Eco. Life. Style.

Kategorie: Science. Technology.

Der Begriff Nachhaltigkeit – Eine sprachwissenschaftliche Spurensuche

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde. Aber was verbirgt sich eigentlich für eine Geschichte dahinter? Ich bin der sprachwissenschaftlichen Bedeutung auf den Grund gegangen. Alle Wege führen in die…

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist in aller Munde. Aber was verbirgt sich eigentlich für eine Geschichte dahinter? Ich bin der sprachwissenschaftlichen Bedeutung auf den Grund gegangen. Alle Wege führen in die Forstwirtschaft. Und zwar die Forstwirtschaft um die Jahrhundertwende zum 17. Jahrhundert. Hans Carl von Carlowitz schrieb mit dem Werk „Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht“ im Jahr 1713 Nachhaltigkeitsgeschichte, denn er verwendete den Begriff zum ersten Mal.

Noch heute gibt der Duden (Deutsches Universalwörterbuch, 7. Auflage von 2011) Aufschluss über den forstwirtschaftlichen Ursprung in seiner Begriffserklärung. Denn neben der ersten Option „längere Zeit anhaltende Wirkung“ bezieht sich das Nachschlagewerk auch auf von Carlowitz und definiert Nachhaltigkeit als ein „forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann“. Erweitert wurde der Begriff um eine zusätzliche Nuance, denn man erhob ihn allgemein zu einem „ökologischen Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig bereitgestellt werden kann“.

Rückhalt für Notzeiten

Ursprünglich ist das Adjektiv „nachhaltig“ eine Ableitung vom veralteten deutschen Wort „Nachhalt“. Dies steht für etwas, das man für Notzeiten zurück behält, für einen Rückhalt. Das berühmte Grimm’sche Wörterbuch gibt im siebten Band aus dem Jahre 1889 verschiedene Beispiele aus der Literatur, in denen der Begriff verwendet worden ist. „In jenen Tagen des Festes hab’ ich mich, wie ich nicht läugnen will, männlicher benommen als kräfte nachhielten“, schrieb ein gewisser Herr „Göthe“ demnach einst an Zelter; „wie leicht geht barschaft ohne nachhalt zugrunde“, heißt es bei Benzel-Sternau dort; „er schien nunmehr zum ersten mal zu merken, dasz er äuszerer hülfsmittel bedürfe, um nachhaltig zu wirken“, wird Gotthelf andernorts zitiert.

Der Brockhaus von 2006 (21. Auflage) geht in seinem Band 19 sehr viel ausführlicher auf den ökologischen Aspekt ein. Eine ganze Seite widmet das Werk dem Begriff der „nachhaltigen Entwicklung“. Hier tauchen vor allem zwei Wörter immer wieder auf: „dauerhaft“ und „gerecht“. Im Kern geht es also immer wieder darum, ein Gleichgewicht zu schaffen, das die Ressourcen dauerhaft schont, so dass eine fortlaufende Nutzung gewährleistet ist. Lebenschancen nachfolgender Generationen sollten hierdurch nicht gefährdet, sondern im Gegenteil geschützt werden. Ebenfalls im Brockhaus zu finden sind Beispiele in der Anwendung des Nachhaltigkeitsprinzips im allgemeinen globalen Zivilisationsprozess sowie auch die Anmerkung, dass das Wort „Nachhaltigkeit“ in seiner zu ungenauen Bedeutung auch kritisiert werde. Der Begriff an sich ist demnach zu unklar gefasst, so dass er Angriffsfläche bietet, steht da zu lesen. Mir persönlich scheint, dass vor allem der Aspekt der Gerechtigkeit bisweilen aus dem Blick gerät.

Vielseitigkeit

Doch was das Nachschlagewerk als eine mögliche Angriffsfläche definiert, sehe ich ebenso als Stärke an. Entscheidend ist eben der Kontext, in dem der Begriff eine Rolle spielt. Schwammigkeit und Vielseitigkeit sind vielleicht einfach nur zwei Seiten einer Medaille. Mein heißgeliebtes Synonymlexikon Woxikon jedenfalls hat gleich einen ganzen Korb an alternativen Wortbedeutungen für „nachhaltig“ parat. Zumindest sprachlich können wir da aus dem Vollen schöpfen. Hier nur eine Auswahl: tiefgreifend, effektiv, dauernd, gravierend, sichtbar, einschneidend, wirksam, eindrucksvoll, stet, auffallend, beträchtlich, erheblich,… und vieles mehr!

Keine Kommentare zu Der Begriff Nachhaltigkeit – Eine sprachwissenschaftliche Spurensuche

Warum verhalten wir uns (nicht) nachhaltig?

Frustshopping, Schnäppchenjagden, Shoppingreisen – Konsum kann uns glücklich machen. Mit einem Einkauf können wir uns Wünsche erfüllen und das erzeugt Glücksgefühle. Eine Kaufsucht ist allerdings auch kein erstrebenswerter Zustand. Zudem…

Frustshopping, Schnäppchenjagden, Shoppingreisen – Konsum kann uns glücklich machen. Mit einem Einkauf können wir uns Wünsche erfüllen und das erzeugt Glücksgefühle. Eine Kaufsucht ist allerdings auch kein erstrebenswerter Zustand. Zudem wissen wir, dass wir nicht alle gleich viel vom Kuchen abbekommen, also konsumieren, können. Vor allem aber widerspricht der Alltag unserer Überflussgesellschaft dem aktuellen Leitbild, nachhaltiger zu leben und verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen. Doch können wir Lebenszufriedenheit auch aus immateriellen Quellen gewinnen? Der Umweltpsychologe Prof. Dr. Marcel Hunecke meint: Ja. Im Auftrag von Denkwerk Zukunft suchte er nach psychischen Ressourcen für eine Lebenszufriedenheit, die ganz unabhängig von den materiellen Seiten des Lebens wirksam ist.*

Die sechs psychischen Ressourcen für subjektives Wohlbefinden

In Anlehnung an Erkenntnisse aus der Positiven Psychologie entwickelte Hunecke seine Genuss-Ziel-Sinn-Theorie. Laut dieser Theorie stehen uns drei Strategien zur Verfügung, um ein zufriedenes Leben zu führen: Genusserleben, das Erreichen von Zielen und Sinn. Hunecke identifiziert sechs psychische Ressourcen, die diese Strategien ermöglichen. Sie lauten Genussfähigkeit, Selbstakzeptanz, Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit, Sinngebung, und Solidarität.

Die ersten drei Ressourcen sind nach Hunecke fundierend, das heißt, wesentlich für eine starke Persönlichkeit. Eine solche Persönlichkeit kann demnach genießen, hat Selbstvertrauen und ist überzeugt davon, das, was sie sich vornimmt, auch erfolgreich realisieren zu können. Die letzten drei Ressourcen sind zielgebend und ermöglichen eine Orientierung der Person an immateriellen Zufriedenheitsquellen. So sollte eine Person, die nachhaltig leben möchte, eine achtsame Grundhaltung entwickeln. Das heißt, sie sollte sich der eigenen Bedürfnisse und Empfindungen bewusst sein, wie auch die der anderen Menschen und Lebewesen. Zudem sollte sie motiviert sein, den Sinngehalt unterschiedlichster Lebenssituationen zu ergründen. Und sie muss soziale Verantwortung übernehmen wollen. Laut Hunecke stützen sich diese sechs Ressourcen gegenseitig, so dass eine weniger ausgeprägte Ressource durch andere Ressourcen kompensierbar ist.

Die drei fundierenden Ressourcen stärken

Die Genussfähigkeit

Wie erwähnt, ist die Genussfähigkeit eine wesentliche Ressource für subjektives Wohlbefinden. Dabei stehen uns einerseits sinnlich-körperliche Genüsse zur Verfügung, andererseits ästhetisch-intellektuelle. Nur allzu oft nehmen wir diese Genussquellen in unserem Alltag aber nicht wahr. Wir verschlingen die Mittagsjause, werfen das neue Shirt nach drei Mal Tragen in den Schrank, weil wir schon ein neues im Auge haben, laufen morgens auf dem Weg zur Arbeit blindlings an Frühlingswiesen oder buntem Herbstlaub vorbei. Würden wir weniger konsumieren, wenn wir aus den Genussquellen, die uns tagtäglich umgeben, mehr Wohlbefinden ziehen könnten – wenn wir all diese Ereignisse überhaupt als Genussquellen wahrnehmen würden? Hunecke behauptet: ja, und fordert: Intensität statt Quantität. Die positiven Emotionen, die uns ein genussvolles Leben beschert, belohnen uns zudem rückwirkend für unser nachhaltiges Handeln. Auf The bird’s new nest findet ihr übrigens die unterschiedlichsten Möglichkeiten euer Genusszentrum anzuregen und dabei nachhaltig zu handeln – von schnell und einfach selbstgemachten saisonalen Rezepten bis hin zu ökologischer Mode, wenn es doch mal Shopping sein soll.

flowers-276014_640

Bild: PublicDomainPictures / pixabay.com

Die Selbstakzeptanz

Die Selbstakzeptanz beschreibt das „fundamentale Annehmen der eigenen Person mit all ihren positiven und negativen Eigenschaften“. Wer seine persönlichkeitsspezifischen Stärken wahrnimmt, kann auch seine persönlichkeitsspezifischen Schwächen leichter akzeptieren. Dies ist wesentlicher Bestandteil eines stabilen Selbstwerts, der uns wiederum unabhängiger von sozialen Vergleichsprozessen macht: Haben wir einen stabilen Selbstwert, müssen wir nicht konsumieren, um unserem Umfeld Wohlstand und Zugehörigkeit zu signalisieren. Wir können uns dem Konsumdruck leichter entziehen. Wie lässt sich nun die Selbstakzeptanz stärken? Indem wir uns beispielsweise überholte Glaubenssätze bewusst machen, die wir uns im Laufe unseres Lebens angeignet haben, und uns davon verabschieden. Meist haben diese Überzeugungen die Form „man muss“ oder „man darf nicht“ – ein typisches Beispiel dafür ist: „Man darf keine Fehler machen“.

Die Selbstwirksamkeit

Umgangssprachlich meist mit „Selbstvertrauen“ benannt, beschreibt die Selbstwirksamkeit die Überzeugung, schwierige Situation im Leben erfolgreich meistern zu können: „Ich werde es schaffen“. Erfolgserfahrungen stärken das Selbstvertrauen. Wir können uns diese Erfolgserfahrungen verschaffen, indem wir uns das übergeordnete Ziel in kleinere Etappen mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit aufteilen. Einzelerfolge motivieren uns, das übergeordnete Ziel zu erreichen. Unser Selbstvertrauen wächst. Allerdings hat das per se noch wenig mit nachhaltigem Lebensstil zu tun – wir können voller Selbstvertrauen hauptsächlich materiellen Wohlstand erzielen wollen. Wie lässt sich Selbstvertrauen also nachhaltigkeitsbezogen stärken und nutzen? Laut Hunecke, indem man den Menschen handlungsbezogenes Wissen zu diesem Thema vermittelt und ihnen Handlungsmöglichkeiten verschafft – eine Ansatz, den auch The bird’s new nest vertritt, indem es vielfältiges Wissen zusammenführt, aber auch Möglichkeiten bietet, sich sozial und ökologisch zu engagieren.

Die drei zielgebenden Ressourcen stärken

Die Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet, „absichtsvoll und nicht wertend die Aufmerksamkeit ganz auf den aktuellen Augenblick zu richten“. Trainieren lässt sie sich durch Meditation und Übungen zur Körperwahrnehmung. Ziel ist, unser Alltagsbewusstsein einzuschränken. Es ist gekennzeichnet durch automatisierte Gedankengänge wie unsere alltäglichen Erwartungen, Pläne, Aufgaben, Interpretationen. Damit ist es also auf Vorgänge gerichtet, die im Außen passieren (werden) oder passiert sind. In einem achtsamen Zustand richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das Jetzt: Einerseits nach Innen, wenn wir uns den eigenen (Körper-)Empfindungen zuwenden. Andererseits auf den gegenwärtigen Moment, wenn wir wahrnehmen, was um uns herum passiert, ohne das Wahrgenommene zu bewerten oder weiter darüber nachzudenken. Achtsamkeit reduziert Stress und steigert das subjektive Wohlbefinden – vor allem, wenn unsere automatisierten Gedankengänge negativ sind. Darüber hinaus führt sie zu einem erweiterten Bewusstsein für Sinnfragen und steigert das Mitgefühl. Sie zeigt dem Menschen auf, welche Bedürfnisse und Werte wirklich wichtig für ihn sind. Das Streben nach materiellen Werten stellt sich dabei meist zu Gunsten von weniger selbstbezogenen Werten ein.

meditation-17798_640

Bild: PublicDomainPictures / pixabay.com

Die Sinngebung

In den alltäglichen Erfahrungen, die wir im Leben machen, einen Sinn zu finden, heißt, in diesen Erfahrungen eine Bedeutung zu erkennen und sie zu bewerten. Diese Bedeutung oder Bewertung ist meist mit einem positiven Gefühl verbunden. Dazu ist es notwendig, sich überhaupt erst einmal auf Sinnsuche zu begeben, über sich und die Erfahrungen, die man macht zu reflektieren und sich die eigenen Werte und Lebensziele bewusst zu machen. Das gibt uns ein Gefühl von Kontrolle über die eigene Biografie und steigert unser Wohlbefinden. Meist finden wir bei solchen Reflexionsprozessen den Sinn unserer Lebenserfahrungen nicht im Materiellen oder unseren Einzelinteressen, sondern in sozialen Beziehungen und gesellschaftlich wichtigen Werten, wie beispielweise der Gerechtigkeit, Toleranz oder eben dem sorgsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Die Solidarität

Wenn wir eine solidarische Haltung einnehmen, bedeutet das, dass wir für das Wohlergehen anderer Menschen Verantwortung übernehmen wollen. Dazu gehört auch eine Portion Selbstwirksamkeit – wir müssen überzeugt sein, dass unser Handeln in Interaktion mit Gleichgesinnten zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt. Die Solidarität ist jene psychische Ressource, die dafür sorgt, dass wir unser Handeln auch tatsächlich auf andere Personen ausrichten als uns selbst. Solidarisches Handeln belohnt uns mit dem positiven Gefühl, dazu zu gehören, und aktiviert Vertrauen und Sicherheitsgefühle. Wichtiger ist aber, dass kollektives Handeln zur einer Erreichung gemeinsamer, aber auch unterschiedlicher, in jedem Fall prosozialer, Interessen und Ziele führt. Damit ist die Solidarität die einzige der hier vorgestellten psychischen Ressourcen, die nicht nur von uns selbst und unserer Reflexion abhängt, sondern in Interaktion mit anderen Menschen eingeübt werden muss. Zum Beispiel beim Verfassen eines Artikels für The bird’s new nest – so wie ich das hier gerade mache.

Sozialer Einfluss

Je mehr Menschen sich aktiv an einem Umdenken beteiligen, desto eher kann sich ein Wertewandel in Richtung nachhaltiger und ressourcenschonender Lebensweise entwickeln, den die Menschen selbst steuern. Jedoch gibt Hunecke zu bedenken, dass individuell richtiges Verhalten in den falschen Strukturen für den Einzelnen meist zu aufwändig ist, um dauerhaft aufrecht erhalten zu werden. Auch auf politischer und ökonomischer Ebene muss also ein solcher Wertewandel gestaltet und ermöglicht werden. Der Sozialwissenschaftler Robert Cialdini bestätigt in seinen Studien zu nachhaltigem Verhalten immer wieder die Wichtigkeit von sozialen Normen, also dem Wissen darum, wie sich die meisten anderen Menschen in einer Situation verhalten. So lässt uns beispielsweise die Information, dass andere Leute es auch tun, am ehesten dazu verleiten, selbst zu Hause Energiesparmaßnahmen zu ergreifen, oder der Umwelt zuliebe im Hotel sparsamer mit den Handtüchern umzugehen.

Es zeigt sich also, dass die persönliche Entwicklung eines jeden Einzelnen zum Wohlergehen unserer Gesellschaft beitragen kann. Welche Erfahrungen habt ihr mit den beschriebenen psychischen Ressourcen gemacht? Könnt ihr die Überlegungen bestätigen?

 

* Anmerkung: Gefühle der Unzufriedenheit und Frustration gehören zu jedem Leben dazu. Auch schlechte Laune hat ihren Sinn, denn sie zeigt uns auf, wo wir unsere Bedürfnisse und Sehnsüchte zu wenig beachten und unsere Belastungsgrenzen ausreizen. Eine Möglichkeit, dem mit mehr Widerstandskraft zu begegnen, soll hier aufgezeigt werden.

 

Quellen:
Dieser Artikel basiert auf:
http://www.denkwerkzukunft.de/downloads/reportpsychologicalresources.PDF
Einen umfassenden Einblick in das Thema bietet auch das Buch:
http://www.oekom.de/nc/buecher/neuerscheinungen/buch/psychologie-der-nachhaltigkeit.html
Folgende weitere Studien wurden zitiert:
Nolan, J.M., Schultz, P. W., Cialdini, R.B., Goldstein, N.J. & Griskevicius, V. (2008). Normative social influence is underdetected. Personality and Social Psychology Bulletin, 34, 913-923.
ReGoldstein, N. J., Cialdini, R. B., & Griskevicius, V. (2008). A room with a viewpoint: Using social norms to motivate environmental conservation in hotels. Journal of Consumer Research, 35, 472-482.

38 Kommentare zu Warum verhalten wir uns (nicht) nachhaltig?

Posteo: Nachhaltige E-Post

Hand hoch, wer sich schon einmal gefragt hat, ob elektronische Post überhaupt noch nachhaltiger sein kann. Die Transportwege sind denkbar kurz, beim Absender türmen sich weder Papierknödel noch leere Tintenpatronen…

Hand hoch, wer sich schon einmal gefragt hat, ob elektronische Post überhaupt noch nachhaltiger sein kann. Die Transportwege sind denkbar kurz, beim Absender türmen sich weder Papierknödel noch leere Tintenpatronen oder kaputte Kugelschreiber und selbst wenn der Empfänger die Nachricht wegwirft, landet sie nicht als Abfallprodukt im Müll. Das klingt doch ganz gut. Aber wie so oft im Leben geht es immer noch ein bisschen besser.

In diesem Fall macht es Posteo ein bisschen besser. Der deutsche E-Mail-Anbieter legt größten Wert auf Nachhaltigkeit und bietet seinen Kunden leicht zu bedienende E-Mail-Accounts, die nichts an Funktionalität vermissen lassen. Posteo wird zu 100% mit Ökostrom von Greenpeace Energy betrieben. Der Einsatz von effizienter Hardware und die Verwendung von Recyclingpapier geben einen zusätzlichen Pluspunkt auf der grünen Liste. Das Tüpfelchen auf dem i bildet der nachhaltige Umgang mit den Finanzen des Unternehmens. Das Firmenkonto wurde bei der sozial-ökologischen GLS-Bank eingerichtet, die das Geld ausschließlich zur Finanzierung sozialer und ökologisch wertvoller Projekte verwendet. Die Rücklagen des Unternehmens liegen bei der Umweltbank, die mit diesen wichtige Umweltprojekte fördert. Wer hätte gedacht, dass elektronische Post so viele Facetten der Nachhaltigkeit haben kann?

Posteo hat sich allerdings nicht nur Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Sicherheit und Datenschutz sind dem Unternehmen nicht weniger wichtig. Die gesamte Seite ist werbefrei, eine Anmeldung kann ohne Angabe persönlicher Daten erfolgen. Egal von wo aus man seine E-Mails abrufen möchte, jeder Zugriff erfolgt verschlüsselt. Posteo bietet allen Nutzern die Möglichkeit auch Adressbücher und Kalender zu verschlüsseln. Wer also auf der sicheren Seite sein möchte, ist mit diesem Anbieter sehr gut beraten.

Ich habe vor wenigen Wochen mein E-Mail-Postfach zu Posteo verlegt. Sowohl die Einrichtung als auch die Benutzung des Postfachs sind kinderleicht. Posteo ermöglicht auch einen „Nachsendeauftrag“ vom alten E-Mail-Provider zum neuen Konto. Ich habe diesen Service nicht in Anspruch genommen, da ich ganz gut auf die 87 Werbe- und Spam-Mails verzichten kann, die Tag für Tag in meinem alten Postfach eintrudeln. Mein Fazit nach der kurzen Zeit: Ich bin absolut zufrieden mit meiner Entscheidung und kann jedem, dem seine Datensicherheit am Herzen liegt und der außerdem Wert auf Nachhaltigkeit legt, den Umstieg zu Posteo nur empfehlen. Ja, es kostet etwas. Einen knackigen Euro pro Monat. Kurz habe ich überlegt, ob ich tatsächlich Geld für etwas ausgeben möchte, das an so vielen Ecken und Enden gratis angeboten wird. Ja, ich will. Denn nur weil ich kein Geld in die Hand nehme, um etwas zu bezahlen, heißt das noch lange nicht, dass eine Leistung nicht trotzdem ihren Preis hat.

Alle wichtigen Informationen zu Posteo findet ihr hier.

Kennt ihr Posteo schon? Oder gibt es gar ähnliche Anbieter, die mir noch nicht untergekommen sind? Ich warte gespannt auf eure Meinungen und Tipps!

7 Kommentare zu Posteo: Nachhaltige E-Post

Ökologische Internetsuche mit Ecosia

Seit langer Zeit bereits benutze ich als Startseite die, wie ich finde, wunderbare Suchmaschine Ecosia – auffindbar unter ecosia.org. Sie ist eine willkommene Alternative zum populären Giganten. Ecosia verfolgt nachhaltige…

Seit langer Zeit bereits benutze ich als Startseite die, wie ich finde, wunderbare Suchmaschine Ecosia – auffindbar unter ecosia.org. Sie ist eine willkommene Alternative zum populären Giganten. Ecosia verfolgt nachhaltige Ziele und spendet 80 Prozent der Einnahmen für Aufforstungsprojekte in Brasilien. Die restlichen 20 Prozent werden nicht minder interessant für die Kohlenstoffdioxid-Neutralisation und die Begleichung laufender Rechnungen verwendet. Der Gedanke hinter der CO2-Neutralisation ist, die von Ecosia verursachten Emissionen auszugleichen, indem das tree-planting project in Burkina Faso in Afrika unterstützt wird. Zu den Emissionen gehören die Ausstöße der Büros, der Stromverbrauch der Server bis hin zu den Endgeräten der Nutzer. Und das ergibt am Ende des Tages ganz schön hohe Schätzungen: 0,7g pro Suchanfrage. Für Ecosia bedeutet das 14 Tonnen CO2-Ausstoß bei 20 Millionen Suchanfragen pro Monat! Darüber, aber auch zu anderen spannenden Themen rund um Ecosia, gibt es auf der Homepage Videos mit ausführlichen Beschreibungen, es werden häufige Fragen beantwortet und das Team stellt sich vor.

Pro Suchanfrage werden ungefähr 0,5 Cent durch Suchanzeigen, also Werbeeinschaltungen, eingenommen. Derzeit wird alle 35 Sekunden ein Baum durch Ecosia gepflanzt, summa summarum wurden bislang 293.607 Bäume gesetzt! Ein gepflanzter Baum kostet ungefähr einen US-Dollar. Mir persönlich gefällt auch gut, dass jeder Nutzer selbst ablesen kann, wie viele Bäume durch seine Hilfe bereits gepflanzt wurden. Bei mir sind es gerade 336. Abgesehen davon besteht die Möglichkeit, einige Einstellungen wie Sprache, Art der Suchergebnisse und Ähnliches individuell einzurichten. Dadurch, dass zusätzlich auf die Ergebnisse großer Suchmaschinen und Drittanbieter zurückgegriffen wird, erhält jeder Nutzer eine große Auswahl an angebotenen Internetseiten. Wie sich unschwer erkennen lässt, bin ich von dieser grünen Suchmaschine angetan und kann sie jedem von euch nur ans Herz legen! Denn wer pflanzt nicht gerne Bäume durch die simple Suche im Internet? Ausprobieren lohnt sich.

1 Kommentar zu Ökologische Internetsuche mit Ecosia

Umwelt(schutz)psychologie – Äh, wat für’n Ding?

PsychologInnen sind angeblich besonders neugierige Menschen. Das stimmt natürlich nicht. Niemals. Es ist reiner Zufall, dass wir überall mitmischen (wollen). Zumindest überall dort, wo es etwas über den Menschen zu…

PsychologInnen sind angeblich besonders neugierige Menschen. Das stimmt natürlich nicht. Niemals. Es ist reiner Zufall, dass wir überall mitmischen (wollen). Zumindest überall dort, wo es etwas über den Menschen zu erfahren gibt. Die relativ junge Disziplin der Umweltpsychologie (auch: ökologische Psychologie) beispielsweise, befasst sich mit Mensch-Umwelt-Wechselwirkungen. Die Umwelt wirkt sich auf den Menschen aus, der Mensch wiederum gestaltet und beeinflusst seine Umwelt. Unter Umwelt wird dabei nicht nur die natürliche Umwelt – die Natur – verstanden. Gemeint ist damit auch die soziokulturelle Umwelt. Darunter fallen Städte, Gebäude, der Arbeitsplatz und vieles mehr.

Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt

Wer in einer Großstadt lebt, ist permanentem Lärm und Schadstoffemissionen ausgesetzt – was macht das mit uns? Ab welchen Grenzwerten ist unsere Gesundheit tatsächlich gefährdet? Wie muss eine Umgebung aussehen, die uns entspannt und zufrieden macht? Wie ein Arbeitsplatz, der unserer Konzentration zu gute kommt? Wirkt es sich zum Beispiel unterschiedlich auf meine Leistungsfähigkeit aus, ob ich meine Mittagspause im Park oder in der Kaffeeküche verbringe?* Wie kann eine Stadt seniorengerecht gestaltet werden?

Gerade auch im Zuge der Etablierung erneuerbarer Energien ergeben sich vielfältige psychologisch relevante Fragestellungen: Wie akzeptiert sind diese neuen Technologien innerhalb der Bevölkerung? Welche Verantwortlichkeiten ergeben sich für KonsumentInnen, Energieanbieter und InvestorInnen? Irgendjemand muss für all diese und noch viel mehr Fragen die Antworten finden. Wie das konkret von statten gehen kann, veranschaulicht das Forschungsprojekt EmoMap der österreichischen KollegInnen des Netzwerks Psychologie und Umwelt in Wien.

EmoMap – oder wie angewandte Forschung aussehen kann

Für neugierige Forscherlein sind Smartphone-Apps natürlich ein Traum, der auch den Teilnehmenden einen gewissen Spaßfaktor garantiert. Interessierte mit Android-Handy konnten sich die EmoApp herunterladen (das Projekt lief von Januar 2011 bis März 2013). Aufgabe war es, mit Hilfe der App den aktuellen Standort im Freien emotional zu bewerten. Auf Basis dieser Daten werden Emotionskarten erstellt, die anzeigen, wie Orte beziehungsweise Gegenden von Menschen empfunden werden. Die emotionsbezogenen Daten könnten künftig auch in Navigationssysteme eingebunden werden, um individuell angepasste Routen zu erstellen. Wenn ihr also in Zukunft beim Spazieren gehen häufiger eurem neuen Schwarm begegnen wollt, oder euren Diätplan den vielen lockenden Konditoreien, Eissalons und Feinkostgeschäften in der Umgebung zum Trotz durchzuziehen gedenkt – UmweltpsychologInnen könnten es möglich machen.

hand-174283_640

Bild: danigeza / pixabay.com

UmweltpsychologInnen bleiben mit ihren interdisziplinär gesammelten Erkenntnissen also nicht im Elfenbeintürmchen sitzen: Sie geben ihr Wissen weiter, ihre Disziplin ist anwendungsorientiert. So beraten sie nicht nur Entscheidungstragende in Politik und Wirtschaft, sondern arbeiten auch mit Kindern und Jugendlichen, um deren ökologische Kompetenzen zu erweitern. Auf diese Weise können sie in die skizzierten Mensch-Umwelt-Wechselwirkungen konstruktiv eingreifen – oder es zumindest versuchen. Lest euch dazu gerne weitere Informationen auf bdp-gus.de/up/psy/beruf.htm durch, wenn ihr an den beruflichen Möglichkeiten in diesem Feld interessiert seid.

Informationsquellen rund um das Thema Umweltpsychologie

Weiterführende Informationsquellen zum Wissenschafts- und Arbeitsbereich der Umweltpsychologie, sowie zu Netzwerken und Communitys mit umweltpsychologischem Interessenschwerpunkt, findet ihr in den Quellenangaben unten.

Als Arbeitsbereich steht dieses Feld PsychologInnen mit einem Bachelor-, Master – oder Diplomabschluss offen. Ein spezifisches Masterprogramm in Umweltpsychologie/Mensch-Technik-Interaktion wird zumindest an der Universität Magdeburg angeboten. An der Universität in Kassel kann im Bachelor of Science in Psychologie das Modul Umweltpsychologie absolviert werden. Vereinzelt werden umweltpsychologische Lehrveranstaltungen als Teil bestimmter Module (oft in der Sozialpsychologie) angeboten, zum Beispiel an der Universität Freiburg.

 

*Ja, das tut es übrigens. Pflanzen am Arbeitsplatz oder Bäume vor dem Fenster wirken sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit aus. Schon kurze Aufenthalte im Grünen entlasten uns. Die im Alltag ständig geforderte gerichtete Aufmerksamkeit, die anstrengend für uns ist, weil wir für deren Aufrechterhaltung Ablenkungen verhindern müssen, ist in der Natur nicht notwendig.

 

Quellen:
fg-umwelt.de
bdp-gus.de/up/psy/index.htm
umweltpsychologie.at

Keine Kommentare zu Umwelt(schutz)psychologie – Äh, wat für’n Ding?

Eisen – Warum Spinat ein schlechter Eisenlieferant und Eisenmangel kein Vegetarierproblem ist

Man liest immer häufiger von der Volkskrankheit Eisenmangel. Und davon, dass dieser hauptsächlich durch einseitige, mangelhafte Ernährung bei Vegetariern und Veganern ausgelöst wird. Wenn man bedenkt, wie wenig vegetarisch und…

Man liest immer häufiger von der Volkskrankheit Eisenmangel. Und davon, dass dieser hauptsächlich durch einseitige, mangelhafte Ernährung bei Vegetariern und Veganern ausgelöst wird. Wenn man bedenkt, wie wenig vegetarisch und vegan lebende Leute in Europa wohnen, können diese kaum schuld an einer Volkskrankheit sein. Eisenmangel entsteht vor allem bei einer einseitigen, unausgewogenen Ernährung oder bei Blutverlust. Er betrifft Fleischesser genauso wie Vegetarier oder Veganer!

Warum Eisen?

Die wichtigste Funktion des Eisens ist die Blutbildung. Das Blut ermöglicht den Transport des lebenswichtigen Sauerstoffs in die Organe und das Gewebe. Aber nicht nur die blutbildenden Zellen sind auf ausreichend Eisen (Funktionseisen) angewiesen, sondern über hundert weitere Körperfunktionen, wie beispielsweise die Energieproduktion in den Zellen oder die Hormonbildung. Das Funktionseisen kann, im Gegensatz zum Speichereisen (Ferritin) und Hämeisen (im Hämoglobin), im Blut nicht direkt nachgewiesen werden. Wenn es bedingt durch einen starken Eisenmangel zu einer Blutarmut kommt, spricht man von einer Eisenmangelanämie.

Bioverfügbarkeit – Die Eisenmenge, die vom Körper effektiv verwertet werden kann

Bioverfügbarkeit „Häm-Eisen“ (Fe2+): ca. 15 bis 35 Prozent
Bioverfügbarkeit „Nicht-Häm-Eisen“ (Fe3+): ca. 2 bis 20 Prozent

Biochemisch unterscheidet man zwischen zwei- und dreiwertigem Eisen, sprich Eisen kommt in der Nahrung in zwei Formen vor: Zweiwertiges Eisen, das als Bestandteil des Blutfarbstoffs nur in Fleisch und Fisch vorkommt, besitzt eine höhere Bioverfügbarkeit als das dreiwertige Eisen, das sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Man spricht auch von „Häm-Eisen“ im Fleisch (Fe2+) oder „Nicht-Häm-Eisen“ (Fe3+) in allen anderen Lebensmitteln. Das Häm-Eisen im Fleisch wird vom Körper besser aufgenommen (= höhere Bioverfügbarkeit). Weil pflanzliche Quellen das schlechter verwertbare „Nicht-Häm-Eisen“ enthalten, müssen Veganerinnen theoretisch etwa die doppelte Menge an Eisen aufnehmen. Erwachsenen Veganern und Veganerinnen nach der Menopause wird empfohlen, etwa 20 Milligramm (mg) täglich zu sich zu nehmen. Frauen vor der Menopause haben aufgrund der Menstruation einen etwas höheren Tagesbedarf (25 – 30 mg). Erwachsene Männer, die regelmäßig Fleisch essen, benötigen etwa 10 mg Eisen am Tag, Frauen etwa 15 mg. Für Kinder und Schwangere gelten diese Werte nicht.

Bild: Yvonne

Stoffe, die die Eisenaufnahme hemmen oder fördern

Eine optimale Eisenaufnahme erreicht man mit gleichzeitiger Aufnahme von Vitamin C. Das ist auch der Grund, warum viele Eisenpräparate ebenfalls Vitamin C enthalten. Fördernd sind auch weitere organische Säuren wie Weinsäure, Apfelsäure, Zitronensäure, Fructose oder Milchsäure. Die beiden grössten Hemmer für die Eisenaufnahme sind Koffein (in Kaffee, Tee, Kakao, Energy-Drinks, Cola-Getränken etc.) und Milchprodukte! Außerdem hemmt die Oxalsäure die Eisenaufnahme im Darm sehr stark. Oxalsäure kommt vor allem in Spinat, Rhabarber und Kakao vor. Phosphate in Fleisch, Käse oder Lebensmittelzusätzen, säurehemmende Medikamente oder die gleichzeitige Einnahme von Magnesium, Calcium oder Zink beeinträchtigen die Eisenaufnahme ebenfalls.

Symptome eines Eisenmangels

Wer unter Eisenmangel oder Eisenmangelanämie leidet, kann unter anderem folgende Symptome haben: Haarausfall, Probleme mit der Wärmeregulierung („Mir ist ständig kalt.“), ausgeprägte Müdigkeit, Leistungsschwäche, Atemnot, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Blasse Haut/Schleimhäute, Unterschenkelödeme (Wasser in den Beinen), Depressionen, brüchige Nägel, Hohlnägel, Mundwinkelrhagaden, brennende Zunge etc.

Blutwerte checken

Es ist wichtig, seine Blutwerte regelmäßig überprüfen zu lassen. Um einen Eisenmangel feststellen zu können, muss sowohl Funktionseisen (meist Standard) als auch der Eisenspeicher (Ferritin) getestet werden. Unterschiedliche Testlabors haben teilweise etwas unterschiedliche oder veraltete Richtwerte. Dennoch sollte man beachten, dass Eisenwerte unter 50 µg/l behandelt werden sollten – vor allem dann, wenn Symptome auftreten. Daher ist es immer ratsam, sich eine Kopie der Blutuntersuchungsauswertung geben zu lassen. Bei einem Mangel sollte aufgrund der oben genannten Punkte unter ärztlicher Aufsicht supplementiert werden. Mit Tabletten oder bei einer Eisenmangelanämie mit Infusionen. Diese sind teuer und nicht komplett nebenwirkungsfrei, aber generell besser verträglich als Tabletten und werden mittlerweile von etlichen Krankenkassen übernommen.

Ärzte raten aus gutem Grund von der unkontrollierten Einnahme von selbst gekauften Eisenpräparaten ab. Eisen ist nicht wasserlöslich und kann auch überdosiert werden. Es gibt neben Eisenmangel auch eine Eisenspeicherkrankheit, die Hämochromatose. Diese muss ebenfalls ärztlich behandelt werden, weil sich dabei überschüssiges Eisen in den Organen ablagert und zu Gewebeschäden oder Vergiftungserscheinungen in Herz, Bauchspeicheldrüse, Hirnanhangdrüse, Leber und den Gelenken führen kann. Oft reicht bei einem Mangel eine einmalige Infusionsserie aus, um diesen in den Griff zu bekommen. Auch Veganer können danach versuchen, ihre Werte mit ihrer Ernährung und allenfalls veganen Präparaten im Normbereich zu halten.Es gibt mittlerweile empfehlenswerte Spezialisten auf dem Gebiet der Eisenmangelbehandlung: eisenzentrum.org

 

Bild: PDPics / pixabay.com

Eisenhaltige Lebensmittel

Wenn ein Eisenmangel festgestellt wurde, gibt es kaum eine Chance, die Speicher über die Nahrung wieder zu füllen. Alles, was über den Tagesbedarf heraus geht, gelangt in den Eisenspeicher. Unter dem Strich bleibt oft kaum etwas übrig, wenn man den Tagesbedarf mit dem Eisengehalt der zu sich genommenen Lebensmitteln vergleicht.

In der folgenden Liste sind einige pflanzliche Lebensmittel aufgeführt. Dabei beschränkt sich die Angabe auf den Eisengehalt. Möglicherweise enthaltene Stoffe, die die Eisenaufnahme fördern oder hemmen, wurden dabei nicht berücksichtigt. Der Eisengehalt ist ein Richtwert und jeweils in mg pro 100g angegeben:

Aprikosen, getrocknet 4
Datteln 3
Erbsen 5
Haferflocken 4,2
Hirseflocken 9
Ingwer 11
Johannisbeeren schwarz 1,3
Kardamom 100
Kürbiskerne 12
Mandeln 4
Melasse (Zuckerrübensirup) 15
Minze, getrocknet 87,5
Mohn 9,5
Petersilie getrocknet 97,8
Petersilie frisch 3,3
Pfifferlinge 6,5
Quinoa 10,8
Rote Beete/Rüben 1
Spinat 2,7
Süßholz 41
Tofu 6
Traubensaft 0,3
Weizenkleie 16
Zimt 38

Und als Vergleich noch einige tierische Lebensmittel, ebenfalls in mg/100g:
Austern 5,8
Blutwurst 6,4
Hühnereigelb 7,2
Kalbsleber 7,9
Lachs 0,7
Putenfleisch 3
Schweineleber 22
Rindfleisch 3

Eine übersichtliche Liste gibt es hier: eisenhaltigelebensmittel.de

Quellen:
http://www.eisenzentrum.org/ez/daten/in … age568.htm
http://www.vegan.ch/vegan-leben/gesund-leben/eisen/
http://www.lzlauftreff.ch/pdf/herunterl … mangel.pdf

2 Kommentare zu Eisen – Warum Spinat ein schlechter Eisenlieferant und Eisenmangel kein Vegetarierproblem ist

Was möchtest du finden?