Gehzeit: 5 Stunden 5 Minuten, La Clauze, Chambres d’Hotes (Sonia)

Beim gemütlichen Frühstück beobachten wir auf der anderen Straßenseite eine Dame mit rosa Bademantel, die ihren Hund Gassi führt und von einer Katze, die doppelt so groß ist wie der Hund, begleitet wird. Sie winkt uns freundlich zu. Die ersten Pilger wandern bereits vorbei. Wir steigen heute von 619 Höhenmetern auf 1.095 Meter und beginnen damit gleich in Monistrol. Beim steilen Anstieg imponieren die außergewöhnlichen Felsformationen aus Granit und eine Kapelle im Felsen.

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Wir treffen auffallend viele Pilger in dieser märchenhaften Landschaft. Sanfte Hügel, Steine wie im Waldviertel, Ginster und weiße Narzissenwiesen. Hier war von 1764 bis 1767 La Bete du Gevandan zu Hause, ein wolfähnliches Biest, das über 100 Frauen und Kinder tötete. Von einem Helden des Dorfes Saugues wurde er besiegt. Heute ist er das Wahrzeichen dieser Gegend und wird in verschiedensten Skulpturen häufig dargestellt.

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Am Abend erreichen wir unser Quartier in einem liebevoll restaurierten Granithaus neben einem mächtigen Granitblock – gleich bei unserem Zimmer. Ganz schön kalt. Wir schalten den Elektroradiator ein. Auf der Galerie stehen weitere Betten und im Hof noch ein kleines, romantisches Holzhaus mit einem Doppelbett. Sonia, eine junge Bäuerin mit Piercings und Tätowierungen, hat alles im Griff. Sie heizt den großen Kamin ein und mit ihrer Tochter serviert sie der Pilgergruppe ein reichhaltiges ländliches Menu mit Gerichten dieser Gegend. Ihr Mann ist Bauer und die Produkte sind vom eigenen Hof. Alligot (Kartoffel-Käse-Gericht) mit Salat und Fleisch, sehr gut und fett. Verschiedene Käsesorten – besonders gut der Fromage blanc (Ziegenfrischkäse, der entweder mit Rahm und Zucker oder Marmelade gegessen wird) und Creme Caramel. Ein sehr gemütliches Haus, das Sonia von ihrem Großvater geerbt hat.

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