Ich war schon früher keine allzu begnadete Bäckerin von aufwendigen Süßspeisen, da es mir an Geduld fehlt. Generell schrecken mich Backrezepte ab, deren Zeitaufwand mit mehr als einer Stunde angegeben ist und zum Beispiel bei der Verzierung von Torten mangelt es mir einfach an der nötigen Detailverliebtheit. Geschmacklich soll es gut sein, optisch ansprechend, doch ich strebe nicht nach äußerlicher Perfektion bei meinen Backkreationen.

Bei Kuchen in Torten- oder Kastenform weiß ich leider nie, ob sie auch in der Mitte durch sind. Wenn ich sie jemanden mitnehmen will, kommt das nicht so gut, wenn ich die Torte aus reiner Neugier, ob sie auch fertig gebacken ist, schon anschneiden würde. Für mich optimal sind daher Muffins – ich liebe diese kleinen Kuchen. Sie besitzen eine perfekte Form, sie werden immer durch, und selbst wenn der Teig einmal etwas flüssiger geworden ist, bleiben sie einfach etwas länger im Ofen. Desaster wie oben – verbrannt aber in der Mitte glitschig – passieren bei Muffins nicht. Außerdem fällt es nicht auf, wenn schon ein oder auch zwei direkt nach dem Backen aufgefuttert worden sind. Muffins sind auch ein super Mitbringsel, wenn man eingeladen ist, dann kann man sie für die Optik noch mit einer schnellen Glasur versehen oder sonst nach Belieben verzieren oder einfach Puderzucker darüberstreuen.

Gestern erst aus dem Urlaub zurück, hatte ich Lust dazu, etwas frühlingshaftes Süßes zuzubereiten. Für mich als Muffin-Bäckerin ist es also an der Zeit, mir ein neues Rezept einfallen zu lassen. Ich experimentiere gerne, weil ich mir denke, dass aus Zutaten, die gut schmecken, ja auch Muffin entstehen müssen, die lecker sind. Oft, allerdings nicht immer zu 100 Prozent, stimmt diese Annahme. Meiner Erfahrung nach ist es nicht ratsam, allzu viele geschmacklich verschiedene Zutaten zu vermengen, nach dem Motto weniger ist mehr. Zu Hause hatte ich noch Mangopüree von Alnatura und da man ja auch Apfelmus statt Ei in Muffins geben kann, vermutete ich, dass diese Mangosauce auch nicht so verkehrt sein kann. Diese Annahme hat sich als richtig herausgestellt! Also Basisrezept mit Mehl, Zucker, Natron und veganer Margarine (es geht auch Öl wie zum Beispiel Sonnenblumenöl oder Rapsöl), Pflanzenmilch und dazu dann Mangopüree und Kokosraspeln. Die Muffins lassen sich sehen und schmecken fein nach Mango und Kokos, sodass man gedanklich schon irgendwo im Süden ist. Falls ihr eine frische Mango zu Hause habt, schmeckt das sicher auch gut, einfach ein paar kleine Stückchen in den Muffins mitbacken. Optisch verleiht den Muffins ein Guss aus Puderzucker und Mangosaft den letzten Schliff.

Jetzt geht es zum Rezept. Die Mengenangaben sind ungefähr, ich wiege nur die Basis-Zutaten ab, bei der Flüssigkeit könnt ihr einfach schauen, wie viel der Teig braucht, damit eine zähflüssige Masse entsteht.

Rezept (für ungefähr zwölf Stück Muffins)

300g Mehl
1 Packung Natron oder 2 EL Backpulver
Etwas Zitronensaft
150g Kokosraspel
200g Zucker
1 Packung Vanillezucker oder etwas Vanilleschote
80g Margarine (zum Beispiel Soyola), vegane Butter (zum Beispiel Alsan) oder Sonnenblumenöl
200-250 ml Pflanzenmilch
1 Glas Mangosauce (zum Beispiel von Alnatura) oder eine Dose Mango oder ein Stück frische Mango – nach Belieben

Für den Guss:
6 EL Puderzucker
3 EL Saft (Mangosaft oder Zitronensaft)

Backofen auf 200 Grad Celsius vorheizen. Muffinform einfetten oder mit Papierförmchen auslegen. Falls ihr eine frische Mango verwendet, diese schälen und in kleine Stückchen schneiden. Die Margarine mit dem Zucker schaumig rühren – wenn ihr Öl verwendet, entfällt dieser Schritt. Die trockenen Zutaten in einer Schüssel gut vermischen, dann den Margarine-Zucker und die anderen Zutaten bis auf die Mangostückchen, wenn ihr welche habt, dazugeben und entweder mit einer Gabel verrühren oder kurz mit dem Mixer. Achtung: Nicht zu lange rühren, damit der Teig noch schön aufgeht. Mangostückchen unterheben. Ab in die Muffinform und in den Ofen für ungefähr 25 bis 30 Minuten. Wer ungeduldig ist, zwischendurch mit einem Zahnstocher probieren, ob noch Teig kleben bleibt oder die Kleinen schon durch sind. Abkühlen lassen und bei Bedarf Glasieren. Dazu den Puderzucker mit Mangosaft oder Zitronensaft vermischen und verrühren, sodass eine streichbare Masse entsteht, die ihr mit dem Backpinsel auf den Muffins verteilen könnt.

Guten Appetit!