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The Glow – Naturkosmetik selber machen

Ein natürlicher Teint, der von sich aus strahlt. Das ist der „Glow“, der inzwischen fast schon gehyped wird. Eigentlich ist er nur ein Zeichen von achtsamer Lebensführung und gesundem Körper,…

Ein natürlicher Teint, der von sich aus strahlt. Das ist der „Glow“, der inzwischen fast schon gehyped wird. Eigentlich ist er nur ein Zeichen von achtsamer Lebensführung und gesundem Körper, dennoch kann auch hier ein wenig durch die richtige Pflege nachgeholfen werden. Dabei will das DIY-Buch „The Glow – Naturkosmetik selber machen“ helfen.

„The Glow“ startet mit einigen Basics zum Thema: Warum sollte ich Naturkosmetik selber herstellen? Welchen Hauttyp habe ich und welche Rohstoffe brauche ich, um selbst Kosmetik zu rühren? Wie wirken bestimmte Pflanzenöle und was muss ich bei ätherischen Ölen beachten? Das Buch macht dabei klar, dass eine gesunde Haut nur durch eine ganzheitliche Pflege entstehen kann, die Ernährung, Entspannung und andere relevante Lebensbereiche mit einschließt.

Nach einigen Sicherheitshinweisen und allgemeinen Informationen zur Ausrüstung startet dann der Rezeptteil. Hier finden sich über 35 Rezepte für Gesicht, Körper und Wellness. Was fehlt? Genau, es gibt keine Rezepte für die Haare. Sehr schade! Auch dekorative Kosmetikrezepte gibt es keine, bis auf einen Tinted Lip Balm. Das wäre mal richtig spannend gewesen!

Aber jetzt zum Eingemachten: Wir finden unter den Rezepten zum Beispiel einen sanften Oil Cleanser, viele verschiedene Gesichtsmasken oder auch Body Oils. Dazu Deodorants, Rasieröl und Badeprodukte. Die Rezepte sind nicht alle vegan, aber es gibt fast immer eine Alternative zu nicht-veganen Inhaltsstoffen.

the glow innen rezept

An sich sind die Rezepte relativ einfach umzusetzen und die Inhaltsstoffe sind nicht extravagant (à la Hobbythek) und über die bekannten Naturkosmetikrohstoffe-Websites erhältlich. Diese sind am Ende des Buches auch abgedruckt. Jedes Rezept ist ausführlich beschrieben und mit zusätzlichen Wissenstipps ausgestattet. Selbst die Anwendung und Haltbarkeit sind genau angegeben.

Insgesamt beinhaltet „The Glow“ einfache und wirksame Rezepte, darunter aber auch einige, die schon altbekannt sind – zum Beispiel Lippenbalsam aus Bienenwachs oder Bodyscrub aus Meersalz. Was mich etwas stört: Das Cover ist total ansprechend, innen ist das Buch aber eher in einem 80er Jahre Stil gehalten. Zudem wird oft von „Chemie“ in konventioneller Kosmetik gesprochen. Die Natur besteht aber ebenso aus Chemie, daher ist das meiner Meinung nach nicht ganz richtig ausgedrückt. Außerdem bin ich kein Freund des häufig auftauchenden „Detox“-Begriffs.

Dennoch ist das Buch sehr zu empfehlen, man sollte sich aber bewusst sein, dass man im Internet teilweise genauso gute Rezepte findet. Wer aber Einsteigerwissen kompakt zusammengefasst und ansprechend bebilderte Selberrühr-Rezepte sucht, liegt mit „The Glow – Naturkosmetik selber machen“ richtig.

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We need you! Filmvorführungen zu Massentierhaltung am Stephansplatz

Vielleicht habt ihr uns ja schon einmal gesehen – wir sind fast jeden Samstag Abend auf dem Stephansplatz in der Wiener Innenstadt, um auf einer großen Leinwand Filme aus Massentierhaltungen vorzuführen. Der Verein…

Vielleicht habt ihr uns ja schon einmal gesehen – wir sind fast jeden Samstag Abend auf dem Stephansplatz in der Wiener Innenstadt, um auf einer großen Leinwand Filme aus Massentierhaltungen vorzuführen. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) veranstaltet diese abendlichen Kundgebungen an rund 30 Samstagen im Jahr. Am späteren Abend, wenn keine Kinder mehr unbeaufsichtigt unterwegs sind, werden aktuelle Szenen aus heimischen Schlachthäusern gezeigt. Schweine und Rinder, die mit Elektrotreibern gequält werden, Schweine, die in den CO2-Kammern, wo sie betäubt werden, heftige Erstickungskämpfe erleiden und vieles mehr.

Die Reaktionen darauf sind geteilt. Einige Passenten ignorieren das Gezeigte, andere regen sich auf, wieder andere denken nach, und die, die letzteres schon getan haben, beglückwünschen den VGT zu dieser Aktion! Das Problem unserer Gesellschaft und ihres Umgangs mit Tieren ist die massive Verdrängung der Realität. Die Werbung belügt uns über die wahren Bedingungen der Massentierhaltung, und die meisten von uns lassen sich natürlich auch gerne belügen. Das bezieht sich auch auf andere Konsumbereiche wie zum Beispiel Kleidung, die von „modernen Menschensklaven“ in „Sweatshops“ genäht wird. Im Fall der Nutztiere und unserer Ernährung sind die mit Abstand meisten leidensfähigen Individuen betroffen. Jedes Jahr werden 65 Milliarden Nutztiere geboren, im Vergleich dazu nur 0,15 Milliarden Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, als Nutztier auf diesem Planeten geboren zu werden, ist somit über 400 Mal größer als die als Mensch auf die Welt zu kommen!

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Wir haben Glück gehabt und sind Menschen geworden – das noch dazu in einem der reichsten Länder der Welt. Wie es den weniger glücklichen menschlichen und nichtmenschlichen Mitbewohner(inne)n auf der Erde geht, können wir durch unser Konsumverhalten mitbestimmen. Um die Realität zu verändern, anstatt sie zu verdrängen, muss man sie also zuerst einmal kennen. Wenn wir schockiert sind über die Grausamkeiten, und diese im nächsten Moment durch unser Konsumverhalten aktiv finanziell unterstützen, dann sollte uns dieser Widerspruch dämmern. Und aus dieser Erkenntnis ergibt sich oft eine positive Veränderung unserer Lebensgewohnheiten. Der Sinn der Filmvorführungen am Stephansplatz ist demnach, solche Bewusstseins-Mechanismen anzuregen!

Wenn ihr Lust habt, uns bei dieser wichtigen Arbeit zu unterstützen oder euch das Ganze einfach einmal nur anzuschauen wollt: Der VGT sucht für diese seit 2006 stattfindenden Kundgebungen mit Filmvorführung und Infostand immer Leute, die den Stand betreuen oder Flyer verteilen. Fünf Millionen Menschen passieren jedes Jahr die Vorführungen – ihr könnt so mit eurem Mitwirken einen wesentlichen Beitrag leisten, das Leben vieler Menschen und Tiere zu verändern!

Neugierig geworden? Einfach einmal vorbeischauen, Hallo sagen und Fragen stellen. Oder gleich direkt hier an die Organisatoren wenden.

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Pink Elephant Cooking – Vegane Rezepte und Yogi-Weisheiten

Yoga ist derzeit eines der Trendthemen überhaupt. Ich mache selber auch Yoga, aber längst nicht so ausgiebig und auch nur als kleine Entspannungsroutine an so manchem Abend. Bei Pink Elephant…

Yoga ist derzeit eines der Trendthemen überhaupt. Ich mache selber auch Yoga, aber längst nicht so ausgiebig und auch nur als kleine Entspannungsroutine an so manchem Abend. Bei Pink Elephant Cooking war ich mir daher erst unsicher, ob ich die „Yogi-Weisheiten“ wie es im Titel heißt, gut finden würde. Aber keine Sorge, diese Befürchtungen lösten sich in Luft auf. Exotische und einfallsreiche vegane Rezepte gepaart mit einem dezent verrückten, aber wundervollen Design machen dieses Buch zu einem wahren Vergnügen!

Ernährung ist mehr als nur Nahrungsaufnahme, das wird auch im ersten Kapitel des Buches deutlich. Lebensmittel geben auch Lebensenergie und wirken sich unterschiedlich auf unser Befinden aus. Die Kochphilosophie der Autoren des Buches, zwei Yogis, besteht aus regionalen und saisonalen aber auch exotischen Zutaten, die sie dann Fair Trade kaufen. Zudem ist der „Pinki Style“, wie sie ihre Küche nennen, vegan (sie selbst nutzen aber Honig), zuckerfrei (aber mit natürlichen Süßungsmitteln), sojafrei (bis auf kleine Ausnahmen) und rohkostreich. Mit „Raw“ und „Superfood“-Symbolen sind die jeweiligen Besonderheiten eines Rezeptes auch gekennzeichnet.

pink elephant cooking burger

Als nächstes folgt eine Auflistung der Basics, die man in seiner Vorratskammer haben sollte und dann kann’s auch schon losgehen mit den Rezepten. Der Rezept-Teil startet mit der wichtigsten Mahlzeit des Tages, nämlich mit Frühstücksideen! Neben Porridge und Shakes gibt es auch herzhafte Rezepte für Reis oder kleine Gemüsetörtchen. Ich könnte mich nie an ein herzhaftes, nicht-süßes Frühstück gewöhnen, aber man kann diese Rezepte ja auch am Mittag zubereiten. Weiter geht es mit „Yogi on the Road“, also schnellen Snacks, Dips und Aufstrichen wie zum Beispiel Chashew Cheese oder Mangoketchup. In der Mitte angekommen bekommen wir noch eine kleine Einführung in das Züchten von Keimlingen. Mit diesem Wissen können wir die Gerichte des Rohkost- und Salate-Kapitels in Angriff nehmen.

fudgeasana

Als nächstes folgt noch eine tolle Auswahl an Hauptspeisen und „Kochen für Freunde“, wie Tacos oder diverse Suppen. Zum Abschluss noch einige süße Highlights wie zum Beispiel „Ganesha Sweets“, die mir allerdings nicht gelungen sind, da sie nicht zusammen hielten. Dafür sind die „Peanut Butter Fudgeasanas“ sehr lecker und einfach gemacht.

Insgesamt sind die Rezepte wirklich easy nachzumachen. Die ganze Aufmachung des Buches – Papier, Cover und Illustration – begeistern mich total und motivieren mich, das Kochbuch immer wieder in die Hand zu nehmen!

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Schnelle, vegane Rezepte zur Vorratsverwertung: Die Gemüsepfanne

Weil jede Menge Gemüse in meinem Kühlschrank liegt, geht Teil zwei der Serie über schnelle, vegane Rezepte zur Vorratsverwertung mit der flexiblen Gemüsepfanne weiter. Den ersten Teil, Nudelsalat, findet ihr…

Weil jede Menge Gemüse in meinem Kühlschrank liegt, geht Teil zwei der Serie über schnelle, vegane Rezepte zur Vorratsverwertung mit der flexiblen Gemüsepfanne weiter. Den ersten Teil, Nudelsalat, findet ihr hier.

Das flexible Gemüsepfannenrezept

Das sollte immer dabei sein: Gemüse, Speiseöl, Gewürze

Das kann dabei sein: Obst, Nüsse, Kräuter, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Pinienkerne, gelbe oder rote Linsen, Keimlinge, Tofu, Seitan…

Auch gerne mit Sauce: Sojasauce, Pflanzensahne…

Mögliche Beilagen: Reis, Pasta, Kartoffeln, Couscous, Bulgur…

Zubereitung

Gewünschtes Gemüse putzen und schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und Gemüse hinzufügen. Im Öl anbraten und würzen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, eine Sauce hinzuzufügen falls eure Gemüsepfanne eine braucht. Sonst reichen auch Öl und ein paar Löffel Wasser. Das Gemüse unter regelmäßigem Umrühren köcheln. Fertig ist die Gemüsepfanne.

Die Zutaten der Gemüsepfanne auf dem Titelbild sind Karotten, Kohlrabi, Räuchertofu, Kartoffeln, Sojasauce und Salz.

Guten Appetit!

Was ist eure kreativste Gemüsepfannenkreation?

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Warum ihr nicht ehrenamtlich in Waisenhäusern oder Kinderheimen arbeiten solltet

Jedes Jahr reisen rund zehn Millionen Menschen weltweit in ein anderes Land um dort ehrenamtlich zu arbeiten. Ein großer Teil dieser Gruppe arbeitet mit Kindern in Familien-Ersatz-Situationen, wie zum Beispiel Waisenhäuser oder…

Jedes Jahr reisen rund zehn Millionen Menschen weltweit in ein anderes Land um dort ehrenamtlich zu arbeiten. Ein großer Teil dieser Gruppe arbeitet mit Kindern in Familien-Ersatz-Situationen, wie zum Beispiel Waisenhäuser oder Kinderheime. Die gut gemeinte Hilfe kann den Kindern jedoch in vielerlei Hinsicht schaden. Deshalb empfehle ich jedem, sein Geld, seine Zeit und Mühe an anderer Stelle einzusetzen. Ansonsten verschlimmert ihr die Situation der Kinder vor Ort.

Eine Reise als ehrenamtlicher Helfer zu einem Projekt mit Kindern beinhaltet Risiken, die sich lange über den eigentlichen Aufenthalt hinweg auswirken. Die folgenden Meinungen sind meine eigenen, basieren aber auf solider wissenschaftlicher Forschung. Hier sind vier Gründe, weshalb ich jedem kategorisch abrate, ehrenamtlich in Waisenhäusern zu arbeiten.

1. Ehrenamtliche Arbeit normalisiert unerwünschten Kontakt mit Kindern

In den Niederlanden kann man nicht einfach so in eine Kindertagesstätte hineinwandern. Das wurde beschlossen, um Menschen mit schlechten Absichten daran zu hindern, die Kinder in ihrer schutzbedürftigen Position auszunützen. In anderen Ländern ist der Zugang zu Kindern leichter. Ehrenamtliche Arbeit in Waisenhäusern und Kinderheimen hilft Menschen, die diese Arbeit aus zweifelhaften Motiven machen möchten, den Zugang zu Kindern zu erleichtern und normalisieren. Betrachte deine eigene Reise und multipliziere sie mit hunderttausend. Jetzt stelle dir vor, wie leicht es ist, sich in einer Gruppe dieser Größe zu verstecken. Das ist genau der Grund, weshalb Kinderbetreuung in den Niederlanden von so viel Paranoia umgeben ist. Ehrenamtliche Arbeit in Waisenhäusern ermöglicht Missbrauch.

2. Ehrenamtliche Arbeit stört die Bindung

Kinder bauen relativ schnell Bindungen auf. Eine sichere Bindung zu einem anderen Menschen schafft die Voraussetzung für Glück und mentale Gesundheit. Kinder in Waisenhäusern kämpfen im Vorhinein meistens schon mit unsicheren Bindungen – das letzte, das diese Kinder brauchen, ist eine weitere unsichere Bindung. Ihr werdet euch vielleicht denken: „Was machen diese drei Wochen im Leben eines Kindes denn schon für einen Unterschied?“ Jedoch ist ehrenamtliche Arbeit eine gut geölte Maschinerie und ein neues Gesicht folgen auf ein weiteres – und das sehr rasch. Bei so vielen wechselnden Personen fragt man sich zu recht: Wer unterhält hier wen? Ehrenamtliche Arbeit ist dazu da, den Interessen der Kinder zu dienen. Im Falle der vielen kurzen Anwesenheiten schadet eure Arbeit den Kindern aber mehr, als sie nützt.

3. Unzureichendes Wissen und Qualifikation

Die meisten Ehrenamtlichen haben keine entsprechende Ausbildung für den Bereich, in dem sie aushelfen. Das ist weniger schlimm, wenn sie eine Wand bemalen, als wenn sie mit einem Kind in Berührung kommen. In den Niederlanden erlauben wir nur Menschen mit jahrelanger Erfahrung und spezieller Ausbildung, mit Kindern zu arbeiten. Kinder sind – verständlicherweise – sehr viel komplizierter als ein Malerpinsel und ein schlechte Betreuung hat einen viel schwereren und dauerhaften Effekt. Es ist verständlich, dass Menschen sich gerne ausprobieren wollen, um herauszufinden was ihnen liegt und was sie gerne tun. Aber eine Welt, in der Waisenhäuser als Experimentierfeld für Ehrenamtliche herhalten müssen, und so nicht die nötige Betreuung und das wichtige stabile Umfeld bieten, sind – schlichtweg gesagt – äußerst uncool.

4. Ehrenamtliche Arbeit unterstützt ein fehlendes Pflegesystem

Da Waisenhäuser für ehrenamtliche Helfer so beliebte Ziele sind und dadurch so viel Hilfe und finanzielle Unterstützung erhalten, entwickeln sich Alternativen nur sehr langsam. Warum haben wir in den Niederlanden keine Waisenhäuser? Vor langer Zeit fanden wir heraus, dass Pflegefamilien oder direkte Unterstützung von Familien für das Kind viel besser sind. In Ländern, die nicht so viel Geld in solche Systeme investieren können, wird ein System, das durch diese Art von Tourismus Geld einbringt, nicht so schnell geändert oder abgeschafft werden. Da wir aber wissen, dass dieses System nicht funktioniert, haben wir die Verantwortung, es nicht zu unterstützen. Mit ehrenamtlicher Arbeit in einem Waisenhaus oder Kinderheim unterstützt ihr dieses System sowohl direkt als auch indirekt. So verhindert ihr die Entwicklung eines besseren Systems.

Heutzutage haben schon viele ehrenamtliche Helfer die falsche Überzeugung aufgegeben, die Welt retten zu können. Das ist eine wunderbare Entwicklung. Darüber hinaus solltet ihr zusätzlich sicher stellen, dass durch eure Anwesenheit nicht noch mehr Schaden entsteht. Bei ehrenamtlicher Arbeit in Waisenhäusern oder Kinderheimen ist dies praktisch unmöglich, daher rate ich jedem absolut davon ab, dies zu unterstützen.

Die Organisation „Better Volunteering. Better Care.“ hat eine Petition gegen Waisenhaus- und Kinderheim-Tourismus gestartet. Vielen Dank für eure Unterschrift!

 

Dieser Artikel wurde auf Oneworld.nl erstveröffentlicht. Vielen Dank an Moni für die Übersetzung!

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Schnelle, vegane Rezepte zur Vorratsverwertung: Der Nudelsalat

Um Lebensmittel möglichst effizient und ohne Zeitdruck verarbeiten zu können, sollten schon beim Einkauf einige Regeln beachtet werden. Dazu gehört unter anderem das Checken der Vorräte vor dem Gang in…

Um Lebensmittel möglichst effizient und ohne Zeitdruck verarbeiten zu können, sollten schon beim Einkauf einige Regeln beachtet werden. Dazu gehört unter anderem das Checken der Vorräte vor dem Gang in den Supermarkt, eine darauf basierende Einkaufsliste, das Widerstehen von Lockangeboten und vor allem nie hungrig einkaufen zu gehen. Weil wir alle nur Menschen sind, kann es trotzdem passieren, dass schrumpelig werdendes Gemüse im Kühlschrank liegt, der Räuchertofu fast abgelaufen ist, oder schon fünf Packungen Nudeln im Vorratsschrank schlummern, weil ihr einfach zugreifen musstet, als die Bio-Vollkorn-Nudeln um 25 Prozent preisgesenkt waren.

In einer mehrteiligen Serie möchte ich euch einfache vegane Rezepte vorstellen, in denen Vorräte schnell und köstlich verwertet werden. Nudelsalat ist aktuell eines meiner Lieblingsgerichte. Vor allem deshalb, weil das Luxusproblem vieler nicht kombinierbar erscheinender Zutaten gelöst werden kann.

Das flexible Nudelsalatrezept

Das sollte immer dabei sein: Nudeln, Öl, Balsamico oder sonstiges Dressing

Das kann dabei sein: Jegliches Gemüse (gegebenfalls gekocht), Avocados, Obst (zum Beispiel Äpfel), Nüsse, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Küchenkräuter, Wildkräuter…

Zubereitung

Nudeln kochen und abkühlen lassen (mit kaltem Wasser übergießen oder gekochte Reste vom letzten Pastagericht verwerten), Gemüse und gewünschte weitere Zutaten hinzufügen, mit Öl und Balsamico oder gewünschtem Dressing würzen und abschmecken.

Die Zutaten des Nudelsalats auf dem Titelbild sind Vollkornfarfalle, Cocktailtomaten, Räuchertofu, in Scheiben geschnittene und in Öl gebratene Champignons, Petersilie, Salatkörner, Rotkleeblüten, Balsamico, Olivenöl, Salz.

Guten Appetit!

Was ist eure kreativste Nudelsalat-Kombination?

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Plastikfreie Zone – Eine Familie gegen den Plastikwahn

Na klar, wir wissen alle, dass Plastik schädlich für die Gesundheit ist – und für die Umwelt sowieso. Vielleicht hattet ihr auch schon mal das Gefühl, ohnmächtig gegenüber dem vielen Kunststoff auf der…

Na klar, wir wissen alle, dass Plastik schädlich für die Gesundheit ist – und für die Umwelt sowieso. Vielleicht hattet ihr auch schon mal das Gefühl, ohnmächtig gegenüber dem vielen Kunststoff auf der Welt zu sein? Lasst euch davon nicht abhalten, sondern startet mit dem Lesen dieses Buches!

Plastikfreie Zone – Wie meine Familie es schafft, fast ohne Kunststoff zu leben“ von Sandra Krautwaschl beschreibt ein (noch nicht abgeschlossenes!) Familienexperiment, bei dem (fast) ganz auf Kunststoff verzichtet wird. Nachdem die Autorin den Film „Plastic Planet“ gesehen hatte, startete sie, empört über die Plastikschwemme auf der Welt, mit ihrer Familie in Österreich den Versuch, plastikfrei zu leben. Sie erzählt im Buch aus ihrer ganz persönlichen Sicht, wie der Gedanke sich langsam durchsetzte und größer wurde, aber auch welchen Hindernissen und Herausforderungen sich die Familie stellen musste.

plastikfreie zone heyne innen

Von Freunden, die sie tatkräftig beim „Bitte-ohne-Plastik-Geburtstag“ unterstützen, bis zu ihrem eigenen Blog „Kein Heim für Plastik“ – wir erleben ganz nah, welche Themen die Familie bewegten und wie sie Lösungen für unterschiedlichste Probleme fanden. Es scheint am Anfang schier unmöglich, plastikfreie Alternativen für beispielsweise Kosmetik oder Lebensmittel zu finden, doch die Autorin macht deutlich, dass durch Recherche und einige Verhaltensänderungen vieles möglich ist.

Ganz im Sinne des Zero Waste Gedankens „Refuse, Reduce, Recycle und Reuse“ sollen Dinge wiederverwendet oder – wenn es sein muss – auch reduziert oder abgelehnt werden. Das Ganze ist aber keine Enthaltsamkeit, nein. Es entwickelt sich daraus ein bewussteres, reflektiertes und achtsames Konsumverhalten, das viel mehr im Einklang mit Umwelt und Natur steht.

Alle Zweifel und Gedanken, die viele zu Beginn ihrer Plastikfrei- oder Zero Waste-Reise haben, werden im Buch dargestellt und behandelt. Es gibt nicht für alles eine Lösung, aber der Weg ist ja auch – wie wir alle wissen – das Ziel. So lässt sich die Familie bei ihrer plastikfreien Reise über die Schulter blicken, lässt den Leser an ihrem Experiment von Beginn an teilhaben und liefert so Motivation und Inspiration um selber den (nächsten) Schritt zu einem Kunststoff-freieren Leben zu machen.

Nach und nach wurde das Experiment der Familie immer bekannter und die Autorin tritt nicht nur durch ihren Blog oder Interviews für Zeitung und Co., sondern auch durch eigene politische Aktivität ins Licht der Öffentlichkeit. Auch heute noch führt sie ihren Blog weiter und engagiert sich für plastikfreie Alternativen im alltäglichen Leben. Am Ende des Buches finden sich einige praktische Hinweise wie Kauftipps oder Websites, die den Start ins plastikfreie Leben erleichtern.

Ich setze mich schon eine Weile mit Zero Waste und plastikfreiem Leben auseinander und Krautwaschls Buch „Plastikfreie Zone“ war eine sehr gute und spannend zu lesende Zusammenfassung dessen, was problematisch an unserem „Plastic Planet“ ist, mit welchen Gedanken man sich auseinandersetzt und wie man wo starten kann. Einige spannende Denkanstöße waren dabei; es geht nun aber darum, dass jeder für sich in seiner Region aktiv wird und kleine Schritte in Richtung plastikfreies Leben macht. Wer dafür noch weitere Inspiration braucht, kann sich auch die zahlreichen Posts unter #plastikfrei und #zerowaste auf Instagram ansehen.

Gehen wir es an!

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Camping in De Lakens an der Nordsee

Anfang Oktober 2015 hatte ich eine Reise nach Amsterdam geplant – ein verlängertes Wochenende um bei der Blogger Konferenz Meet The Blogger dabei zu sein. Wie es der Zufall so wollte, wurde…

Anfang Oktober 2015 hatte ich eine Reise nach Amsterdam geplant – ein verlängertes Wochenende um bei der Blogger Konferenz Meet The Blogger dabei zu sein. Wie es der Zufall so wollte, wurde ich zeitgleich vom Campingplatz De Lakens in den Niederlanden eingeladen, zwei Nächte in ihren “Backpackshacks” zu verbringen. Da Amsterdam nur rund 40 Minuten Zug- und Busfahrt von De Lakens entfernt liegt, beschloss ich, das Angebot anzunehmen. Leider ist mir meine Begleitperson kurzfristig abgesprungen, deshalb ging es alleine auf den Campingplatz.

Der Nationalpark Zuid-Kennemerland, vorwiegend bestehend aus Dünenlandschaften, umfasst eine Fläche von 38 Quadratkilometer und liegt westlich von der Stadt Haarlem. Der Campingplatz De Lakens liegt nur 200 Meter vom Bloemendaaler Strand entfernt.

Backpackshacks. Foto ©wingsaregolden.com

Backpackshacks

Der Zeitpunkt der Reise war nicht allzu optimal gewählt, denn entgegen meiner Erwartungen war auf dem Campingplatz, besonders jedoch in den “Backpackshacks”, nicht mehr viel los. Ich musste also den Bloemendaaler Strand alleine erkunden. Gleich am ersten Abend stellte ich fest, dass die Sonne relativ früh unter ging und ich pünktlich vor Ort sein musste um diese wunderschöne Erfahrung nicht zu verpassen. Ich genoss die Stille und die Natur. Ich kann euch getrost mitteilen, dass es in Wien nichts Vergleichbares gibt!

Zu den “Backpackshacks” muss ich sagen, dass ich die umgebauten Container mit den Hängematten als Alternative für Zelte fantastisch finde. Es gibt einen Grill vor der quasi Backpackshack -Haustüre und die öffentlichen Duschen und WCs sind auch gleich um die Ecke. Da ich hauptsächlich für die Konferenz in Amsterdam gepackt hatte war ich auf die Kälte nicht vorbereitet. Trotz kleinem Heizkörper im Backpackshack war mir in der Nacht recht kühl – aber die frische Luft am Morgen, sowie die Sonnenaufgänge machten das wieder wett.

Campingplatz De Lakens. Foto ©wingsaregolden.com

Campingplatz De Lakens

Es gibt einige unterschiedliche Unterkunftsarten am Campingplatz De Lakens und ich empfehle die Website genau zu durchforsten um die passende zu wählen – so wäre ein “Campingbungalow” oder ein “Beachhouse Laidbackshack” meine erste Wahl – ich bin wohl tief in meinem Herzen doch ein Glamper!

Ein tolles Angebot, welches ich leider nicht nutzen konnte, da die Saison bereits zu Ende war und die Schule geschlossen hatte, waren Surfkurse von Surfana Bloemendaal! Muss eine tolle Erfahrung sein, die ich beim nächsten Mal nicht missen möchte! Auf jeden Fall zu empfehlen ist, den Fahrradverleih zu nutzen um direkt nach Haarlem zu “treten”. Das ist schon allein als Kostenpunkt ein Must. Die Busse aus Haarlem sind ziemlich teuer, da nur eine private Buslinie den Campingplatz anfährt – die Radwege sind super ausgebaut und führen neben der Hauptstraße direkt in die Stadt hinein! Ein großer Pluspunkt des Campingplatzes: Gratis WLAN bei der Rezeption. Wir sind halt doch im 21 Jahrhundert!

Die Dünenlandschaft des Nationalparks habe ich an einem Tag ein Stück zu Fuß erkundet – da ich mich schnell und einfach verlaufe war mir die alleinige Fahrt mit dem Rad etwas zu abenteuerlich. Das habe ich jedoch auf nächstes Mal verschoben. Zum Ausgleich beschloss ich an einem Tag Haarlem zu erkunden – für mich das “kleine” Amsterdam. Diese Stadt ist einfach niedlich. Alle Häuser haben dieses typisch niederländische Aussehen und die kleinen Seitengassen verbergen interessante kleine Designateliers und Cafés. Die Hauptstraße bietet eine tolle Atmosphäre und besteht aus einer breiten Fußgängerzone. Die kleinen Brücken und viele Menschen auf Fahrrädern gaben mir sofort ein Gefühl des Wohlfühlens.

Haarlem von oben. Foto ©wingsaregolden.com

Haarlem von oben

Zu Mittag ging ich ins V&D Haarlem Centrum um im Dachgeschoss etwas Leckeres zu Essen und dabei einen wunderschönen Panoramablick zu erhaschen. Eine andere Empfehlung, die ich euch nicht vorenthalten möchte, bezieht sich auf die St. Bavokirche Haarlem. Als ich hörte, dass dort in 1766 der zehnjährige Mozart auf der Christian-Müller-Orgel spielte, welche 5.068 Pfeifen und fast 30 Meter Höhe hat, musste ich sie sehen. Wissenswertes: Der Fußboden der Kirche besteht aus etwas 1.500 Grabplatten – die älteste stammt aus dem 15. Jahrhundert!

Ich hatte leider nur zwei Nächte am Campingplatz De Lakens und habe einige Angebote nicht in Anspruch nehmen können, deshalb will ich auf jeden Fall zurück kommen, jedoch dieses Mal im vollen Glampingmode und mit Mitglampern/-campern, damit mehr Lagerfeuerfeeling entsteht.

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Weniger Plastik ist Meer – Plastikkonsum reduzieren

Der Plastikpegel im Meer steigt im Minutentakt um eine weitere Tonne Plastikmüll an – eine extreme Bedrohung für Meeresbewohner wie Wale und Delfine. Besonders problematisch: Plastik verrottet nicht einfach, sondern…

Der Plastikpegel im Meer steigt im Minutentakt um eine weitere Tonne Plastikmüll an – eine extreme Bedrohung für Meeresbewohner wie Wale und Delfine. Besonders problematisch: Plastik verrottet nicht einfach, sondern zersetzt sich im Laufe der Zeit immer weiter in Kleinstteilchen (Mikroplastik), die noch leichter in die marine Nahrungskette gelangen.

Aber was geht das mich an? Ich werfe meinen Müll doch nicht ins Meer?

Stimmt, aber nur teilweise. Denn rund 80 Prozent des Abfalls im Meer stammt ursprünglich vom Land – und 80 Prozent davon bestehen aus Plastik. Aufgrund der hohen Lebensdauer von Kunststoffen, kann prinzipiell jedes Plastik, das hierzulande „konsumiert“ wird, irgendwann im Meer landen. Ein weiterer erschreckender Fakt: Bereits im Jahr 2050 wird mehr Plastik als Fische im Meer sein, wenn wir unser Verhalten nicht schleunigst überdenken!

Meeresströmungen treiben den Plastikmüll in großen Müllstrudeln zusammen. Der Bekannteste ist wohl der „Great Pacific Garbage Patch„, der mittlerweile flächenmäßig die Ausmaße von Mitteleuropa angenommen hat. In Strömungsgebieten, in denen Müllstrudel entstehen, ist das Wasser aber naturgemäß auch sehr nährstoffreich, was viele Meeresbewohner dorthin lockt. Anfang diesen Jahres strandete ein Dutzend Pottwale an deutschen Küsten. In Ihren Mägen fand man haufenweise Plastikmüll, darunter unter anderem Fischernetze, einen Plastikeimer und die Abdeckung eines Autos. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie fatal die Folgen unseres Plastikkonsums für das Ökosystem Meer sind.

Plastik-Meer-Prinz-Kraft

Wie kann ich meinen Plastikkonsum im Alltag reduzieren?

Beim Einkaufen
Verwende eine Stofftasche anstelle von Plastiktüten. Jährlich verbraucht jeder Deutsche 76 Plastiktüten, das macht insgesamt sechs Milliarden Tüten für eine durchschnittliche Verwendungsdauer von 25 Minuten! Im EU-Vergleich steht Deutschland damit ganz schön schlecht da.

Obst und Gemüse kannst du in Netze oder Beutel aus Stoff packen und so beispielsweise auf dem Wochenmarkt ganz verpackungsfrei einkaufen gehen. Mittlerweile gibt es auch einige Supermärkte, die dir Waren zum Selbstabfüllen und ohne unnötige Umverpackungen anbieten. Eine Liste der plastikfreien Supermärkte in Deutschland und Österreich findest du hier.

Unterwegs
Auch beim Kaffeekonsum sind die Deutschen nicht sonderlich nachhaltig, so landen jede Stunde 320.000 (!) Coffee to go Becher im Müll. Eine Menge, die sich ganz leicht reduzieren lässt, wenn man seinen eigenen Becher mitbringt. Da das Leitungswasser in Deutschland eine sehr gute Qualität hat, kannst du es dir zuhause bedenkenlos in Glasflaschen füllen und mitnehmen, anstatt unterwegs teures Wasser in Plastikflaschen zu kaufen. Dein Essen kannst du in Metalldosen transportieren oder Gläser mit Suppen und Salat befüllen.

Kosmetik und Hygieneartikel
Viele Körperpflegeprodukte, wie beispielsweise Seifen oder Shampoos, kann man in fester Form oder an Refillstationen kaufen. Peelings – sofern es sich nicht um zertifizierte Naturkosmetik handelt – solltest du eher meiden, da sie in der Regel schädliches Mikroplastik enthalten. Das gilt auch für einige Zahnpastasorten. Alternativen sind hier selbst hergestellte Peelings, zum Beispiel aus Zucker und Olivenöl, sowie ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe des Produkts. Um beim Zähneputzen auf unnötiges Plastik zu verzichten, kannst du auf Bambuszahnbürsten zurückgreifen. Bambus ist besonders nachhaltig, da er einer der am schnellsten nachwachsenden Rohstoffe unserer Erde ist.

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Goodbye Zucker – Hello from the sugarfree side?

Da es ja kein Geheimnis ist, dass zu viel Zucker schädlich ist, wollte ich durch das Buch „Goodbye Zucker“ gerne mehr über die zuckerfreie Ernährung erfahren. Dass die Hälfte des Buches…

Da es ja kein Geheimnis ist, dass zu viel Zucker schädlich ist, wollte ich durch das Buch „Goodbye Zucker“ gerne mehr über die zuckerfreie Ernährung erfahren. Dass die Hälfte des Buches aber aus Rezepten besteht, die oftmals nicht einmal vegetarisch sind, ist mir erst beim Lesen aufgefallen. Warum dieses Buch in mehrerlei Hinsicht etwas anders ist als ich dachte, werde ich euch nun erläutern.

„Goodbye Zucker“ von Sarah Wilson ist in drei große Teile aufgeteilt. Das Buch beginnt mit einem 8-Wochen-Programm, das hilft, den Zucker (was darunter alles zu verstehen ist, folgt gleich) zu reduzieren oder auch zeitweise ganz wegzulassen – dem Körper soll Zeit gelassen werden, sich an diese neue Ernährungsform anzupassen. Danach folgt die Grundausstattung und schließlich die 108 Rezepte inklusive Handreichungen wie zum Beispiel Naschen mit Kids und einer Ausstattungs- und Einkaufsliste.

Im Vorwort wird ausführlich erläutert, warum Wilson keinen Zucker mehr essen möchte. Sie schließt von ihren Krankheiten direkt auf Zucker als Verursacher dieser. Ob ihr das irgendwie diagnostiziert wurde oder nicht wird hier nicht erwähnt. Außerdem wird empfohlen, sich auf die Vorfahren zurück zu besinnen, was diese gegessen haben und wie gut das war. Na ja, wenn ich da an die Hungerjahre nach dem Krieg oder die später sehr fleischreiche Ernährung zurückdenke, dann halte ich das für keine gute Idee. Dieser Gedanke wird aber auch nicht weiter ausgeführt.

wochenplan goodbye zucker

Wilson geht davon aus, dass jegliche Form von Zucker, vor allem Rohrzucker, raffinierter Zucker und Fruktose, schädlich ist und krank macht. Vor allem die Tatsache, dass sie in ihrem Programm Fruktose zeitweise komplett verbannt, macht mir Probleme. Schon hier stört mich sehr, dass es keinerlei Belege oder Quellenangaben zu ihren Ausführungen gibt. Natürlich ist „Goodbye Zucker“ kein wissenschaftliches Buch. Aber gerade bei Büchern zum Thema Ernährung halte ich doch einige Quellenangaben, die aufzeigen, woher die Behauptungen stammen, für wichtig. Andererseits behauptet sie, durch „wissenschaftliche Techniken“ zu ihrer Ernährungsform gelangt zu sein, aber auch das wird nicht näher erklärt.

Im 8-Wochen-Programm soll langsam aber sicher der Zucker aus der Ernährung verbannt und die Abhängigkeit von Fruchtzucker, Honig und Zucker im Allgemeinen überwunden werden. Jedes der acht Kapitel fängt mit einer kleinen Liste an, was von nun an tabu ist oder ersetzt werden soll. Es gibt Hilfereichungen, unter anderem wie man verschiedene Lebensmittel ersetzen kann. Im ersten Kapitel werden raffinierte Kohlenhydrate ersetzt und der Zuckerkonsum, vor allem von Fruchtzucker, erst einmal „nur“ heruntergeschraubt.

goodbye zucker wochenprogramm

In jedem der acht Kapitel gibt es zudem ein Hauptthema, zum Beispiel warum Fruktose nicht empfehlenswert ist. In den nächsten Wochen folgt dann unter anderem das Thema Fette oder Süßigkeitenersatz. Ab der dritten Woche gibt es gar keinen Zucker mehr, ab der sechsten Woche darf man wieder etwas Obst essen und nach dem Programm soll man mit sechs bis acht Teelöffel Zucker pro Woche auskommen, was laut Wilson empfehlenswert ist. Zwischendurch gibt es Erläuterungen zu Ernährungsthemen und Durchhaltetipps.

Das Programm an sich ist sicherlich machbar und übersichtlich aufgebaut. Durch das cleane, übersichtliche Layout – wie ein Magazin – und die praktischen Tipps fühlt man sich nicht allein gelassen und hat immer einen guten Hinweis parat, wie man die neue Woche anpacken kann. Was mich aber stutzig macht, sind die Zuckerersatzmittel. Wilson nutzt viel Stevia und Reissirup, denn komplett ohne Süßungsmittel kommt auch sie nicht aus. Das mag ja an sich verständlich sein, weil so ziemlich jeder süßen Geschmack mag, aber Stevia zu benutzen ist für mich nicht ganz nachvollziehbar – zudem erklärt sie zu Beginn des Buches, dass die langfristigen Wirkungen von Stevia noch nicht erforscht sind. Wilson postuliert zudem auch, dass ungesättigte Fettsäuren schlecht sind, was für mich vollkommen neu ist.

Zu den Rezepten: Wie schon gesagt, die meisten dieser sind nicht vegan, manche nicht vegetarisch. Die Rezepte sollen einfach und alltäglich sein. Dem kann ich nicht zustimmen. Für fast alles braucht man Kokosprodukte, die hierzulande ja auch nicht die regionalsten Produkte sind. Auch sonst muss man recht viel einkaufen um überhaupt ein Rezept nachmachen zu können. Zudem kommen klassische Kohlenhydratspender wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis kaum oder gar nicht vor, da diese unter anderem durch Stärke zuckerhaltig sind. Somit bestehen die Rezepte vornehmlich aus Nüssen, Fetten und Gemüse. Das mag an sich gesund sein, aber für mich eindeutig zu einseitig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man aus dieser Hand voll Hauptspeisen, die in dem Buch vorkommen, satt werden kann oder zumindest nicht nach einer Woche die Schnauze voll hat.

rezepte goodbye zucker

Sonst sind die Rezepte aber eine ganz gute Stütze für eigene Kreationen. Ich selbst hatte zumindest eine Woche auf Zucker im Frühstück und beim Kochen oder Backen verzichtet. Stattdessen habe ich ab und an etwas Kokosblütenzucker, der einen niedrigen glykämischen Index hat, verwendet. Der Körper merkt schnell, dass (fast) kein Zucker mehr gegessen wird und reagiert dementsprechend mehr oder weniger heftig. Auch zuckerfreie Kekse sind erst mal ungewohnt. Für mich ist das komplette Programm nichts, aber ich finde einige Tipps und Rezepte inspirierend und hilfreich, wie zum Beispiel die selbstgemachte Kokoscreme. Mir haben vor allem die Rezepte zu den Snacks, Süßspeisen und Getränke gefallen. Meiner Meinung nach ist Wilsons Konzept nicht hundertprozentig überzeugend, dafür sind mir die oben genannten Kriterien einfach zu wichtig.

Wer sich intensiv mit dieser Ernährungsform – also wirklich kaum Zucker oder Fruchtzucker – auseinandersetzen möchte, hat hier sicher einen guten Fundus an Ideen. Aber alleine mit diesem „Goodbye Zucker“ wird das als VegetarierIn oder VeganerIn kaum machbar sein.

1 Kommentar zu Goodbye Zucker – Hello from the sugarfree side?

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