Eco. Life. Style.

Autor: Elisabeth

Der Brombeer-Balkon: Beere und Pilz?

Letztens gab es ein gutes Essen im Hause. Wir lieben jegliches Pilzgewächs, vorausgesetzt natürlich, der Genuss zielt nicht darauf ab, Menschen ums Leben zu bringen. Im Biomarkt unseres Vertrauens gab…

Letztens gab es ein gutes Essen im Hause. Wir lieben jegliches Pilzgewächs, vorausgesetzt natürlich, der Genuss zielt nicht darauf ab, Menschen ums Leben zu bringen. Im Biomarkt unseres Vertrauens gab es besonders schmackhaft aussehende braune Champignons. Verarbeitet wurden die Schwammerl zu einem Risotto. Eigentlich haben wir über Pilze noch nie viel nachgedacht. Gemüse, Kräuter und Beeren reichten uns in unserem Stadtgarten, vor allem nachdem wir wegen der Beeren am Balkon ja schon zur Genüge belächelt wurden. „Himbeeren und eine Stachelbeere im Topf? Das wird doch nichts.“ Und wie das was wird! Einzigartig, lecker und wunderschön ist es!

Doch letzte Woche geschah es. Nachdem es bereits außergewöhnlich warm ist, haben wir unsere Winterschlaf haltenden Pflanzen ein wenig abgedeckt, das Bett – ähm, Beet – gelüftet. Und siehe da, was finden wir unter Tannennadeln? Schwammerl, die so frech waren sich in unserem Töpfchen ihr Zuhause einzurichten!

Puh, also für mich war das kurz ein Schock. Von Natur aus bin ich ein eher skeptischer Mensch. Selbstgepflückte Pilze kann ich nicht essen, ich hänge einfach an meinem Leben. Außerdem haben wir beide keine Ahnung von Pilzen. Versteht sich also von selbst, dass diese Schwämme keinen Platz auf unseren Tellern finden. Und während ich noch darüber nachdenke, ob sie wenigstens weiter bei uns wachsen dürfen oder, ob ich sie ausreißen muss, überlegt D. bereits etwas ganz anderes: „Hmmm…, wenn Pilze von alleine in unserem Kisterl wachsen, müsste es doch möglich sein…, hmmm…, Könnte man nicht…, vielleicht…, Champignons? Hmmm…, vielleicht in einem kleinen Glashäuschen?“

Bin ich froh, dass mein Mann von einem Einfall zum nächsten springt, denn was das betrifft, bin ich einfach ein Schwammerl*.

 

*Schwammerl ist Österreichisch für Pilz. Und ein Schwammerl sein bedeutet unter anderem ungeschickt zu sein.

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Der Brombeer-Balkon: Gut geschichtet.

Mitteleuropa hat das Zwiebelwetter gepachtet. Morgens ist es kalt, zwischendurch warm, später wieder kalt oder warm. Ab und zu regnet es ein wenig, dann scheint wieder die Sonne. Okay, dem…

Mitteleuropa hat das Zwiebelwetter gepachtet. Morgens ist es kalt, zwischendurch warm, später wieder kalt oder warm. Ab und zu regnet es ein wenig, dann scheint wieder die Sonne. Okay, dem Wetterbericht habe ich noch nie wirklich vertraut. Ich habe mir sogar schon einmal halbernst überlegt ins Meteorologie-Studium hineinzuschnuppern. Ist es tatsächlich so schwierig, richtige Prognosen zu erstellen? Worauf muss dabei alles geachtet werden? Eigentlich weiß niemand Bescheid, aber es hagelt Beschwerden. Ich nehme mich dabei selbst nicht aus.

Aber zurück zum Zwiebelwetter. Fühlt ihr euch nicht auch wie eine Topfpflanze, wenn ihr vor die Tür geht? Genaugenommen, wie eine Topf-Balkon-Pflanze? Gut geschichtet?
* Zuerst kommt hoffentlich Unterwäsche.
* Anschließend eine zweite Schicht Kleidung für „unten drunter“, zum Beispiel Strumpfhosen, Unterhemden, Socken…
* Schließlich die erste Außenschicht: Eine Hose oder ein Rock, ein Shirt.
* Dann noch ein Pullover oder eine Weste.
* Und am Schluss die Jacke.
In der Früh fühlt sich diese Zwiebel wohlig warm an, nachmittags fürchtet man, gebraten zu werden. Aber dafür ist man schließlich gut geschichtet. In umgekehrter Reihenfolge kann die Kleidung wieder abgelegt werden. Nicht völlig.

Eine Balkonpflanze kennt das auch. Ein Topf bietet einfach nicht die gleichen Möglichkeiten und Voraussetzungen wie der direkte Erdboden. Selbst in Luxustöpfen muss der Inhalt gut geschichtet angelegt werden.
* Die erste und unterste Schicht besteht aus Steinen, Tonscherben, Kiesel, Leca-Kugeln usw. Wir haben ausschließlich eine acht bis zehn cm hohe Schicht aus Leca-Kugeln verwendet.
* Über diese erste Schicht wird dann Vlies gebreitet.
* Nun ist erst die Erde an der Reihe. Wenn eine Pflanze neu eingesetzt wird, oder auch zwischendurch um Nährstoffe zuzuführen, wird unter die Erde Dünger gemischt.
* Wichtig ist natürlich, dass unten im Topf ein bis zwei Löcher sind. Von diesen Löchern führt ein Schlauch durch die gesamte erste Schicht senkrecht nach oben bis zur Vliesdecke.

Die Pflanzen können diese Schichten nicht abwerfen, sollte es ihnen zu warm werden. Allerdings würde etwas falsch laufen, wenn es ihnen damit zu heiß wäre. Ihre Schichten wollen nämlich nicht wärmen, sondern vielmehr das Wasser im Topf regulieren. Regnet es einige Zeit, sorgen sie dafür, dass das Wasser nicht bis oben hin im Topf steht und die Erde ersäuft. Das Wasser sammelt sich unten bei den Steinchen an und tränkt das Vlies. Die Menge, die darüber hinaus geht, kann durch die Röhren abrinnen. So hat die Erde oberhalb die Möglichkeit immer wieder zu trocknen. Pflanzen, die besonders viel Feuchtigkeit brauchen, können – falls notwendig – das Vlies mit ihrem Wurzelwerk durchstoßen.

Das klingt doch viel sinnvoller, als unsere Zwiebelschicht, oder?

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Der Brombeer-Balkon: Der Heimwerker.

Heute klären wir eine spannende Frage: Was passiert, wenn frau einem Mann ein großes, dickes Gartenbuch in die Hand drückt? Entweder er freut sich über Brennmaterial für kalte Tage, oder…

Heute klären wir eine spannende Frage: Was passiert, wenn frau einem Mann ein großes, dickes Gartenbuch in die Hand drückt? Entweder er freut sich über Brennmaterial für kalte Tage, oder er reagiert wie meiner.

Erste Stufe: der Interessierte
Eigentlich ist er ein Lesemuffel. Es gibt kaum Bücher, die ihn fesseln und mitreißen können. Er ist generell sehr wählerisch und anspruchsvoll. Daher fällt es sofort auf, wenn diese Phase beginnt. Das Buch, in diesem Fall übrigens „Der Biogarten“ von Marie-Luise Kreuter, wird praktisch nicht mehr aus der Hand gelegt! Es kommt in jedes Zimmer mit, auf jede längere Fahrt, zu jedem Familienbesuch. Es wird verschlungen!

Zweite Stufe: der Planer
Nachdem er den Inhalt aufgesogen hat, wird ein Stift gezückt, und wichtige Details werden notiert. Sehr schnell muss der Stift jedoch weichen, weil eine ordentliche Tabelle am Computer erstellt werden muss. Es ist äußerst wichtig, jede Pflanze anzulegen, die auch nur ein klein wenig interessant sein könnte. Anschließend wird ein Register geführt: Welches Gemüse wirkt unterstützend, welches darf keinesfalls daneben gesetzt werden? Welche Beere zieht Nützlinge an und wie muss die Erde beschaffen sein?

Dritte Stufe: der Architekt
Nun geht es hinaus ins Freie. Auch das ist bei meinem Exemplar zu Hause ein kleines Phänomen. Am Balkon wird nun alles ausgemessen. Leider ist diese Phase kurz ernüchternd, denn es muss unweigerlich bemerkt werden, dass der Balkon viel zu klein ist, um all die tollen Pflanzen zu beherbergen. Es muss also dazugebaut werden! Erneut wird der Bleistift gezückt, um Skizzen zu erstellen. Neue Blumenkisten werden entworfen, eine komplizierte Anbringung am Geländer wird erarbeitet.

Hier – zwischen der dritten und vierten Stufe – wird es mir ein bisschen mulmig in der Magengegend. Muss das wirklich sein? Brauchen wir wirklich von jeder Gemüsesorte ein Stück? Hält diese tolle Konstruktion auch Wind und Wetter stand? Hat meine Stachelbeere dann nicht zu viel Schatten? Oder meine Zucchini zu wenig Platz?

Vierte Stufe: der Heimwerker
Ein wenig musste der Arme bereits zurückstecken. Fast hätten wir schon Massen an Holz beschafft, doch die Vermieter erlauben diese hochtrabenden Phantasien nicht völlig. Etwas geknickt ist er gerade. Aber gebaut wird! Man darf gespannt sein.

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Der Brombeer-Balkon: Von Zeit und Auszeit.

Habt ihr zur Zeit auch so viele Termine? Und fühlt ihr euch auch manchmal noch wie 14, obwohl ihr den 20er schon länger überschritten habt? Überfordert mit dem Haushalt, den…

Habt ihr zur Zeit auch so viele Termine? Und fühlt ihr euch auch manchmal noch wie 14, obwohl ihr den 20er schon länger überschritten habt? Überfordert mit dem Haushalt, den Studienabschluss noch immer nicht verinnerlicht, fragt ihr dann auch so zögernd die Dame beim Empfang: „Haben Sie es schon geschafft die Rechnung des letzten Quartals vorzubereiten?“ Natürlich ist die Rechnung noch nicht fertig. Nimmt man sich doch selber gar nicht wichtig, wenn man sich klein macht und das Gefühl hat, sich behaupten zu müssen, es aber gerade nicht schafft. Keine Verschnaufpause, keine Zeit durchzuatmen, ich muss bereits an den nächsten Eintrag in meinem Kalender denken und an den übernächsten!

Der Einzige, der sich heuer anscheinend Zeit lassen möchte, ist der Winter. Ab und zu hat es in der Früh zwar minus zwei Grad, aber abends ist es dann doch wieder wärmer. Dieses Wochenende zeigte das Thermometer stolze plus zehn Grad und das im „kältesten Monat des Jahres“. Tja, das wird wohl heuer nichts! Die armen Wintersportgebiete.

Von dieser winterlichen Ruhe könnte ich mir allerdings eine Scheibe abschneiden. Unbeeindruckt von der ausbleibenden Kälte hetze ich von Termin zu Termin. Die besinnliche Zeit ist schließlich schon vorbei. Jetzt wird wieder gearbeitet und geschafft.

Auch auf unserem Balkon ist ein Pflänzchen ganz besonders fleißig: Der ALLIUM FISTULOSUM – besser bekannt als Winterzwiebel oder Lauchzwiebel. Es wäre ihm zwar auch egal, wenn sich der Winter endlich entschließen würde mit dem Schnee loszulegen, denn er ist frosthart und strotzt der Kälte. Zur Zeit ist er mit Tannenzweigen zugedeckt und hat es wohlig warm auf den Füßchen. Momentan muss allerdings darauf geachtet werden, dass es nicht zu warm ist. Hin und wieder die Decke auslüften schadet keinesfalls.

Der Winterlauch gehört zu meinen liebsten Balkonpflanzen. Seit wir ihn haben mussten wir keine herkömmlichen Zwiebeln mehr einkaufen. Er gedeiht prächtig, ist äußerst pflegeleicht, sehr gesund und unglaublich lecker. Bewährt hat er sich schon sowohl roh auf einem Butterbrot, als (Lauch-)Suppe und auch sonst in allen möglichen Gerichten, die herkömmlicherweise Zwiebel verlangen. Mit Bohnen verträgt sich der Jungspund nicht so gut, aber die roten Erdbeeren haben es ihm angetan.

Was ich also mache, wenn ich gestresst zu Hause lande und nicht weiß, womit ich weitermachen soll, weil es zu viel zu erledigen gibt? Ich nehme mir eine Auszeit auf meinem Balkon. Ich betrachte die Decke aus Tannenzweigen und wünsche allen schlafenden Pflänzchen schöne Träume. Und an den Einzelnen, die auch noch – allerdings langsamer und bedächtiger als ich – arbeiten, an jenen versuche ich mir ein Beispiel zu nehmen.

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Der Brombeer-Balkon: Wie alles begann.

Glücklicherweise müssen die meisten Menschen essen um zu überleben. Von wenigen Ausnahmen soll man auch hin und wieder schon gehört haben, aber Luftnahrung hat wohl eher wenig Geschmack und mir…

Glücklicherweise müssen die meisten Menschen essen um zu überleben. Von wenigen Ausnahmen soll man auch hin und wieder schon gehört haben, aber Luftnahrung hat wohl eher wenig Geschmack und mir persönlich geht es um den Genuß.

Als ich noch klein war, ist mein Opa öfter mit mir spazieren gegangen. Wir gingen immer die selbe Strecke, die zu einem Bahnsteig führte. Kurz davor wuchsen am Wegesrand buschige Brombeersträucher. Wer schon einmal Brombeeren direkt vom Strauch mitten in der Natur gepflückt hat, weiß wie köstlich dieser Geschmack ist. Gepaart mit einem kleinen Gefühl von Abenteuer und das Geschackserlebnis ist unschlagbar. Es setzt schlicht alles andere Schachmatt.

Wahrscheinlich habe ich es diesen Episoden zu verdanken, dass ich mich in der Gemüseabteilung eines herkömmlichen Supermarktes nicht wohl fühle. Man gewinnt den Eindruck, als gäbe es nur wenige Sorten Tomaten, nur eine Sorte Paprika und als wüchse Gemüse nur in Spanien, Italien oder Israel. Na gut, es ist Winter, denken jetzt vielleicht einige von euch, aber dennoch möchte ich mich nicht mit wässrig schmeckendem Gemüse abfinden, das auf dem langen Reiseweg vor lauter Erschöpfung bereits alle Vitamine abgeworfen hat. Ihr doch wohl auch nicht, oder?

Was kann man also unternehmen? Bei dem Versuch das Beste aus der Situation zu machen, haben D. und ich kurzerhand Holztröge auf unseren Balkon gestellt und beschlossen: Das können wir selbst auch! Wir holen den Brombeerstrauch auf unseren Balkon!

Das Ergebnis waren zwar keine Brombeeren, aber dafür Himbeeren und sie waren köstlich! Im ersten Jahr sollen alle Blüten abgezupft werden, damit die Pflanze ihre Kräfte sammeln kann, um danach richtig loszustarten. Doch gegen Ende des Sommers haben wir doch einige Blüten übersehen – oder waren vielleicht auch nicht mehr so motiviert – aber ein Genuß war es!

Erfreulich ist solch ein Strauch am Balkon jedenfalls sehr und auch weitere Pflänzchen haben sich letzten Sommer bei uns sehr wohl gefühlt. Eine Sorte, die auch den Winter über aktiv bleibt, möchte ich euch im nächsten Beitrag vorstellen. Bis dann – am Brombeer-Balkon!

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