Carlotta und ich, Sara, haben uns 2015 nach unseren Schwangerschaften im Rückbildungsgymnastikkurs kennengelernt. Unseren Blog haben wir aus der Not heraus gegründet, selbst nirgends einen Blog wie diesen gefunden zu haben. Auf casavegan.de sollen alle veganen Familien und die, die es noch werden wollen, alles rund ums Thema vegane Familie finden. Von vegan in der Schwangerschaft und Stillzeit über vegane Kinderernährung (Rezepte und Co.), bis hin zur veganen Hochzeit. Wir versuchen dort den Müttern und Vätern die bereits vegan sind oder es noch werden möchten, viele wichtige und interessante Informationen zu liefern und den einen oder anderen dazu zu ermutigen, vegan zu werden oder die eigenen Kinder vegan zu erziehen. Ihr könnt dort hautnah unsere Gefühle und Gedanken miterleben, denn casavegan.de ist keine rein Informative Seite, sondern berichtet auch vom „wirklichen“ veganen Alltag mit zwei Söhnen, von den Schwierigkeiten und dem, was viel einfacher ist als gedacht.

Vegan und schwanger, geht das?

Kann ich stillen und vegan sein? Setze ich mich und mein Kind einem Risiko aus? Viele dieser Fragen stellt sich sicherlich die ein oder andere Frau die schwanger ist, stillt oder eine Schwangerschaft plant und vegan lebt. Und diese Fragen haben wir uns natürlich auch gestellt! Eine vegane Ernährung ganz ohne tierisches Eiweiß ist für jede Lebensphase geeignet. Ein Kind sollte zuerst nur mit Muttermilch ernährt werden (mindestens sechs Monate laut WHO) und anschließend sollten nach und nach die veganen Nahrungsmittel eingeführt werden. Zitat der ADA (Amerikanischen Gesellschaft für Ernährung): „Gut geplante vegane und andere Formen der vegetarischen Ernährung sind für alle Phasen des Lebenszyklus geeignet, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit, früher und späterer Kindheit und Adoleszenz.“ Die vegane Ernährung der Kinder sollte natürlich nicht nur vegan, sondern auch gesund und damit abwechslungsreich sein.

Unsere Söhne, mittlerweile keine Säuglinge mehr.

Macht euch keine Sorgen, es ist viel einfacher als gedacht, wenn ihr nur ein paar Dinge bedenkt. Wie auch bei omnivoren Frauen ist es wichtig, dass ihr in der Schwangerschaft und Stillzeit auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achtet. Des Weiteren sind folgende Nährstoffe sehr wichtig:

Folsäure: Vom ersten Tag der Schwangerschaft an liegt der Mehrbedarf an Folsäure bei circa 50 Prozent. Das Vitamin ist vor allem in der Frühschwangerschaft wichtig, um das Fehlbildungsrisiko des Embryos zu reduzieren. Veganerinnen sind häufig besser mit diesem Vitamin versorgt als Fleischesserinnen, denn Folsäure kommt hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln wie Weißkohl, Sauerkraut, Grünkohl, Rosenkohl, Fenchel, getrockneten Feigen, Brokkoli, Spinat, Feldsalat, Endivien, Tomaten, Apfelsinen, Erdbeeren, Vollkorn-Produkten oder Hülsenfrüchte vor.
Eisen: Der Eisen-Bedarf in der Schwangerschaft ist stark erhöht. Gute Eisenquellen sind zum Beispiel Wirsing, Hafer, Hirse, Roggen, Amaranth, Quinoa, Kürbiskerne, Sesam und Hülsenfrüchte. Die Eisenaufnahme wird durch Vitamin C (zum Beispiel ein Glas Orangensaft zum Haferbrei) gefördert.
B-Vitamine: Für eine gute Versorgung eignen sich Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Ölsaaten, Nüsse und Pilze.
Vitamin B12 : Eine ausreichend Vitamin-B12-Versorgung lässt sich leider fast nur über tierische Lebensmittel erreichen. Das bedeutet: Wenn ihr auf tierische Produkte verzichtet, muss die Versorgung in Form von Supplementen gesichert werden. Der Mehrbedarf in der Schwangerschaft liegt immerhin bei 12 Prozent und ein Mangel kann zu Schwangerschaftskomplikationen und Schädigungen beim Kind führen.
Omega-3-Fettsäuren: Die Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für das Wachstum von Gehirn und Augen beim Baby. Um eine gute Versorgung mit diesen essentiellen Fettsäuren bei der veganen Ernährung sicherzustellen, ist ein Teelöffel Leinöl am Tag empfehlenswert.

In der Schwangerschaft kann es passieren, dass ihr eine Frauenärztin oder Hebamme bekommt, die nicht mit eurer Ernährungsweise oder anderen Entscheidungen von euch einverstanden ist. In Carlottas Mutterpass wurde zum Beispiel ihre vegane Ernährungsweise als Risiko eingestuft, ich habe mich während meiner Schwangerschaft von meiner Frauenärztin getrennt, weil diese absolut gegen eine Geburt im Geburtshaus war.

Was wir Anfangs gar nicht wussten ist, dass Schwangere nicht dazu verpflichtet sind, die Vorsorgetermine oder die Ultraschalltermine vom Frauenarzt durchführen zu lassen. Ihr könnt alle Vorsorge Termine auch bei einer Hebamme durchführen lassen und nur für den Ultraschall zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen oder den Ultraschall auch ganz weglassen und euch überraschen lassen. Je nachdem, womit ihr euch am wohlsten fühlt!

In der Stillzeit ist es sehr wichtig ausreichend zu trinken, sonst kann es passieren, dass ihr Probleme mit dem Milcheinschuss bekommt. Bei allen Problemen, kann euch auch hier eine Hebamme gut zur Seite stehen. Interessant ist zu wissen, dass ihr bis zum zehnten Tag nach der Geburt einen Anspruch auf mindestens einen täglichen Besuch durch die Hebamme habt. Bis euer Kind zwölf Wochen alt ist, könnt ihr darüber hinaus 16 Mal die Hebamme um Rat bitten. Bei Stillschwierigkeiten oder Ernährungsproblemen könnt ihr noch acht Mal Kontakt zu eurer Hebamme aufnehmen. Wenn euer Kind einige Monate alt ist – die WHO empfiehlt wie oben schon erwähnt mindestens sechs Monate voll zu stillen -, könnt ihr langsam beginnen Brei einzuführen. Wenn ihr keine Lust auf die typische Brei-Beikost habt, ist vielleicht Baby-Led-Weaning etwas für euch. Wenn ihr Lust habt mehr von uns und rund um die Themen Schwangerschaft, Stillen und den Alltag mit unseren zwei veganen Jungs zu erfahren, schau doch mal bei uns vorbei!

Im folgenden findet ihr ein leckeres Brei-Rezept für Babys (ab ca. acht Monaten). Ihr könnt die Menge auch erhöhen und dann etwas von dem Brei einfrieren.

Rezept für veganen Babybrei

Zutaten

100 g Bio-Gemüse, grob geschnitten
50 g Bio-Kartoffeln, grob geschnitten
10 g Bio-Haferflocken
30 ml Vitamin C-reicher Bio-Saft (zum Beispiel angereicherter naturtrüber Bio-Apfeldirektsaft)
10 ml Bio-Leinsamenöl oder Bio-Rapsöl

Zubereitung

Gemüse und Kartoffeln mit dem Saft gar kochen. Haferflocken und Rapsöl hinzugeben. Pürieren, Fertig!