Freitag, 15. März um 19 Uhr im deutschen Furtwangen an der Donau. Ein ganz gewöhnlicher Freitag? Nicht ganz. Denn es fällt der Startschuss zu einer ganz ungewöhnlichen Reise. 3.000 Kilometer durch 14 Länder wollen Helene, Sarah, Johannes, Peter, Mark – und hoffentlich noch viele mehr – hinter sich bringen, entlang der Donau vom Schwarzwald bis ins Schwarze Meer, zu Fuß, per Kajak, mit dem Fahrrad… Nicht allein, sondern mit jedem, der die kleine „Karawane“ begleiten möchten. Dabei geht es nicht nur ums Unterwegssein. Es geht vielmehr darum, nachhaltige Projekte miteinander zu verbinden und miteinander, voneinander zu lernen. Auf dem Weg und bei Workshops in einzelnen Städten.

Klingt nicht neu? Das liegt vermutlich daran, dass ich schon von einem ersten Treffen mit dunaVision berichtet habe. Ich habe die Gruppe in den letzten Monaten einige Male getroffen und versucht, mich so gut wie möglich auf dem Laufenden zu halten. Richtig gelungen ist es mir nicht: Jedes Mal haben sich neue Fragen aufgetan, neue Antworten wurden gegeben, neue Ideen tauchten auch… spannend bleibt das Projekt allemal.

Wandern, Spaß, Nachhaltigkeit, Vernetzung, Lernen, ... dunaVision ist vieles.

Wandern, Spaß, Nachhaltigkeit, Vernetzung, Lernen… dunaVision ist vieles.

Spannend besonders auch für diejenigen, die unterwegs sind – wie die Vorarlbergerin Helene, mit der ich einige Tage vor ihrem Abmarsch noch gemailt habe:

Doris: Helene, wie geht’s dir so kurz vor dem Start?

Helene: Eigentlich habe ich noch gar nicht realisiert, dass es tatsächlich in wenigen Tagen los geht. Ich glaube, die Gedanken kommen erst, wenn ich im Zug nach Deutschland sitze! Gestern hatte ich aber zum Beispiel einen Albtraum, dass mir jemand erzählt, es wüsste doch jeder über die streundenden Hunde in Osteuropa Bescheid, die ständig Wanderer in Rudeln anfallen! Da bin ich aufgewacht und hab mir tatsächlich Sorgen gemacht.

Welche Unsicherheiten gibt es noch?

Ziemlich viele! Wir wissen nicht, wie viele Teilnehmer wir haben werden. (Anm.:  Neben der genannten „Kerntruppe“, die aus Helene, Sarah, Johannes, Peter und dem Schotten Mark besteht, werden in den ersten paar Tagen noch fünf bis sechs weitere Personen losgehen. Darunter die Leiterin des Workshops in Augsburg, Vertreter des Ministeriums in Baden-Württenberg für Bildung und Kultur oder ein Journalist vom Schwarzwälder Boten. Mark ist übrigens mit seinem 20-jährigen Bus mit von der Partie, der mit Solar Panels ausgestattet ist, um Mobiltelefone, Laptops etc. aufzuladen oder Kleider und Zelte zu flicken. Zusätzlich wird ein Trailer angehängt, um das Gepäck verstauen zu können.) Wir haben auch nicht alle Routen schon fix und fertig geplant. Aber die Unsicherheiten gehören definitiv zur Reise dazu, anders geht es gar nicht.

Worauf freust du dich am meisten?

Schwer zu sagen. Wahrscheinlich auf den Sommer, ich hab es nicht gern kalt! Allgemein stelle ich es mir wunderbar vor, täglich beobachten zu können, wie die Jahreszeiten die Vegetation verändern. Wenn man jeden Tag so viele Stunden draußen ist und so vom Wetter beeinflusst wird, muss das ein wunderschönes Erlebnis sein. Dann freue ich mich auch wahnsinnig auf das Forum in Wien, weil ich dort schon viel im Vorfeld mitbekommen habe und sich dort viel abspielt, was mich brennend interessiert: Wie baut man Häuser aus Stroh und Lehm? Wie kann ein Ökodorf funktionieren? Welche Formen des Miteinander gibt es? Und schlussendlich natürlich auf das Donaudelta, von dem ich schon so viel Spannendes gehört hab. Dörfer, die nur per Boot erreichbar sind, kenne ich bisher nur aus Indien.

Aktuelle News und Infos gibt es auf der Website dunavision.eu.

Aktuelle News und Infos gibt es auf der Website dunavision.eu

Was ist die größte Herausforderung für dich?

Meinen Freund dazu zu bringen, dass er auch mitkommt! Ansonsten wird es sicher auch eine große Herausforderung, eine gute Balance zwischen ständigem Organisieren, Bloggen, Verantwortlich sein und meiner persönlichen Freiheit zu finden – ich glaube, das ist sehr wichtig, um das ein halbes Jahr durchziehen zu können.

Dass das ganze Projekt den Bach hinuntergeht ist ziemlich unwahrscheinlich, weil ja nicht ein Team das Ganze organisiert, sondern jeweils RegioTeams für die Foren vor Ort zuständig sind. Wenn also der Workshop in Wien eine Katastrophe wird, wird der in Budapest hoffentlich besser! Was jedoch passieren müsste, damit ich persönlich aufhöre, ist schwer zu planen. Dass ich irgendwann mal eine Pause einlegen möchte und dann später wieder dazustoße, kann ich mir allerdings schon vorstellen – das Ganze soll ja flexibel und dynamisch bleiben.

Wo kann man sich über euch auf dem Laufenden halten und über Treffen oder eure Teilstrecken informieren?

Auf jeden Fall über unsere Website, dort werden immer rechtzeitig die richtigen Treffpunkte etc. online stehen. Wir überlegen aber auch, eine Notfallnummer mitzunehmen, über die man jederzeit jemand aus dem Team erreichen kann.

Danke, Helene, und viel Spaß beim Wandern und Wandeln!

 

Und vielleicht sehen wir uns ja im Donaudelta, denn ich habe die Idee, auch ein Stück weit mitzugehen noch immer im Kopf…