Ich sitze gerade bei einem selbstgemachten Matcha Latte (mehr Latte als Matcha), und denke über das Thema Glück nach. Letztes Jahr hat mich dieses irgendwie ganz schön sitzen gelassen. Ein Jahr von Stress, Misserfolgen oder zumindest keinen spürbaren Schritten nach vorne und Trennungen verfolgt. Ein Jahr, welches mir gezeigt hat wie die Zukunft nicht aussehen soll.
Ich hatte das Gefühl, alles stagniert und hält mich zurück. Was mich in dieses Loch beförderte, das Loch der Ungewissheit und vielen “Lebensfragezeichen”. Wohin? Wer bin ich? Was will ich? Wie kann ich zufriedener sein?
Kennst du dieses Gefühl?
Jedenfalls habe ich für 2017 beschlossen, etwas anders zu machen. Was es sein wird und wie ich das alles angehe, will ich in dieser monatlich erscheinenden Kolumne namens #targetthehappy – frei übersetzt „Glück als Ziel“ – festhalten. Es soll uns gemeinsam weiter bringen und zu mehr Zufriedenheit und Glück verhelfen. Ich bin ein Newbie auf diesem Themengebiet, deswegen möchte ich meine Erfahrungen mit dir teilen, damit wir gemeinsam daran wachsen und die dunklen Löcher mit Glanz und Konfetti stopfen können! Du hast eine tolle Idee wie ich meinen Weg starten könnte? Bitte teile sie mit uns, damit wir daraus lernen können!
Viele Beiträge meiner Kolumne werden auf Büchern basieren, welche mir geholfen haben voran zu kommen, wie zum Beispiel Glück. The World Book of Happiness – ein Coffee Table Buch mit wunderschönen Illustrationen, aber auch Artikeln veröffentlicht von internationalen Experten auf diesem Gebiet.
Fangen wir also mit der Definition von Glück an. “Glück ist definiert als der Grad, in dem ein Individuum die allgemeine Qualität seines oder ihres Lebens als Ganzes günstig bewertet. Mit anderen Worten: wie gut einem das Leben gefällt, das man führt.” (Ruut Veenhoven, p.338) Die Frage drängt sich förmlich auf – wie gut gefällt mir mein eigenes Leben? Eine schwierige Frage, findest du nicht auch? Es gibt Höhepunkte und Momente des unglücklich Seins, es gibt Zufriedenheit, aber im Jahr 2016 gab es diese zumindest bei mir viel zu selten. Heutzutage versuchen wir oft, ein traumhaftes Leben für die Augen eines imaginären Publikums zu führen (Elena Pruvli, p.68) – oder wie in unserem Zeitalter eines digitalen Publikums.
Freust du dich, wenn du einen wunderschönen Instagram-Feed hast, der dir in Wirklichkeit nur Stress bereitet? Der dich dazu verleitet, jeden Moment fotografisch festzuhalten, jedoch ohne Inne zu halten und diese flüchtigen Sekunden zu genießen? Das soll nicht bedeuten, dass wir keine stylischen Social Network Feeds haben dürfe, sondern dass wir das Erlebte aktiv wahrnehmen oder auch in einem Danktagebuch (oder Glückstagebuch) festhalten sollten (Prof. David G. Myers, p.61). Dubravka Miljkovic und Majda Rijavec (p.50) meinen dazu, wir sollten mindestens drei schöne Erlebnisse am Tag niederschreiben, denn es soll zu erhöhtem Wohlbefinden führen, und das schon innerhalb von drei Monaten (LifeMentor, 2017).
Wichtige Faktoren für das Thema Glück scheinen auch Genuss, Zufriedenheit und Leistung zu sein, wie Doh Chull Shin (p.124) erklärt: “Glück besteht darin Dinge zu haben, die einem passives Vergnügen bereiten. Glück ist im wesentlichen Zufriedenheit – ein Gleichgewicht zwischen Bedürfnissen einerseits und deren Befriedigung andererseits. Glück leitet sich aus der Verwirklichung der eigenen Fähigkeiten ab – davon, zu tun, was man gerne tut.” Bewegung wird ebenfalls häufiger erwähnt – aktiv bleiben sollten wir laut Gary T. Reker (p.138).
Das letzte und vielleicht eines der wichtigsten Kriterien um zu mehr Glück zu kommen ist, sich besser zu organisieren (Gary T. Reker, p.138). “Zeit ist unsere wertvollste Ressource und wir sollten uns besondere Mühe geben, so mit ihr umzugehen, dass wir unsere Zufriedenheit in den Sphären erhöhen, die für unsere Lebenszufriedenheit die größte Rolle spielen.” (Mariano Rojas, p.131). Eine weitere Möglichkeit ist, jeden Tag etwas fertig zu stellen, denn wir sind mit unserem Tag zufrieden, wenn wir etwas erreichen (Dr. Ilona Boniwell, p.272). Das bedeutet für mich auch, nicht alles zeitgleich zu tun, sondern das Wichtigste heraus zu filtern und dann zu vertiefen.
Als letzten Input möchte ich Dora Guorun Guomundsdottirs zehn Gebote der seelischen Gesundheit oder auch Kühlschrankweisheiten (p.325) erwähnen, wie sie die Gebote selbst nennt:
“Denke positiv.
Schätze die Menschen, die du liebst.
Lerne weiter, solange du lebst.
Lerne aus deinen Fehlern.
Bewege dich jeden Tag.
Mache dein Leben nicht unnötig kompliziert.
Versuche die Menschen in deiner Umgebung zu verstehen und zu ermutigen.
Gib nicht auf – Erfolg im Leben ist ein Marathon, kein Sprint.
Entdecke und entwickle deine Talente.
Setze dir Ziele und strebe nach deinen Träumen.”
Eine schöne Zusammenfassung, wie ich finde. Nach jedem meiner Kolumnenbeiträge werde ich versuchen, eine kurze Glücksliste zu schaffen – für dich und natürlich auch für mich, damit wir mit Babyschritten einem positiveren Leben entgegen krabbeln:
1. Starte ein Glückstagebuch. Ich habe bereits begonnen, jeden Tag drei Dinge nieder zu schreiben, die mir Freude bereitet haben. Somit denke ich viel aktiver an die positiven Details meines Daseins als an die Probleme!
2. “Obwohl wir oft überschätzen, wie viel wir an einem bestimmten Tag leisten können, unterschätzen wir im Allgemeinen, wie viel wir in einem Jahr leisten können, wenn wir jeden Tag nur einen kleinen Fortschritt erzielen.” (Prof. David G. Myers, p.60). Setze dir täglich ein kleines Ziel, das auf jeden Fall erledigt werden soll und sei es, eine Rechnung zu bezahlen. Es wird dir einen Moment des Glücks verschaffen, etwas vorgenommenes umgesetzt zu haben – auch ich habe das für mich so erfahren.
3. Versuche täglich eine Minute zu planken. Bewegung ist ein wichtiger Aspekt und bereits eine Minute gibt ein gutes Gefühl etwas getan zu haben. Nina vom Blog „berries and passion“ zeigt in ihrem Artikel zu Planking, wie man es richtig angeht.
Lasst uns gemeinsam loslegen, let’s target the happy!