Hand hoch, wer sich schon einmal gefragt hat, ob elektronische Post überhaupt noch nachhaltiger sein kann. Die Transportwege sind denkbar kurz, beim Absender türmen sich weder Papierknödel noch leere Tintenpatronen oder kaputte Kugelschreiber und selbst wenn der Empfänger die Nachricht wegwirft, landet sie nicht als Abfallprodukt im Müll. Das klingt doch ganz gut. Aber wie so oft im Leben geht es immer noch ein bisschen besser.
In diesem Fall macht es Posteo ein bisschen besser. Der deutsche E-Mail-Anbieter legt größten Wert auf Nachhaltigkeit und bietet seinen Kunden leicht zu bedienende E-Mail-Accounts, die nichts an Funktionalität vermissen lassen. Posteo wird zu 100% mit Ökostrom von Greenpeace Energy betrieben. Der Einsatz von effizienter Hardware und die Verwendung von Recyclingpapier geben einen zusätzlichen Pluspunkt auf der grünen Liste. Das Tüpfelchen auf dem i bildet der nachhaltige Umgang mit den Finanzen des Unternehmens. Das Firmenkonto wurde bei der sozial-ökologischen GLS-Bank eingerichtet, die das Geld ausschließlich zur Finanzierung sozialer und ökologisch wertvoller Projekte verwendet. Die Rücklagen des Unternehmens liegen bei der Umweltbank, die mit diesen wichtige Umweltprojekte fördert. Wer hätte gedacht, dass elektronische Post so viele Facetten der Nachhaltigkeit haben kann?
Posteo hat sich allerdings nicht nur Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Sicherheit und Datenschutz sind dem Unternehmen nicht weniger wichtig. Die gesamte Seite ist werbefrei, eine Anmeldung kann ohne Angabe persönlicher Daten erfolgen. Egal von wo aus man seine E-Mails abrufen möchte, jeder Zugriff erfolgt verschlüsselt. Posteo bietet allen Nutzern die Möglichkeit auch Adressbücher und Kalender zu verschlüsseln. Wer also auf der sicheren Seite sein möchte, ist mit diesem Anbieter sehr gut beraten.
Ich habe vor wenigen Wochen mein E-Mail-Postfach zu Posteo verlegt. Sowohl die Einrichtung als auch die Benutzung des Postfachs sind kinderleicht. Posteo ermöglicht auch einen „Nachsendeauftrag“ vom alten E-Mail-Provider zum neuen Konto. Ich habe diesen Service nicht in Anspruch genommen, da ich ganz gut auf die 87 Werbe- und Spam-Mails verzichten kann, die Tag für Tag in meinem alten Postfach eintrudeln. Mein Fazit nach der kurzen Zeit: Ich bin absolut zufrieden mit meiner Entscheidung und kann jedem, dem seine Datensicherheit am Herzen liegt und der außerdem Wert auf Nachhaltigkeit legt, den Umstieg zu Posteo nur empfehlen. Ja, es kostet etwas. Einen knackigen Euro pro Monat. Kurz habe ich überlegt, ob ich tatsächlich Geld für etwas ausgeben möchte, das an so vielen Ecken und Enden gratis angeboten wird. Ja, ich will. Denn nur weil ich kein Geld in die Hand nehme, um etwas zu bezahlen, heißt das noch lange nicht, dass eine Leistung nicht trotzdem ihren Preis hat.
Alle wichtigen Informationen zu Posteo findet ihr hier.
Kennt ihr Posteo schon? Oder gibt es gar ähnliche Anbieter, die mir noch nicht untergekommen sind? Ich warte gespannt auf eure Meinungen und Tipps!