Eco. Life. Style.

Autor: Steffi

Vom Wachsen und Schrumpfen. Die Konferenz „Wachstum im Wandel“ an der WU Wien

Von 22. bis 24. Februar 2016 hatte ich Gelegenheit für The bird’s new nest an der Konferenz „Wachstum im Wandel“ teilzunehmen, bei der ExpertInnen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sowie…

Von 22. bis 24. Februar 2016 hatte ich Gelegenheit für The bird’s new nest an der Konferenz „Wachstum im Wandel“ teilzunehmen, bei der ExpertInnen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sowie mehr als 600 TeilnehmerInnen in Wien zusammen kamen. Unter dem Motto „An Grenzen wachsen. Leben in der Transformationsgesellschaft“ wurde debattiert, wie man die Wirtschaft – nach gängiger Meinung nach wie vor zum ewigen Wachstum verdammt – und die natürlichen Grenzen unseres Planeten (Peak Oil, Peak Soil, Peak Everything) unter einen Hut bringen könnte bezwihungsweise wie die gängigen Lebens- und Wirtschaftspraktiken verändert werden müssten, damit ein gutes Leben für möglichst viele möglich wird, und zwar ohne dabei unsere eigene Lebensgrundlage (nämlich das Raumschiff Erde) zu zerstören. Keine einfachen Fragen also, die hier zur Diskussion standen und denen TeilnehmerInnen und Vortragende in einer Reihe von Panels, Workshops und Diskussionsrunden gleichermaßen beherzt zu Leibe rückten.

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Im Workshop „Overcoming Intrapersonal Limits in Order to Live Sustainably“, Bild: Wachstum im Wandel Konferenz 2016 / Jana Madzigon

Relative Einigkeit herrschte dann auch darüber, dass eine Transformation in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit dringend notwendig ist und die Rolle der Wirtschaft – als treibende Kraft von Ressourcen- und CO2-Verbrauch – dabei keinesfalls vernachlässigt werden darf. Der eigentliche Knackpunkt war die Frage, wie diese Transformation denn nun aussehen solle beziehungsweise was man dafür brauche und darüber gingen die Meinungen erwartungsgemäß weit auseinander. Umweltminister Andrä Rupprechter nannte als Hauptziel eine absolute Reduktion des Umweltverbrauchs bei gleichzeitiger Erhaltung der Arbeitsplätze und Sicherung „unseres“ Wohlstands: „Wir benötigen wirkungsvolle Instrumente sowohl auf globaler, europäischer als auch nationaler Ebene. Es wird darum gehen, den Wohlstand einer Gesellschaft zu bewerten, denn ein lebenswertes Österreich kann nicht nur am Bruttoinlandsprodukt gemessen werden. Wir brauchen darüber hinaus ergänzende Indikatoren“, so der Minister. Auch Alexandra Wandel, Vorständin des World Future Councils betonte alternative Indikatoren zum BIP als wesentlichen Faktor, um den tatsächlichen (also auch sozialen und ökologischen) Wohlstand einer Gesellschaft bewerten und davon notwendige Handlungsalternativen ableiten zu können.

In eine denkbar andere Richtung argumentierte der deutsche Gehirnforscher Gerhard Hüther – einigen vielleicht auch aus Erwin Wagenhofers letzter Doku „alphabet“ bekannt –, der als maßgeblichen Grund für die Misere, in der wir stecken, den Mangel an Co-Kreativität sieht, der uns daran hindert, umzudenken und gemeinsam, in Interaktion mit anderen Menschen, zu besseren Systemlösungen zu gelangen.

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Professor Tim Jackson, Bild: Wachstum im Wandel Konferenz 2016 / Jana Madzigon

Tim Jackson, Professor für Nachhaltige Entwicklung an der University of Surrey und Autor des Bestsellers „Prosperity without Growth“ wiederum, sieht in unserer westlichen Konsumkultur eines der Hauptprobleme. Als wäre es nicht genug, dass sich die Menschen (scheinbar) freiwillig auf Basis von Konsumgütern selbst definieren, wird das Kaufen seiner Ansicht nach darüber hinaus regelrecht zur Bürgerpflicht erhoben, um die (marode) Wirtschaft zu defibrillieren. Diesen Kreislauf zu durchbrechen und stattdessen eine Gesellschaft zu etablieren, die sinnvolle und gerechte Arbeitsmöglichkeiten bietet, in der gezielt in nachhaltige Entwicklung investiert wird (zum Beispiel in erneuerbare Energien) und regenerative Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlbefinden leisten nennt er als wesentliche Ausgangspunkte um dem Dilemma zu entkommen. Oder, um es in seinen Worten zu sagen: „Is it possible to have more fun with less stuff? I would argue that it is!“

Neben den oben genannten, kamen natürlich auch noch zahlreiche andere Personen zu Wort, beispielsweise Sigrid Stagl, Professorin für Ecological Economics an der Wirtschaftsuniversität Wien, Hans Bruyninckx, Chef der Europäischen Umweltagentur, Karl Aiginger vom Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut oder Janež Potočnik, EU-Umweltkommissar a. D. Falls ihr mehr über diese Personen oder die Konferenz im Allgemeinen erfahren möchtet, empfehle ich einen Besuch der Konferenz-Website, auf der alle drei Veranstaltungstage mit Fotos, Slides und Texten dokumentiert sind.

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Fürs Klima (ver)handeln. Das SPIELART Festival bringt Rimini Protokolls „Welt-Klimakonferenz“ nach München

Wie wäre es eigentlich, mal selbst an einer UN-Klimakonferenz teilzunehmen? Wie läuft so etwas ab? Wer spricht mit wem? Welche Prozesse führen zu den Entscheidungen, die dann den Ausschlag über…

Wie wäre es eigentlich, mal selbst an einer UN-Klimakonferenz teilzunehmen? Wie läuft so etwas ab? Wer spricht mit wem? Welche Prozesse führen zu den Entscheidungen, die dann den Ausschlag über Fortbestand oder Sinken ganzer Inselstaaten oder die (Nicht-) Erreichung des 2-Grad-Ziels geben? Am Samstag vergangene Woche, knapp drei Wochen vor Start der COP21 in Paris, hatte man beim SPIELART Festival in München Gelegenheit, es auszuprobieren.

Deutsches SchauSpielHaus Hamburg: »Welt-Klimakonferenz« von Rimini Protokoll. Auf dem Foto von links: Ute Hannig, Dr. Florian Rauser, Dr. Sebastian Sonntag © Aysegül Suna / Kunstschule Wandsbek

Die Idee hinter der 2014 am Hamburger SchauSpielHaus entstandenen „Welt-Klimakonferenz“ der Theatergruppe Rimini-Protokoll, die versucht die Mittel des Theaters weiterzuentwickeln um „ungewöhnliche Sichtweisen auf unsere Wirklichkeit zu ermöglichen“, ist hierbei so simpel wie genial: Bringe reale Expertinnen und Experten aus verschiedenen klimarelevanten Bereichen (Geografie, Meteorologie, Wirtschaft etc.) mit interessiertem Publikum zusammen, mache sie alle zu DarstellerInnen und und lasse sie im Laufe eines Abends die wesentlichsten Abläufe einer realen Klimakonferenz in komprimierter Form nachstellen.

Gleich beim Kartenabriss in den Münchner Kammerspielen, wo die Veranstaltung stattfand, bekam man hierfür ein Schlüsselband mit einem kleinen Heftchen überreicht, auf dessen Cover eine Flagge und ein Landesname prangte. Dieses verkörperte sozusagen den Zutrittspass für die „Welt-Konferenz“ und gab einem außerdem Aufschluss darüber, welches Land man im Laufe des Abends vertreten würde. In meinem Fall war es Uganda und mein Heftchen enthielt nicht nur die Agenda für die kommenden Stunden sondern auch relevante Grundsatzinformationen zu dem von mir vertretenem Land (Bevölkerung, Klima, CO2-Verbrauch, Wohlstand etc.).

Aufgebaut war der Abend angelehnt an eine reale Klimakonferenz, was heißt, dass jede Länder-Delegation verschiedene Termine wahrnehmen musste, die einen nicht nur quer durchs Theater sondern sogar aus diesem heraus führten. Auf Basis der gewonnen Informationen konnte man dann am Ende über CO2-Einsparungsziele für die kommenden Jahre und den Beitrag zum Green Climate Fond entscheiden oder sein Land ganz im Gegenteil vor allem als Leidtragenden des Klimawandels positionieren (Stichwort: „Loss & Damage“). Da die Termine für jede Delegation unterschiedlich waren (verschiedene Gruppen, ExpertInnen, Länderinformationen usw.), verlief auch die gesamte Konferenz für jede Gruppe einzigartig. Ganz wie im realen Leben bekam man also immer nur einen Teil der ganzen Wahrheit präsentiert und es blieben (Wissens)Lücken trotz derer aber dennoch Entscheidungen getroffen werden mussten.

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Für unsere Delegation ging es unter anderem auf die Bühne, wo wir uns in Liegestühlen liegend von Kenneth Gbandi mit wichtigen Informationen zu Afrika versorgen lassen konnten. Von einem Theaterkran aus referierte er über die Afrikanische Union und das Klima im Süden des Kontinents, wobei ihm eine kreisförmige Fläche aus Scheinwerfern, Nebelmaschinen und eine Spritzflasche zur Unterstützung dienten. Nach den anschließenden Inputs zu 2-Grad-Ziel und Zertifikatehandel im großen „Plenarsaal“ mussten wir dann zum bereitgestellten Bus eilen, der auch tatsächlich abfuhr. Der auf großen Klimakonferenzen (scheinbar) gängigen Praxis, den Delegierten nicht einmal auf ihren Shuttle-Fahrten zwischen den verschiedenen Konferenz-Locations etwas Ruhe zu gönnen, sondern sie selbst dann noch mit Infos zu beschießen – in diesem Fall zum Thema „Stadtklima“ – wurde somit auch Rechnung getragen. Sogar ein bilaterales Gespräch stand auf dem Programm und zu guter Letzt gab es vor dem großen Abschluss-Plenum noch eine Strategieberatung, die schließlich auch den Ausschlag für unsere Entscheidungen gab.

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Das Gesamtergebnis der bayrischen „Welt-Klimakonferenz“ fiel dann generell sehr positiv aus. Mit den vorgeschlagenen Einsparungen hätten wir das 2-Grad-Ziel bis 2050 nicht nur locker erreicht, sondern auch einen großzügigen Green Climate Fund von 102 Milliarden Dollar aufgestellt: Klimasituation also erstmals deeskaliert und viel neues Wissen im Gepäck! Da bleibt nur zu sagen: Applaus an uns, Theatermacher und ExpertInnenteam! Es war wirklich ein sensationeller Theaterabend!

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Das waren die ERDgespräche 2015 in der Wiener Hofburg

Am 28. Mai 2015 fanden zum achten Mal die von NEONGREEN NETWORK in Wien veranstalteten ERDgespräche statt. Zahlreiche ZuhörerInnen, vor allem auch junge, machten sich dafür auf den Weg in die…

Am 28. Mai 2015 fanden zum achten Mal die von NEONGREEN NETWORK in Wien veranstalteten ERDgespräche statt. Zahlreiche ZuhörerInnen, vor allem auch junge, machten sich dafür auf den Weg in die Wiener Hofburg, bis die Redoutensäle am Josefsplatz ordentlich gefüllt waren. Die Moderation übernahm die ehemalige PULS4-Moderatorin Manuela Raidl. Neben den Gesprächen selbst fanden als Rahmenprogramm ein „Pecha Kucha Abend“, das „World Game Lab“ sowie ein Kinoabend mit der Dokumentation „Nuclear Lies“ statt. Das Filmprojekt war 2013 auf den ERDgesprächen vorgestellt worden.

Wie auch schon in den Vorjahren, ist es Angie Rattay und Adam Pawloff, den beiden OrganisatorInnen der Veranstaltung, auch heuer gelungen interessante und renommierte RednerInnen für die ERDgespräche zu gewinnen. Harald Frey, Verkehrsplaner an der TU Wien, Gudrun Pflüger, Wolfsforscherin und ehemalige Spitzensportlerin, Dr. Robert Bullard, „Father of Environmental Justice“ sowie Fernsehköchin und Umweltaktivistin Sarah Wiener waren diesmal am Podium und teilten ihre Forschungsergebnisse, Geschichten und Meinungen zu aktuellen ökosozialen Themen.

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Stadtplaner Harald Frey ging in seinem Vortrag – dem ersten an diesem Abend – auf die derzeitige Verkehrsplanung ein und stellte fest, dass diese vor allem auf die Bedürfnisse des Autos bzw. dessen FahrerIn ausgerichtet ist. Andere VerkehrsteilnehmerInnen, seien es FahradfahrerInnen oder FußgängerInnen, werden an die Ränder gedrängt, wodurch ein Raum entsteht, an dem Kinder zum Spielen in Käfige gesperrt werden und die Besitznahme öffentlichen Raums durch die AnrainerInnen unglaublich erschwert oder teilweise sogar unmöglich gemacht wird. Allerdings verortet Harald Frey in den vergangenen Jahren auch positive Entwicklungen in diesem Bereich, etwa wenn in Seoul eine Stadtautobahn abgerissen wird, um (wieder) Platz für einen alten Fluss zu machen, und auch hierzulande bemerkt er ein steigendes Bewusstsein für die Thematik. Der Umbau der Mariahilfer Straße, bei dem ja auch der Bevölkerung öffentlicher Raum „zurückgegeben“ wurde ist hierbei nur das augenfälligste Beispiel.

Die Wolfsforscherin und ehemalige Profi-Schilangläuferin Gudrun Pflüger ließ die Stadt in ihrem Vortrag „Let’s think WILD“ ganz weit hinter sich und nahm die ZuhörerInnen stattdessen mit in die Wildnis. Dabei gab sie nicht nur Einblicke in ihre zehnjährige Forschungsarbeit rund um und mit den Wölfen im Regenwald im Westen Kanadas, sondern sprach auch über die Rückkehr der Wölfe, die hierzulande in Kürze zu erwarten ist. Um diese langfristig möglich zu machen, appellierte sie vor allem an die Toleranz der lokalen Bevölkerung gegenüber den Tieren, denn diese sei der wichtigste Einflussfaktor für die Ausbreitung der wilden Wölfe.

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Wie oft Armut, schlechte Gesundheit und Umweltverschmutzung direkt miteinander verwoben sind, vor allem auch in den USA, verdeutlichte anschließend Dr. Robert Bullard, „Father of Environmental Justice“ und Dekan an der Texas Southern. Unter dem Titel „Talking Clean and Acting Dirty“ zeigte er anhand zahlreicher Statistiken, dass in den USA vor allem der ZIP-Code darüber entscheidet, wie sauber die Umwelt ist, in der man sich bewegt. Die ärmsten Staaten der USA im Südosten des Landes, in denen auch der Großteil der schwarzen Bevölkerung zu finden ist, sind auch jene mit dem höchsten Verschmutzungsgrad. Die Gefahr, Opfer eines Chemieunfalls zu werden oder an Asthma oder Krebs zu erkranken, liegt hier deutlich höher als in den reicheren Bundesstaaten. Gleichzeitig ist in den südlichen Bundesstaaten der Energieverbrauch am höchsten, erneuerbare Energien sind noch kaum zu finden und Krisenpläne für den Fall von Klimakatastrophen sind quasi nicht vorhanden, und das obwohl die Küstengebiete zukünftig besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen sein könnten.

Robert Bullards Fazit war dann auch eindeutig: Nachhaltigkeit darf sich nicht auf Umweltthemen beschränken, sondern muss in einem ersten Schritt vor allem auch soziale Ungleichheiten bekämpfen. Erst wenn diese beseitigt sind, sei Nachhaltigkeit in einem ökologischen Sinn überhaupt möglich. In den USA ist er allerdings nicht sehr optimistisch, was diese Entwicklung angeht, sondern verortet vielmehr die genau gegenteilige Entwicklung, in der Ungleichheiten (Wealth Gap, Health Gap, Income Gap) immer mehr zunehmen. Dementsprechend fordert er nicht nur ein Environmental Justice Gesetz, sondern auch mehr Aktivismus von Seiten der Bevölkerung, die ihre Rechte aktiv einfordern muss, um sie durchzusetzen.

Mehr Aktivismus und „Graswurzelbewegungen“ forderte schließlich auch Sarah Wiener in ihrem Vortrag über den Boden, die moderne Agrarwirtschaft und die moderne Lebensmittelindustrie. Die Menschen müssten aktiv auf eine nachhaltige Nahrungsproduktion pochen und auch selbst dazu beizutragen, sei es durch Urban Gardening, Restlkochen oder verantwortungsvollen Fleischkonsum.

Die nächsten ERDgespräche finden am 12. Mai 2016 statt – ein Termin, den man sich schon heute vormerken sollte.

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Unfuck the world? Unfuck the world! (Un)konferenz zu Nachhaltigkeit im Kulturbereich im Tanzquartier Wien

Wie nachhaltig ist der Kulturbereich? Welche nachhaltigen Konzepte könnten auf diesen übertragen werden? Und macht das überhaupt Sinn? Diese und ähnliche Fragen stellten sich Kunstschaffende, VeranstalterInnen, WissenschaftlerInnen und interessiertes Publikum vergangenen…

Wie nachhaltig ist der Kulturbereich? Welche nachhaltigen Konzepte könnten auf diesen übertragen werden? Und macht das überhaupt Sinn? Diese und ähnliche Fragen stellten sich Kunstschaffende, VeranstalterInnen, WissenschaftlerInnen und interessiertes Publikum vergangenen Freitag bei der (Un)conference on the question of sustainability in relation to artistic production between autonomy and participation im Tanzquartier Wien. Die (Un)konferenz, die dort gemeinsam mit dem European Dancehouse Network und in Kooperation mit dem Dachverband Tanz Deutschland am 24. und 25. April 2015 stattfand, widmete sich in Keynotes und nachmittäglichen Open Spaces den Verbindungslinien zwischen Nachhaltigkeit und Kulturproduktion und den Herausforderungen, die einem nachhaltigen Agieren im Kunst- und Kulturbereich zuwiderlaufen.

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Ein Punkt, der dabei immer wieder zur Sprache kam, war die Schnelllebigkeit des aktuellen Kulturbetriebs, vor allem im (freien) Tanz- und Performancebereich. Gemeint ist damit die konstante Beschleunigung der Produktionsbedingungen, unter denen KünstlerInnen häufig gezwungen sind, innerhalb immer kürzerer Zeitabschnitte, immer mehr neue Projekte zu verwirklichen. Erstens um die konstante Lust nach Neuem der KulturbesucherInnen zu befriedigen („das Recht auf die Premiere“), aber auch um das eigene Auskommen sichern zu können. Prekäre Lebensbedingungen im Kunst- und Kulturbereich sind leider nach wie vor keine Seltenheit. Erschwerend kommt hinzu, dass es aufgrund fehlender Netzwerke oft keine Möglichkeiten gibt, die Stücke mehrmals an verschiedenen Orten zu zeigen – Stücke werden also oft nur für ein bis zwei Vorstellungen kreiert. Das ist nicht nur frustrierend für die KünstlerInnen selbst, besteht doch wenig Möglichkeit eine Arbeit jemals völlig reifen zu lassen, auch im Sinne einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen (Zeit, Geld, Energie, Rohstoffe etc.) ist dieses Vorgehen zu hinterfragen.

Auch das Förderwesen ist nicht unbedingt auf Langlebigkeit ausgerichtet. Projekte, wie sie der slowenische Konzeptkünstler Janez Janša (früher bekannt als Emil Hrvatin) realisiert, und in seiner Keynote auch vorstellte, hätten es zum Beispiel wahnsinnig schwer, eine öffentliche Förderung zu bekommen. So dauert sein gemeinsam mit zwei anderen Künstlern realisiertes Projekt um die offizielle Namensänderung in den Namen des rechten Politikers Janez Janša mittlerweile acht Jahre und kann somit kaum mehr überhaupt als Projekt bezeichnet werden, zumal auch nicht klar ist, ob und wann es jemals enden wird (weitere Informationen zum name change findet ihr hier und hier).

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Nach dem Motto „Nachhaltigkeit braucht Entschleunigung braucht das bedingungslose Grundeinkommen. Bedingungsloses Grundeinkommen ermöglicht Entschleunigung ermöglicht Nachhaltigkeit.“ propagierte Diplompsychologin und Kuratorin Adrienne Goehler das bedingungslose Grundeinkommen als Ausweg aus dem Beschleunigungsstrudel, nicht nur als adäquates Mittel zur Armutsbekämpfung, sondern auch als Demokratisierungsinstrument, das Möglichkeiten zur Selbstermächtigung in sich trägt. Jacob Bilabel von der Green Music Initiative, einer der Keynote-Speaker vom zweiten Konferenztag, wollte in der Diskussion von Entschleunigung hingegen nichts wissen und sprach sich ganz im Gegenteil sogar für eine Beschleunigung aus, allerdings für ein Mehr vom Guten und ein Weniger vom Schlechten (Utopie vs. Dystopie).

Schlussendlich stand auch die Frage im Raum, welche (inhaltliche) Rolle die Kunst in unserer Gesellschaft heute einnimmt und mit welchen Mitteln sie dazu beitragen kann, eine bessere Gesellschaft zu etablieren und ob sie das überhaupt sollte („die Verantwortung des/r KünstlerIn als BürgerIn vs. die Freiheit der Kunst“). Sicher ist auf jeden Fall, dass KünstlerInnen immer wieder verschiedene Krisen als Ausgangspunkt für ihre Arbeit nehmen, um so Ereignisse in den Mittelpunkt zu stellen, die längst aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden sind. An diesem Punkt anzuknüpfen könnte für diesen produktiv sein. Wie Adrienne Göhler meinte: „Leute, die aus dem System heraustreten, verändern damit immer auch das System“. Eventuell bietet sich in diesem Zusammenhang ja nicht ausschließlich die Möglichkeit, den Finger in offene Wunden zu legen, sondern stattdessen auch alternative Lebens- und Handlungsentwürfe in den Fokus zu rücken, die bereits jetzt ein nachhaltigeres, entschleunigteres Leben möglich machen.

 

Weitere Informationen zur Konferenz, insbesondere zum zweiten Tag, der hier nicht abgedeckt wurde, stehen auf der Website des Tanzquartier Wien (hier und hier) zur Verfügung. Auf dem Youtube-Channel des Tanzquartiers kann man außerdem die Video-Dokumentation der Konferenz online nachsehen.

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Mandelmilch selbst gemacht

Wer – so wie ich – Probleme mit Lactose hat oder aus ethischen Gründen auf Tiermilchprodukte verzichtet, dem ist vermutlich das Supermarktregal mit den verschiedenen Variationen an Sojamilch, Hafermilch, Mandelmilch…

Wer – so wie ich – Probleme mit Lactose hat oder aus ethischen Gründen auf Tiermilchprodukte verzichtet, dem ist vermutlich das Supermarktregal mit den verschiedenen Variationen an Sojamilch, Hafermilch, Mandelmilch und ähnlichem bestens bekannt. Bisher habe ich immer zur Sojamilch gegriffen, war aber schon länger auf der Suche nach einer guten Alternative, zumal viele handelsübliche pflanzliche Milchersatzprodukte nicht ohne raffinierten Zucker auskommen, den ich nicht unbedingt notwendig finde. Daher habe ich mich unlängst zum ersten Mal an einem Mandelmilch-Rezept versucht, das ich von einer lieben Arbeitskollegin bekommen habe und ich muss sagen: Ich bin wirklich schwer begeistert!

Nicht nur, dass sich das Ergebnis wirklich schmecken lassen kann, das Rezept ist noch dazu so simpel, dass es vermutlich sogar ein Kleinkind meistern könnte (Naja, außer den Teil mit dem Stabmixer vielleicht).

Was man dafür braucht?
150g Mandeln
800ml heißes Wasser
4 EL Ahornsirup (für diejenigen von euch, die es gerne ein bisschen süßer möchten)
Das Rezept ergibt etwa 0,75 Liter Mandelmilch.

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Wie es funktioniert?

Gebt die Mandeln in ein Gefäß und bedeckt sie mit Wasser. Dann lasst sie für mindestens 14 Stunden stehen, bis sie sich ordentlich mit Wasser vollgesogen haben und weich sind. Wenn die Wartezeit vorbei ist, nehmt die Mandeln aus dem Wasser und tupft sie trocken. Gebt sie in eine Schüssel und fügt 800 Milliliter sehr heißes, aber nicht kochendes, Wasser dazu. Püriert die Mandeln mit einem Stabmixer und mischt bei Bedarf die vier Esslöffel Ahornsirup unter die Masse. Anschließend die Wasser-Mandel-Mischung durch ein Geschirrtuch in eine Schüssel sieben und voilà: Die Mandelmilch ist fertig! Jetzt müsst ihr sie nur noch mit Hilfe eines Trichters in eine Flasche füllen, kalt stellen und genießen. Sie macht sich super in Kaffee, schmeckt aber auch pur sehr gut und kann auch für Milkshakes und Smoothies verwendet werden.

Achtung: Die Mandelmilch sollte relativ schnell verbraucht werden (innerhalb von zwei bis drei Tagen), da sie sonst schlecht wird. Es empfiehlt sich also nur kleinere Mengen davon herzustellen, bei denen man auch sicher ist, dass man sie auch verwenden wird.

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