Gehzeit: 5 Stunden 40 Minuten, Monistrol d’Állier, Hotel „Le Pain et Sucre“
Wir frühstücken mit den beiden Französinnen und starten um 8 Uhr. Für die Jause haben wir vom guten Käse ein Stück mitbekommen. Der Weg, die Landschaft, das Wetter, wir sind mit allem zufrieden – es passt! Ein Stück des Weges geht Barbara mit uns. Wir trinken gemeinsam Kaffee im Dorf Le Chier. Barbara ist 22 Jahre alt. Trotz der Hitze trägt sie eine schwarze Wollhaube. Sie hat ihre Wohnung in München und ihren Beruf als Kellnerin aufgegeben, ihre langen Haare komplett abrasiert und sich spontan im April auf den Jakobsweg begeben. Eine Schnapsidee, wie sie selber sagt. Mit sieben Kilogramm Gepäck ist sie über Innsbruck, Vorarlberg und die Schweiz bis hierher marschiert. Ihr Ziel ist Santiago oder auch Finisterre. Bis September hat sie Zeit, dann möchte sie das Abitur nachmachen. Dafür hat sie sich schon angemeldet. Sie erzählt mir von den zahlreichen Erlebnissen die sie bisher gehabt hat. In Saint-Privat-d’Állier verlieren wir sie aus den Augen.
Wir machen hier Mittagsrast und schauen uns bei dieser Gelegenheit die beeindruckende romanische Kirche aus Vulkangestein an…
…gleich neben der langgestreckten Burg, die sich der Felsformation anpasst.
Die meisten Häuser dieser Gegend sind aus diesem dunkelgrauen Vulkangestein – es wirkt sehr düster und oft bedrückend. Kurz vor Monistrol finden wir Reste einer Burg (siehe Titelbild) und ganz dem Felsen angepasst die kleine, sehr einfache Chapelle – Saint-Jaques von 1328 über der Schlucht der Allier und dem Gebirgszug der Margeride.
Dieser Platz berührt mich sehr. Auf einem besonders steilen und steinigen, aber auch romantischen Weg kommen wir zur Straße, die uns hinunter zur Allier nach Monistrol führt. Das wohlschmeckende Abendmenü wird vom irischen Koch zubereitet, der sich auch Zeit für eine Plauderei mit uns nimmt.