Nizza, Ibishotel
Konrad ist ein homme formidable – ein cooler Typ geworden:
• Schon in den letzten Wandertagen konnte er häufig HINTER mir gehen
• Er hat sich überwunden, eine passende, modische Sommerhose zu kaufen (weder zu weit noch „Hochwasser“)
• Er kann langsam BUMMELN und großteils neben mir gehen (nicht 10 Meter vor mir)
• Wir sind SPONTAN in einem Bus eingestiegen und ZIELLOS durch Nizza gefahren
• Unpässlichkeiten wie der gestrige strömende Regen, unprofessionelle Kellner und lange Wartezeiten können wir gelassen hinnehmen.
• Konrad schreibt FÜNF Postkarten
• Ganz besonders heldenhaft und cool war die Entscheidung ZWEI Nächte bei Esther zu bleiben.
Wer und was auch immer zu dieser Wandlung beigetragen hat, dem azurblauen Himmel über Nizza sei Dank!
Heute ist es warm und windstill aber bis Mittag noch bedrohlich bewölkt. Mit dem Bus und zu Fuß erkunden wir die Stadt. Immer mehr wagt sich die Sonne hervor und beleuchtet das Meer in intensivem Blau und Türkis. Am Nachmittag ist auch der Himmel strahlend blau. Es ist windig und am Strand freuen sich die Schwimmer über die hohen Wellen. Die kleinen Gassen der Altstadt sind belebt. Auf den sehr schön gestalteten Plätzen wird die 150-jährige Zugehörigkeit Nizzas zu Frankreich gefeiert. Stelzengeher in weißen Vogelkostümen tanzen zu mystischer Musik. Trommler und Fahnenschwenker sind unterwegs.
Die vielen Lokale, wirklich eines neben dem anderen, sind stark frequentiert. Beim Abendessen sitzt am Nebentisch ein junger Mann mit seiner Begleiterin. Im Angebot gibt es unter anderem Carpaccio soviel man essen kann. Nach dem dritten verputzten Teller lacht der Bursche in unsere erstaunten Gesichter und sagt, dass er heute nicht viel Appetit hat. Wenn er Hunger hat, isst er acht Portionen. In all diesem Trubel finden wir zufällig die Kirche der Dominikaner und erleben eine Vesper mit den wenigen Mönchen. Ein harmonischer Tagesabschluss. Bis zum Abend regnet es nicht. Mit einer roten Rose (echt) von Konrad auf dem Nachtkastl schlafe ich ein.