Letztens gab es ein gutes Essen im Hause. Wir lieben jegliches Pilzgewächs, vorausgesetzt natürlich, der Genuss zielt nicht darauf ab, Menschen ums Leben zu bringen. Im Biomarkt unseres Vertrauens gab es besonders schmackhaft aussehende braune Champignons. Verarbeitet wurden die Schwammerl zu einem Risotto. Eigentlich haben wir über Pilze noch nie viel nachgedacht. Gemüse, Kräuter und Beeren reichten uns in unserem Stadtgarten, vor allem nachdem wir wegen der Beeren am Balkon ja schon zur Genüge belächelt wurden. „Himbeeren und eine Stachelbeere im Topf? Das wird doch nichts.“ Und wie das was wird! Einzigartig, lecker und wunderschön ist es!

Doch letzte Woche geschah es. Nachdem es bereits außergewöhnlich warm ist, haben wir unsere Winterschlaf haltenden Pflanzen ein wenig abgedeckt, das Bett – ähm, Beet – gelüftet. Und siehe da, was finden wir unter Tannennadeln? Schwammerl, die so frech waren sich in unserem Töpfchen ihr Zuhause einzurichten!

Puh, also für mich war das kurz ein Schock. Von Natur aus bin ich ein eher skeptischer Mensch. Selbstgepflückte Pilze kann ich nicht essen, ich hänge einfach an meinem Leben. Außerdem haben wir beide keine Ahnung von Pilzen. Versteht sich also von selbst, dass diese Schwämme keinen Platz auf unseren Tellern finden. Und während ich noch darüber nachdenke, ob sie wenigstens weiter bei uns wachsen dürfen oder, ob ich sie ausreißen muss, überlegt D. bereits etwas ganz anderes: „Hmmm…, wenn Pilze von alleine in unserem Kisterl wachsen, müsste es doch möglich sein…, hmmm…, Könnte man nicht…, vielleicht…, Champignons? Hmmm…, vielleicht in einem kleinen Glashäuschen?“

Bin ich froh, dass mein Mann von einem Einfall zum nächsten springt, denn was das betrifft, bin ich einfach ein Schwammerl*.

 

*Schwammerl ist Österreichisch für Pilz. Und ein Schwammerl sein bedeutet unter anderem ungeschickt zu sein.