Ich liebe Risotto – in verschiedensten Variationen. Ob hell oder tomatig, mit Gemüsearten die es in der jeweiligen Jahreszeit gibt, zum Beispiel Spargelrisotto, Tomaten-Zucchini-Risotto, Kürbisrisotto. Heute will ich euch einen meiner persönlichen Favoriten vorstellen – Fenchelrisotto. Früher konnte ich mit Fenchel wenig anfangen, als Tee so gar nicht mein Fall und das Gemüse habe ich erst gar nicht gekauft weil ja fenchelig. Durch Zufall hat dann mein Freund CJ, der gerne isst, selten selbst kocht, doch des Öfteren einkauft, ein paar dieser Fenchelknollen angeschleppt. Ich: „Fenchel? Wieso hast du den gekauft? Was soll ich damit kochen?“ Er: „Den gab’s gerade frisch, sah so schön knackig aus, kann man sicher irgendwie essen und verkochen, zum Beispiel einfach in der Pfanne anrösten… Dir wird schon was einfallen!“

Die Internet-Recherche zum Thema Fenchel ergab dann nicht nur, dass es sich um ein überaus gesundes Gemüse handelt, geradezu ein Lebenselixier – wenig Kalorien, viele Vitamine, vor allem A, B und C, sowie Folsäure, Magnesium und Kalzium -, sondern auch ein vielversprechendes Rezept namens Fenchelrisotto. Sogleich ging’s ans Kochen, diesmal gemeinsam. CJ, der Einkäufer, sollte nicht nur später Esser sein, sondern ausnahmsweise auch Mit-Kocher. Wobei, wie schon des Öfteren festgestellt, muss kochen mit dem Partner nicht unbedingt harmonisch verlaufen, zumindest nicht dann, wenn jeder seine eigene Ansicht hat. Bei Banalitäten angefangen, zum Beispiel wie groß die Zwiebel geschnitten werden sollte (pragmatischer Ansatz vs. detailverliebt) und wann das Gericht fertig ist (am verhungern vs. Reis ist keine Pasta und sollte daher nicht al dente sondern als Risotto-Reis weicher sein). So oder so, über das Ergebnis waren wir einer Meinung, ja wir sind richtiggehend darüber hergefallen – so ein dezent feiner Geschmack. In weiteren Kochversuchen habe ich das Rezept noch etwas verfeinert und diversen Besuchern kredenzt – die meisten Menschen essen gerne Pasta oder Reis. Dieses Risotto ist einfach zuzubereiten, sieht gut aus am Teller mit ein paar grünen Fenchelspitzen verziert und schmeckt einfach genial!

Jetzt will ich euch das Rezept (laktosefrei, eifrei, glutenfrei) nicht weiter vorenthalten:

Zutaten für vier Personen

500g Fenchel
2 Zwiebel
3 Knoblauchzehen
Etwas Olivenöl
350g Arborio-Reis (Es geht aber auch anderer Rundkornreis, z.B. der für Milchreis verwendet wird – sind etwas kleinere Körner, aber passt auch gut)
1l Gemüsebrühe
125ml Weißwein zum Kochen (der Rest zum Trinken)
Salz, Pfeffer, Weißwein/Zitronensaft, gegebenenfalls Kurkuma
Wahlweise Hefeflocken oder geriebene Cashewnüsse

Zubereitung

1. Vorbereitungsphase: Wir schälen Zwiebel und Knoblauch und scheiden diese in kleine Stücke. Die Fenchelknollen schneiden wir in größere Stücke und legen die grünen Spitzen zum Garnieren beiseite. Auch die Gemüsebrühe kann vorbereitet werden. Falls es Mit-Kocher gibt, können diese einfachen Aufgaben weitergegeben werden.
2. Hauptphase: Hier kann ein paralleler Koch-Ansatz gewählt werden:
2.1. In einem Kochtopf wird zuerst in etwas Olivenöl ganz kurz der Reis angeröstet, danach mit der Gemüsebrühe aufgegossen. Schnell noch ein paar Gewürze wie Salz und Pfeffer dazugeben. Für die Optik, sollte eine gelbliche Färbung des Reises bevorzugt werden, kann 1 TL Kurkuma zugegeben werden. Deckel drauf und hin und wieder umrühren. Sobald die Reiskörner anfangen zu quellen nach Belieben einen Schuss Weißwein dazugeben oder, falls kein Alkohol verwendet werden soll, für den Geschmack etwas Zitronensaft, mehr Gemüsebrühe oder einfach etwas Wasser nehmen. Nicht vergessen zur Einstimmung auch schon mal ein Glas Weißwein beim Kochen mitzutrinken!
2.2. Während der Reis kocht, in einer Pfanne mit etwas Olivenöl zuerst die Zwiebel anschwitzen. Sobald sie glasig werden den gehackten Knoblauch und die Fenchelstücke dazugeben und mitrösten – man kann auch den Deckel draufgeben und dünsten lassen und bevor es anbrennt mit etwas Wasser ablöschen. Der Fenchel sollte weich, aber nicht patzig werden.
3. Vollendungsphase: Wenn der Reis fertig ist, mit dem Fenchel-Zwiebel-Knoblauch vermengen. Fertig!
4. Genussphase: Auf den Tellern portionsweise anrichten, als Garnierung können die grünen Fenchelspitzen verwendet werden. Alternativ sieht auch etwas Rucola nett aus. Als Ersatz für geriebenen Parmesan können Hefeflocken (zum Beispiel von Naturata, diese enthalten B-Vitamine und schmecken würzig, wenn man mal auf den Geschmack gekommen ist, sehr lecker!) oder geriebene Cashew- oder sonstige Nüsse verwendet werden. Dazu passt auch gut ein Salat, der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Einen guten Appetit!