hinter der Kirche hingewiesen. Sehr angenehm für uns – auch der Gedanke, dass sich Leute aus dem Dorf für uns Pilger interessieren. Mit zwei Franzosen aus dem Elsass plaudern wir bei der Mittagsrast. Sie können akzentfrei deutsch. Beide sind 63 Jahre alt und beide haben schon einen Herzinfarkt hinter sich. Heute auch wieder viele einsame Asphaltstraßen. Die Rasenstreifen am Rand entschärfen diese Belastung etwas. Zwischendurch schöne Pfade, die von Steinmauern gesäumt sind. Sehr idyllisch. Auch die großen Schafweiden haben diese, von vielen, vielen Menschen in vielen Jahren errichteten, Begrenzungen aus aufgesammelten Steinen. Wir kommen in die Region Quercy. Die Hügel werden sanfter. Es gibt kleine Eichenwäldchen mit zarten, fast strauchähnlichen Bäumen. Bergab, auf einem sehr schönen Pfad, erreichen wir Livinhac-le-Haut.

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Unser Hotel beim Bahnhof macht im Empfangs- und Restaurantbereich einen guten Eindruck. Der Schein trügt. Im Zimmerbereich schäbige Teppichböden. Der Versuch die Schäbigkeit mit Farbe und Überklebungen zu kaschieren kann als missglückt bezeichnet werden. Ein sehr unpersönliches Haus. In der Stadt treffen wir Barbara ohne Wollmütze mit ihrer Stoppelfrisur und laden eine Französin, die mit uns im Turm übernachtet hat, zu einem Abschiedsbier ein. In einer Schulter hatte sie große Schmerzen und der Rucksack hat das nicht leichter gemacht. Sie fährt heute mit dem Zug nach Hause. Wir plaudern in einer Mischung aus Englisch und Französisch. Mit dem belgischen Ehepaar tauschen wir E-Mail-Adressen aus. Schön sie kennen gelernt zu haben. Sie fahren morgen wieder nach Hause. Die Pilgerschar vermindert sich spürbar.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 23, Livinhac-Haut

Gehzeit: 5 Stunden 30 Minuten, Livinhac-Haut (Decazeville), Gites Um acht Uhr verlassen wir auf einer sehr steilen Gasse hinunter Conques – wieder einmal über eine schöne romanische Brücke. Wir sehen von…

Gehzeit: 5 Stunden 30 Minuten, Livinhac-Haut (Decazeville), Gites

Um acht Uhr verlassen wir auf einer sehr steilen Gasse hinunter Conques – wieder einmal über eine schöne romanische Brücke.

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Wir sehen von der Brücke die Chapelle Sainte Foy zu der wir eine Stunde steil berauf steigen. Eine weitere Stunde brauchen wir bis zur Anhöhe. Es ist nebelig und ab und zu nieselt es leicht. Trotzdem können wir gemütlich bei der Chapelle Saint-Roch unsere Käse-Apfel-Baguette-Jause verspeisen. Ein junger Pater aus Conques – es gibt dort sechs Patres – kommt bepackt mit dem Fahrrad vorbei. Er hat eine Woche Urlaub und wird ein anderes Kloster besuchen. Wir treffen den jungen Deutschen aus unserem Quartier wieder. Er ist in Fulda gestartet. Nach 15 Jahren hat er seinen technisch-handwerklichen Beruf aufgegeben und möchte im Herbst eine Ausbildung im Sozialbereich beginnen. Unter allen Umständen will er bis Finisterre gehen – „Auch wenn es schüttet und hagelt…“.

Wir gehen heute auf sehr Kräfte raubendem Asphalt. Am Nachmittag geben Nebel und Wolken den Blick in die Landschaft wieder frei. Der harte Asphalt macht meinen Füssen zu schaffen. Wieder weit und breit kein Espresso in Sicht. Auch nicht nach 20 Kilometern in der wenig ansprechenden Stadt Decazeville (Kohleabbau seit Napoleon). Nur die Boulangerie/Patisserie hat offen und wir setzen uns, mit unserer dort gekauften Jause, müde auf ein Bankerl und beobachten den regen Kundenverkehr. Sehr, sehr viele Baguettes werden auch hier davon getragen. Noch fünf Kilometer Straße bergauf liegen vor uns. Wir beschließen, ein Taxi nach Livinhac-Haut zu nehmen. In einem Turm bekommen wir zwei Betten. Über eine Steinstiege ohne Geländer und im Inneren auf einer Hühnerleiter klettern wir hinauf in unser Schlafabteil. WC und Dusche sind über den Hof im Wohnhaus gegenüber. In der Nacht ein gespenstischer Ausflug für uns beide. Wir wollen natürlich die Pilger unter uns nicht wecken. Im einzigen Restaurant des Ortes treffen wir wieder alle Pilger. Auch das Ehepaar Schmitz aus Brüssel. Mit beiden ist eine angenehme, verbindende Konversation in englischer Sprache möglich. Ein schöner Tagesabschluss.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 22, Conques

Gehzeit: 5 Stunden 30 Minuten, Conques Ein besonders heißer Tag. Wie gewohnt geht es hinauf und hinunter. Sehr schön die Pfade auf der Anhöhe. Zum dritten Mal sehen wir eine…

Gehzeit: 5 Stunden 30 Minuten, Conques

Ein besonders heißer Tag. Wie gewohnt geht es hinauf und hinunter. Sehr schön die Pfade auf der Anhöhe. Zum dritten Mal sehen wir eine überfahrene Viper! Hin und wieder schiebt sich gnädig eine Wolke vor die Sonne oder eine leichte Brise erleichtert die Hitze. Vor dem heutigen Ziel überwinden wir den alten, steilen, steinigen, aber sehr interessanten Weg hinunter nach Conques. Für mich der Höhepunkt unserer diesjährigen Wanderung.

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Imposant schon der allererste Anblick. Die alten Häuser drängen sich in diesem bewaldeten, engen Tal um die Kathedrale. Unser heutiges Quartier befindet sich in einem der alten Häuser über einem kleinen Lebensmittelgeschäft. Sehr düster an einen Felsen gebaut. Die Stiege hinauf liegt über dem Felsen. Im ersten Stock der alte Wohnraum mit dem üblichen großen Kamin mit Kochstelle. Ein alter Holztisch und zwei Bänke stehen davor. In einer Ecke eine kleine Küche für die Pilger und eine Sitzgarnitur. Vor dem Fenster der PC-Tisch.

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Die alte Holztür führt zu einem winzigen Hof vor den Felsen.Über eine zweite steile Stiege kommen wir zu den Schlafräumen auf dem düsteren Dachboden. Alles ist neu adaptiert, auch das Bad – was in der Düsternis nicht gleich auffällt. Die freundliche, junge Wirtin spricht gut englisch. Waschmaschine und Trockner stehen zur Verfügung. Sehr originell ist das kleine Geschäft im Haus. Es gibt dort einen Jausentisch und Bänke. Eine hübsche, lebensfrohe Chilenin serviert uns Melone und Jambon – mir Taboulè orientale – und Bier. Gemütlich sitzen wir mit anderen Gästen beieinander. Die alte Holztür und der Fensterladen bilden den Rahmen für einen beeindruckenden Blick auf die Türme der Kathedrale. Grandios!

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Im Kloster wohnen wir der Begrüßung der Pilger durch die Patres des Prämonstratenserordens bei und nehmen am Complet um 20 Uhr teil. Aus Platzmangel ist die Kathedrale aus dem 11. und 12. Jahrhundert besonders hoch gebaut worden. Sie ist der heiligen Fides geweiht, die bereits mit zwölf Jahren als Märtyrerin starb. Die Patres gestalten den Pilgersegen herzlich mit Klavierbegleitung. Das außergewöhnliche Tympanon (das jüngste Gericht) wird vor der Kirche von einem Pater humorvoll erklärt, was jedoch unsere Sprachkenntnisse überfordert. Die holprig gepflasterten Straßen und Stiegen sind steil. Nichts stört das homogene Bild dieser mittelalterlichen Stadt. In unserem finsteren Dachkammerl ist es ganz schön heiß. Ein junger Deutscher übernachtet auch hier.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 21, Golinhac

Gehzeit: 4 Stunden, Golinhac, Gite Communal Bellevue Chalets Gemeinsam mit den anderen Pilgern nehmen wir das einfache Frühstück ein. Ein netter Herr ist unser Gastgeber. Heute dürfen wir den Tag…

Gehzeit: 4 Stunden, Golinhac, Gite Communal Bellevue Chalets

Gemeinsam mit den anderen Pilgern nehmen wir das einfache Frühstück ein. Ein netter Herr ist unser Gastgeber. Heute dürfen wir den Tag auf einer alten Straße, im wohltuenden Schatten der Bäume, sehr bequem angehen. Wieder am Lot entlang. Einen Rastplatz am Weg nutzen wir für unsere morgendlichen Turnübungen bevor der Weg wieder steil bergauf geht. Die sanft hügelige Landschaft fordert dieses Auf und Ab heraus. Die Serpentinen der Straße werden durch steile Pfade abgekürzt. Gut, dass wir die Stöcke haben! Sie nehmen den Beinen einiges vom Rucksachtgewicht ab und die Arme dürfen auch trainiert werden. Zum zweiten Mal sehen wir eine überfahrene Viper auf der Straße. So ganz geheuer ist uns daher eine Rast auf den Steinen am Wegesrand jetzt nicht mehr. Durch den Start um 8 Uhr Früh und die guten Wetter- und Wegbedingungen sind wir schon um 13:30 am heutigen Ziel. In einer sehr gepflegten Ferienanlage bekommen wir ein kleines Chalet (Holzhäuschen) mit Terrasse. Fast wie zu Hause fühlen wir uns mit Zimmer-Küche-Kabinett. Die Sonne und ein Wäscheständer laden zum großen Waschtag ein. Es wird ein sehr friedlicher, geruhsamer Nachmittag. Viele Pilger finden sich auch in den Nachbarhäuschen und im Gite in der Nähe. Der Ort ist klein und unbedeutend mit einem Blick auf den Lot. Neben der Kirche befindet sich das einzige Restaurant, in dem wir mit allen anderen Pilgern das Abendessen bekommen. Wir sitzen an großen Tischen beieinander und lernen drei „mittelalterliche“ französische Damen etwas näher kennen und haben viel Spaß miteinander. Heiß ist es in der Nacht in unserem winzigen Schlafzimmerchen in der Hütte.

Gedanken auf dem langen Weg… Die Atmosphäre in den vielen alten romanischen Kirchen und Kapellen ist etwas ganz Besonderes. Sehr viel Kraft geht von diesen sparsam ausgestatteten Plätzen aus. Immer wieder kleine Details, die berühren. Sehr schön, dass die meisten Kirchen geöffnet sind, und die Möglichkeit bieten, Kerzen anzuzünden. Diese Gelegenheit lasse ich kaum aus. Die Kerzen brennen für meine Mutter mit dem Wunsch, dass ihr Leben wieder etwas heller werden möge. Für meine Kinder und süßen Enkelkinder – auch für Marie, die Katrin im August erwartet. Für meine Schwiegerkinder, meine Schwestern, Nichten und Neffe. Sie brennen auch für Konrads Kinder, Enkelkinder und Familie. Eine Kerze in Le Puy brennt für Roland mit dem ich den Jakobsweg begonnen habe. Meine PilgerfreundInnen, FreundInnen und auch die „Zeitengeister“ sind mit mir auf dem Weg und vor allen Dingen die Menschen, denen es gerade nicht gut geht. Wichtig ist es mir mit individuellen Kartengrüßen zu zeigen, dass sie mit mir auf dem Weg sind. In Frankreich gibt es auch in kleinen Orten noch Postämter!

Das lange Gehen, die Sonne, der Wind, der Regen, die Sterne, die Blumen, Bäume, Wiesen, Pfade, Wege, Straßen, Plätze, die Tiere… So viele Eindrücke Tag für Tag. Trotz Müdigkeit ist das Einschlafen nicht immer leicht und die Träume intensiv. Soviel Fülle bietet das Leben. Die Kerzen brennen auch für den und die Wege, die Konrad und ich gemeinsam gehen. Sehr verschiedene Lebenswege liegen hinter uns. Wie soll der zukünftige gemeinsame Weg beschaffen sein? Viele Gedanken kreisen um dieses Thema. Persönliche Selbstzweifel gehören dazu. Wie weit Anpassung, wie weit Individualität? Wann gehen wir auseinander, nebeneinander, zueinander? Jeder Tag ein Neuanfang – wie der Jakobsweg. Am Abend der verbrauchte, müde Körper. Am Morgen der Körper erholt und frisch und der Tag gänzlich neu.

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 20, Estaing

Gehzeit: 3 Stunden 30 Minuten, Estaing, Chambre d’hotes Unseren Plan, morgen in Conques zu sein, müssen wir aufgeben. Alle Quartiere sind belegt. Auch unser Patron konnte erst für Samstag ein…

Gehzeit: 3 Stunden 30 Minuten, Estaing, Chambre d’hotes

Unseren Plan, morgen in Conques zu sein, müssen wir aufgeben. Alle Quartiere sind belegt. Auch unser Patron konnte erst für Samstag ein Zimmer für uns reservieren. Jetzt haben wir für diese Strecke drei Tage Zeit und bummeln nach dem gemütlichen gemeinsamen Frühstück – es gibt auch Crepes – durch den freundlichen Ort Espalion bevor es dann wieder dem Lot entlang weitergeht. Herrliches Wetter und blauer Himmel streicheln die Seele. Die sehr idyllisch gelegene Eglise Saint-Pierre-de-Bessuejouls aus dem 11. Jahrhundert aus dunkelrotem Sandstein ist leider geschlossen.

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Rundherum eine schöne gepflegte Anlage und in einem renovierten alten Gebäude das besonders schöne Chambres d’hotes Domain d’Armangnac. Besonders steil und steinig geht der Weg weiter. Oben angekommen machen wir die verdiente Mittagsrast mit Weitblick und Rückblick nach Espalion und machen es uns auf drei Steinen, die als Sitze und Tisch dienen, gemütlich.

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Wieder bergab fordert der schlammige und steinige Weg unsere ganze Achtsamkeit. Die Wanderstöcke bewähren sich einmal mehr als zusätzliche „Beine“. Auf der wenig befahrenen Straße – es ist ziemlich heiß – erreichen wir den besonders ansprechenden Ort Estaing im engen Tal des Lot. Dominierend die mächtige Burg des Geschlechts der Estaing von dem der ehemalige Staatspräsident Valery Giscard d’Èstaing abstammt. Im einfachen Quartier empfängt uns eine alte Dame. Auch hier sind alle Zimmer belegt und es dauert einige Zeit bis eine Dusche frei wird. Die tägliche Wäsche hängt trotzdem bald, gut in den Handtüchern ausgedrückt, auf der Vorhangstange vor dem offenen Fenster. Es scheint, dass sehr viele Pilger, auch die Gruppen, von Le Puy bis Conques unterwegs sind. Dass lässt hoffen, dass der Strom am Sonntag nachlässt und das Quartierproblem wieder leichter zu lösen ist. Das enge Tal bewirkt, dass sich die Häuser und die Gassen um die Burg herum an die Hänge schmiegen. Die Gässchen sind steil und es führen viele Stiegen zu den Häusern, der Kirche und der Burg. In einem netten Restaurant – dort ebenfalls nur Pilger – speisen wir heute üppig. Schadet uns nicht. Konrad hat ein großes Aubrac-Rindersteak mit Aligot. Ich ein Gemüsesoufflé auf Salat. Eine Spezialität der Region. Mmh, gut!

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Wieder auf dem Jakobsweg: Tag 19, Espalion

Gehzeit: 5,5 Stunden, Espalion, Chambres d’hotes „Louraynal“ Beim Frühstück im Hotel herrscht totales Chaos. Man stolpert über Rucksäcke, Taschen, Stöcke und Schuhe. Die Gruppen formieren sich. Es regnet. Auch im…

Gehzeit: 5,5 Stunden, Espalion, Chambres d’hotes „Louraynal“

Beim Frühstück im Hotel herrscht totales Chaos. Man stolpert über Rucksäcke, Taschen, Stöcke und Schuhe. Die Gruppen formieren sich. Es regnet. Auch im Lebensmittelgeschäft steht man in der Pilgerschlange. Konrad versucht telefonisch für Freitag in Conques ein Quartier zu reservieren. Alles ausgebucht! Bei Regen verlassen wir bergauf in der bunten Regenmantelkolonne den idyllischen Ort Saint-Chely. Die Pfade sind nass und glitschig auch als es bergab geht. Mit sinkender Höhe gehen wir vermehrt durch Wälder und auf den Blumenwiesen wachsen Margeriten und Hahnenfuß. Üppig blühende Rosen schmücken die Häuser. Der Abstieg geht ordentlich in die Beine. Als wir auf einem Baumstamm rasten, marschiert die schwarze Wollmütze mit Barbara vorbei. Sie schaut frisch und fröhlich aus. Wir gehen ein kurzes Stück gemeinsam weiter. Die Sonne scheint wieder. Im freundlichen und hellen Ort Come d’Olt verschwindet ein großer Schwung Pilger in einem Gite d’Ètape und wir genießen ganz alleine und ruhig unseren Kaffee und eine Torte in einer Patisserie vor einem Altersheim.

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Hier wird/wurde okzitanisch gesprochen – die Sprache der Troubadoure. Den Fluss Lot (Olt) überqueren wir über die stimmungsvolle alte Brücke. Der Lot begleitet uns bis an das heutige Tagesziel Espalion. Ein Juwel in diesem Städtchen ist die Eglise de Perse aus dem 11. Jahrhundert.

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Am Haupteingang finden wir ein gut erhaltenes Tympanon und in den Seiteneingängen farbige Deckenfresken. Wieder einmal ein spürbar kraftvoller Platz. Ich fühle mich beflügelt. Nicht weit von dort befindet sich unser heutiges Quartier. Die freundlichen Gastgeber – Konrad ist auch hier zum zweiten Mal – weisen uns das schöne rote Amberzimmer zu. Wir haben ein breites Himmelbett mit Blick auf eine Palme und einen Feigenbaum, den wir mit unserer gewaschenen Wäsche dekorieren. Das Bad ist fürstlich auch wenn die Wanne keinen Stoppel hat. Mit uns übernachten acht Pilger im Haus. Das gemeinsame Abendessen wird uns im Wintergarten mit herrlichem Blick auf das Städtchen und die umgebenden Hügel serviert.

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Dieses gemütliche Beisammensein ist der krasse Gegensatz zur Massenabfertigung in den Hotels. Konrad parliert recht gut französisch. Ich nur sehr stolpernd. Zum heutigen Abschluss noch der Fuß eines Wanderkollegen, auch das gehört zum Jakobsweg.

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Eine (fast) vegane Reise durch Nord-Kalifornien, Teil 5

Weiter geht es zum Yosemite Nationalpark. Wir hatten Glück, der Tioga-Pass war schon von Schnee geräumt und offen und so konnten wir quer durch den Park fahren, mit tollen Ausblicken….

Weiter geht es zum Yosemite Nationalpark. Wir hatten Glück, der Tioga-Pass war schon von Schnee geräumt und offen und so konnten wir quer durch den Park fahren, mit tollen Ausblicken. Wir wollten aber nicht nur im Auto sitzen, sondern auch in der Natur wandern. Ich hatte mir aus dem Nationalpark-Reiseführer eine Wanderung zu den Cathedral Lakes herausgesucht. In den Seen sollte sich der Cathedral Peak spiegeln und die Wanderung hörte sich insgesamt sehr nett an. Etwas erschwert wurde das ganze dadurch, dass der Startpunkt schon auf über 2.000 Meter Höhe lag und wir uns daher auf Weg- beziehungsweise Spurensuche durch den Schnee machen mussten. Zwischendurch boten sich immer wieder schöne Blicke auf den Cathedral Peak, mit dem Spiegelbild wurde es jedoch nichts, die Seen waren zugefroren.

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Am nächsten Tag ging es zum klassischen Yosemite Sightseeing ins Yosemite Valley mit Blick auf den Half Dome und etliche Wasserfälle. Da im Frühling aufgrund der Schneeschmelze mehr Wasser vorhanden ist, wollten wir die schönsten Wasserfälle auch von der Nähe betrachten und sind zum Vernal Fall und von dort weiter zum Nevad Fall gewandert. Die Strecke an und für sich ist nicht so schlimm, stellenweise geht es steil bergauf auf Treppen, fast wie bei so manchen Bergläufen. Beim Vernal Fall führen die Stufen am Weg etwas durch den Wasserschleier, der durch den Wasserfall entsteht, und ein schöner Regenbogen war zu sehen. Rast machten wir an einem Wasserbecken oberhalb des Wasserfalls. Das hätte schon sehr zum Schwimmen eingeladen, allerdings nahmen wir die Schilder mit der Warnung ernst, dass hier schon Leute von der Strömung mitgerissen worden sind, den Wasserfall hinunter. Der weitere Weg zum Nevada fall waren nochmals 400 Meter hinauf, zahlte sich aber aus, da es oben vom Plateau eine tolle Aussicht die steilen Wände hinunter auf die Täler gab.

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51 yosemite mirror lakes

52 yosemite river

54 yosemite waterfall (5)

55 yosemite waterfall (6)

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Kurz nachdem sich CJ beklagt hatte, dass wir abgesehen von Eichhörnchen (ein paar Fotos von der kleineren Tierwelt des Nationalparks seht ihr später) und sonstigen Nagetieren keine größeren Tiere und vor allem noch keine Bären gesehen hatten, wurden wir auf dem Weg zu den Mirror Lakes belohnt. Einige Touristen standen bereits mit gezückten Kameras am Rande des Weges und ihren Blicken folgend konnten wir eine Bärin mit ihren beiden Jungen beobachten. Die drei machten sich auf den Weg über eine Weide und waren gut zu sehen, leider sind die Fotos etwas verschwommen geworden. Abends wanderten wir zum Sonnenuntergang auf den Sentinel Dome, auf dem Hinweg konnten wir vom Auto aus wieder eine Bärin mit zwei Jungtieren sehen – das dürfte die klassische Bärenfamilie sein. Die Wanderung auf den Sentinel Dome war recht kurz, und das Panorama über die Berge und Täler der Sierra Nevada, ins Abendlicht getaucht unbeschreiblich schön.

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Am nächsten Tag fuhren wir in den King’s Canyon Nationalpark. Dieser Tag war besonders heiß, anscheinend ist das aber normal für die Gegend und Jahreszeit – in Fresno hatte es schon früh morgens gegen sieben Uhr 38 Grad Celsius. Wir sind an endlosen Obstplantagen vorbeigefahren, und wie ihr euch vorstellen könnt, war alles künstlich bewässert. An einer nicht mehr genützten Plantage konnten wir sehen, dass selbst die Marillenbäume (Aprikosenbäume für die deutschen LeserInnen) bei dieser Hitze ohne zusätzliches Wasser komplett verdorren und es wüstenähnlich aussieht, wenn nicht gerade alles voller Wasserschläuche ist. Im King’s Canyon selbst, der etwas höher gelegen ist, waren es immerhin nur etwa 30 Grad Celsius. Von den Wanderungen am Vortag hatten wir noch etwas schwere Beine und die ungewohnte Hitze machte uns auch zu schaffen, und so beschränkten wir unsere Aktivitäten. Bei den größten Redwood Bäume sind wir herumspaziert, da waren ein paar echte Riesen darunter, die selbst die Bäume entlang der Avenue of the Giants in einen gewaltigen Schatten stellten. Bei einem Spaziergang um Zumwalt Meadows, einer Weide, die malerisch an einem Fluss gelegen ist, konnten wir noch Eidechsen mit einem blauen Bauch bei Liegestützen beobachten – laut Internet handelt es sich hierbei um männliche Echsenexemplare, die auf diese Weise ihr Paarungsbereitschaft zeigen wollen. Danach gönnten wir uns ein kühles Bier an einem Wasserfall und vertrieben uns den Nachtmittag, indem wir die Natur beobachteten und entspannten, so gut das bei den Außentemperaturen ging.

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Hier nun ein paar Fotos vom Wildlife in den Nationalparks – die Bärenfotos sind leider nicht so gut geworden – sowie ein grauer Fuchs, der an unserem Auto in der Dämmerung vorbeihuschte und etwas zu schnell war für unsere Kamera. Doch besonders die kleineren Tiere zu beobachten, fand ich faszinierend.

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66 kings canyon wildlife

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Zum Abschluss waren wir wieder in San Francisco, diesmal in der Wohnung bei Freunden direkt im Zentrum, sodass wir nochmals ohne Auto durch die Stadt streifen konnten. Ich mag es, etwas mehr Zeit zu haben und ohne Ziel herumzuspazieren. In der Nähe unserer Freunde war ein Lokal der veganen Loving Hut-Kette, die es weltweit und sogar dreimal in San Francisco gibt. Die veganen Wantans und der Mapo-Tofu waren besonders lecker!

70 SFO loving hut

71 SFO loving hut

72 SFO loving hut

Es war eine wunderbare Reise, und ich freue mich, dass ich meine Eindrücke mit euch teilen konnte! Jetzt bin ich auf eure Kommentare gespannt: Wart ihr schon einmal in Kalifornien auf Urlaub? Was hat euch am besten gefallen? Was wollt ihr unbedingt einmal sehen?

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