Teilweise ist die Meseta eine große Herausforderung. Dann, wenn der Weg endlos eintönig neben einer Straße dahin geht. Ziemlich erschöpft komme ich in Villalcazar de Sirga an. Ein sehr gepflegter Ort mit einer besonderen Kirche – mit vielen Störchen auf dem Turm, wie wir sie sehr oft sehen – und den Spuren der Templer. Hier sollte man wieder länger verweilen können.

auf-dem-jakobsweg-17

Es fühlt sich gleich viel besser an, sobald ein Wasserlauf den Weg begleitet. Der Canal de Castilla belebt den Weg nach Fromista. Dort gibt es wieder mehrere ganz besondere Kirchen. Später im Dorf San Nicolas del Real Camino finden wir ein kleines Restaurant in einer Nebenstraße (nicht bei der Kirche), in dem wir freundlich bedient werden und ausnahmsweise gut essen. Eine Wohltat und eine wunderbare Erholung.

auf-dem-jakobsweg-19

Die Bewohner am ganzen Weg sind sichtbar pilgermüde. Die Gastfreundschaft in den Bars und Tavernen und vielen Quartieren lässt, mit einigen positiven Ausnahmen, sehr zu wünschen übrig. Vor einer Bar gibt es einen riesengroßen Kaugummi-Automaten in dem sich große Plastikkugeln mit einer Jakobsmuschel mit Kreuz darauf befinden! Immer wieder trifft man in einsamen Weilern tagsüber keinen Menschen, nur Getränkeautomaten – die nicht immer funktionieren, aber das Geld schlucken. In einem Dorf ist ein alter Stadl gepflegt restauriert und gut zehn verschiedene Automaten bieten alles, was das Pilgerherz begehrt. Nur ein einziges Mal auf dem ganzen Weg hat eine Privatperson vor ihrem Haus einen Tisch mit einem Stempel, Keksen und Nüssen für die Pilger hingestellt. Der Herr schaut freundlich aus dem Fenster und will auf keinen Fall eine kleine Spende annehmen. Er macht das für den heiligen Jakobus.