Nachdem ihr im ersten Teil von den ersten Tagen meiner Reise in Kalifornien lesen konntet, geht es jetzt weiter gegen Norden.
Als nächstes fahren wir nach Point Reyes, einer Halbinsel an der kalifornischen Pazifikküste in Marin County nordwestlich von San Francisco. Dass das Point Reyes Lighthouse, der Leuchtturm im National Seashore, der windigste Ort der nordamerikanischen Pazifikküste ist, glaube ich gerne – fast wäre ich mit dem Wind aufs Meer davongeflogen. Immerhin hatten wir Glück, die Wahrscheinlichkeit für Nebel, bei dem die Sicht auf weniger als drei (!) Meter sinkt ist hier extrem hoch, wir hatten jedoch klare Sichtverhältnisse. Wir haben die Aussicht auf die Küste und das Meer genossen, nur die Wale die hier eigentlich oft vorbeischwimmen, haben sich gerade versteckt gehalten.
Unsere Unterkunft, ein nettes Bed & Breakfast hatte einen schönen Garten mit zwei Zwergponys, zutrauliche aber verfressene „minature horses“ wie uns der Besitzer erklärte – und meinen Apfelbutzen haben die beiden dann bekommen, bei diesen Blicken wird jeder schwach. In einem anderen Teil des Gartens fand sich ein Whirlpool, energiemäßig ist es zwar absolut verschwenderisch diesen ständig auf gefühlte 50 Grad zu heizen, aber es war angenehm darin zu liegen, nachdem der Wind uns durchgeblasen hatte.
Ein weiterer Höhepunkt war dann die Fahrt entlang des Highway 1 nach Mendocino und weiter die kalifornische Pazifikküste hinauf. Wir haben immer wieder Pausen eingelegt, um entlang der Küste zu spazieren und von den Felsen aufs Meer zu schauen. Zum Glück war zu dieser Zeit touristisch sehr wenig los, und so konnten wir nachmittags auch relativ alleine durch Mendocino schlendern, die schönen Holzhäuser bewundern und entlang der Küste spazieren. Abends haben wir bei Frankie’s gegessen – hier wusste ich von der Happy Cow App, dass die Pizzen nicht nur mit frischen, biologischen Zutaten gemacht werden und richtig lecker schmecken, sondern dass es nach Wunsch auch veganen Käse gibt. Da wir Riesenhunger hatten, haben CJ und ich uns gemeinsam die größte Pizza bestellt, er wollte die Jalapeno-Ziegenkäse Hälfte, ich eine mit Basilikumpesto (statt der Tomatensauce – eine gute Idee, die ich mir merken werde), Spinat, veganem Käse und anderen Zutaten.
Die Küste bei Mendocino hat uns so gut gefallen, dass wir in der Früh laufen gegangen sind – da war es nicht so windig, und wir konnten auf kleinen Wegen entlang der Küste und am Sandstrand joggen. Von diesem führt auch ein Fluss weiter ins Landesinnere, wo es einen sehr schönen, etwas breiteren Weg gab.
Vielleicht das kulinarische Highlight des Urlaubs war ein Stopp beim leider mittlerweile geschlossenen Living Light Café in Fort Bragg, ein paar Kilometer von Mendocino entfernt. Dieses vegane Rohkostcafé war Teil des Living Light Culinary Institute, das vegane Rohkost-Kochkurse und dergleichen veranstaltet. Ich hätte total gerne einen Kurs besucht, aber da wir relativ spontan gereist sind, hat sich das leider nicht ergeben. Bei den Speisen ist uns die Wahl schwer gefallen, und so haben wir für die Fahrt gleich mehrere Leckereien mitgenommen: Einen Dream Bar Brownie, einen Lemon Bar Brownie (dieser wurde als erstes verzehrt bevor ich ans Foto knipsen dachte und hat vorzüglich gemundet – mit einer nussigen Teigschicht und einer hellgelben Zitronencreme), einen Carrot Chia Muffin und eine Cinnamon Roll. Von der Optik her hätte ich nicht gedacht, dass diese leckeren Süßigkeiten roh sind. Bei den Muffins fand ich auf dem Flyer des Living Light Cafes die folgenden Zutaten: Äpfel, Karotten, Datteln, Kokosnuss, Walnüsse, Chia, Gewürze – klein geraffelt und zusammengedrückt, das werde ich mal nachkochen. Die Cinnamon Roll bestand aus Mandeln, Rosinen, Datteln, Pekannüsse, Agavensaft, Leinsamen, Feigen und Gewürzen und ist mit einer Kokosnuss-Vanille-Creme dekoriert. Diese hohe Rohkost-Kochkunst, vor allem mit der Verzierung, könnte meine Fähigkeiten und Geduld doch übersteigen.
Wie es entlang der Fahrt des Highway 1 weitergeht, erfährt ihr in der Fortsetzung.
Habt ihr Erfahrungen mit Rohkost Desserts? Was hat euch am besten geschmeckt?