So weit, so gut
Nach dem vorangegangenen Erstlingsbeitrag meiner Kolumne und nachdem sich die meisten von euch hoffentlich schon einige Gedanken über ihr Leben gemacht haben, möchte ich dieses Mal Aufklärung schaffen und zugleich Verwirrung stiften. Die Motivation für diese Kolumne kommt daher, dass es meiner Ansicht nach viel zu viele Negativschlagzeilen gibt und im Gegensatz dazu viel zu wenige Menschen, die über Gutes schreiben.
Bis in die jüngste Vergangenheit hinein las ich sehr gerne Zeitung, natürlich immer unter dem Aspekt der Selektion und Filtration. Von vornherein wurden Berichte über Unfälle, Attentate und dergleichen Schlimmes ausgeblendet. Ebenso ignorierte ich Wirtschaftliches, Politisches oder Sportliches, das nur Negatives behandelte. Die ernüchternde Bilanz: Was übrig bleibt, ist wahrlich nicht viel. Aufgrund dessen möchte ich mich hier, in meiner Kolumne, vor allem den schönen Dingen widmen. Natürlich wird das nicht immer möglich sein, ganz ohne Kritik oder dem Aufzeigen eines Konfliktes geht es auch nicht immer. Aber für diejenigen, die gedenken, meinen Beiträgen regelmäßig zu folgen: Ihr könnt aufatmen! Ich konzentriere mich auf Erwähnenswertes in positiver Form!
Was gibt es Gutes in meinem Leben?
Mein erster Gedanke galt klassischen atemberaubenden Momenten: Das Konzert meiner Lieblingsband, das Bestehen einer großen Prüfung oder der Beginn einer neuen Beziehung. Definitiv ist es nicht der Lottogewinn – ich meine, natürlich wäre er es, aber in der Regel fallen kleine Alltagserlebnisse aufgrund ihrer Häufigkeit eher ins Gewicht. Hierzu fällt mir der Anruf eines Freundes, der sich nach meinem Wohlbefinden erkundigt, ein (nicht die üblichen „Du, kannst du nicht…“-Phrasen). Wenn mein Lieblingslied im Radio erklingt oder auch, wenn mir eine fremde Person die Straßenbahn aufhält (weil ich es natürlich wieder zu eilig habe).
Wenn man sich solche Überlegungen im Hinterkopf behält, dann müsste es doch einfach sein, jeden Tag schön zu gestalten – trotz der Berücksichtigung gewisser Verpflichtungen. Leider sind wir in solchen Punkten gerne vergesslich. Denn wenn ich Leute in der Öffentlichkeit beobachte, so entdecke ich viele leere Silhouetten; Personen, die in Gedanken bereits beim nächsten Termin sind, oder im Kopf die Liste der Erledigungen durchgehen. Wie viele Menschen sind im Hier und Jetzt? Wie viele lächeln? Ich glaube, wir sind uns alle einig darüber, dass wir für unser Glück auch etwas tun müssen. Griesgrämig durch das Leben schlendern und nörgeln kann doch jeder.
Gutes für die Nachhaltigkeit
Ist das Versprühen von guter Laune und Weltoffenheit nicht auch eine Form der Nachhaltigkeit, um somit durchschlagend vorgefasste Meinungen, Scheuklappendenken und Negatives zu verbannen? Somit lässt sich auch schnell und simpel erklären, warum ich The bird’s new nest für eine geniale Idee halte. Wir Autoren versuchen Interessierten unsere Erfahrungen mit Nachhaltigkeit näher zu bringen. Man berichtet beispielsweise von Dingen, die ressourcenschonend und ohne Menschen- und Tierleid produziert wurden, und denen man ganz leicht den Vortritt lassen kann. Essentiell ist das Fernbleiben von besserwisserischem Fingerzeig, denn niemand von uns ist perfekt. Wir geben alle unser Bestes und schreiben über Inhalte, die uns am Herzen liegen und die wir gerne mit euch teilen.
Nun liegt es an uns! Wollen wir uns doch alle ein Beispiel an der Biene nehmen, die ich vor einigen Tagen zwischen unseren gelagerten Äpfeln auf der Terrasse fand. Sie strotzte der für sie tödlichen Kälte und hielt entgegen ihrem biologischen Lebensplan durch. Und mit etwas Glück startet sie im Frühling neu.