Das Schenna Resort, bestehend aus dem Hotel Rosengarten, dem Hotel Schwefelbad und dem Hotel Mitterplatt, war so freundlich mich einzuladen, das Hotel Rosengarten zu besuchen um mir einen umfassenden Eindruck zu dessen Service und Angeboten machen zu können. Da ich schon seit langem nach Südtirol reisen wollte, beschloss ich die Einladung anzunehmen und mir die Südtiroler Schmankerl nicht entgehen zu lassen.
Die Lage
Das Schenna Resort liegt im malerischen Südtirol in der Nähe von Bozen. Auf einer Seite sehen wir Berge, die sich scheinbar an Höhe übertrumpfen wollen, auf der anderen Seite gibt es Hügel voll mit schmackhaft riechenden Apfelplantagen und kleinen, niedlichen Wanderwegen, die zum Erkunden einladen. Schenna geht auf das italienische Wort “scaene” zurück, was so viel bedeutet wie bühnenhafter Aufbau. Ich vermute, die Bezeichnung bezieht sich auf die Landschaftsplateaus der Gegend. Der Ort hat um die 3.000 Einwohner und liegt zwischen Meran, das drei Kilometer entfernt ist, und Bozen in 25 Kilometern Entfernung.
Die Fahrt von Wien aus dauert rund sechseinhalb Stunden. Mit dem Auto ist das Ressort relativ einfach zu erreichen, aber Achtung: Mautgebühren von ungefähr 15 Euro fallen wegen des Befahrens der Brennerautobahn an. Spannend wurde es dann kurz vor der Ankunft, als mich mein GPS netterweise auf einen sehr engen Weg lotste, der mich abschnittsweise die Luft anhalten ließ und meinte, mir die wunderschönen Apfelplantagen bereits vorab aus der Nähe zeigen zu müssen. Nichtsdestotrotz war das wohl der kürzeste Weg. Keine Sorge, es gibt wenn ihr weiter der Hauptstraße folgt auch eine Abfahrt direkt zum Hotel. So könnt ihr das kleine Abenteuer vermeiden!
Das Hotel als Familienbetrieb
Vater Luis und Mutter Rosa gründeten 1968 eine Frühstückspension und setzten so den Grundstein für das Schenna Resort. Die Geschwister Heidi Pföstl-Wörndle, Stefan Pföstl, sowie Priska Pföstl sind allesamt im Hotelbetrieb tätig. Stefan Pföstl ist für den Service, die Küche und die Weinproduktion verantwortlich, Priska Pföstl betreut den SPA sowie das Body and Mind Programm. Heidi Pföstl-Wörndle ist im Büro und im Marketing tätig. Sie ergänzen sich in ihren Positionen, haben diese jedoch auch sehr gut abgesteckt. Mit den wöchentlichen Sitzungen bringt jeder das ein, was in seinem Kernbereich ansteht und erfährt von den anderen wo es Schwachpunkte und wo es Grund zur Freude gab.
Das Zimmer
Nach der Ankunft und dem Check-in wurde ich direkt von einer freundlichen Praktikantin aufs Zimmer gebracht. Das Zimmer war sehr groß, aber trotzdem sehr gemütlich. Bedeckte Farben wie grün und violett verschmolzen mit der sonst in Holz gehaltenen Einrichtung. Auch das Steinwaschbecken im offenen Bad mit Dusche bot einen angenehmen Kontrast zu den ansonsten weicheren Tönen. Das Highlight der Einrichtung war der Kleiderkasten. Er war nicht, wie in so vielen Hotels, in Richtung Schlafzimmer ausgerichtet, sondern nahm einerseits die Rolle der Zimmertrennung ein und andererseits konnte ich direkt nach dem Duschen auf meine Kleidung zugreifen. Das Bett war in meinen Augen auch so ein Südtiroler Schmankerl. Die Polster waren zur Abwechslung einmal nicht zu hoch gehalten und die Matratze sehr bequem und wie gemacht für ein paar Tage völlige Entspannung.
Der einzige Schwachpunkt war die Lage meines Hotelzimmers, das sich in Richtung Eingang des Hotels befand. Schöner wäre es gewesen, in einem Zimmer mit Sonnenuntergangsaussicht zu schlafen, denn der Ausblick der Einfahrt begeistert wenig im Vergleich zur wunderbaren Natur. Dies beim Buchen immer unbedingt erwähnen, denn die richtige Aussicht lässt Instagram-Herzen höher schlagen und steigert das Urlaubsfeeling.
Die Nachhaltigkeit
Im Schenna Resort wird viel Wert auf lokale Produkte gelegt, besonders bei Lebensmitteln. Kurze Transportwege spielen ebenfalls eine große Rolle. Auch die Beauty-Produkte im SPA kommen aus Südtirol und Deutschland – Team Dr. Joseph und Pharmos Natur – und sind biologisch zertifiziert. Aus Nachhaltigkeitsgründen wird auch Großteils auf Shampoos und andere Goodies in den Zimmern verzichtet. Bereitgestellt werden eine kleine Seife, ein nachfüllbares Body- und Haarshampoo sowie Wattepads und Wattestäbchen.
Der neueste Zuwachs besteht aus einer E-Tankstelle, welche in der Garage montiert wurde und E-Bikes, die gegen Gebühr verliehen werden. Sonnenkollektoren sind am Dach zu finden und durch ein lokales Blockheizkraftwerk wird der Energieverbrauch vor Ort geregelt und dadurch gering gehalten.
Das Angebot
Das Hotel legt einen starken Fokus auf die körperliche wie auch geistige Entspannung. Es bietet deshalb fünf Mal die Woche Yoga an, die Einheiten finden entweder in einem der Seminarräume oder auf der Panoramaterrasse statt. Desweiteren kann Aqua Fitness betrieben werden, Pilates und Stretching werden ebenfalls angeboten. Angeboten werden außerdem Wanderungen jeglicher Art sowie privates Persönlichkeits- sowie Transformationscoaching. Der Wellnessbereich – siehe Titelbild – besteht aus einem ganzjährig beheizten Sole-Außenpool sowie einem Indoorpool, finnischer Sauna, Biosauna, Rosen- und Weinbergsauna, türkischem Dampfbad, Infrarotkabine und täglichen Sauna-Aufgüssen.
Der Wellnessbereich hat meine Erwartungen definitiv übertroffen. Viel Ruhe, entspannende Musik und genug Raum, um unter sich zu sein, kreieren die perfekte Atmosphäre zum Aufatmen und Genießen. Warmer Tee sowie kalte Getränke, Nüsse und getrocknete Apfelringe stehen zur freien Entnahme bereit und runden das Angebot ab. Beim Aqua Fitness habe ich zwar den Altersdurchschnitt erheblich gedrückt, aber es war ein lustiges Unterfangen und auch für mich ein Vergnügen.
Das vegane Angebot
Beim Abendessen wird man auf einem Tisch mit eigenem Namensschild platziert, der dann für den ganzen Aufenthalt zu einem gehört. Das tägliche 5-Gänge Menü wird einzeln serviert, es gibt mehrere Optionen, aus denen man wählen kann. Wer ein veganes Menü möchte, meldet sich am besten vor der Anreise oder kommuniziert das gleich nach Ankunft. Der Koch stellt hier gerne individuell etwas zusammen.
Ich hatte das Vergnügen eines veganen Galadinners, welches folgendes Menü zum Besten gab:
Mediterranes Olivenöl aus der Toskana mit Ciabatta
Gruß aus der Küche
Zweierlei Bruschetta mit Rucola
Tomatencremesuppe
Risina-Bohnen mit Radicchio
Gersten-Kräuter Risotto
Sorbet Variation mit frischen Früchten
Im großen und ganzen war das Menü sehr lecker, bis auf die Risina-Bohnen mit Radicchio, welche ein wenig trocken erschienen. Alle anderen Speisen waren sehr schmackhaft – obwohl ich nicht vegan lebe, kann ich die vegane Küche des Hotels absolut weiterempfehlen.
Beim Frühstücksbuffet gab es reichlich Auswahl, darunter auch frische Smoothies und unterschiedliche Sorten von veganer Milch und veganem Joghurt. Ein veganes Frühstück lässt hier keine Wünsche offen.
Der SPA
Während meines Aufenthaltes durfte ich auch ein SPA-Treatment genießen und zwar das Südtiroler Badl mit anschließender Fußmassage. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir wärmeres Badewasser und eine stärker ausgeprägte Fußmassage gewünscht hätte. Dazu möchte ich jedoch hinzufügen, dass ich normal sehr heiß bade und relativ schmerzvolle Fußreflexzonenmassagen gewohnt bin. Um zu Entspannen und Abzuschalten ist diese Behandlung sicherlich zu empfehlen. Geboten werden eine große Auswahl an traditionellen Südtiroler Wellnesserlebnissen – unter anderem Silberquarzit-Massagen, hier ist sicherlich für jeden etwas Interessantes dabei.
Priska Pföstl im Interview
Am Tag meiner Abreise hatte ich noch die Gelegenheit, mit Priska Pföstl, der Verantwortlichen für die Lebensglückseminare, Persönlichkeits- sowie Transformationscoachings und den SPA-Bereich, zu sprechen.
Corinna: Was ist so besonders am Schenna Resort und vielleicht nicht sofort ersichtlich?
Priska Pföstl: Wir sind an der Hotelrezeption von einem Kristall ausgegangen. Und diese kristalline Form findet man hier auch immer wieder, wir haben auch Kristalle in den Unterboden eingegossen. Überall in den Ecken des Hauses befinden sich richtig große Bergkristalle, welche die Energien immer wieder regenerieren, klären und wieder stärken. Wir haben auch in jedem Zimmer, in jedem Raum des Hotels geweihte Marienmedallions in den Unterboden eingegossen. Die kann man nicht sehen, vielen Menschen, die feinfühlig sind – und es werden immer mehr Menschen – sagen, man kann es im Haus fühlen.
Wo siehst du eure Aufgaben im Hotel?
Ein großes Anliegen ist für uns, den Menschen nicht nur körperlich abzuholen, ihn nicht nur als Kunde Nummer X oder Y zu sehen, sondern ihn wirklich auch in seiner Seele zu erreichen. Ihm eine Wertschätzung zu geben. Entspannung und Erholung findet in uns statt. Wir Menschen fahren in Urlaub, damit wir uns innerlich erholen können. Viele Menschen fahren in den Urlaub und sind trotzdem gestresst und können nicht abschalten.
Ich finde gezielte Meditationen und Yoga Sessions sind wirklich eine gute Möglichkeit, in ganz kurzer Zeit bei sich selbst anzukommen. Ich glaube, wenn der Rahmen gegeben ist, kann man die eigene innere Ruhe sehr schnell erreichen. So organisiere ich zum Beispiel Bewusstseins- und Transformationstage, das sind drei Tage, wo ich die Menschen begleite bei sich anzukommen, sich bewusst zu werden, was für ein Leben sie führen und wohin sie wollen, sich wirklich neu auszurichten und auch in dieses Fühlen kommen zu können. Ich mache auch Seminare für Frauen, mein Bruder bietet im Gegenzug etwas für Herren an, das ist ein Wochenendprogramm. Ich gehe ein wenig mehr in die Tiefe mit den Frauen und mein Bruder nimmt die Männer in seine Weinkellerei mit.
Wie bist du dazu gekommen?
Ich komme aus dem Gastgewerbe und für uns war immer klar, der Gast ist König. Ich war verheiratet mit einem Gastwirt, habe zwei kleine Kinder gehabt und dann ist die Beziehung auseinander gegangen und ich bin auf die Suche nach mir selbst gegangen. Schon seit 15 Jahren beschäftige ich mich ausschließlich mit diesem Thema, ich habe viele Ausbildungen gemacht – Reiki, Transformationstherapie, Mediale Ausbildung, Channeling-Ausbildung, Schwitzhüttenausbildung und begleite seit sieben Jahren Menschen auf ihrem eigenen Bewusstseinsweg. Wir sind ja meistens betriebsblind und sehen nur einen kleinen Radius von unserem Leben. Durch meine Arbeit kann ich Menschen helfen, den ganzen Radius zu sehen und zu erkennen, warum gewisse Themen präsent sind im Leben.
Wenn Menschen auf einem Tiefpunkt angelangt sind, dann suchen sie nach Licht, dann kommen genau die richtigen Menschen, die richtigen Bücher ins Leben. Du wirst bekommen was du brauchst. Damals war es für mich ziemlich dunkel, ich habe Zwillinge, die waren damals zwei Jahre alt. Ich habe alles verlassen, was mir ans Herz gewachsen ist, der Hotelbetrieb, meine Schwiegereltern, den gesamten geschützten Rahmen, den ich da hatte. Ich war damals zwölf Jahre verheiratet und habe mich ins kalte Wasser geschmissen, mit zwei kleinen Kindern, wo man oft mit einem schon genug hat. Und dann habe ich wirklich nach Licht suchen dürfen. So bin ich auch auf meinen Bewusstseinsweg gekommen. Der Weg durchs Dunkel führt einfach ins Licht.
Heute freue ich mich, Menschen dabei begleiten zu dürfen, denn ich glaube, die Arbeit kann man nur insofern gut machen, wenn man es selber auch durchlaufen hat. Ansonsten kannst du zwar über etwas sprechen, aber du kannst Menschen nicht abholen, wenn du nicht selber diese Gefühle durchlebt hast.
Worin siehst du die Zukunft eines Hotels?
Ich glaube, die Hotels der Zukunft werden auch die Krankenhäuser der Zukunft sein. Vielleicht greife ich da zu weit vor, weil heilen kann man energetisch auch, Heilung muss nicht nur in Krankenhäusern geschehen, Heilung kann auch in der Seele geschehen, es kann im Urlaub geschehen. Ich schätze die Schulmedizin sehr und benutze sie auch, wenn ich sie brauche. Aber trotzdem ist es gleich wichtig, parallel zu schauen, was kann ich für meine Gesundheit tun? Denn ansonsten bleibt man immer in einer Opferhaltung. Ich muss zum Arzt gehen. Hoffentlich bekommt dieser mich gesund. Anstatt zu sagen, ich nutze die Schuldmedizin, aber trotzdem schaue ich, was kann ich tun, wo kann ich noch weiter wachsen – in mein eigenes Heil hineinwachsen.
Das Fazit
Obwohl das Hotel einige Details noch perfektionieren könnte, ist es bereits auf bestem Wege, eine meiner Lieblingsunterkünfte zu werden. Die Atmosphäre ist sehr familiär, Probleme werden mit einem Lächeln gelöst und die Ernährung ist ausgewogen und mit traditioneller Südtiroler Kost besprenkelt.
Geeignet ist das Hotel Rosengarten für Personen, die Ruhe und Erholung suchen. Im Wellnessbereich sind Kinder erst ab 16 Jahren zugelassen, deshalb spricht es eher DINKs (double income, no kids) im Alter von 25 bis 45 Jahren an, welche sich vielleicht auch auf Selbstfindung befinden oder nach etwas Glück Ausschau halten. Bei Letzterem kann Priska Pföstl behilflich sein, und obwohl ich leider keines ihrer Seminare besuchen konnte, würde ich dies gerne nachholen.
Adresse
Schenna Resort
Alte Straße 14
39017 Schenna bei Meran
Italien
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