Vor Sahagun zieht mich die Eremita Virgin del Puente stark an. Eine kleine alte Brücke führt zu ihr. Ähnlich starke Plätze finden sich oft auf dem Weg. Viele imponierende Sehenswürdigkeiten finden sich auch in Sahagun. In einer Klosterkirche erleben wir zufällig eine Vesper mit Pilgersegen im Nonnenkloster.

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In Leon gönnen wir uns einen Ruhetag. In der Kirche von San Marco, einem großen Kloster und ehemaligen Hospiz, das jetzt ein Hotel ist, erlebe ich zuerst eine Hochzeitsmesse und dann noch eine Erstkommunionsfeier mit. Die Kinder sind übermäßig herausgeputzt. Die Buben schauen in ihren weißen Anzügen mit goldenen Posamentrien wie Hochseekapitäne aus. Manche tragen Matrosenanzüge. Konrad lässt sich beim Zapatero (Schuster) die offene Naht seiner Wanderschuhe nähen – nach einem Kilometerstand von fast 3.000.

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Die Besonderheit der Kathedrale von Leon sind die vielen sehenswerten Glasfenster. Auffallend für mich ist die Virgen de la Esperanza (Die schwangere Maria) aus dem 13. Jahrhundert. Sehr beeindruckt bin ich von der romanischen Real Basilica San Isidoro (10. bis 12. Jahrhundert) mit seltenen, uralten, großteils noch im Original erhaltenen, Deckenmalereien im Panteon Real, der königlichen Grabkammer. Nach dem vielen Prunk – in Burgos und auch Leon – ist die Kirche Virgin del Camino mit ihrem alten Altar und den künstlerischen modernen Figuren an der Außenfront eine Wohltat.