Eco. Life. Style.

Autor: Eli

Eine (fast) vegane Reise durch Nord-Kalifornien, Teil 4

Im dritten Teil meines Reiseberichts konntet ihr lesen, dass wir abends in Sacramento noch sehr lecker gegessen hatten und uns das Besichtigungsprogramm für den nächsten Tag aufgehoben haben. Am Vormittag des nächsten…

Im dritten Teil meines Reiseberichts konntet ihr lesen, dass wir abends in Sacramento noch sehr lecker gegessen hatten und uns das Besichtigungsprogramm für den nächsten Tag aufgehoben haben.

Am Vormittag des nächsten Tages besichtigten wir zuerst die alte Innenstadt Sacramentos – diese ist mit den alten Häusern schön anzusehen, wirkte aber etwas „künstlich“ und wie für Touristen geschaffen. Dann sind wir bis zum California State Capitol spaziert, eine Führung der Räume ist sich zeitlich nicht ausgegangen.

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Für ein Mittagessen in der Sonne bot sich das „Plum Cafe“ an. Dieses vegane Café hat sowohl einen netten Innenhof, als auch ein paar Tische im Vorgarten, wo wir die Sonne genossen haben. Die Auswahl an Speisen fiel uns nicht leicht – wir hatten dann ein leckeres Chili und einen Burger mit garlic fries. Die leckeren veganen Muffins und Kuchen konnten wir nicht mehr probieren, so satt waren wir danach.

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Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Lake Tahoe, der an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Kalifornien und Nevada liegt. Die Fahrt hielt wieder eine Überraschung bereit: Von Sacramento, wo wir mit T-Shirt und Shorts in der Sonne gesessen hatten und ich schon Angst hatte, mir einen Sonnenbrand zu holen, ging es über Pass-Straßen in einen Blizzard hinein. Die Temperatur sank dementsprechend auf knapp unter null Grad. Die großen Schneeflocken blieben zwar nur kurz liegen, trotzdem waren wir froh, als wir in der warmen Unterkunft waren. Zuerst dachten wir, dass wir gar nicht mehr hinausgehen würden, doch oh Wunder! Nach einer weiteren Stunde Schneegestöber kam die Sonne wieder hervor und der Himmel war wieder wolkenlos blau als ob nichts gewesen wäre. Der See zeigte sich von seiner besten Seite und bot uns einige wunderschöne Augenblicke, vor allem bei Sonnenuntergang. Insgesamt war mir Lake Tahoe zu touristisch, die Straße um den See ist sehr breit und das Seeufer selbst ist großenteils mit Wohnungen und Hotels verbaut. Da lobe ich mir die einsameren Seen in den Bergen von Österreich oder Bayern.

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Der folgende Tag war voller unterschiedlichster Erlebnisse. Nach dem Temperatursturz am Vortag ging es zuerst wieder über Pass-Straßen nach Bridgeport. Wir hatten im Lonely Planet gelesen, dass es dort heiße Quellen frei in der Natur gibt. Das Wasser der Thermalquellen fließt in mehrere künstlich angelegte Becken und je nach gewünschter Temperatur kann man oben an der Quelle mit Steinen den Zufluss an siedend heißem Wasser regulieren, das ins Becken gelangt. Ich liebe warmes, ja heißes Wasser, und es war richtig schön, in den Becken in freier Natur mit Blick auf die schneebedeckten Berge zu liegen, die Vögel zwitschern zu hören, sich garen zu lassen, solange man es aushält und dabei ein kühles Sierra Nevada Pale Ale (wir hatten uns in der Brauerei eingedeckt) zu trinken. Zur Abkühlung war die Lufttemperatur draußen noch angenehm frisch. Das Thermalwasser fühlte sich durch die in ihm gelösten Mineralien und sonstigen Stoffe richtig weich an und in einem der Becken gab es am Boden etwas Schlamm, von dem einer der Männer mit denen wir plauderten meinte, dass er eine Wellness-Behandlung ersetzt. Also habe ich meine Körper damit beschmiert und der Haut eine natürliche Pflege gegönnt. Zur Info – an diesen Quellen sind Badezusätze verboten und Badebekleidung ist optional.

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Nach dem Wellness ging es weiter zum Besichtigen nach Bodie, der besterhaltenen Geisterstadt der USA. Hier wurde im 19. Jahrhundert nach Gold gegraben und viele der Gebäude sind gut erhalten, die Türen und Fenster geschlossen. Aber man kann durch die Fenster in die Zimmer hineinschauen und sieht Möbel, Geschirr und andere Dinge, fast so als ob die Einwohner nur kurz weg wären. Ich fand es etwas gespenstisch, so in der Zeit zurückversetzt auf die verstaubten Lebensräume von Menschen zu blicken und wären die Türen nicht zugenagelt gewesen, hätte es mich nicht gewundert, dort drinnen doch noch jemanden aus der damaligen Zeit zu sehen.

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Weiter ging es zum Mono Lake, einem alkalischen Salzsee. Da aus den Zuflüssen des Sees die Stadt Los Angeles (ja, über 500 Kilometer weit entfernt) mit Trinkwasser versorgt wird, ist der Wasserstand des Sees im Laufe der Jahre erheblich abgesunken. Dadurch stieg der Salzgehalt und Kalktuff-Gebilde in schönen Formen sind sichtbar geworden. Auf markierten Pfaden kann man zum See spazieren, die Tuffas betrachten und auf Tafeln über das Ökosystem und die darin lebenden Tiere, die sich an das Salzwasser und den alkalischen Gehalt angepasst haben, lesen. Wir haben sehr viele Vögel gesehen, die sich von kleinen Fliegen ernähren und auf ihre Reise über den Kontinent hier Rast machen. Von einem erloschenen Vulkan am Rande des Sees hatten wir noch einen guten Ausblick, bevor wir weiter nach Mammoth Lakes gefahren sind. Abends fanden wir ein nettes mexikanisches Restaurant, in dem sich die Kellnerin für mich in der Küche erkundigte, ob die Bohnen ohne tierische Produkte zubereitet werden.

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Am nächsten Morgen sind wir zu den Seen bei Mammoth Lakes gelaufen, die den klingenden Namen Twin Lakes haben, und da ich selbst eine Zwillingsschwester habe, wollte ich mir diese ansehen. Der Anblick der schneebedecktem Berggipfeln, die sich in den Seen spiegelten, war unglaublich schön – ihr seht ihn am Titelfoto zum Artikel. Nachdem uns die Thermalquellen am Vortag so gut gefallen hatten, wollten wir uns die Gelegenheit zu einem weiteren heißen Bad in freier Natur nicht entgehen lassen. Die Suche nach diesen gestaltete sich etwas schwierig, da im Lonely Planet keine näheren Angaben zu recherchieren waren, wo genau sich diese befinden, aber nach einigem fragen, herumfahren und suchen, fanden wir ein schönes einsames Becken zum Entspannen – wo sonst weit und breit niemand war und man einen tollen Blick auf die verschneiten Bergketten hatte.

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Was wir in den darauffolgenden Tagen im Yosemite und King’s Canyon Nationalpark erlebt haben, könnt ihr im nächsten und letzten Teil meines Reiseberichts lesen.

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Vegane Marillenknödel

Seit meiner Kindheit liebe ich Marillenknödel. Für mich gehören diese fruchtig-süßen aber doch leicht säuerlichen Knödel einfach zum Sommer dazu. Meine Mama kocht Marillenknödel immer mit Topfenteig (für die deutschen…

Seit meiner Kindheit liebe ich Marillenknödel. Für mich gehören diese fruchtig-süßen aber doch leicht säuerlichen Knödel einfach zum Sommer dazu. Meine Mama kocht Marillenknödel immer mit Topfenteig (für die deutschen LeserInnen: Quarkteig) und diese saftigen Knödel mochte ich immer besonders gerne. Die Kunst ist, sie nur so lange zu kochen, dass sie nicht aufgehen, sondern die Marillen auf dem Teller noch im Teig-Brösel-Mantel eingewickelt sind. Meine Oma machte die klassische Variante aus selbstgemachtem Kartoffelteig. Diese mag ich auch, finde aber, dass zu dem Kartoffelgeschmack herzhafte Füllungen besser passen als süße.

In meiner veganen Koch-Experimentierphase habe ich natürlich auch versucht, diesen Klassiker zu veganisieren. Ein erster Schnell-Versuch mit gekauftem Kartoffelteig schmeckte zwar gut, doch so richtig zufrieden war ich mit dem Ergebnis nicht und meine Oma hätte wohl den Kopf geschüttelt, wie ich nur Fertigteig (wo man nur Wasser dazugibt) verwenden kann. Weitere Versuche, einen Topfenteig herzustellen, habe ich dann mit Seidentofu gemacht, da dieser püriert Topfen ähnelt, und auch bei Rezepten für Topfenkuchen (Käsekuchen) lecker schmeckt. Tatsächlich schmecken die so hergestellten Marillenknödel sehr lecker! Mein Freund Cj meinte sogar, dass diese wie herkömmliche schmecken und den Tofu unter den Zutaten hätte er beim besten Willen nicht erraten.

Bei der Tofuteig-Version der Marillenknödeln, gibt es zwei Varianten – entweder nur mit Mehl oder halb mit sehr feinem Gries. Ich bevorzuge die Version mit Gries, da die Knödel feiner werden.

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Rezept

10 bis 12 eher kleinere Marillen (den Kern lasse ich drinnen, dann kann man zählen, wie viele Knödel man gegessen hat und die Knödel haben noch kein Loch vom Entkernen)
400 g Seidentofu
150 g Weizenmehl (ihr könnt auch einen Teil des Mehls durch Vollkornmehl ersetzen)
150g feiner Gries (das Mehl-Gries Verhältnis könnt ihr anpassen. Achtung: Bei mehr Gries benötigt ihr etwas mehr Seidentofu!)
100 g Semmelbrösel
1 Packung Vanillezucker
1 EL Staubzucker (Puderzucker für die deutschen LeserInnen)
Etwas Zitronensaft
Etwas Öl
1/2 TL Zimt

Zubereitung

1) Den Seidentofu mit einem Spritzer Zitronensaft (dann wird der Geschmack säuerlicher und ähnlich wie Topfen) pürieren. Das Ganze wird recht flüssig, aber keine Angst.
2) Das Mehl, den Gries und den Vanillezucker dazugeben und kneten, bis der Teig eine homogene Masse bildet. Nach Bedarf etwas Flüssigkeit (zum Beispiel Sojasahne) oder Mehl dazu. Den Teig etwa dreißig Minuten im Kühlschrank rasten lassen.
3) Den Teig in eine Rolle formen, dann zwölf Teile davon abschneiden, je eine Marille in die Mitte setzen und den Teig herumwickeln. Kleiner Tipp: Wenn ihr die Hände mit kaltem Wasser feucht macht, klebt der Teig weniger an euren Fingern. Falls die Konsistenz generell zu patzig ist, einfach etwas Mehl dazugeben und nochmals gut durchkneten.
4) Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und die Knödel vorsichtig ins heiße, leicht kochende Wasser setzen. Die Hitze zurückdrehen und die Knödel durchziehen lassen. Währenddessen in einer Pfanne die Semmelbrösel anrösten – wer mag, kann auch etwas Öl verwenden. Die angebräunten Brösel mit dem Zimt vermischen.
5) Zwischenzeitlich schwimmen die Knödel sicher schon oben auf und können herausgeholt und gleich in den Bröseln gewälzt werden. Seid nicht ungeduldig und holt die Knödel nicht zu früh heraus, sonst sind die Marillen noch nicht ganz weich und der Teig ist auch noch nicht durch. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, die Knödel zerfallen nicht sofort, wenn ihr sie länger im heißen Wasser lasst, sondern eher dann, wenn das Wasser zu stark kocht, also richtig brodelt.
6) Einen guten Appetit! Wenn ihr nicht alle Marillenknödel auf einmal aufesst, könnt ihr sie auch in einem kleinen Gefäß im Kühlschrank für den nächsten Tag aufheben. Am besten ohne Bröselmantel und vor dem Verzehr nochmal im heißen Wasser warmmachen.

Wenn ihr Seidentofu zu Hause habt und noch ein schokoladiges Dessert damit zubereiten wollt, dann probiert mein veganes Schoko-Mousse aus, dieses schmeckt auch verführerisch lecker.

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Eine (fast) vegane Reise durch Nord-Kalifornien, Teil 3

Während der weiteren Fahrt entlang des Highway 1 sind wir, wie auch am Vortag, schon öfters stehen geblieben, um die Küste zu bewundern und zu Stränden zu spazieren – bei…

Während der weiteren Fahrt entlang des Highway 1 sind wir, wie auch am Vortag, schon öfters stehen geblieben, um die Küste zu bewundern und zu Stränden zu spazieren – bei dem Wind habe ich aber nicht daran gedacht, mehr als meine Zehenspitzen ins Meer zu strecken.

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Weiter im Norden sind wir zur Avenue of the Giants gekommen, der Allee der Giganten, die 49 Meilen parallel zum Highway 101 von Garberville nach Scotia durch einen faszinierenden Teil des Redwood-Waldes führt. Die Straße schlängelt sich zwischen den säulenartigen Stämmen der riesigen Redwoods entlang und wir sind auf kleineren Wegen durch den Wald spaziert. Dabei haben wir uns wie in einer Traumlandschaft gefühlt, die Redwood Bäume strahlen eine ganz starke Ruhe aus und es fühlt sich richtig gut an, die Bäume, ihre majestätische Höhe und ihren immensen Baumstammumfang länger zu betrachten. Mich hätte es nicht gewundert, wenn statt des Rehes ein Dinosaurier um die Ecke gebogen wäre. Die Wälder wirken wie aus Urzeiten, da abgesehen von den Giganten Farne am Boden wachsen, jedoch keine Sträucher und oder sonstige Pflanzen.

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Abends haben wir in Eureka übernachtet, diese Stadt hat relativ wenig zu bieten. Im Nachbarort Arcata fand sich jedoch bei Japhy’s ein studentisches Lokal mit vielen, großteils veganen, asiatischen Suppen, Nudelgerichten und Salaten. Wir hatten ein leckeres Thai Curry mit Reis, obwohl uns die Auswahl zwischen japanischen Soba und Udon-Suppen nicht leicht gefallen ist. Nach dem Abendessen sind wir noch durch Arcata spaziert und haben schnell gemerkt, dass hier der Anbau von Marijuana (für medizinische Zwecke) legalisiert worden ist.

Am nächsten Morgen sind wir in Arcata hinter der Universität in einem Waldstück, wo es auch viele Redwood-Bäume gibt, laufen gegangen. Das war eine sehr schöne Strecke, etwas trailmäßig bergauf und bergab, und die Morgensonne schien wunderbar zwischen den Bäumen hindurch. An diesem Tag sind wir sonst viel im Auto gesessen um nach Redding zu kommen. Am Weg sind wir in Weaverville, einer ehemaligen Goldgräber-Stadt stehen geblieben. Doch abgesehen von ein paar restaurierten Häusern und etwas geschichtlichem Hintergrund, gab es da nicht so viel zu sehen. Dafür hatte Redding abends wieder etwas zu bieten, und zwar ein Non-Profit Lokal names Savory Spoon. Dieses Restaurant serviert dienstags bis donntags à la carte, es gibt amerikanisches Essen mit Sandwiches, Burgern, Burritos und Salaten und es finden sich auch ein paar vegane Optionen auf der Speisekarte. Die Einnahmen daraus ermöglichen den „Community Monday“ wo es wechselnde Gerichte gibt, für die jeder nur so viel bezahlt, wie er oder sie sich leisten kann. So soll auch ärmeren Leuten ein gesundes Essen ermöglicht werden. Ich musste nicht lange überlegen, sondern habe gleich eine Speise mit dem klingenden Namen „Live forever Seitan Sandwich“ mit Salat bestellt.

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Als nächstes sind wir zum vulkanischen Lassen Nationalpark gefahren, hier wollten wir uns die über den ganzen Park verteilten Geysire und heißen blubbernden Quellen anschauen und den Vulkan Mount Lassen erklimmen. Leider hat uns der Schnee einen Strich durch die Rechnung gemacht – die Straße zum Park war zwar offen, drinnen allerdings gesperrt. Also sind wir zu Fuß zum ersten leicht erreichbaren Geysir spaziert und anschließend konnten wir zwar nicht zum Mount Lessen gelangen, stattdessen hatten wir aber auf den Brokeoff Mountain umdisponiert. Dieser war auch noch in eine Schneeschicht gehüllt , so konnten wir den Weg zwar nicht finden, sind aber anderen Winterwanderer-Spuren bis unterhalb des Gipfelaufbaus gefolgt, und wurden mit einer tollen Aussicht belohnt.

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Während der Weiterfahrt nach Sacramento stieg die Temperatur ständig an, und so bot sich ein spätnachmittäglicher Besuch der Sierra Nevada Brauerei in Chico an. Wir hatten Hunger und Durst vom Wandern und das Pale Ale dieser Brauerei finde ich sehr lecker – der Geschmack erinnert leicht an Maracuja und andere Früchte, bevor eine herbe Würze durchkommt. Die Auswahl an Bieren bei Sierra Nevada ist gigantisch, an die zwanzig Sorten gibt es frisch gezapft. Zum Glück kann man auch mehrere Biere in kleinen Gläsern zum Verkosten auswählen, bevor man eine halbe oder ganze Pint bestellt. Dazu eine Portion garlic fries – Pommes mit frischen Kräutern und noch mehr frischem, kleingeschnittenem Knoblauch – und wir waren zufrieden. Sierra Nevada ist eine der nachhaltigsten Brauereien, da sie einen Teil des benötigten Stromes aus Solarzellen am Dach deckt und auch in die Bahn-Transport-Infrastruktur investiert. Leider konnten wir kurzfristig nicht mehr an einer Führung durch die Brauerei teilnehmen, sondern mussten es beim Konsum des kühlen Getränks belassen. Zur Info – das Reinheitsgebot beim Bier (die Zutaten Hopfen, Malz, Hefe und Wasser) existiert in Kalifornien nicht, so habe ich im Urlaub auch zum Beispiel Biere getrunken, die mit Orangenschalen und Rosmarin gebraut waren, und für ungewöhnlich, aber durchaus lecker, befunden.

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Abends in Sacramento hatten wir noch keinen großen Hunger, doch die Happy Cow verriet mir, dass es gerade in dieser Stadt besonders viele vegane Restaurants gibt. Da das „Noble Vegetarian Restaurant“ sogar ganz in der Nähe unserer Unterkunft lag und sich verlockend gut anhörte, sind wir dorthin gegangen. Dieses Lokal ist ein veganer Vietnamese, der auf der Speisekarte viele Gerichte mit „mock meat“ hat. Irgendwie komme ich sonst nicht dazu, viele Imitate zu essen, sondern esse öfters Gemüsegerichte und Proteine aus Hülsenfrüchten. Aber interessiert hat es mich, und so haben CJ und ich mit den Glücksrollen mit veganen Garnelen gestartet und hatten als Hauptspeise eine Royal Noodle Soup mit frischen vietnamesischen Kräutern und etwas Veg-icken und einen Vege-fish mit braunem Reis. Lecker!

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Wie es uns am nächsten Tag bei der Besichtigung Sacramentos und weiter am Lake Tahoe ergeht, erfährt ihr im nächsten Teil.

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Eine (fast) vegane Reise durch Nord-Kalifornien, Teil 2

Nachdem ihr im ersten Teil von den ersten Tagen meiner Reise in Kalifornien lesen konntet, geht es jetzt weiter gegen Norden. Als nächstes fahren wir nach Point Reyes, einer Halbinsel an…

Nachdem ihr im ersten Teil von den ersten Tagen meiner Reise in Kalifornien lesen konntet, geht es jetzt weiter gegen Norden.

Als nächstes fahren wir nach Point Reyes, einer Halbinsel an der kalifornischen Pazifikküste in Marin County nordwestlich von San Francisco. Dass das Point Reyes Lighthouse, der Leuchtturm im National Seashore, der windigste Ort der nordamerikanischen Pazifikküste ist, glaube ich gerne – fast wäre ich mit dem Wind aufs Meer davongeflogen. Immerhin hatten wir Glück, die Wahrscheinlichkeit für Nebel, bei dem die Sicht auf weniger als drei (!) Meter sinkt ist hier extrem hoch, wir hatten jedoch klare Sichtverhältnisse. Wir haben die Aussicht auf die Küste und das Meer genossen, nur die Wale die hier eigentlich oft vorbeischwimmen, haben sich gerade versteckt gehalten.

Unsere Unterkunft, ein nettes Bed & Breakfast hatte einen schönen Garten mit zwei Zwergponys, zutrauliche aber verfressene „minature horses“ wie uns der Besitzer erklärte – und meinen Apfelbutzen haben die beiden dann bekommen, bei diesen Blicken wird jeder schwach. In einem anderen Teil des Gartens fand sich ein Whirlpool, energiemäßig ist es zwar absolut verschwenderisch diesen ständig auf gefühlte 50 Grad zu heizen, aber es war angenehm darin zu liegen, nachdem der Wind uns durchgeblasen hatte.

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Ein weiterer Höhepunkt war dann die Fahrt entlang des Highway 1 nach Mendocino und weiter die kalifornische Pazifikküste hinauf. Wir haben immer wieder Pausen eingelegt, um entlang der Küste zu spazieren und von den Felsen aufs Meer zu schauen. Zum Glück war zu dieser Zeit touristisch sehr wenig los, und so konnten wir nachmittags auch relativ alleine durch Mendocino schlendern, die schönen Holzhäuser bewundern und entlang der Küste spazieren. Abends haben wir bei Frankie’s gegessen – hier wusste ich von der Happy Cow App, dass die Pizzen nicht nur mit frischen, biologischen Zutaten gemacht werden und richtig lecker schmecken, sondern dass es nach Wunsch auch veganen Käse gibt. Da wir Riesenhunger hatten, haben CJ und ich uns gemeinsam die größte Pizza bestellt, er wollte die Jalapeno-Ziegenkäse Hälfte, ich eine mit Basilikumpesto (statt der Tomatensauce – eine gute Idee, die ich mir merken werde), Spinat, veganem Käse und anderen Zutaten.

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Die Küste bei Mendocino hat uns so gut gefallen, dass wir in der Früh laufen gegangen sind – da war es nicht so windig, und wir konnten auf kleinen Wegen entlang der Küste und am Sandstrand joggen. Von diesem führt auch ein Fluss weiter ins Landesinnere, wo es einen sehr schönen, etwas breiteren Weg gab.

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Vielleicht das kulinarische Highlight des Urlaubs war ein Stopp beim leider mittlerweile geschlossenen Living Light Café in Fort Bragg, ein paar Kilometer von Mendocino entfernt. Dieses vegane Rohkostcafé war Teil des Living Light Culinary Institute, das vegane Rohkost-Kochkurse und dergleichen veranstaltet. Ich hätte total gerne einen Kurs besucht, aber da wir relativ spontan gereist sind, hat sich das leider nicht ergeben. Bei den Speisen ist uns die Wahl schwer gefallen, und so haben wir für die Fahrt gleich mehrere Leckereien mitgenommen: Einen Dream Bar Brownie, einen Lemon Bar Brownie (dieser wurde als erstes verzehrt bevor ich ans Foto knipsen dachte und hat vorzüglich gemundet – mit einer nussigen Teigschicht und einer hellgelben Zitronencreme), einen Carrot Chia Muffin und eine Cinnamon Roll. Von der Optik her hätte ich nicht gedacht, dass diese leckeren Süßigkeiten roh sind. Bei den Muffins fand ich auf dem Flyer des Living Light Cafes die folgenden Zutaten: Äpfel, Karotten, Datteln, Kokosnuss, Walnüsse, Chia, Gewürze – klein geraffelt und zusammengedrückt, das werde ich mal nachkochen. Die Cinnamon Roll bestand aus Mandeln, Rosinen, Datteln, Pekannüsse, Agavensaft, Leinsamen, Feigen und Gewürzen und ist mit einer Kokosnuss-Vanille-Creme dekoriert. Diese hohe Rohkost-Kochkunst, vor allem mit der Verzierung, könnte meine Fähigkeiten und Geduld doch übersteigen.

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Wie es entlang der Fahrt des Highway 1 weitergeht, erfährt ihr in der Fortsetzung.

Habt ihr Erfahrungen mit Rohkost Desserts? Was hat euch am besten geschmeckt?

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Tofu einmal anders: Rezept für Tofu-Feta

Ich esse total gerne Tofu in allen möglichen Varianten und Zubereitungsarten, da ich die Konsistenz mag und auf diese Weise einfach Eiweiß aufnehmen kann. Vor allem nach dem Sport habe…

Ich esse total gerne Tofu in allen möglichen Varianten und Zubereitungsarten, da ich die Konsistenz mag und auf diese Weise einfach Eiweiß aufnehmen kann. Vor allem nach dem Sport habe ich manchmal einen richtigen Appetit auf Tofu. Ungewürzt schmeckt er relativ langweilig, aber genau das schätze ich, da ich ihn einfach mit verschiedensten Gewürzen, Marinaden und weiteren Tipps aufpeppen kann und der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Heute will ich euch ein einfaches sommerliches Rezept beschreiben, das sich gut in einem veganen griechischen Salat macht. Oder auf Pasta, wie ihr bei dem Foto sehen könnt – für die ich ein paar Tofuwürfel und etwas vom gewürzten Olivenöl für Zucchinipasta verwendet habe.

Ihr braucht wenige Zutaten für den Tofu-Feta, die Herstellung ist echt einfach, doch das Ergebnis nichtsdestotrotz sehr lecker.

Zutaten:
200g Naturtofu (eher festeren)
Salz
Olivenöl
2 EL Kräuter (Oregano, Thymian, Rosmarin)
2 EL Balsamico Bianco (oder alternativ der Saft einer halben Zitrone)
2-3 Zehen Knoblauch (könnt ihr auch weglassen)
Nach Belieben: Chiliflocken, in Stücke geschnittene getrocknete Tomaten

Zubereitung:
Ihr nehmt den Tofu aus der Packung und schneidet ihn in kleine Würfel. Diese legt ihr zumindest eine halbe Stunde in Salzwasser ein, es können aber auch ein paar Stunden oder über Nacht sein. Zwischenzeitlich wascht ihr ein sauberes Glas mit einem Schraubverschluss noch einmal mit kochendem Wasser aus. Jetzt geht es daran, den in kleine Würfeln geschnittenen Tofu mit den anderen Zutaten in das Glas zu geben. Deckel darauf und nochmals durchschütteln. Achtet darauf, dass alle Tofustückchen komplett mit Olivenöl bedeckt sind. Mindestens über Nacht in den Kühlschrank damit, besser durchgezogen ist es, wenn ihr mehr Geduld habt. Schmeckt lecker in einem griechischen Salat, einfach so zu Brot, über Aufläufen oder zu Pasta. Das Öl mit den Gewürzen verwende ich total gerne für Pastagerichte oder zum kochen, weil es schon perfekt gewürzt ist. Der Tofu-Feta hält sicher eine Woche im Kühlschrank – spätestens nach ein paar Tagen habe ich aber immer schon alles aufgegessen. Ein kleiner Hinweis: Manchmal wird Olivenöl durch die Lagerung im Kühlschrank flockig, das gibt sich aber wieder, wenn es sich erwärmt.

Guten Appetit – in meinen kommenden Beiträgen werde ich euch weitere Rezepte mit Tofu vorstellen.

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Eine (fast) vegane Reise durch Nord-Kalifornien, Teil 1

Im Mai war ich mit meinem Freund CJ etwas über zwei Wochen auf Urlaub im sonnigen Kalifornien. Während ich diesen Artikel schreibe und in den Erinnerungen von der tollen Reise…

Im Mai war ich mit meinem Freund CJ etwas über zwei Wochen auf Urlaub im sonnigen Kalifornien. Während ich diesen Artikel schreibe und in den Erinnerungen von der tollen Reise schwelge, lächle ich. Da CJ vor Jahren in San Jose in der Nähe von San Francisco gelebt und gearbeitet hat, wollten wir zuerst ein paar Tage mit seinen Freunden in San Francisco und der Bay Area verbringen, und anschließend in den Norden fahren. Als ich ihn damals besucht habe, haben wir den Süden Kaliforniens bereist und ich hätte nicht gedacht, dass der Norden des Bundesstaates noch so viele Überraschungen bereithält beziehungsweise so anders ist. Vor allem die Vielfalt der Landschaft und Natur hat mich fasziniert – von schroffen Felsküsten mit schier endlosen Stränden, bis zu riesengroßen Redwood-Bäumen, und Seen auf über 2.000 Meter Höhe. Auch aus kulinarischer Sicht war der Urlaub im wahrsten Sinne des Wortes eine Reise wert, so gut habe ich selten zuvor vegan gespeist.

Mich hat beeindruckt, wie einfach es in Kalifornien ist, sich vegan zu ernähren, wie viele spezielle, rein pflanzliche Restaurants es gibt, aber auch wie in „ganz normalen“ Lokalen Rücksicht auf Sonderwünsche genommen wird. Normalerweise ernähre ich mich im Urlaub und auch im Alltag außerhalb meiner eigenen vier Wände der Einfachheit halber nicht streng vegan, sondern bin mit vegetarischem Essen, falls es sonst nichts gibt, zufrieden. In Kalifornien sind mir jedoch problemlos zwei fast vegane Urlaubswochen gelungen. Wieso fast? Ich habe nicht bei allen Lebensmitteln nachgefragt, ob sie wirklich rein pflanzlich sind (zum Beispiel Brot, Weine, und ähnliches), sondern darauf geachtet, möglichst keine offensichtlichen Milchprodukte oder Eier zu essen.

Bevor ich euch auf die Reise durch Nordkalifornien mitnehme, möchte ich noch ein paar allgemeine Eindrücke von Kalifornien in Bezug auf Nachhaltigkeit mit euch teilen. Ich beschreibe die Aspekte, die mir am meisten aufgefallen sind. Vielleicht wart ihr auch schon dort und habt etwas anderes erlebt, oder auch die gleichen Dinge anders wahrgenommen – schreibt mir doch, am Ende des Artikels gibt es die Möglichkeit zu kommentieren.

In Kalifornien ist es einfach, sich gesund zu ernähren:
– Es gibt zumindest in größeren Städten viele vegane und vegetarische Lokale und oft sind auch in anderen Restaurants Speisen gekennzeichnet, welche vegan oder glutenfrei sind. Davon abgesehen reagieren Kellner auf Nachfragen generell sehr freundlich und kompetent und fragen gerne in der Küche nach, wenn sie selbst nicht auskunftsfähig sind.
– Mir sind viele Bio-Supermärkte, Farmer’s markets und sonstige Stände aufgefallen, an denen frische, lokale Lebensmittel verkauft werden.
– Die Auswahl an speziellen Lebensmitteln in Supermärkten, wie zum Beispiel Chia-Gels, Getränke mit Chia, verschiedenste Pflanzenmilch-Varianten, vegane Käsesorten, Rohkost-Müsliriegel und dergleichen übertrifft jeden deutschen und österreichischen Bio-Markt bei weitem.
– In den Lokalen, in denen es keine Soda-Fountains (siehe unten) gibt, bekommt man immer Leitungswasser mit den fast schon obligatorischen Eiswürfeln serviert – hier wird auch fleißig nachgeschenkt. Das Getränkeangebot in den veganen Restaurants bietet generell weniger Limonaden und dergleichen, sondern oftmals selbstgemachte Eistees, frische Obst- und Gemüsesäfte und Smoothies.

Mindestens genau so einfach ist es jedoch, sich ungesund zu ernähren:
– Vor jeder noch so kleinen Ortschaft findet man eine Vielzahl von Fast-Food-Ketten (davon sind McDonalds, Burger King und Pizza Hut nur die bei uns bekanntesten).
– Die Packungsgrößen der Produkte können extreme Dimensionen annehmen, besonders gestaunt habe ich über eine kiloschwere Philadelphia-Packung, die ein Freund CJs zu Hause hatte (Anmerkung: Er lebt zu zweit und nicht in einer Großfamilie).
– Die Auswahl an süßen, günstigen Backwaren im Supermarkt ist für mich weniger verlockend als erschreckend, so zum Beispiel eine 1,3 Kilo Packung (mehr oder weniger) frisch gebackener Chocolate-Chip-Cookies, die mit einem Preis von fünf US-Dollar beworben wird.
– Sogar Medikamente gibt es in Riesenpackungen – und zwar in Supermärkten – einfach zu kaufen. Aber wer braucht wirklich eine 100 Stück Packung Paracetamol?
– In einigen Lokalen gibt es sogenannte Soda-Fountains, an denen man sich seinen Softdrink so oft man will nachfüllen kann, wobei der größte Becher schon mehr als einen Liter fasst. Ich gehe davon aus, dass die wenigsten zwischen Cola und den anderen üblichen Verdächtigen Wasser auswählen.

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Abgesehen von größeren Städten wie San Francisco und Sacramento benötigt man leider immer ein Auto. Vergesst auch nicht, dass ihr für Amerika ein Visum benötigt – hier könnt ihr ein ESTA für die USA beantragen. Genau genommen gibt ein einen Unterschied zwischen einem Visum und einer ESTA bei einer Einreise in die USA, genaueres über den Prozess betreffend Visum und ESTA für eine Reise in die USA findet ihr unter dem Link. So kommt ihr sicher in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Leicht übertrieben gesagt hatte ich den Eindruck, dass sich der öffentliche Verkehr fast schon auf Schulbusse beschränkt. So wird oft davon ausgegangen, dass jeder zumindest ein Auto besitzt und dieses ständig verwendet. Für Fußgänger sind die meisten Ortschaften jedenfalls nicht optimiert, manchmal gibt es keine Gehsteige. Die meisten Straßen, die bei uns Nebenstraßen wären, oder maximal einspurig, sind in Amerika oft mehrspurig in jede Richtung. Infolgedessen wird sehr viel Platz für Straßen verwendet und als Fußgänger muss man bei Kreuzungen einiges an Distanz zurücklegen, schon alleine um über die Straße zu kommen. Aber es gibt in Städten auch oft Wege zum Spazierengehen und Laufen, zum Beispiel schön am Meer oder an Flüssen gelegen, allerdings benötigt man unter Umständen ein Auto, um diese zu erreichen. Ich habe während des Urlaubs öfters mit CJ die Laufschuhe angezogen, um so die grüneren Stadtteile und größeren Parks zu erkunden.

Beim Thema Müllvermeidung und Plastik finde ich positiv, dass man in manchen Supermärkten und auch sonstigen Geschäften nicht automatisch eine Plastiktüte erhält, sondern gefragt wird, ob man eine benötigt und es auch öfters Papiertüten gibt. Leider sieht das beim Frühstück in normalen Motels oder Hotels anders aus, hier ist oft alles – sprich Teller, Besteck, Becher – aus Plastik oder Styropor. Die Marmeladen, Erdnussbutter und was es sonst noch so alles gibt, sind in kleinen Plastikbehältnissen, von denen man mehrere benötigt – hier wären grössere zur Selbstbedienung sinnvoll. Wie riesig der Müllsack schon nach einem Frühstück bei einem Hotel ist, kann man sich vorstellen. Mir hat das Herz geblutet und es ist mir wie ein Tropfen auf dem heißen Stein erschienen, wenn ich einen Bagel auf einer Serviette, statt eines Plastiktellers transportiert habe.

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Jetzt geht es aber zu meiner Reise durch Nordkalifornien. Ich werde die schönsten Eindrücke und Fotos mit euch teilen sowie auch den kulinarischen Aspekt mit einbeziehen, das heißt, die veganen Speisen, die den Urlaub zur Genuss-Reise werden ließen. Abseits dieser besonders leckeren Mahlzeiten (einige davon lassen sich ohne weiteres nachkochen, lasst einfach der Phantasie freien Lauf, auch ohne Rezept!), haben wir selbstverständlich mehr gegessen. Der vegane Anteil an Speisen beim Frühstück bestand in den meisten Unterkünften aus Toastbrot oder Bagels mit Marmelade, Erdnussbutter, Oatmeal mit heißem Wasser zubereitet (so eine Art Haferbrei, den es in verschiedensten Varianten, zum Beispiel auch mit Zimt und Gewürzen, gab) und etwas Obst. Mahlzeiten, die in Kalifornien leicht zu finden sind, und auch in veganen Varianten erhältlich, sind diverse Salate, sowie asiatische Speisen (Maki mit Gemüsefüllung, Nudelsuppen mit Gemüse, Veggie Curries), Pasta beim Italiener, vegane Burger, mexikanische Burritos (Weizenfladen mit Bohnenmus, Reis und Gemüse, Avocadomus und vielen scharfen Jalapenos) und für zwischendurch viel Obst, verschiedenste Nüsse und Müsliriegel (wie die echt leckeren, veganen Clif Bars).

An den ersten Tagen haben wir in San Francisco einige von CJs Freunden getroffen und sind einfach durch die Stadt spaziert, haben die Sonne genossen und so nebenbei die klassischen touristischen Sehenswürdigkeiten angesehen. Besonders beeindruckend fand ich einen morgendlichen Lauf zuerst die Marina entlang (die Seelöwen beim Fishermen’s wharf zeigten sich in der Früh abseits der Touristenmassen noch sehr aktiv und verspielt und lieferten uns eine richtige Show) und dann weiter über Crissy Field bis ans andere Ende der Golden Gate Bridge und zurück. Richtig schöne Ausblicke haben sich da aufgetan und mit dem leichten Wind wurde es auch beim Laufen nicht zu heiß.

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Kulinarisch hat San Francisco jede Menge zu bieten, da viele Menschen unterschiedlichster Nationalitäten in der Stadt leben, und so gibt es viele asiatische, vegetarische und vegane Lokale. Wir haben in einem veganen bolivianischen Lokal namens Pena Pachamama gegessen. Die Besonderheit hier ist, dass es – abgesehen vom Essen (vegane Bio-Gerichte, teilweise als Rohkost) – abends verschiedene Tanz-Vorführungen gibt. Leider kann ich euch nicht berichten wie diese sind, an dem Tag hatten wir schon frühzeitig Hunger und haben nur unser Essen genossen. Als Vorspeise bestellten wir Yuca Frita (frittierte Yucca) mit einer Cashew-Sauce, als Hauptspeisen hatten wir Bolivian Stew (einen bolivianischen Eintopf mit Quinoa und Bohnen), sowie Picante de Yuca (ein Gericht mit Yuca, Bohnen, Quinoa und frittierten Kohlchips mit veganem Käse). Alles war sehr lecker und wir haben es nicht zu den Nachspeisen geschafft, da wir schon satt waren.

Fast noch mehr vegane Optionen, zumindest auf kleinerem Raum, gibt es in Berkeley, einer Studentenstadt in der Bay Area ganz in der Nähe von San Francisco. Hier ist uns die Auswahl des Lokals zum Mittagessen so richtig schwer gefallen, da es an einer einzigen Straße gelegen schon fünf verschiedene vegane Restaurants gab. Unsere Wahl fiel dann auf ein veganes Lokal namens Herbivore – „the earthly grill“, das auch zwei Filialen in San Francisco hat und verschiedenste Salate, Sandwiches, sowie Speisen vor allem vom Grill anbietet. Bei dem schönen Wetter hatte ich darauf am meisten Appetit. Ich bestellte das „Orange pepper chicken“ auf Quinoa mit Veggie Huhnstückchen und Gemüse vom Grill mit einer leckeren Orangensauce. CJ hatte die Tagessuppe und ein Sandwich mit gegrilltem Gemüse. Beide Speisen waren so lecker, dass wir darüber hergefallen sind.

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Unseren ersten Zwischenstopp haben wir in Napa und Sonoma Valley zur Weinverkostung gemacht. In den Tälern gibt es über 100 große und kleine Winzer, bei einigen kann man ohne Anmeldung einfach vorbeischauen und los geht es mit dem „Tasting“. Leider ist das bei den größeren Weingütern eine sehr kommerzielle, automatisierte Angelegenheit. Bei den kleineren ist das schon besser, dort kann man direkt mit den Winzern sprechen. Ich finde es total nett, zwischen den Weingütern herumzufahren – CJ hat sich als Fahrer geopfert – und die malerische Landschaft mit den Weingärten zu genießen, und immer wieder ein bisschen Wein zu trinken. Es gibt zwar organisierte Weintouren, doch ist hierfür eine Anmeldung nötig und wir hätten den Besuch vorausplanen müssen. Ein kleiner Tipp: Es ist möglich die Weinprobe zu teilen. Das haben CJ und ich auch gemacht, ich hätte es viel zu schade gefunden guten Wein wegzuschütten. Insgesamt hat mir unser zweiter Tag Weinverkosten im Sonoma Valley besser gefallen, da es hier viel mehr kleinere Weingüter gibt als in Napa, weniger Besucher, und man dadurch mit den Weinexperten besser ins Gespräch kommt. Und eines sind die Kalifornier definitiv, egal ob mit oder ohne Wein: Kommunikativ.

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Als nächstes geht es weiter nach Point Reyes zum Leuchtturm, davon aber näheres in der Fortsetzung meines Reiseberichtes!

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Vegane Mango-Kokos-Muffins

Ich war schon früher keine allzu begnadete Bäckerin von aufwendigen Süßspeisen, da es mir an Geduld fehlt. Generell schrecken mich Backrezepte ab, deren Zeitaufwand mit mehr als einer Stunde angegeben…

Ich war schon früher keine allzu begnadete Bäckerin von aufwendigen Süßspeisen, da es mir an Geduld fehlt. Generell schrecken mich Backrezepte ab, deren Zeitaufwand mit mehr als einer Stunde angegeben ist und zum Beispiel bei der Verzierung von Torten mangelt es mir einfach an der nötigen Detailverliebtheit. Geschmacklich soll es gut sein, optisch ansprechend, doch ich strebe nicht nach äußerlicher Perfektion bei meinen Backkreationen.

Bei Kuchen in Torten- oder Kastenform weiß ich leider nie, ob sie auch in der Mitte durch sind. Wenn ich sie jemanden mitnehmen will, kommt das nicht so gut, wenn ich die Torte aus reiner Neugier, ob sie auch fertig gebacken ist, schon anschneiden würde. Für mich optimal sind daher Muffins – ich liebe diese kleinen Kuchen. Sie besitzen eine perfekte Form, sie werden immer durch, und selbst wenn der Teig einmal etwas flüssiger geworden ist, bleiben sie einfach etwas länger im Ofen. Desaster wie oben – verbrannt aber in der Mitte glitschig – passieren bei Muffins nicht. Außerdem fällt es nicht auf, wenn schon ein oder auch zwei direkt nach dem Backen aufgefuttert worden sind. Muffins sind auch ein super Mitbringsel, wenn man eingeladen ist, dann kann man sie für die Optik noch mit einer schnellen Glasur versehen oder sonst nach Belieben verzieren oder einfach Puderzucker darüberstreuen.

Gestern erst aus dem Urlaub zurück, hatte ich Lust dazu, etwas frühlingshaftes Süßes zuzubereiten. Für mich als Muffin-Bäckerin ist es also an der Zeit, mir ein neues Rezept einfallen zu lassen. Ich experimentiere gerne, weil ich mir denke, dass aus Zutaten, die gut schmecken, ja auch Muffin entstehen müssen, die lecker sind. Oft, allerdings nicht immer zu 100 Prozent, stimmt diese Annahme. Meiner Erfahrung nach ist es nicht ratsam, allzu viele geschmacklich verschiedene Zutaten zu vermengen, nach dem Motto weniger ist mehr. Zu Hause hatte ich noch Mangopüree von Alnatura und da man ja auch Apfelmus statt Ei in Muffins geben kann, vermutete ich, dass diese Mangosauce auch nicht so verkehrt sein kann. Diese Annahme hat sich als richtig herausgestellt! Also Basisrezept mit Mehl, Zucker, Natron und veganer Margarine (es geht auch Öl wie zum Beispiel Sonnenblumenöl oder Rapsöl), Pflanzenmilch und dazu dann Mangopüree und Kokosraspeln. Die Muffins lassen sich sehen und schmecken fein nach Mango und Kokos, sodass man gedanklich schon irgendwo im Süden ist. Falls ihr eine frische Mango zu Hause habt, schmeckt das sicher auch gut, einfach ein paar kleine Stückchen in den Muffins mitbacken. Optisch verleiht den Muffins ein Guss aus Puderzucker und Mangosaft den letzten Schliff.

Jetzt geht es zum Rezept. Die Mengenangaben sind ungefähr, ich wiege nur die Basis-Zutaten ab, bei der Flüssigkeit könnt ihr einfach schauen, wie viel der Teig braucht, damit eine zähflüssige Masse entsteht.

Rezept (für ungefähr zwölf Stück Muffins)

300g Mehl
1 Packung Natron oder 2 EL Backpulver
Etwas Zitronensaft
150g Kokosraspel
200g Zucker
1 Packung Vanillezucker oder etwas Vanilleschote
80g Margarine (zum Beispiel Soyola), vegane Butter (zum Beispiel Alsan) oder Sonnenblumenöl
200-250 ml Pflanzenmilch
1 Glas Mangosauce (zum Beispiel von Alnatura) oder eine Dose Mango oder ein Stück frische Mango – nach Belieben

Für den Guss:
6 EL Puderzucker
3 EL Saft (Mangosaft oder Zitronensaft)

Backofen auf 200 Grad Celsius vorheizen. Muffinform einfetten oder mit Papierförmchen auslegen. Falls ihr eine frische Mango verwendet, diese schälen und in kleine Stückchen schneiden. Die Margarine mit dem Zucker schaumig rühren – wenn ihr Öl verwendet, entfällt dieser Schritt. Die trockenen Zutaten in einer Schüssel gut vermischen, dann den Margarine-Zucker und die anderen Zutaten bis auf die Mangostückchen, wenn ihr welche habt, dazugeben und entweder mit einer Gabel verrühren oder kurz mit dem Mixer. Achtung: Nicht zu lange rühren, damit der Teig noch schön aufgeht. Mangostückchen unterheben. Ab in die Muffinform und in den Ofen für ungefähr 25 bis 30 Minuten. Wer ungeduldig ist, zwischendurch mit einem Zahnstocher probieren, ob noch Teig kleben bleibt oder die Kleinen schon durch sind. Abkühlen lassen und bei Bedarf Glasieren. Dazu den Puderzucker mit Mangosaft oder Zitronensaft vermischen und verrühren, sodass eine streichbare Masse entsteht, die ihr mit dem Backpinsel auf den Muffins verteilen könnt.

Guten Appetit!

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Gemüsespaghetti: Spiralenschneider vs. Sparschäler Julienne

Meine Freundin Ina hat mich auf den Geschmack von Gemüse-Spaghetti gebracht. Hier handelt es sich nicht um Spaghetti mit Gemüse, sondern vielmehr um Spaghetti aus Gemüse. Diese sind sowohl für…

Meine Freundin Ina hat mich auf den Geschmack von Gemüse-Spaghetti gebracht. Hier handelt es sich nicht um Spaghetti mit Gemüse, sondern vielmehr um Spaghetti aus Gemüse. Diese sind sowohl für Mahlzeiten ganz ohne Getreide – dafür aber mit der Optik von Pasta, als auch auch für Rohkost-Speisen bestens geeignet oder schmecken auch einfach nur so als Beilage zu verschiedensten Gerichten.

Im allerersten Versuch, Bandnudeln aus Zucchini ohne ein geeignetes Hilfsmittel herzustellen, bin ich schon fast an die Grenzen meiner Geduld gelangt. Meine Methode unter Zuhilfenahme eines ganz normalen Sparschälers und eines Messers war weder die effizienteste, noch die effektivste – es dauerte gefühlte Stunden, um nur eine Zucchini in dünne Bandnudeln zu verwandeln! So macht mir das Kochen und Herumexperimentieren eindeutig keinen Spaß.

Ina hat gelacht, als ich ihr meine hilflosen Versuche geschildert habe und mir ihren Spiralschneider, den Spirali Lurch, zur Probe geborgt. Vielleicht kennen einige von euch diesen Spiralschneider, da er von Attila Hildmann, ein bekannter veganer Koch und Autor mehrerer veganer Kochbücher, empfohlen wird. Mit dieser Maschine schafft man es, Zucchini und auch Karotten wortwörtlich im Handumdrehen in dünne Streifen zu raspeln. Das Gemüse wird vor die scharfen Zacken (hier gibt es unterschiedliche Einsätze) gesteckt, mit der Hand dreht man bequem eine Kurbel und vorne kommen die Spaghetti heraus. Die Vorteile des Spirali Lurch liegen auf der Hand: Ihr könnt schnell dünne Gemüsespaghetti herstellen. Dabei muss man allerdings aufpassen, dass das Gemüse möglichst gerade und nicht gebogen ist, sonst kommen aus dem Spirali nur kurze Streifen heraus. In der Mitte des Gemüses bleibt ein runder Stift von fast einem Zentimeter Durchmesser übrig, den ich einfach so geknabbert habe. Für mich liegt der einzige Nachteil in der Größe der Maschine, da ich in meiner Küche sehr wenig freien Stauraum habe. Beim Waschen müsst ihr auch etwas aufpassen, da die Schneidezacken – wie es auch sein soll – sehr scharf sind, und in einem kleinen Moment der Unachtsamkeit, habe ich mir einen Finger etwas angeritzt.

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Um einen Vergleich zum großen Spiralschneider zu haben, habe ich mir den kleinen Sparschäler Julienne Lurch gekauft. Der Julienne Lurch ist genau so klein wie ein herkömmlicher Sparschäler, besitzt jedoch kleine Zacken zum schneiden der Spaghetti und passt hervorragend in meine Bestecklade. Auch preislich liegt er weit unter dem Spiralschneider. Wie macht er sich aber in der Praxis? Die Gemüsestreifen mit dem Julienne Schäler werden genau so lange wie das Gemüse ist, das finde ich aber ausreichend, denn endlos lange müssen die Spaghetti auch nicht sein. Zucchini lassen sich sehr einfach per Hand in Streifen schneiden – den Schäler einfach ansetzen und mit leichtem Druck über das Gemüse ziehen. Für Karotten benötigt ihr um einiges mehr Kraft als für Zucchini, das schafft ihr mit dem Spirali um einiges einfacher. Insgesamt dauert es etwas länger als mit dem Spiralschneider, allerdings geht das Abspülen des Schälers sehr schnell. Auch hier gibt es dünne Gemüse-Reste die sich nicht zu Spaghetti verarbeiten lassen, da sie einfach zu dünn und nicht mehr fest genug sind, um darüber zu raspeln. Ich hebe sie luftdicht verpackt im Kühlschrank zum Verkochen für den nächsten Tag auf.

Zusammenfassend empfehle ich euch Folgendes: Wenn ihr sehr viele Spaghetti, und nicht nur aus Zucchini, sondern auch aus Karotten herstellen wollt, dann investiert in den Spiralschneider nach dem Motto „einfach Spaghetti im Handumdrehen“. Falls ihr, so wie ich, fast nur Zucchini verarbeitet, nur kleinere Mengen davon und auch nicht viel Platz in der Küche habt, dann probiert doch einmal den Sparschäler Julienne.

Kleiner Tipp: Anfangs wurde ich sogar nach einer Riesenportion Zucchinipasta sehr schnell wieder hungrig und ging dann dazu über normale Vollkornspaghetti mit den Zucchinispaghetti zu mischen – sieht optisch sehr nett aus. Alternativ mache ich zur Zucchinipasta gerne Saucen mit viel Olivenöl, die mehr Kalorien haben.

Habt ihr Erfahrungen mit andere Gemüsespaghetti-Schneidern?

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Mit dem Rad durch die Stadt: Interview mit einer passionierten Radfahrerin

Meine Schwester Katharina lebt seit fünf Jahren autofrei in Wien und legt fast alle Wege mit dem Fahrrad zurück. In diesem Interview beantwortet sie meine Fragen zu ihrer Fahrradleidenschaft und…

Meine Schwester Katharina lebt seit fünf Jahren autofrei in Wien und legt fast alle Wege mit dem Fahrrad zurück. In diesem Interview beantwortet sie meine Fragen zu ihrer Fahrradleidenschaft und gibt Tipps gegen Probleme, die sich oft beim Thema Radfahren in der Stadt stellen.

Eli: Welche Wege legst du mit dem Rad zurück?

Katharina: Das Fahrrad ist mein präferiertes Verkehrsmittel in Wien. Ich radle eigentlich täglich zur Arbeit – einmal abgesehen von den wenigen Tagen im Jahr, an denen es stark regnet oder an denen im Winter der Schnee nicht von den Wegen geräumt ist. Auch abends zum Freunde treffen oder am Wochenende verwende ich in Wien fast nur mein Fahrrad. Nur Lebensmittel einkaufen gehe ich meistens zu Fuß, weil es bis zum nächsten Supermarkt nur hundert Meter sind.

Eli: Wieso fährst du mit dem Fahrrad und nicht mit dem Auto oder den Öffis?

Katharina: Mit einem Auto fahre ich ganz selten, weil mein Partner und ich kein Auto mehr besitzen. Bis vor fünf Jahren hatten wir ein Auto, das wir damals allerdings auch öfters genutzt hatten – hauptsächlich für Strecken, die man eigentlich vernünftiger anders zurücklegt oder vermeiden kann. Wir sind zum Beispiel für den Großeinkauf am Wochenende zum Verbrauchermarkt gefahren, anstatt beim Supermarkt um die Ecke einzukaufen. Sogar zum Laufen gehen bin ich mit dem Auto in den Prater gefahren, oder zum Wienerwald – Strecken, die man auch mit dem Fahrrad oder mit Öffis zurücklegen kann. Als dann unser Auto kaputt ging, meinten wir, dass wir es einmal ganz ohne Auto ausprobieren würden. Und wir haben erkannt, dass es ganz gut funktioniert. Meiner Meinung nach braucht man in Wien gar kein Auto. Und für Ausflüge und größere Transporte können wir uns ein Auto ausleihen. Die Öffis verwende ich nicht so gerne, weil die U-Bahn für den Weg zur und von der Arbeit fast immer überfüllt ist und es mit dem Rad zwar fünf Minuten länger dauert, aber dafür viel entspannter für mich ist. Mich nervt es, in der Früh in der U-Bahn zu stehen, da ist es deutlich angenehmer in frischer Luft ein bisschen Bewegung zu machen. Das Fahrrad ist auch viel praktischer beim Freunde treffen am Abend, wenn die Öffis nicht mehr so dichte Intervalle haben und man ewig warten muss, vor allem wenn man auch noch wo umsteigt.

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Eli: Was machst du im Winter oder wenn es regnet?

Katharina: Kälte im Winter macht eigentlich nicht viel, durch die Bewegung wird einem sowieso warm. Das Wichtigste sind warme Handschuhe und eine Kopfbedeckung. Gegen leichten Regen helfen Regenjacken mit Kapuze und eine Regen-Überhose, die ich schnell aus meinem Rucksack ausgepackt habe und über meine Arbeitssachen anziehe. Wenn es wirklich stark regnet oder im Winter viel Schnee liegt, dann radle ich nicht und freue mich schon wieder auf besseres Wetter, weil ich erkenne, wie viel angenehmer es an der frischen Luft ist, als in den überfüllten Öffis.

Eli: Wie ist die Reaktion in deinem Freundes- und Bekanntenkreis?

Katharina: Eine meiner Freundinnen hat sich auch schon ein Fahrrad für die Stadt gekauft und fährt damit zur Arbeit – für sie bedeutet es außerdem noch Zeitersparnis versus den Öffis. Meine Arbeitskollegen waren anfänglich sehr verwundert, weil sich viele von ihnen täglich mit dem Auto in die Arbeit stauen. Für sie ist das Fahrrad kein Verkehrsmittel, sondern nur ein Sportgeräts für die Wochenendausfahrt. Einige fragen mich auch, wie ich das mit umziehen und duschen mache. *Katharina lacht* Das ist allerdings eine Frage des Tempos, ich radle mit meinem Rad ganz entspannt durch die Stadt und komme so gar nicht ins Schwitzen. Es ist für mich nicht anstrengender als zu Fuß zu gehen, eher sogar weniger. Und im Sommer, wenn es tagsüber sehr warm wird, ist es in der Früh immer noch relativ angenehm und der Fahrtwind kühlt auch ein wenig. Ich finde, dass Sportkleidung fürs gemütliche Radeln in der Stadt genauso wenig notwendig ist, wie fürs Spazieren gehen. Es gibt auch Leute, die sich für den Spaziergang bzw. Walking mit der teuersten Funktionskleidung ausstatten, ich zähle da nicht dazu.

Eli: Was möchtest du uns noch abschließend sagen?

Katharina: Ich kann jedem nur empfehlen, einmal auszuprobieren, statt mit dem Auto und Öffis in der Stadt das Rad zu verwenden. Und natürlich ab und zu bei der Critical Mass mitzuradeln – ein nettes Erlebnis, die Straße einmal nicht mit Autos teilen zu müssen.

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Schneller veganer Blätterteig-Rhabarberkuchen

In meinem Artikel über Rhabarber habe ich geschrieben, dass ein Kuchen eine aufwendigere Angelegenheit ist. Doch das muss zum Glück nicht immer der Fall sein! Wenn es einmal sehr schnell…

In meinem Artikel über Rhabarber habe ich geschrieben, dass ein Kuchen eine aufwendigere Angelegenheit ist. Doch das muss zum Glück nicht immer der Fall sein! Wenn es einmal sehr schnell gehen soll und ich Appetit auf etwas Süßes habe, beziehungsweise sich überraschend Besuch ankündigt, verwende ich auch gerne einen fertigen Blätterteig aus dem Kühlregal – von diesen sind die meisten vegan.

Gestern Abend habe ich mein Rezept für einen schnellen Apfelkuchen abgewandelt, indem ich bei der Füllung die Äpfel durch Rhabarberstückchen ersetzt und wegen der Säure noch etwas Rohrzucker dazugegeben habe. Da der Rhabarberkuchen so lecker geschmeckt hat, und in knapp über dreißig Minuten fertig war (inklusive der Zeit im Backrohr), möchte ich das Rezept mit euch teilen.

Für den Kuchen benötigt ihr nur:
1 Blätterteig
600 Gramm Rhabarber
50 bis 100 Gramm Rohrzucker
50 Gramm Semmelbrösel (diese nehmen die Flüssigkeit des weich werdenden Obstes auf, wenn ihr wollt könnt ihr sie zuerst in einer Pfanne anrösten oder statt dessen auch geriebene Nüsse verwenden)
Nach Belieben ein paar Rosinen
Etwas Zimt
Etwas Vanillezucker

Die Zubereitung geht sehr schnell: Den Rhabarber waschen und in etwa vier Zentimeter große Stückchen zerkleinern und mit den anderen Zutaten vermengen. Den Blätterteig in eine runde Kuchenform legen, dabei den Rand etwas aufklappen. Falls ihr ein Gitter darüberlegen wollt, einfach etwas vom Teig dafür weglegen und in dünne Streifen schneiden. Mit einer Gabel Löcher in den Boden stechen, damit der Blätterteig besser aufgeht. Anschließend die Rhabarber-Mischung auf dem Boden verteilen und entweder mit den Blätterteigstreifen ein Gitter darüberlegen oder den Kuchen einfach so in den Ofen stellen. Bei etwa 180 Grad ungefähr 25 Minuten backen, bis der Blätterteig sich leicht bräunlich färbt. Einen guten Appetit!

Variation: Der Kuchen schmeckt mit jeder beliebigen Obstsorte. Je nach Süße der Früchte verwende ich mehr oder weniger Zucker. Wenn ihr es gerne saftiger mögt, könnt ihr auf Vanillepudding auf den Boden streichen – dieser kann, wenn ihr es vegan mögt, einfach mit einer Pflanzenmilch zubereitet werden. Auf die Puddingschicht kommt dann das Obst, die Zubereitung ist sonst wie oben beschrieben.

 

Lust auf noch mehr Rhabarberkuchen? Dann probiert mein anderes Rezept für Rhabarberkuchen hier auf The bird’s new nest!

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