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Vom Samen bis zur Ernte: Erste Schritte

Das richtige Saatgut Wer hat noch nie darüber nachgedacht sein eigenes Gemüse anzubauen? Man kann zwar immer beginnen seine ersten Versuche zu starten, aber keine Jahreszeit ist dafür besser geeignet…

Das richtige Saatgut

Wer hat noch nie darüber nachgedacht sein eigenes Gemüse anzubauen? Man kann zwar immer beginnen seine ersten Versuche zu starten, aber keine Jahreszeit ist dafür besser geeignet als der Winter. Denn im Winter hast du Zeit, dir die wichtigsten Fragen zu stellen und dich auf deine ersten Versuche vorzubereiten.

Eigentlich brauchst du für den Anfang nur ein paar Samen von der Pflanze deiner Wahl, etwas Erde und ein Gefäß in dem du beides aufbewahren kannst. Wenn du dir aber vorher schon ein paar Gedanken um die Bedürfnisse deiner Pflanzen machst, kannst du dir viel Ärger ersparen, die Gesundheit deiner Pflanzen verbessern und ein schöneres Gewächs mit höherem und besserem Ertrag erhalten.

Mit welcher Pflanze willst du beginnen? Wahrscheinlich gibt es Obst oder Gemüse, das du besonders gerne hast. Mit diesem könntest du beginnen. Falls du Angst hast dich zu übernehmen, gibt es auch leicht zu pflegende Arten. Schnittlauch, Kresse, Radischen, Kartoffeln, Paprika, Tomaten, Salat und Erdbeeren sind in unseren Breitengraden gute Kandidaten für einen ersten Versuch. Egal für welche Pflanzen du dich letztlich entscheidest, Hauptsache du machst den ersten Schritt! Es wird immer Probleme und Rückschläge geben, aber du wirst von Jahr zu Jahr besser werden.

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Bild: PublicDomainPictures / pixabay.com

Wenn du dich nicht nur auf eine Pflanzenart konzentrierst, wirst du früher deine ersten Erfolge verbuchen. Die besten Pflanzen sind immer die, mit denen du Freude hast. Ein Tipp von mir: Baue keine Sorten an, die du im Supermarkt kaufen kannst! Baue dir seltene Sorten an. Dein eigenes Gemüse sollte etwas Besonderes sein und die Massenware kannst du immer noch kaufen. Wieso solltest du diese also mit viel Fleiß selbst anbauen? Seltene Arten gibt es in vielen Farben und Formen, die Vielfalt ist unglaublich. Aber sie unterscheiden sich nicht nur äußerlich, sondern vor allem auch durch einen individuellen Geschmack. Es gibt lila Kartoffeln und grün abreifende Tomaten! Lass dir dieses Erlebnis nicht entgehen. Bringe ein wenig Abwechslung auf den Teller. Am Ende des Artikels findest du eine persönliche Empfehlung von mir zu Händlern aus Österreich, bei denen du Samen seltener Sorten erwerben kannst. Achte darauf, kein Saatgut mit der Aufschrift F1 zu erwerben, dabei handelt es sich um die Kreuzung zweier Arten, eine sogenannte Hybride. Ihr Ertrag kann zwar gut sein, doch dafür ist das Saatgut der Pflanze meistens unfruchtbar und du musst dir schon im nächsten Jahr neues kaufen. Dadurch kannst du auch kein Saatgut gewinnen, welches optimal an deinen Standort angepasst ist. Darauf werde ich in einem späteren Artikel noch zurückkommen.

Dokumentiere deine Erfahrungen mit den verschiedenen Arten und Sorten, fotografiere die Verpackung der Samen, die Pflanzen und Früchte. So kannst du Erfahrungen sammeln und in der Zukunft als Entscheidungshilfe verwenden. Gärtner dokumentieren leider viel zu selten ihre Arbeit und bereuen das oft. Wenn du Abkürzungen verwendest, notiere dir unbedingt deren Bedeutung.

Wenn du deine Wahl getroffen hast, kontrolliere nochmals ob du die Bedingungen der Pflanzen erfüllen kannst. Eine Pflanze, die viel Sonnenlicht und hohe Temperaturen braucht, wird auf der Schattenseite eines Hauses entweder gar keinen, oder nur sehr wenig und schlechten Ertrag liefern. Wichtig ist hierbei vor allem auf Sonnenlicht, Temperatur und Boden zu achten. Alle Faktoren außer dem mangelnden Sonnenlicht lassen sich bis zu einem gewissen Grad durch Tricks beeinflussen. So kann man zum Beispiel eine Pflanze, die Licht nicht gut verträgt, in den Schatten einer anderen Pflanze setzen.

Überlege, ob du eine Mischkultur betreiben willst. Unter einer Mischkultur versteht man das Setzen von zwei, oder mehr verschiedenen Arten auf dem selben Raum. Ein sehr bekanntes Beispiel dafür sind Zwiebeln und Karotten. Sie halten sich gegenseitig die schädlichen Fliegen fern und streiten sich nicht um Nährstoffe im Boden. Dadurch kannst du mehr auf weniger Raum anbauen, hast weniger Ärger mit Schädlingen, dein Gemüse lebt gesünder und liefert einen besseren Ertrag. Generell gilt: Pflanzen aus nahe verwandten Familien solltest du nicht zu dicht zusammen setzen. Sie brauchen meistens die selben Nährstoffe und werden von den selben Schädlingen und Krankheiten befallen. Unter diesem Link findest du Mischkulturtabellen. Sie zeigen dir, welche Pflanzen sich gut vertragen und welche du lieber nicht nebeneinander setzen solltest.

Den nächsten Artikel widme ich dem Platz der Pflanze. Topf, Hochbeet, Boden, oder Gewächshaus, was sind die Vor- und Nachteile und worauf du achten solltest.

In den Kommentaren kannst du gerne Fragen, Anmerkungen und Kritik hinterlassen. Gutes Gelingen und lass dich nicht pflanzen!

Links zu Saatgutquellen aus Österreich mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit:
Arche Noah
Ochsenherz Gärnterhof
Samen Maier

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Der Brombeer-Balkon: Wie alles begann.

Glücklicherweise müssen die meisten Menschen essen um zu überleben. Von wenigen Ausnahmen soll man auch hin und wieder schon gehört haben, aber Luftnahrung hat wohl eher wenig Geschmack und mir…

Glücklicherweise müssen die meisten Menschen essen um zu überleben. Von wenigen Ausnahmen soll man auch hin und wieder schon gehört haben, aber Luftnahrung hat wohl eher wenig Geschmack und mir persönlich geht es um den Genuß.

Als ich noch klein war, ist mein Opa öfter mit mir spazieren gegangen. Wir gingen immer die selbe Strecke, die zu einem Bahnsteig führte. Kurz davor wuchsen am Wegesrand buschige Brombeersträucher. Wer schon einmal Brombeeren direkt vom Strauch mitten in der Natur gepflückt hat, weiß wie köstlich dieser Geschmack ist. Gepaart mit einem kleinen Gefühl von Abenteuer und das Geschackserlebnis ist unschlagbar. Es setzt schlicht alles andere Schachmatt.

Wahrscheinlich habe ich es diesen Episoden zu verdanken, dass ich mich in der Gemüseabteilung eines herkömmlichen Supermarktes nicht wohl fühle. Man gewinnt den Eindruck, als gäbe es nur wenige Sorten Tomaten, nur eine Sorte Paprika und als wüchse Gemüse nur in Spanien, Italien oder Israel. Na gut, es ist Winter, denken jetzt vielleicht einige von euch, aber dennoch möchte ich mich nicht mit wässrig schmeckendem Gemüse abfinden, das auf dem langen Reiseweg vor lauter Erschöpfung bereits alle Vitamine abgeworfen hat. Ihr doch wohl auch nicht, oder?

Was kann man also unternehmen? Bei dem Versuch das Beste aus der Situation zu machen, haben D. und ich kurzerhand Holztröge auf unseren Balkon gestellt und beschlossen: Das können wir selbst auch! Wir holen den Brombeerstrauch auf unseren Balkon!

Das Ergebnis waren zwar keine Brombeeren, aber dafür Himbeeren und sie waren köstlich! Im ersten Jahr sollen alle Blüten abgezupft werden, damit die Pflanze ihre Kräfte sammeln kann, um danach richtig loszustarten. Doch gegen Ende des Sommers haben wir doch einige Blüten übersehen – oder waren vielleicht auch nicht mehr so motiviert – aber ein Genuß war es!

Erfreulich ist solch ein Strauch am Balkon jedenfalls sehr und auch weitere Pflänzchen haben sich letzten Sommer bei uns sehr wohl gefühlt. Eine Sorte, die auch den Winter über aktiv bleibt, möchte ich euch im nächsten Beitrag vorstellen. Bis dann – am Brombeer-Balkon!

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Wohnwagon: Campst du noch oder wohnst du schon?

Es war eine Frühgeburt. Konnte nicht mehr länger warten. Musste in die Welt. Der Geburtshelfer: Eine Anfrage des ORF, der einen Beitrag über Crowdfunding-Plattformen machen und dabei ein reales Finanzierungsprojekt vorstellen…

Es war eine Frühgeburt. Konnte nicht mehr länger warten. Musste in die Welt. Der Geburtshelfer: Eine Anfrage des ORF, der einen Beitrag über Crowdfunding-Plattformen machen und dabei ein reales Finanzierungsprojekt vorstellen wollte.

Genau das war mit dem Projekt „Wohnwagon“ schnell gefunden. Ein einzigartiges Wohnmobil hat der Unternehmer Christian Frantal mit seinem Team konzipiert. Die Zutaten: Regionale, natürliche Baustoffe, jede Menge innovativer Ansätze zum sich selbst versorgenden, unabhängigen Leben und vor allem ganz viel Liebe.

Ab der ORF-Anfrage geht alles ganz schnell: Freunde sind mit ihrer Agentur sofort dabei. Facebook-Page und Website werden aus dem Boden gestampft. Bilder werden publiziert, die innerhalb kürzester Zeit zigmal geteilt und geliked werden. Und jetzt stehen Okto-TV und eine neugierige immer zu schnelle Bloggerin zur gleichen Zeit vor der Tür, um mehr über das Projekt zu erfahren.

Christian und Wohnwagen-Bewohner Oliver werden von Okto TV befragt.

„Der Wohnwagon hat schon jetzt sein Eigenleben entwickelt.“, erzählt mir Christian stolz von seinem rasant wachsenden „Baby“. Wir haben es uns zusammen mit Theresa und Benedikt, die das nachhaltige Gesamtprojekt betreuen, in seinen selbst restaurierten Wohn- und Arbeitsräumen gemütlich gemacht. Erst letzten Sommer hat er gemeinsam mit FreundInnen eine 1,5 Hektar große Grünfläche außerhalb Wiens erstanden, Obst und Gemüse für den Eigenbedarf angebaut, sich einen alten Bauwagen gekauft, um dort auch übernachten zu können – und sich irgendwann die Frage gestellt: „Wie viel Platz brauchst du zum Wohnen?“ Seine Antwort: 25 Quadratmeter, denn „wir haben alle ohnehin viel zu viel“.

Die Lösung: Wohnen im Bauwagen! „Das mag gut sein, aber die Ausstattung von so einem Wagen ist einfach nur lieblos.“, wehrt sich Christian gegen ein „Schmuddel-“ und „Loser-Image“. Solche Assoziationen hat er bei seinem Wohnwagon ohnehin nicht zu befürchten: Seit Oktober zeichnet er mit dem Künstler Matthias an den Modellen für das mobile Eigenheim. Schick sieht es in jedem Fall aus mit seiner unverkennbaren, ovalen Form, die an einen Zirkuswagen erinnert und weg von der „Plastikkastenoptik“ jetziger Wohnmobile geht; oder mit den Außenwänden aus Holz, den großen Fensterwänden, den Bullaugen und natürlich dem Loft-artigen Charakter innen. Gerade in Sachen Nachhaltigkeit spielt es alle Stücke: Photovoltaik-, Gebrauchtwasseranlagen für die Dusche, Bio-Klo, ein Boden von einem Anbieter aus dem Waldviertel, der altes Holz aus Fachwerkhäusern recycelt – Christian ist ständig auf der Suche nach passenden, regionalen Materialien und den neuesten Entwicklungen.

„Wir möchten den Lebensraum von innen nach außen bringen,“, erklärt der Autodidakt die Idee, zeigt auf die vielen Fenster, die ausklappbare Terrasse und fügt hinzu, „es geht um die Verbindung mit der Natur, um Freiheit und Individualität.“. Letztere gelten auch bei der Wahl des Wohnwagons: Denn von der Anleitung zum Selberbauen über den leeren Wagon bis hin zur voll ausgestatteten Luxusversion soll die Bandbreite bei der Ausstattung genauso unendlich sein wie bei der Verwendungsart. Ob als Alternative zum Sommerhäuschen, Büro, Imbissbude, Zusatzzimmer eines Hotels – uns kommen gleich jede Menge Ideen. Vorstellbar ist (fast) alles. Einzig längeres Reisen nicht. „Dafür ist der Wohnwagon mit 10 mal 2,4 oder 6 mal 2.4 Metern zu groß und zu klobig.“,  klärt mich Christian darüber auf, warum sie es als „Halbmobil“ bezeichnen – „aber natürlich kann er ein-, zweimal im Jahr bewegt werden.“.

Was? Nur ein-, zweimal im Jahr? Meine Enttäuschung hält nicht lange an. Irgendwie lässt mich nämlich der Gedanke nicht los, dass das Wohnwagon-Modell nur ein Anfang ist. Schließlich spricht Christian schon davon, im zweiten Schritt Gebrauchtwagen nachhaltig umzubauen. Und so wie ich ihn kennen gelernt habe bleibt das wohl nicht die einzige Idee.

Zuerst aber muss einmal das Baby Wohnwagon flügge werden…

 

Für die Finanzierung des Wohnwagons benötigt man 250.000 Euro, die mit Crowdfunding und einer neuen Beteiligungsform aufgebracht werden sollen. Mehr dazu hierDer Wagon 10 mal 2.4 Meter wird ab ca. 35.000 Euro (in der „Nacktversion“), voll ausgerüstet um ca. 70.000 Euro zu haben sein. 

Wenn ihr euch über den Fortschritt von Wohnwagon informiert wollt, findet ihr hier weiteres auf der Website oder auf Facebook.

42 Kommentare zu Wohnwagon: Campst du noch oder wohnst du schon?

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