Eco. Life. Style.

Kategorie: Reading.

OSKAR – Magazin für natürliches & autarkes Leben

Es macht den Anschein, dass sich sehr viele Menschen momentan nach einem natürlichen Leben sehnen – einfacher, naturverbundener und unabhängiger. Das fängt beim Hinterfragen der 40-Stunden-Arbeitswoche an und hört beim…

Es macht den Anschein, dass sich sehr viele Menschen momentan nach einem natürlichen Leben sehnen – einfacher, naturverbundener und unabhängiger. Das fängt beim Hinterfragen der 40-Stunden-Arbeitswoche an und hört beim Minimalismus noch nicht auf. Auch die Art des Wohnens wird immer kreativer. Ökodörfer, Tiny Houses und Wohnwägen sind nur ein paar Ideen, wie man sonst noch leben kann, wenn man kein „normales“ Haus oder Wohnung möchte.

Das Unternehmen Wohnwagon aus Wien baut Wohnwägen nach Auftrag, in verschiedenen Größen und individuell nach Wunsch. Aber nicht nur das, seit einigen Jahren beschäftigt sich das Team dahinter auch mit Autarkie und einem nachhaltigen Lebensstil. Dieses Wissen haben sie in ihrem Magazin „OSKAR – Magazin für natürliches & autarkes Leben“ versammelt. Die erste und aktuelle Ausgabe stelle ich euch vor.

Kochen ohne Anschluss

Das Magazin für natürliches & autarkes Leben ist über 100 Seiten stark und in einem ansprechenden, modernen Design auf griffigem Papier gehalten. Auf den ersten Seiten geht es gleich um konkrete Ideen und Projekte, die zeigen wie ein selbstbestimmtes Leben in der Natur aussehen kann. Zum Beispiel mit einer eigenen Werkzeugkiste oder auch etwas komplizierter mit der Produktion von Strom.

Natürlich gibt es auch einige Infoseiten zu den Wohnwagons. Wie funktioniert das zum Beispiel mit der Toilette, wenn man seinen Wagen mitten in der Pampa stehen hat? Oder mit Strom, Wasserkreislauf und Heizung? Je nach Wunsch ist mit einem Wohnwagon tatsächlich absolute Unabhängigkeit möglich. Einige Seiten zum Thema Photovoltaik und Windkraftanlage erläutern technische Zusammenhänge, die bei einem unabhängigen Lebensstil wichtig werden.

Timeline

OSKAR macht sich des Weiteren Gedanken zu den Themen Konsum, Friede, Terra Preta (Hummus), Minimalismus, Handwerk und Vernetzung und empfiehlt entsprechende Produkte für das autarke Leben. Besonders spannend finde ich den Artikel zum Experiment Selbstversorgung. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Einblicke in die Geschichte und Produktion der Wohnwagons. Auch wenn ihr auf der Suche nach DIY-Rezepten für Lebensmittel seid oder Kosmetika wie Zahnpasta und Deodorant selber machen wollt, findet ihr genügend Inspirationen. Weitere Themen wie Wurmkiste, Permakultur und Müllvermeidung runden das Heft ab.

OSKAR – Magazin für natürliches & autarkes Leben“ ist für mich ein wertvolles, alternatives Magazin, das mit ungewöhnlichen Themen aufwartet und zum Denken anregt. Kaufen könnt ihr OSKAR online bei Wohnwagon und so auch die Erscheinung einer nächsten Ausgabe unterstützen.

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Was brauchst du wirklich? „My Stuff“ und „Ich kauf nix!“ bei #kinodenktweiter

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit präsentierte das Gartenbaukino seinen zweiten Streich. Um die #kinodenktweiter Initiative fortzuführen wurde das Thema “Was brauchst du wirklich?” gewählt. Inspiriert von der Diagonale beschloss das Wiener Kino umweltschonender…

Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit präsentierte das Gartenbaukino seinen zweiten Streich. Um die #kinodenktweiter Initiative fortzuführen wurde das Thema “Was brauchst du wirklich?” gewählt. Inspiriert von der Diagonale beschloss das Wiener Kino umweltschonender zu agieren und unter anderem Upcycling-Projekte durchzuführen, auf Wasserkraft umzusteigen und mehr Nachhaltigkeit beim Veranstaltungsmanagement an den Tag zu legen – Mehrwegbecher inklusive. Wir können gespannt in die Zukunft blicken, was das Gartenbaukino im Zuge dieser Initiative noch alles zu bieten haben wird.

In gemeinsamer Sache mit dem OekoBusiness Wien wurde für “Was brauchst du wirklich?” ein Filmscreening von My Stuff, einem Film von Petri Luukkainen veranstaltet. Auch die Autorin von “Ich kauf nix!”, Nunu Kaller, war anwesend und stellte dem Auditorium ihr Buch vor. Beide Protagonisten hatten zu viele Dinge, die sie eigentlich nicht brauchten und suchten nach einer befreienden Lösung, ihren Besitz zu reduzieren.

Der Film „My Stuff“

Petri, ein 26 Jahre junger Mann aus Helsinki fing eine Rebellion gegen seinen Besitz an, weil sein Wohnraum unaufgeräumt und überfüllt war. Er beschloss ein einjähriges Projekt zu starten, indem er alle seine Besitztümer wegsperrte und jeden Tag nur ein einziges Teil hervorholen durfte. Am ersten Tag finden wir ihn unbekleidet und ohne Besitz in der leeren Wohnung vor. Die Regel für sein Projekt:

  1. Alles in einem Lager zu verstauen.
  2. Ein Teil am Tag darf zurück geholt werden. Wenn er es nicht am selben Tag holt, darf er am nächsten Tag zwei Sachen mitnehmen.
  3. Der Zeitraum des Experiments beträgt ein Jahr.
  4. Er darf keine neuen Sachen kaufen.

Sein Ergebnis: Dinge sind nur Requisiten in unserem Leben, sie machen das Leben jedoch nicht aus und sind auch keine Masseinheit für Glück. Petri hat erkannt, dass er mit 100 Dingen auskommt, er jedoch rund 200 Teile braucht um ein komfortables Leben führen zu können.

Hier könnt ihr euch den Film mit englischen Untertiteln ansehen.

Das Buch „Ich kauf nix!“

Auch Nunu Kaller fehlte etwas – die Zufriedenheit. Sie hatte einige Schicksalsschläge erlitten und sich in die Kaufsucht geflüchtet. Nun erkannte sie, dass sie keinen Platz mehr für neue Kleidung hatte, aber dennoch nichts Anzuziehen. Deshalb beschloss sie, eine Shopping-Diät zu machen. Ihre Regeln bestanden aus:

  1. Ein Jahr lang keine Kleidung und Schuhe zu kaufen.
  2. Selbermachen ist erlaubt.
  3. Sich besser zu informieren und über die Kleidungsindustrie zu recherchieren.

Fleißaufgaben:

  1. Eine Inventurliste aller Kleidung zu erstellen.
  2. Sich ein Monat lang jeden Tag von einem Kleidungsstück zu trennen.
  3. Einen Nähkurs zu besuchen.
  4. Einen Pullover zu stricken und
  5. eine Tauschparty zu organisieren.

Nach Abschluss ihres Projekts veröffentlichte sie “Ich kauf nix!”, geschrieben in Tagebuchform. Auch Nunu fühlte sich mit weniger Kleidung und mehr Lieblingsteilen leichter. Ihr war bewusst geworden, wie viel Zeit für anderes sie gewonnen hatte. In ihrem Buch erzählt die Autorin auch von ihren Recherchen. Ihre Sichtweise zur Modeindustrie änderte sich durch ihre Erkenntnisse drastisch. Des weiteren berichtet sie von Problemen und kleinen Fehlschlägen (oder wie sie es nennt das Biegen von Regeln) und wie sich ihre Laune von Tag zu Tag aufhellt, aber mit den Erkenntnissen auch verdunkelt. Am Ende des Buches bekommt der Leser noch Quellen zu weiterführenden Informationen.

Beide Experimente zeigen auf, wie unwichtig Besitz sein kann, jedoch auch wie wichtig es ist, selektiv zu sein bei dem was man kauft und anhäuft. Es ist keine Schande, Gekauftes oder Geschenktes wegzugeben oder auszumisten, denn das befreit, wie beide Protagonisten überzeugend darstellen.

Der Film wie auch das Buch machen sich fantastisch als Inspiration für gute Vorsätze. Kopieren würde ich persönlich beide Experimente nicht, jedoch möchte ich das eine oder andere in meinen Alltag einfließen lassen. Von Nunu habe ich mich zur Organisation einer Tauschparty inspirieren lassen, Auszumisten steht auch schon ganz oben auf meiner To-Do-Liste, ebenso das Lesen von bisher ungelesenen Büchern.

Habt ihr ein eigenes Experiment, das ihr mit uns teilen wollt? Wir freuen uns immer über neue Sichtweisen und Ideen! Vielleicht kann der eine oder andere auch etwas aus eurem Projekt mitnehmen!

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Ein gutes Leben für alle! Die Einführung in Suffizienz des BUND

Suffizienz? Was bedeutet das? Keine Sorge, das ist kein neues Modewort oder ähnliches, sondern bedeutet einfach „ausreichend“ oder „genug sein“. Ihr könnt euch darunter zum Beispiel ein Repair Café oder eine…

Suffizienz? Was bedeutet das? Keine Sorge, das ist kein neues Modewort oder ähnliches, sondern bedeutet einfach „ausreichend“ oder „genug sein“. Ihr könnt euch darunter zum Beispiel ein Repair Café oder eine Kleidertauschparty vorstellen, hier gehen wir auch vom Suffizienz-Prinzip aus, dass es eigentlich genug Dinge gibt, wir sie aber nur richtig verteilen müssen oder wiederherstellen können. Aber es gibt noch viel mehr, was sich unter Suffizienz zusammenfassen lässt, auch Minimalismus, Gemeinwohl und Postwachstums-Ansätze gehören dazu.

In der Broschüre „Ein gutes Leben für alle! Eine Einführung in Suffizienz“ herausgegeben von den Landesverbänden BW des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und der BUNDjugend, geht es genau darum. Da diese erst vor kurzem und nach langer Arbeit erschien und sie eine genialen Überblick über das Thema bietet, möchte ich sie euch heute vorstellen. Ich bin überzeugt, dass Suffizienz in Zukunft immer wichtiger wird. Nicht nur das bewusstere konsumieren von Dingen sondern auch die Ressourcenschonung stehen hier im Vordergrund. Suffizienz bedeutet nicht in erster Linie Verzicht, sondern zum Beispiel langlebigere Produkte oder auch einfach kleine Veränderungen von Verhaltensweisen wie zum Beispiel durch „Zero Waste“, also dem Leben mit weniger Müll, oder eben die gerechtere Umverteilung von Gütern.

Sehen wir uns die Broschüre genauer an. Zunächst werden die Begriffe Suffizienz und Nachhaltigkeit näher erklärt. Wozu ist Suffizienz gut? Welche Argumente und Theorien gibt es dazu?
Dann wird das ganze praktischer und wir erfahren in spannenden Interviews von Initiativen, inspirierenden Personen und Unternehmungen wie foodsharing oder Warentauschtage, wie diese Suffizienz umsetzen oder leben. Die Broschüre deckt die unterschiedlichsten Bereiche ab, von Job bis Mobilität und Gesellschaft.

Im nächsten Kapitel wird es dann politischer und es wird darüber nachgedacht, wie Gemeinden oder Kommunen an Suffizienz arbeiten und das Prinzip auch flächendeckender umsetzbar machen können. Wie kann ich selbst Einfluss auf die Politik nehmen, um Suffizienz weiter voranzubringen? Zum Schluss werden einige Gedanken zu gesellschaftlichen Chancen ausgebreitet und Material für Diskussionen und Vorträge bereitgestellt.

Die Broschüre „Ein gutes Leben für alle! Eine Einführung in Suffizienz“ gibt es als PDF zum Download. Auch wenn sich die Broschüre in den Interviews oft auf Personen und Initiativen in Baden-Württemberg bezieht, kann ich sie euch sehr ans Herz legen, denn die Informationen und Inspirationen sind empfehlenswert für alle, die sich für das Thema interessieren und viele Ideen sind entsprechend übertragbar.

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Zero Waste – Weniger Müll ist das neue Grün

Der Blog Wastelandrebel von Shia Su ist sicherlich vielen von euch ein Begriff. Für die von euch, die den Blog noch nicht kennen: Es geht um Müllvermeidung, um den kreativen…

Der Blog Wastelandrebel von Shia Su ist sicherlich vielen von euch ein Begriff. Für die von euch, die den Blog noch nicht kennen: Es geht um Müllvermeidung, um den kreativen Versuch „Zero Waste“ zu leben. Shia hat nun auch ihr erstes Buch herausgebracht, das ich euch heute vorstelle. Zero Waste – Weniger Müll ist das neue Grün ist ohne Plastikfolie produziert und auf Recyclingpapier gedruckt. Dies war eine bewusste Entscheidung von Shia und dem Freya-Verlag. Das Layout ist in einem frischen, modernen Design gehalten, dies und das kompakte Format des Buchs machen große Lust, darin zu blättern.

vorratshaltung

Der Index zeigt uns anhand von ansprechenden Bildern, was uns erwartet: Haushalt, Hygiene, Einkauf –  alle alltäglichen Lebensbereiche sind vertreten. In einer kleinen Einleitung wird erklärt, was die „kollektive Müllblindheit“ anrichtet und warum wir schleunigst etwas dagegen tun sollten. Zugleich wird gezeigt, dass eine geringe Müllproduktion gar nicht so neu ist, denkt nur mal an eure Großeltern und deren Umgang mit Abfall.

Als nächstes gibt uns Shia einen Einstieg in den Zero Waste Lebensstil und dessen Vorteile. Zunächst ist es sinnvoll zu prüfen, wo und wie viel Müll überhaupt anfällt. Dann geht es um die „Fünf R“, also Refuse, Reduce, Reuse, Recycle und Rot (kompostieren). Schon anhand dieser fünf Prüfsteine können wir einiges an Müll vermeiden. Um das Herzstück des Buchs geht es im Kapitel „Einkauf und unterwegs“, denn ganz klar: Der meiste „Single-Use“ Kunststoff stammt von Lebensmittelverpackungen. Hier lässt sich schon als AnfängerIn viel Müll vermeiden. Es gibt Tipps für das entsprechendes Equipment, Läden, in denen ihr oftmals unverpackte Lebensmittel findet wie zum Beispiel Bauernläden oder Märkte und Hintergrundinfos.

unverpackt

Wie kann ich denn zuhause beim Kochen noch Abfall einsparen? Auch Lebensmittelverschwendung ist ein wichtiges Thema und diesem widmet Shia ein eigenes Kapitel. Mein liebstes Thema ist Zero Waste im Haushalt. Das gelingt durch Ersetzen von Putzmitteln durch einfache Hausmittel und Herstellen von Reinigern von Hand.  Aber auch im Bad gibt es etliche Möglichkeiten, Müll zu reduzieren. Zum Beispiel durch feste Seifenstücke oder hochwertige kaltgepresste Öle.

 

Weitere Themen im Buch sind Monatshygiene, Kleidung oder auch der Toilettengang, zu denen es inspirierende Ideen gibt. Am Ende des Buchs finden sich noch einige praktische Tipps um Müll zu verwerten wie zum Beispiel Kompostieren. Wir finden hier dann auch noch eine Übersicht „Konventionell vs. Zero Waste Alternative“, die noch einige konkrete Tipps zum Wechseln gibt. Letzten Endes hat es Shia genauso wie Bea Johnson geschafft, am Ende eines ganzen Jahres ihren gesamten Müll in nur einem Einmachglas zu sammeln, denn mehr Abfall hatte sie nicht produziert.

Wer nach Zero Waste – Weniger Müll ist das neue Grün Lust auf weitere Anstöße und Ideen hat, findet diese auf Shias Blog Wastelandrebel vorbei. Große Empfehlung für dieses Buch!

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Life Changing Food oder: Wie ich mich glücklich esse

Immer auf der Suche nach neuen Rezepten und mehr Abwechslung in meiner Küche bin ich auf das Buch “Life Changing Food” gestoßen, zu deutsch “lebensveränderndes Essen”. Das klingt nach einer…

Immer auf der Suche nach neuen Rezepten und mehr Abwechslung in meiner Küche bin ich auf das Buch “Life Changing Food” gestoßen, zu deutsch “lebensveränderndes Essen”. Das klingt nach einer Herausforderung, die ich gerne annehmen möchte. Da das Buch mich auch visuell in Beschlag nimmt und das wunderschön gestylte Essen mich zu sich ruft, wie eine Sirene einen verzauberten Geliebten, beschließe ich, mich näher damit auseinanderzusetzen.

Die Autorin Eva Fischer

Eva Fischer, Bloggerin auf foodtastic und Food Fotografin/Stylistin, ist ausgebildeter Ernährungsvorsorge-Coach. Die Diagnose Zöliakie hat ihre kulinarische Welt auf den Kopf gestellt. Dadurch begann Eva sich noch intensiver mit Ernährung und dem damit verbundenen Glücksgefühl zu beschäftigen. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen finden wir gebündelt in diesem Buch und regelmäßig auf ihrem Blog.

Life Changing Food, ein Buch von Eva Fischer.

Iss gut und fühl dich wohl!

Das beschriebene Prinzip des “Life Changing Food” ist ein ganzheitliches Ernährungsprinzip, welches auf dem Wohlbefinden des Menschen basiert. Das Ziel ist, vielseitiger, ausgewogener und abwechslungsreicher zu essen und sich in Folge der erhöhten Einnahme von Antioxidantien vitalisierter zu fühlen. Wikipedia bietet uns eine detaillierte Definition:

“Antioxidantien haben eine große physiologische Bedeutung durch ihre Wirkung als Radikalfänger. Sie inaktivieren im Organismus reaktive Sauerstoffspezies (ROS), deren übermäßiges Vorkommen zu oxidativem Stress führt. Oxidativer Stress wird in Zusammenhang gebracht mit dem Alterungsprozess und der Entstehung einer Reihe von Krankheiten.” (Wikipedia, 2016) Als Beispiel dafür werden Krebserkrankungen oder Alzheimer-Krankheiten genannt.

Auch eine hohe Nährstoffdichte ist dem Gefühl des Wohlfühlens förderlich, erklärt Eva. Als Nährstoffe werden Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Mineralstoffe und Vitamine bezeichnet (Lebensmittellexikon, 2016),  besonders viele davon finden sich in sogenannten Superfoods.

Das 21 Tage Programm und die Rezepte im Buch

Voller Hoffnung auf ein Programm, welches mir das Denken abnehmen und mich vor dem Altern und dem Unglücklich-sein schützen würde, fing ich an, das Buch auf Herz und Nieren zu prüfen. Der erste Blick ins Buch brachte mich einigen Begriffen und Fakten näher. Die detailliertere Untersuchung des 21 Tage Programms brachte für mich jedoch den Eindruck eines hohen Zeitaufwands und vielen Essensresten. Erwartet wurde von mir, dass ich drei Mal am Tag den Kochlöffel schwinge (oder vorkoche) und das mit Rezepten, die sehr unterschiedliche Zutaten aufweisen.

Als ich die Autorin persönlich auf mein Dilemma ansprach, meinte sie, ich solle mir keine Sorgen machen und könne Rezepte nach eigenem Ermessen austauschen und andere Kompromisse eingehen. Jedoch würde das wiederum bedeuten, dass ich mir über die Rezepte doch Gedanken machen und nicht blind nachkochen konnte. Als ich dann noch das Problem der Essensreste ansprach, wusste sie folgenden Rat: Einfrieren und wieder verwerten. Gute Idee, nur undenkbar, wenn der 21 Tagesplan eingehalten werden soll, denn jeden Tag sollen drei unterschiedliche Mahlzeiten gekocht werden.

Mein erster Eindruck grenzte also an Überforderung, denn der Plan erschien mir – in meinem Leben – als undurchführbar. Ich wurde dann auf die “To go”-Kennzeichnung für Berufstätige hingewiesen, Rezepte mit dieser Kennzeichnung lassen sich ideal vorbereiten und am nächsten Tag mitnehmen. Als ich mich mit dem Begriff der Nährstoffdichte und den damit verbundenen Superfoods (viele auch aus heimischer Herkunft) auseinander setzte, kam die Frage auf, ob viele der Gerichte nicht zu kalorienreich für meinen gewohnten Alltag waren. Auch hier gibt es aber die “Mach’s leichter”-Kennzeichnung mit Tipps um Zutaten wegzulassen oder zu ersetzen um Kalorien einsparen zu können. Gute Idee!

Rote-Bete-Tatar, Rezept im Buch

Vom Essen und Wohlbefinden

Da mich der Gedanke des “Glücklichessens” nicht losließ, beschloss ich, mich noch intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Was sagen Experten dazu und woher kommt denn eigentlich dieses Gefühl des Glücklichseins beim Essen?

Laut Neurogastroenterologen gibt es Stoffe in der Nahrung, die eine direkte Wirkung auf das Gehirn haben. Der Magen-Darm-Trakt des Menschen ist mit einem komplexen Nervengeflecht durchzogen und sendet Signale direkt in die Gefühlszentren des Hirns. Das Immunsystem und auch Darmbakterien haben einen Einfluss auf das eigene Wohlbefinden und reagieren direkt auf die zu sich genommene Nahrung. (Zeit, 2010) Der Magen-Darm-Trakt, auch oft als Bauchgehirn oder Mikrobiom bezeichnet, kommuniziert über die Botenstoffe Serotonin und Dopamin mit dem “Kopfgehirn”. Die Verbindung zu unserem Emotionszentrum wäre eine weitere mögliche Erklärung für “Gefühle“ bei oder nach der Nahrungsaufnahme. (gesund.co.at)

Ein gegenteiliges Urteil kommt von Dr. Thomas Ellrott, Ernährungsmediziner und Leiter der Ernährungspsychologischen Forschungsstelle der Universität Göttingen. Er führt aus, dass der Serotoninspiegel im Essen, keinen nennenswerten Einfluss auf unsere Stimmung darauf haben kann, da dieser dafür zu niedrig sei. Er erklärt, das Glücksgefühl wäre ein “Lern-Effekt” und der damit verbundenen Ausschüttung von Dopamin während eines Erfolgserlebnisses zuzuschreiben. “Wichtig für den Glückskick ist die Präferenz, die individuelle Vorliebe, der eigene Wunsch, den man sich erfolgreich erfüllt.” (Das Erste, 2010)

Fazit

Das Kochbuch “Life Changing Food” von Eva Fischer bietet viele neue Einzelgerichte, die positive Auswirkungen durch eine ausgewogene und eigens zubereitete Ernährung haben können. Ich würde das 21 Tage Programm außer Acht lassen und den Spaß am Kochen in den Vordergrund stellen, um das eigene Können langsam zu steigern. Das Buch ist nicht komplett vegan, bietet aber viele vegane Rezepte oder solche, die einfach zu veganen Gerichten umfunktioniert werden können.

Als ersten Schritt empfehle ich foodtastic aufzusuchen und dort einige von Evas Rezepten auszuprobieren. Wenn euch die Rezepte und der Stil zusagen, ist Evas Kochbuch für euch auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit, um die Welt des Glücklichessens weiter zu erforschen. Ans Herz legen möchte ich “Life Changing Food” auch allen, die hochwertige und stilvoll designte Kochbücher lieben, hier kommt ihr auf jeden Fall auf eure Kosten!

Vielen herzlichen Dank an den Brandstätter Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Rohessenz – Die geballte Pflanzenpower

Zugegeben, ich habe in meinem Leben erst wenige wirklich rohköstliche Rezepte ausprobiert, abgesehen von Rohkost-Gemüseplatten oder ähnlichem, allen voran eine leckere Limetten-Avocado-Torte. An deren Geschmack sich leider die Geister schieden. Den…

Zugegeben, ich habe in meinem Leben erst wenige wirklich rohköstliche Rezepte ausprobiert, abgesehen von Rohkost-Gemüseplatten oder ähnlichem, allen voran eine leckere Limetten-Avocado-Torte. An deren Geschmack sich leider die Geister schieden. Den einen schmeckte es und sie meinten, das sei ja mal etwas ganz Besonderes, die anderen wiederum ließen sich von der exotischen Zusammenstellung der Zutaten etwas abschrecken und fanden die Torte nicht ganz so lecker.

Ja, Rohkost ist für viele Menschen erst einmal ungewohnt, aber es lassen sich auf diese Weise viele tolle Gerichte zubereiten, die man wohl sonst nie ausprobiert hätte. Aus diesem Grund habe ich habe mir für euch das Buch „Rohessenz – 180 köstliche Rezepte für ein Leben mit ungegarter Kost“ angesehen, in dem ausgewählte Rezepte der „Haute Cuisine“ der Rohkost zusammengestellt wurden.

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Das Buch, das aufgrund seines Umfangs und ansprechendem Designs besser Werk genannt werden sollte, startet mit Erklärungen der Autoren zum Thema Rohkost. Die beiden frankokanadischen Köche erläutern ihre Ernährungsphilosophie – vegan, bio, regional – und stellen auch ihr eigenes Restaurant „Crudessence“ im kanadischen Montreal vor. Im Anschluss folgen ansprechende Übersichtsseiten zu Lebensmitteln und ihren Besonderheiten.

Eine gut ausgestattete Rohkost-Küche benötigt diverse Geräte, viele der schmackhaften Gerichte verlangen zum Beispiel Dörrautomaten, Entsafter und oder leistungsstarke Mixer. Alles Geräte, die ich leider noch nicht besitze. Nichts desto trotz lassen sich durchaus auch ohne grössere Ausstattung viele der Rezepte umsetzen.

Der Rezeptteil beginnt mit Getränken und enthält Leckereien wie den „Smoothie Macao“ mit Maca, Kokosöl und Banane – diese lassen sich auch mit einem simplen Standmixer, so wie ich einen besitze, zubereiten. Weiter geht es mit Suppen, die alle sehr einfach und unkompliziert herzustellen sind. Von Gazpacho bis Champignon-Cremesuppe sind viele gute Basics zu finden. Es folgen diverse Salate – was darf es sein, vielleicht Caesar Salad oder Waldorfsalat?

salat

Wie bei Rohkost üblich, gibt es keine Rezepte mit Kartoffeln, Reis, Brot oder Nudeln. Nichts wird gegart, weizen- und stärkehaltige Lebensmittel sind tabu. Selbst Croutons werden aus Samen, Nüssen und Gemüse selber hergestellt. Habt ihr schon einmal aus Paranüssen und Kokosbutter Feta gemacht? Ja, auch „Käse“ wird selbst gemacht. Die erste Regel des Rohköstlers lautet daher: Habe immer Nüsse im Haus. Die zweite Regel: Plane Einweichzeiten ein.

pesto

Ein weiterer wichtiger Begriff ist die Fermentierung, also das Gären. Damit lässt sich zum Beispiel Kefir, Kombucha oder Sauerkraut herstellen. Für mich völliges Neuland, das ich unbedingt betreten möchte. Genauso wie dörren, was aber ohne Dörrautomat schwierig sein könnte. Beiden Verarbeitungsarten wird ein ganzes Kapitel mit Grundrezepten gewidmet. Im Dörr-Kapitel lassen sich dann auch teigartige Dinge wie Pizzaboden, Tortillas, Cracker und Brot herstellen. Danach folgt ein grösserer Bereich zu „Appetithappen“ (Vorspeisen) und auf diese die Hauptspeisen: Ich begegne Quiches, Lasagne aus Zucchini und Macadamia-Ricotta oder Burger mit Gemüsefrikadellen – leider erscheint mir dieses Kapitel etwas dürftig, hier hätte ich mir eine grössere Auswahl an Rezepten gewünscht.

Langsam stoße ich auch auf die ersten mir unbekannten Zutaten: Chipotle-Schoten? Soja-Lecithin? Irisch Moos? Fairerweise muss man dazu sagen, dass alle weiteren Zutaten recht einfach zu bekommen sind. Zuguter letzt das Schmankerl des Buches: Desserts. Von Keksen bis Torten über Kuchen, Tiramisu und Pralinen finden sich jede Menge Süßigkeiten – hier habe ich am meisten Lust sofort loszulegen!

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Zum Aufbau der Rezepte: Die Zutatenlisten sind nicht so lang, wie man sich das als Rohkost-unerfahrene Person vielleicht denken würde. Bei jedem Rezept sind Zubereitungszeit, eventuelle Wartezeiten und Portionengrössen angegeben. Außerdem extrem praktisch: Welche Ausrüstung für das jeweilige Rezept benötigt wird.

Rohessenz – 180 köstliche Rezepte für ein Leben mit ungegarter Kost“ glänzt mit hervorragenden Fotografien, durchdachten Rezeptangaben und einem farbigen, aber sehr cleanen und übersichtlichen Layout. Ein paar Seitenzahlenverweise sind in den Rezepten falsch angegeben, aber das kann mit dem Blick auf das große Ganze vernachlässigt werden. Wirklich erstaunlich ist übrigens der Preis dieses Werkes, mit knapp unter 20 Euro hält man ein Buch in Händen, das sich leicht auf den doppelten Wert schätzen lässt. „Rohessenz“ ist sowohl für interessierte Anfänger als auch erfahrene Rohköstler ein wertvoller Schatz an Rezepten, die neue Geschmackserlebnisse bieten und dazu inspirieren sich mit dem Thema Rohkost ausführlicher auseinander zu setzen.

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Rezension: Das Fenster zur Sonne von Sergio Bambaren

Mit dem in deutscher Sprache im März 2016 erschienen Belletristikroman „Das Fenster zur Sonne. Ein Buch für Freiheitsliebende“1 erzählt Sergio Bambaren die Geschichte eines „Träumer(s)“2, der sein bisheriges Leben hinter…

Mit dem in deutscher Sprache im März 2016 erschienen Belletristikroman „Das Fenster zur Sonne. Ein Buch für Freiheitsliebende1 erzählt Sergio Bambaren die Geschichte eines „Träumer(s)“2, der sein bisheriges Leben hinter sich lässt und seinem Herzen folgt. In Form von Rückblenden auf das alte Leben, des Träumers in der Großstadt Lima und der Beschreibung seines neuen Lebens an einem unberührten Strand im Norden Perus, nimmt der Autor die Leser_innen mit auf eine phantasievolle, mit zig Botschaften, Erkenntnissen und Weisheiten gefüllte Reise in ein völlig anderes Leben.

Der Beginn der Reise

Der Träumer wird in jene uns bekannte Lebenswelt – der Autor nennt sie „das System“3 – voll von materiellem Reichtum, Technik, Geld, Gier und Korruption, Mangel an Zeit und Liebe und Kriege hineingeboren. Zwar ist er gesegnet mit einem sonnigen Gemüt, hat eine schöne Kindheit, schließt die Universität ab und liebt das Meer und das Surfen, wo er viele Stunden inmitten der Schönheit dieser Naturgewalt verbringt. Doch schlussendlich muss er erkennen, dass er es sich selbst inmitten eines „goldenen Käfig(s)“ voller materiellem Reichtum „bequem gemacht hat“.4 Mit der Erzählung eines Schlüsselerlebnisses im Flugzeug beginnt die eigentliche Reise des Träumers. Mit wenigen Gegenständen ausgestattet, zwei Surfbrettern, einem kleinen Laptop und einer Gitarre, entschließt er, sich mit seinem Jeep auf den Weg zu einem fern entlegenen und unbekannten Küstenort aufzumachen. Stets geleitet von seiner Intuition und niemals negierend und abwertend in Bezug auf jenes Leben, das er hinter sich gelassen hat, fährt er ziellos seinem Ziel entgegen. Während seiner Reise fühlt er wie vermehrt innere Zufriedenheit und Liebe in ihm aufsteigt, erfährt die Lebensunterschiede zwischen hektischer Großstadt und ruhigen Küstendörfern samt Bewohner_innen und die Schönheiten der Welt mit ihren Tieren, Pflanzen und Landschaften.

Begegnungen, die das Leben des Träumers prägen

Am Weg trifft er auf ein paar Menschen, die ihm als Schlüsselfiguren fungieren. Sie weisen ihm indirekt den Weg oder lehren ihn auf die Schönheiten der Natur aufmerksam zu werden. Eine solche wichtige Person lernt er an jenem Strand kennen, wo er sich schlussendlich niederlässt. Es ist der weise, dort bereits seit langer Zeit lebende, Fischer namens Santiago, der gleich wie er schon vor langer Zeit den Rückzug in die Natur vollzog. Der Fischer, der ein Freund von ihm wird und ihm die Botschaften der Natur zu sehen lehrt, erlaubt ihm, sich auf seinem Land eine Bleibe zu errichten. Und so baut sich der Träumer sein „Fenster zur Sonne“5 – ein einfaches pyramidenförmiges Heim aus Bambus mit viel Glas, das nicht nur dem Träumer, sondern auch vielen Tierarten Schutz bietet und nur mit den einfachsten Dingen ausgestattet ist.

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Einssein mit der Natur

Der Träumer erlebt dort sodann tagtäglich die Schönheiten der Natur, wird immer mehr eins mit den natürlichen Rhythmen der Tages-, Nacht- und Jahreszeiten und hat das Gefühl angekommen zu sein. Vor seiner Haustüre breitet sich der unendliche Ozean aus, über ihm steht die ihn wärmende Sonne und mit ihm sind die unterschiedlichsten Tiere, die er stets mit Wasser und Futter versorgt. Mehr und mehr erkennt der Träumer die wahren Schönheiten der Natur, entwickelt eine Verbindung zu dieser und trifft auf einen kleinen Fuchs, der ein weiterer wichtiger Wegbegleiter wird. Er vergisst nie sein vorheriges Leben in materiellem Reichtum, sondern weiß um wie viel mehr Botschaften, Erfahrungen und Kenntnisse er in seinem neuen, stillen und naturverbundenen Leben erfährt. So lernt er zum Beispiel wieder die universelle Sprache zu hören und zu sehen, jene Sprache die immer schon zwischen Mensch und Tier bestand, jedoch ohne Sensibilität, Feingefühl und Naturverbundenheit ungehört und ungesehen bleibt. Viele Zwiegespräche des Träumers mit Cheekee, dem kleinen Fuchs, mit Krabben, Vögel und sogar mit Walen vermitteln den Leser_innen viele Botschaften des Autors.

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Der Preis und die Kraft der Liebe und Vergebung

Doch auch jenen Preis den der Träumer dafür zahlen musste, um auf diesem schönen Plätzchen Erde leben zu können, wird fortwährend angesprochen. Es ist der Preis des Zurücklassens geliebter Menschen, allererst seines Sohnes und vieler seiner Freunde, die er allesamt nur selten in seinem neuen Leben begrüßt oder in der Großstadt besucht. Das Buch endet nach der vorübergegangen Regenzeit – „der Zeit der Windstille“6 – wo er mit einer Walmutter und dessen Kalb schwimmt und dabei eine innige, den Träumer fast das Leben kostende Verbindung zu seiner verstorbenen Mutter aufbaut. Nach diesem Ereignis resümiert der Träumer über seine bisherig gemachten Erfahrungen in seinem Leben und erkennt, dass alle Ideologien und Glaubensbekenntnisse nach denen die Menschen im Leben leben, Schall und Rauch sind. Vielmehr geht es – und dabei verweist er auf die prophetischen Worte des Jesus von Nazareth – einzig um „die Kraft der Liebe“ und „die Kraft der Vergebung“, um ein Leben in Frieden, darum seine kurze Zeit auf Erden zu genießen, einzig die „Wahrheit“ und „Aufrichtigkeit“ eines bescheidenden Mensch zu besitzen und das Leben in guten und schlechten Zeiten zu lieben.7 Der Träumer hat sich frei gemacht und lebt – im steten respektvollen Umgang mit jeder Kreatur der Natur – das Leben seiner Träume.

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Eine Reflexion im steten Zwiespalt zwischen Traum und Wirklichkeit

Sergio Bambaren nimmt die Leser_innen mit auf eine Reise zu einem Leben frei von zwanghafter Arbeit, Hektik in der Großstadt, persönlichem Stress und Unzufriedenheit. Die wechselnden Jahreszeiten, die vielen schönen Erlebnisse am Strand seines Protagonisten und viele jener Erfahrungen die dieser dort erlebt, erzählt er in einer leicht zu lesenden Sprache. Neben den einzelnen, knapp gehaltenen Kapiteln vermittelt der Autor den Leser_innen anhand von Fotografie die Echtheit dieses magischen Ortes von dem er erzählt. Sergio Bambaren – der selbst diese Träumerfigur zu sein scheint – gelingt es das Abwenden von dem für uns Menschen als „normales Alltagsleben“ definierte Leben in einer Großstadt samt Hektik, Streß, Arbeit und materiellen Gütern, das er mit dem Begriff „System“ beschreibt, den Leser_innen nicht plump, naiv und weltfremd zu erzählen. Sondern vielmehr versteht er es, durch die Ausführungen seines eigenen wiederholten Zwiespalts und seiner steten Selbstreflexionen über jenes von ihm zurückgelassene Umfeld, die Geschichte den Leser_innen glaubhaft und realistisch zu vermitteln. Nicht steigt Sergio Bambaren völlig aus und negiert zur Gänze die Welt der Technik samt Smartphone, neuester Kamera und Laptop, sondern viel eher benützt er sie als Mittel zum Zweck, damit er unter anderem seine Erfahrungen am Strand seiner Träume mit der ganzen Welt, den Leser_innen, teilen kann – so in seinem Nachwort. Der Autor bricht somit nicht mit unserer Alltagswelt und vollzieht einen krassen Ausstieg, der für jede_n der_die es liest, nur als Traum und im Bereich des Unmöglichen bleibt. Nein, vielmehr unterstützt Sergio Bambaren die Leser_innen und zeigt ihnen wie sie eine mögliche Veränderung in ihrem Leben vollziehen können. Denn es gibt nicht den einen Weg, es gibt unendliche Möglichkeiten und jeder_jede kann es auf seine_ihre Weise in seiner_ihrer Möglichkeit tun.

Sergio Bambarens Buch ist aus diesem Grund ein außergewöhnliches. Es berührt Märchen und Erzählung es beschreibt Fantasie und Wirklichkeit. Wer dieses Buch liest, der befindet sich im steten Dazwischen zwischen Traum und Realität, zwischen der Welt so wie wir sie tagtäglich kennen und der anderen fern abgelegenen einsamen (Traum)Welt, die eine Insel aus Natur, Ruhe, umgeben von unendlich vielen Tieren und einer innerlichen Fülle an Naturerfahrungen, darstellt.

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Sergio Bambaren, stiller und kritischer als je zuvor

Zusammenfassend kann daher gesagt werden, dass im Buch „Das Fenster zur Sonne“ diesmal ein sehr tiefgründiger Sergio Bambaren schreibt, der seine Erfahrungen, die er mit vorangeschrittenem Alter gemacht hat, wörtlich in und zwischen den Zeilen niederschreibt. Nachdenklicher als sonst schafft er es, verwoben mit den Naturschönheiten, die er erfährt, die Leser_innen immer wieder auf ihren Stress und die vielen Gezwungenheit des Reichtumsstrebens hinzuweisen. Liebe und Vergebung, Geduld und Zeit, eine nachhaltige Lebensweise und Akzeptanz gegenüber jeglicher Kreatur und jeglicher Lebensweise sind Schlüsselbegriffe in diesem Buch. Was kritisch betrachtet werden kann, ist das rein oberflächliche und nicht in die Tiefe gehende, begründend erklärte und ausdefinierte Anprangern der Lebensweise der Gesellschaft, des „Systems“. Wobei in Frage zu stellen ist, ob oder in wie fern es die Aufgabe eines Belletristikromans ist, dies kritisch zu vollführen. Und ob es nicht vielmehr positiv ist, dass dies überhaupt und noch dazu in wiederholender, mahnender Weise in einen Roman dieses Genres aufgegriffen und thematisiert wird. Etwas widersprüchlich erscheint die ethisch moralische Grundhaltung des christlichen Propheten Jesus von Nazareth, auf die sich der Autor am Ende des Romans – in nur einem kurzen Absatz – beruft, wenn er im selben Satz jegliche Religion und Ideologie als nichtig erklärt.

Ein moderner, außergewöhnlich tiefgründiger Belletristikroman

Trotz dieser zwei negativ zu betrachtenden Punkte nimmt Sergio Bambaren die Leser_innen mit auf eine sehr moderne Reise über die Möglichkeiten des Aussteigens, die tiefgründig in ihrem Sein, für jede_n Leser_in ist. So erreicht er sowohl Träumer_innen als auch Realist_innen und Denker_innen und ist als Belletristikroman empfehlenswert zu lesen. Denn schon die ersten Passagen bestechen mit metaphorischen Worten, die nichts anderes als das knallharte Leben wiedergeben und mit denen der Autor die Leser_innen mahnt und aufruft, wenn er schreibt:
„Manche Vögel sind nicht dazu bestimmt, in einem Käfig zu leben. Auch wenn sie noch so laut und schön singen, bedeutet das nicht unbedingt, dass sie glücklich sind. Man kann sie gut behandeln, ausreichend füttern, sie lieben und verwöhnen. Doch trotz aller Mühe, die man sich gibt, damit sie sich im Käfig wohl und sicher fühlen, werden sie früher oder später eine Möglichkeit suchen zu entkommen. Können sie das nicht, wird ihre Seele langsam zugrunde gehen. Wir wissen dass es so ist, ansonsten würden wir das Türchen ihres Käfigs nicht immer wieder verschließen, nachdem wir sie gefüttert und gestreichelt haben. Manche Vögel sterben unweigerlich, wenn sie nicht entkommen. In einem unauffälligen, stillen Todeskampf, den vielleicht niemand bemerkt, sterben sie jeden Tag ein bisschen mehr, bis man eines Morgens den kalten Kadaver des geliebten Tierchens regungslos auf dem Boden des Käfigs findet. Andere Vögel hingegen akzeptieren das Schicksal eines ewigen Lebens im Käfig. Sie fressen und singen, ohne zu merken, dass sie eingesperrt sind. Auf meiner Reise habe ich viele Käfige gesehen Käfige werden von jeher aus Eisen gebaut, doch keiner ist robust genug, um Prinzipien und Träume einzusperren. Brecht aus eurem Käfig aus, sucht neue Abenteuer, habt keine Angst, auch nicht im Angesicht des Todes. Denkt immer daran, dass die Gesellschaft es ist, die uns im Käfig hält.“8

 

Vielen Dank an die Buchhandlung Fürstelberger Linz, die das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!
Vielen Dank an die Gesellschaft für Kulturpolitik (gfk), die gemeinsam mit der Buchhandlung Fürstelberger eine Lesung von Sergio Bambaren in Linz veranstaltete!
Vielen Dank an Schauspieler Moritz Stoepel, der am Lesungsabend eine beeindruckende szenische Umsetzung darbot!
Hier kann das Buch online bestellt werden: Fürstelberger

 

1 Bambaren, Sergio, Das Fenster zur Sonne. Ein Buch für Freiheitsliebende, München/Berlin 2016.
2 Ebd., S. 17.
3 Ebd., S. 12.
4 Ebd., S. 18.
5 Ebd., S. 41.
6 Bambaren, Sergio, Das Fenster zur Sonne. Ein Buch für Freiheitsliebende, München/Berlin 2016, S. 119.
7 Ebd., S. 131 f.
8 Bambaren, Sergio, Das Fenster zur Sonne. Ein Buch für Freiheitsliebende, München/Berlin 2016, S. 10–11.

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DIY Haarseifen – Feste Shampoos selbst gemacht

Ich benutze seit einiger Zeit immer wieder feste Shampoos, da diese wenig bis kaum verpackt sind und mir so helfen, Verpackungsmüll zu reduzieren. Aber Seife ist nicht gleich Seife –…

Ich benutze seit einiger Zeit immer wieder feste Shampoos, da diese wenig bis kaum verpackt sind und mir so helfen, Verpackungsmüll zu reduzieren. Aber Seife ist nicht gleich Seife – es gibt zum einen Haarseifen, die richtig verseift sind, aber auch Shampoos, die einfach fest sind und aussehen wie Seife, aber eigentlich keine sind.

Das Buch „DIY-Haarseifen – Feste Shampoos“ entführt uns in die Kunst des Selbermachens von festem Haarshampoo. Kurz und knackig wird zu Beginn erklärt, was wir an Ausrüstung und Zutaten brauchen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt uns genau, wie wir selber duftende Haarwaschwunder herstellen können. Achtung: Viele Zutaten, zum Beispiel diverse Öle oder andere pflegende Inhaltsstoffe gibt es nicht beim Laden um die Ecke, aber im Internet kann man alle benötigten Zutaten gut auftreiben.

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Sehr toll finde ich, dass die festen Seifen ohne SLS oder andere scharfe Tenside auskommen. Ein paar Seiten des Buchs widmen sich den einzelnen Zutaten, die gebraucht werden genauer und erklären diese näher: Was ist ein Tensid? Wie setze ich ein ätherisches Öl ein? Wie mache ich die Shampoo Bars farbig? Kenntnisse zum Seifen machen braucht man hier zum Glück nicht, das Zusammenmischen der Zutaten ist ziemlich unkompliziert.

Danach folgt der Rezeptteil: Anhand eines Basis-Rezeptes sind viele verschiedene Abwandlungen möglich. Wir haben die Wahl zwischen Rezepten für Hibiskusseife, Haarwuchsseife oder Haarseife für fettes Haar und einigen mehr. Leider ist der Rezeptteil etwas kurz geraten, allerdings finden wir am Ende zusätzlich diverse Rezepte für die Nachbehandlung des Haares, wie zum Beispiel Haarspülungen oder -masken.

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Insgesamt mag ich die Aufmachung und den Inhalt von „DIY-Haarseifen – Feste Shampoos“ sehr. Bitte beachtet, dass manche Rezepte nicht vegane Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Seidenprotein beinhalten. Der Ratgeber eignet sich für alle, die sich über DIY Haarseifen und deren Inhaltsstffe informieren wollen und Lust haben, selber festes Shampoo herzustellen.

Vielen Dank an den Freya Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Kochbuch „Vegan Kochen mit Lupine“ (inkl. Rezept!)

Es gibt viele Gründe, die Süßlupine zu kennen und zu genießen. Die Pflanze, die auch in Deutschland heimisch ist, hat neben 35 Prozent Eiweiß auch einen hohen Ballaststoffanteil zu bieten…

Es gibt viele Gründe, die Süßlupine zu kennen und zu genießen. Die Pflanze, die auch in Deutschland heimisch ist, hat neben 35 Prozent Eiweiß auch einen hohen Ballaststoffanteil zu bieten und enthält die Vitamine B1 und A sowie die Mineralstoffe Kalzium, Kalium und Magnesium. Nicht nur für Sportler ein Muss, sondern wegen ihres himmlisch leicht nussigen Geschmacks auf jedem Speiseplan eine Bereicherung.

Kleine Einführung in die Welt der Lupine

Die Lupine gehört zur Familie der Hülsenfrüchte. Bestimmt hast du die wunderschöne Pflanze auch schon mal in der freien Natur gesehen oder ihre langen Blüten in einem herrlichen Blumenstrauß bewundert. Die Blüten der wilden Lupine sind meist blau, lila bis rötlich oder auch gelb und weiß. Besonders im Juni bis August blühen diese bis zu 150 Zentimeter hohen Pflanzen auf vielen Feldern, am Straßenrand und vielleicht auch in deinem Garten. Ihre Frucht sind die eiweiß- und nährstoffreichen Lupinensamen. Auch Lupinenkerne oder Lupinenbohnen genannt sind diese etwas grösser als erbsengroß und enthalten – abhängig von der Sorte – sagenhafte 30 bis 40 Prozent Eiweiß, welches alle essenziellen Aminosäuren enthält. Dabei reicht die Geschichte der Lupine Jahrtausende zurück. Im Mittelmeerraum werden Lupinen schon lange Zeit geschätzt.

Süßlupine und Lupine – ein Unterschied?

Während die Lupine die ursprüngliche Pflanze ist, ist die Süßlupine eine Zuchtform, in der die Bitterstoffe (Alkaloide) auf ein Minimum herausgezüchtet wurden. Somit sind die Samen der Pflanze auch ohne tagelanges Herauswaschen der Bitterstoffe genießbar. Die Süßlupine wächst heimisch und stellt keine allzu hohen Ansprüche an den Boden. Im Gegenteil, oft wächst sie sogar auf kargen Böden und reichert diese noch mit zusätzlichem Stickstoff an. Derzeit werden weiße Süßlupinen vorwiegend im Norden Deutschlands angebaut und auch in Deutschland verarbeitet, was den CO2 Abdruck deutlich begünstigt.

Was kann die Süßlupine? Ein kurzer Steckbrief:
– Heimischer und gentechnikfreier Anbau
– Hoher Eiweißgehalt von 30 bis 40 Prozent
– Enthält alle acht essenziellen Aminosäuren
– Eiweiß wirkt basisch im Körper
– Anteil von 85 Prozent der gesunden, ungesättigten Fettsäuren am Gesamtfett
– Ballaststoffanteil von 15 Prozent
– Enthält unter anderem die Vitamine B1, A sowie Kalium, Kalzium und Magnesium

Viele Menschen haben heutzutage mit Unverträglichkeiten zu kämpfen – Allergien gegen Gluten, Weizen, Produkte mit Laktose und hohen Mengen an Cholesterin machen manche Nahrungsmittel für viele Menschen nicht mehr gut verträglich. Hier spielt die Süßlupine ihre wahren Stärken aus, denn sie ist glutenfrei, laktosefrei, cholesterinfrei, zuckerfrei und natürlich rein pflanzlich.

Aus den Bohnen der Süßlupine werden die Grundprodukte Lupinenmehl, Lupinenflocken, Lupinenkerne und Lupinencrunchy gewonnen. Hieraus lässt sich alles zaubern was das Herz begehrt. Von Lupinenmilch und Joghurt über deftige Lupinenschnitzel und Steaks sowie leckeren Shakes, Desserts und Müslikreationen. Alles voller pflanzlichem Eiweiß, hochwertigen Fetten und guten Kohlenhydraten.

Vegan Kochen mit Lupine

Um die Vielfalt dieser Pflanze zu zeigen, habe ich der Lupine ein Kochbuch gewidmet, das zeigt, wie man die eiweißreiche Pflanze in seine Ernährung aufnehmen kann. Die einfachen, leckeren und schnellen Rezepte in „Vegan Kochen mit Lupine“ verzichten auf industriell verarbeitete Lebensmittel, Weizen, Zucker und chemische Zusatzstoffe. Sie sind gluten-, laktose- und cholesterinfrei und 100 Prozent pflanzlich. Aufgrund ihres niedrigen Kohlenhydrat- und hohen Proteinanteils eignen sich viele der sättigenden Mahlzeiten auch zum Abnehmen und für die Low-Carb-Ernährung.

Die große Vielfalt der über 55 Gerichte, die zum größten Teil in 20 Minuten zubereitet sind, hält für jeden Geschmack etwas bereit: Deftige Lupinenschnitzel, Omelett und erfrischende Suppen, leckeres Lupinenbrot, Müslis, Riegel und Muffins, süßes Mousse au Chocolat, Shakes und Smoothies. Zusätzlich bietet das Buch interessantes Hintergrundwissen über die Lupine, die verschiedenen Produktformen von Lupinenmehl über Schrot und Flocken bis zum Proteinpulver, Zubereitungsarten und Bezugsmöglichkeiten. Zum Einstieg in die Ernährung mit Lupine erhalten Buchkäufer außerdem einen kostenfreien 7-Tage-Plan inklusive Einkaufsliste zum Herunterladen.

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Probekapitel, gratis Rezepte und vieles mehr findet ihr hier: lupinen-rezepte.de

Als ersten Vorgeschmack könnt ihr hier eines der Rezepte aus dem Buch ausprobieren:

Erdmandel-Lupinen-Porridge

Vorbereitungszeit: 25 Minuten, Wartezeit: 5 Minuten

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Für die Porridge-Mischung (500 g/12 Portionen):
8 getrocknete Feigen
10 getrocknete Aprikosen/Marillen
4 EL Hanfsamen
4 EL Sonnenblumenkerne
120g Erdmandelflocken, glutenfrei
40g Quinoa-Kleie
40g Buchweizenflocken
100g Lupinenflocken
40g Teff-Flocken

Außerdem:
200ml Getreidemilch
1 EL Rohrohrzucker
2 Msp Zimtpulver
Blaubeeren zum Garnieren
Lupinenflocken zum Bestreuen

Für die Porridge-Mischung die Trockenfrüchte klein schneiden. Die Hanfsamen und die Sonnenblumenkerne im Mörser zerstoßen. Alle Zutaten für die Porridge-Mischung in einer Schüssel vermengen. Für zwei Portionen Porridge die Getreidemilch erhitzen. Sechs bis acht Esslöffel der Porridge-Mischung auf zwei Schüsseln verteilen, mit der heißen Getreidemilch übergießen und rund fünf Minuten quellen lassen. Mit Rohrohrzucker süßen und mit Zimt abschmecken. Mit Blaubeeren garnieren und mit Lupinenflocken bestreuen.

Pro Person:
kJ/kcal: 1680/400, E 14,9g, K 56,4g, F 11,4g

Genieße die leckere Süßlupine – sündenfrei und in vollen Zügen verzaubert sie dich mit ihrem Charme!

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Besser leben ohne Plastik

Dass Plastik so seine Tücken hat ist schon länger bekannt, doch momentan geht eine regelrechte Welle an Berichten und Artikel durch die Medien, die das plastikfreie Leben von allen Seiten…

Dass Plastik so seine Tücken hat ist schon länger bekannt, doch momentan geht eine regelrechte Welle an Berichten und Artikel durch die Medien, die das plastikfreie Leben von allen Seiten beleuchten. Allen, die damit beginnen wollen, mehr und mehr Plastik aus ihrem Alltag verschwinden zu lassen und Tipps gerne in Buchform vor sich haben, sei dieser kompakte Ratgeber ans Herz gelegt.

Besser leben ohne Plastik“ beginnt damit, dass die schädlichen Seiten von Plastik auf die Umwelt und unsere Gesundheit beleuchtet werden. Das meiste dürfte hiervon schon bekannt sein, daher geht das Buch hier nicht sehr in die Tiefe, sondern fasst die wichtigsten Fakten zusammen. Welche Schadstoffe sind denn überhaupt in Plastik? Wie kommen diese Schadstoffe (beispielsweise aus den Kunststoffen PVC, Polystyrol etc.) in unseren Körper?

plastiksparen

Danach nehmen die Autorinnen einige alternative Verpackungsmaterialien unter die Lupe. Besonders spannend: Auch Biokunststoffe kommen kurz vor. Nach einigen praktischen Tipps, wo sich Plastik gerne versteckt und dem Appell, nun nicht alles plastikhaltige rigoros auszumisten, geht es los mit den handfesten Ideen, wie man Plastik einfach reduzieren kann. Zunächst ganz allgemein: Statt Plastikdosen Vorratsgläser verwenden, lose einkaufen, feste Seife in entsprechender Verpackung vorziehen oder einfach generell Glas statt Plastik wählen.

Mit der kleinen Handreichung, die beschreibt wo man diverse unverpackte Lebensmittel bekommen kann oder wie man Haushaltsprodukte ersetzen kann, geht das Buch dann über in Rezepte und Anleitungen zum Selbermachen von häufig nur in Plastik erhältlichen Produkten. Vom Trinkkakao über Spielknete bis Waschmittel, für jeden Bereich von Kinderzimmer, Küche, bis Bad und Ernährung sind einige Rezepte zusammengestellt. Das Spülmittel habe ich schon ausprobiert, leider war es nicht ganz so fettlösend wie erhofft.

plastik fakten

Zwischendurch folgen immer wieder praktische Tipps wie im jeweiligen Bereich Plastik eingespart werden kann und Links für weiterführende Infos oder Shops. Ich habe immer ein besonderes Auge auf Kosmetikrezepte, hier sind gute Basisrezepte enthalten. Sehr praktisch finde ich auch die Tipps zur Schadstoffreduzierung beim Renovieren beziehungsweise bei Einrichtung, aber auch die plastikfreie Kleidung kommt nicht zu kurz.

Einen großen Teil des Buchs machen Essens-Rezepte aus. Diese sind bewusst recht einfach gehalten, ich habe hier die Müslikekse ausprobiert, bei denen angegeben war, dass man (neben weiteren Zutaten) „entweder Mandelmus oder Honig“ verwenden sollte. Für mich sind Kekse nur mit Mandelmus geschmacklich ziemlich langweilig, da ein wenig Süße doch sein muss. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass viele Rezepte nicht vegan sind, da Eier verwendet werden. Wer aber ein wenig Erfahrung im Backen hat, kann diese Rezepte einfach veganisieren. Abschließend folgen noch einige FAQs und Bezugsquellen für Produkte, die man nicht so häufig plastikfrei findet sowie Einkaufstipps.

selfcycling

Insgesamt ist „Besser leben ohne Plastik“ ein solider Ratgeber, nicht nur für Einsteiger ins Thema. Dieses Buch macht Lust darauf, es immer wieder hervorzuholen, wenn man Inspiration für einen bestimmten Lebensbereich braucht, den man plastikfrei gestalten möchte. Mittlerweile ist dieses Buch – laut Verlag – ein echter Bestseller, ein gutes Zeichen dafür, dass vielleicht gerade ein Umdenken stattfindet!

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