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Autor: Jennifer

Einmal NaturkosmetikCamp 2014 hin und zurück – Mein Koffer voller Thesen

Vom 27. bis zum 29. Juni 2014 verbrachte ich ein ereignisreiches Wochenende im wunderschönen Bad Häring im Tiroler Unterland. Auf dem ersten BarCamp für Naturkosmetik mischte ich mich unter die…

Vom 27. bis zum 29. Juni 2014 verbrachte ich ein ereignisreiches Wochenende im wunderschönen Bad Häring im Tiroler Unterland. Auf dem ersten BarCamp für Naturkosmetik mischte ich mich unter die Fachleute, die allesamt für eine Alternative zur klassischen Konferenz angereist waren. Gemeinsames Diskutieren, Vernetzen und Wissensaustausch bildeten das Programm.  Als Vertreterin eines Magazins für Nachhaltigkeit wollte ich unbedingt spannende Erkenntnisse mitnehmen. Dem regen Austausch sei Dank, es hat funktioniert!

Ich packe meinen Koffer…

Während der Reisevorbereitungen für das erste NaturkosmetikCamp hieß es für mich vor allem, einen mentalen Koffer zu packen. Gedanklich schichtete ich das Bedürfnis danach, mein Vertrauen in Naturkosmetik zu festigen, neben mein Bestreben, gefühltes Wissen hinterfragen zu wollen. Mit gedankenschwerem Gepäck brach ich von Berlin nach Tirol auf. In freudiger Erwartung auf ein diskussionsreiches Wochenende, versprach ich mir selbst meinen Koffer randvoll mit Erkenntnissen zu füllen. Auf der achtstündigen Bahnreise zum Camp wuchs meine Aufregung ins Unermessliche und ich darf ehrlich zugeben, dass sich diese auch während des gesamten Wochenendes nicht merklich legte.

Angekommen in Bad Häring begrüßte mich eine unfassbare Bergidylle, die jedes Postkartenmotiv um Längen schlägt. Zwar verlangte die Großstädterin in mir schlagartig nach Erholung, die Motive meiner Reise waren jedoch andere. Schließlich führte mich die Chance auf Teilhabe und Wissensvermehrung an diesen außerordentlich schönen Ort. Es galt Souvenirs des geteilten Wissens – die Thesen – mit heimzubringen.

Das Camping an sich

BarCamping steht für die Kunst des Diskutierens mit Gleichgesinnten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In den sogenannten Sessions wurde sich freundlich an die Themen herangetastet, fair dazwischenkommentiert und manches Mal energisch diskutiert. Den Input gaben einzelne Teilnehmer, deren Präsentationen meist direkte Steilvorlagen für Fragen und Anmerkungen boten. Es wurde auffällig viel hinterfragt, was ich als ernsthaftes Interesse und echte Neugier deutete. Jeder wollte sich auf die Unkonferenz einlassen, sowohl Naturkosmetik-Neulinge, als auch die alten Hasen der Branche.

Da viele der Camper in dem Veranstaltungshotel ihr Zimmer bezogen hatten, traf man sich jederzeit am veganen Buffet wieder. Zwischen leckerer Hummuspaste und grünem Salat entstanden Zeitfenster für den obligatorischen Kärtchentausch. Sobald das Eis mit dem Satz „Was machst Du denn eigentlich so?“ gebrochen war, wurde jede noch so kleine Pause für das Netzwerken genutzt und sich über die wichtigsten Themen des Wochenendes ausgetauscht. Naturkosmetik stand dabei zwar im Fokus, schien aber ausreichend Raum für andere Themen zu lassen.

Inmitten der geselligen Runde aus knapp 100 Vertretern der Bereiche Herstellung, Handel, Vertrieb, Zertifizierung, Zulieferung, Verpackung, Kosmetik, Hotellerie, PR und Marketing, kam ich nicht umhin mich zu fragen, was den Verbraucher motivieren könnte, selbst zu partizipieren. Ich habe deshalb versucht die Thesen inhaltlich auf die sich mir vermittelten Botschaften und unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit zusammenzuschrumpfen.

Die Botschaften für das Naturkosmetikjahr 2014

Bevor ich in das Thesenhopping einsteige, möchte ich vorausschicken, dass die einzelnen Punkte meine Ausformulierung darstellen und sich aus den Thesen und persönlichen Eindrücken speisen. Die Ergebnisse aus den insgesamt 21 Sessions können online nachgelesen werden. Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen, da die einzelnen Thesen Stimmungen aufgreifen, Trends wiedergeben und Fragestellungen repräsentieren, mit denen sich die Naturkosmetik-Branche aktuell auseinandersetzt.

  1.  Die Branche hat während des Camps unzweifelhaft gezeigt, dass sie den offenen Dialog über durchaus heikle Themen nicht scheut und damit ein klares Zeichen für Transparenz setzt.
  2. Der Charakter der Veranstaltung hat mir vor Augen geführt, dass hinter Marken und Machern, Menschen mit aufrechter Haltung und sympathischer Menschlichkeit stehen.
  3. Die Entwicklung von Naturkosmetik ist geprägt durch einen mannigfaltigen Pioniergeist, der sich fest entschlossen zeigt. Die Branche kennt und bekennt sich zu ihren Wurzeln. Geschichtsbewusstsein ist Voraussetzung für Erkenntnisse über die Gegenwart und stellt eine Notwendigkeit dar, um Zukünftiges gestalten zu können. (Beate Vogel und Elfriede Dambacher, Naturkosmetikverlag, Session)
  4. Es wurde klar artikuliert, dass den globalen Playern der konventionellen Kosmetikindustrie etwas entgegenzusetzen ist (Stichwort „Greenwashing“). Sei es, um die Sorgfalt bei der Herstellung auch zukünftig garantieren zu können oder,um die Ganzheitlichkeit der Produktionsprozesse nicht aus den Augen zu verlieren. Hier ist insbesondere auf die hohen Standards zu verweisen, die die Branche über die Jahre gesetzt hat. Diese könnten Gefahr laufen durch Regeln und Richtlinien auf europäischer Ebene (Iso-Norm) aufgeweicht zu werden. (Michael Pfister, Pure Green Group, Session; Ulrich Heinze, UHC Chemieberatung)
  5. Authentizität ist keine sinnentleerte Worthülse, sondern geht Hand in Hand mit glaubwürdigem Verhalten. Unternehmertum hat in allen Bereichen nachhaltige Wege zu beschreiten, die konsequent zu verfolgen sind. Hier wurde unter anderem erörtert, wie durch reduzierte Umverpackungen Einsparungspotential bei Packmitteln besteht und was „aus kontrolliert biologischer Wildsammlung“ im Kontext regionaler Zusammenarbeit mit Bauern bedeutet.  (Anke Boy, Speick Naturkosmetik, Session)
  6. Verbraucher, die sich für Naturkosmetik entscheiden, müssen mit Aufklärung belohnt werden. Aufklärung beginnt bei der Entwirrung des Siegel- und Zertifizierungs-Dschungels. Setzt sich fort mit einer Heranführung an das, was Naturkosmetik überhaupt ist und leisten kann. Produkte werden oft gekauft, ohne den Mehrwert einer Unterscheidung zwischen Natur- und Biokosmetik zu kennen. Letzlich resultiert Aufklärung darin, dass die Branche couragiert das Gleichgewicht zwischen Stärke (Tradition) und Anspruch (Innovation) sucht und dem Verbraucher so entgegengeht. (Julia Keith, beautyjagd, Session; Maria Pieper, Pieper Biokosmetik Manufaktur GmbH, Session)
  7. Zum Abschluss sind noch zwei handfeste Botschaften zu nennen, die zunächst lediglich auf dem Papier stehen, aber als Ziel definiert wurden. Einerseits der Wunsch nach gesteigertem Zusammenhalt und andererseits der Ruf nach gemeinschaftlicher Einflussnahme.

 

Mein Fazit

Das erste internationale NaturkosmetikCamp war eine lohnenswerte Veranstaltung. Als eine alternative Plattform zum herkömmlichen Konferenzstil bietet es Raum, sich inspirieren zu lassen und Möglichkeiten zu Veränderungen anzuregen. Zwar ist das zu absolvierende Programm straff gestrickt und dadurch zeitweise sehr anstrengend. Dafür profitierten die Teilnehmer von dem hohen Grad an Informiertheit und guten Vernetzungsmöglichkeiten. Der Veranstalter Wolfgang Falkner ist ein sehr freundlicher, angenehmer und harmonischer Charakter, dessen Ruhe und Umsicht das Wochenende maßgeblich mitgeprägt hat. Die Durchmischung der Camper aus unterschiedlichen Bereichen ist für das Format und die Diskussionen eine zuträgliche Entscheidung gewesen.

Ich persönlich wünsche mir, dass in Zukunft mehr Blogger und Nischenmagazine mit ins Boot geholt werden. Dadurch kann ein Rückkanal zu den Verbrauchern entstehen, die sich bewusst und aufgeklärt informieren möchten. Darüber hinaus fände ich es sehr begrüßenswert, wenn das Thema Nachhaltigkeit noch mehr in den Fokus gerückt wird. Die Naturkosmetik-Branche agiert durch und durch nachhaltig, dass darf sie ruhig noch selbstbewusster zeigen.

Wer hat gefehlt? Die Naturfriseure, es wäre interessant zu sehen, was in diesem Bereich alles so passiert. Aber, was nicht ist, kann ja noch werden. Eine Fortsetzung des NaturkosmetikCamps in 2015 ist bereits in Planung.

Naturkosmetikcamp 0614 in Bad Häring, Tirol

Liebe Leser, ich hoffe, ihr habt meinen Ausführungen bis zum Ende folgen wollen und findet euch aufrichtig und nachhaltig informiert wieder. Es würde mich natürlich freuen, wenn ihr Lust bekommen habt, euch intensiver mit Natur- und Biokosmetik auseinanderzusetzen. Schließlich dreht sich beim NaturkosmetikCamp alles um eine äußerst wichtige Person: Um euch!

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Naturkosmetik im Zeichen der Entschleunigung – Die Branche trifft sich zum 1. NaturkosmetikCamp

In der Theorie sind Märkte vor allem auf Entwicklung angelegt und durch Wachstum bestimmt. Im Sinne von Nachhaltigkeit kann Wachstum jedoch niemals grenzenlos sein. Was tut also eine Branche, die…

In der Theorie sind Märkte vor allem auf Entwicklung angelegt und durch Wachstum bestimmt. Im Sinne von Nachhaltigkeit kann Wachstum jedoch niemals grenzenlos sein. Was tut also eine Branche, die sich erfolgreich am Markt behaupten kann und sich gleichzeitig der Nachhaltigkeit verschrieben hat? Eine Antwort kann der Ruf nach Entschleunigung sein: Innehalten, durchatmen und reflektieren, ganz im Sinne der kreativen Kaffeepause. Aus diesem Gedanken heraus hat sich das Veranstaltungsformat des BarCamps entwickelt. Unter dem Motto „Die Zeit ist reif!“ bekommt nun auch die Naturkosmetik-Branche ihr erstes eigenes BarCamp.

Die Idee zu einer offenen Tagung für den Naturkosmetik-Sektor entwickelte Wolfgang Falkner. Als Experte für authentisches Marketing hat er bereits erfolgreich diverse Spa-Camps initiiert. Für ihn bieten das zunehmende Bedürfnis nach alternativer Kosmetik und die rasante Entwicklung des grünen Sektors Anlass zu Austausch unter Fachleuten. Obwohl es sich bei dem NaturkosmetikCamp um eine Fachveranstaltung handelt, versteht sich das Konzept keineswegs als Event im Zwangskorsett. Es geht vielmehr um eine Ideenwerkstatt bei der sich die Teilnehmer auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam bestimmen, welche Inhalte diskutiert werden sollen. Der basisdemokratische Charakter und die Vielfalt der teilnehmenden Camper bieten eine geeignete Möglichkeit, die Branche in ungezwungener Atmosphäre kennen zu lernen. Diese Gelegenheit ergreift auch The bird’s new nest und ermöglicht mir als Redakteurin die Teilnahme am Camp in Tirol.

Vom 27. bis zum 29. Juni 2014 werden über 100 Camper gemeinsam entscheiden, welche Inhalte es letztendlich auf die Tagesordnung schaffen. Der Themenpool aus dem dabei geschöpft wird, wurde zuvor durch die Teilnehmer selbst angelegt. In der Vorbereitungsphase konnte jeder, der eine eigene Idee einbringen wollte, diese ausarbeiten und einreichen. Durch dieses Verfahren ist eine inspirierende Themenmischung entstanden, die auch für The bird’s new nest Leser interessant sein dürfte.

SpaCamp 2011, Bad Reichenhall, 20110110, (c) Foto: Wildbild

Michael Pfister von Pure Green setzt sich unter dem Titel „Totale Transparenz für den Konsumenten – Kompromisslose Qualität vs. Greenwashing“ unter anderem mit Unterschieden zwischen veganer Kosmetik und Naturkosmetik auseinander. Er stellt sich selbst verschiedene Fragen mit denen sich auch Verbraucher konfrontiert sehen. So hinterfragt er zum Beispiel die Kultur der Zertifizierung und was uns Inhaltsstoffe genau verraten. Anke Späth, Mitarbeiterin von SPEICK Naturkosmetik regt zu einer grundsätzlichen Diskussion an. Mit dem Thema „Nachhaltigkeit leben – was bedeutet das?“ sollen Fragen der verantwortungsvollen Unternehmensführung auf den Tisch kommen. Andere Vorschläge gehen insbesondere auf den breit gefächerten Bereich der Inhaltsstoffe ein. Hier sollen unter anderem die Wege bei der Herstellung von Rohstoffen vorgestellt (Maria Kaiser, kaiserqualitaet), in den Reichtum von hochwertigen Ölen eingeführt (Franziska Breisinger und Maria Holzner, All Organic Trading) und die Krux mit den Duftstoffen (Dr. Bodo Kubartz, Passion and Consulting) diskutiert werden. 

Diese und weitere Themen können in insgesamt 21 Sessions während der Camp-Tage ausführlich erörtert werden. Die Gesprächsrunden werden mit kurzen Vorträgen eingeleitet, im Vordergrund jedoch steht der Wissensaustausch. Schließlich geht es darum, Erkenntnisse unter entschleunigten Bedingungen zu ermöglichen. Am Ende entwickeln die Camper Thesen, die für das Naturkosmetik-Jahr 2014 wesentlich sind. Alles in allem kann eine Veranstaltung wie das NaturkosmetikCamp 2014 eine Plattform für mehr Transparenz sein, sowie Angebot mit Erwartungen rückkoppeln. Es werden Menschen zusammengebracht, die verschiedenste Seiten der Branche kennen und vertreten. Jeder bekommt eine gleichwertige Chance, sich zu beteiligen, sei es der Unternehmer, die Kosmetikerin, der Vertriebler, der Journalist, die Studentin oder der Verbraucher. Das Format des BarCamps klingt wie Musik in den Ohren – nicht nur von Naturkosmetik-Fans -, auf das wir den vielen WM-Schlagern etwas entgegensetzen.

Wer Lust bekommen hat, sich ausführlicher über Inhalte und Abläufe des NaturkosmetikCamps zu informieren, ist eingeladen, die Onlinepräsenz zu besuchen. Als The bird’s new nest Redakteurin freue ich mich insbesondere auf den Vortrag „Natürlich schön: Was innere Werte mit Charisma zu tun haben“ der Philosophin und Fachtherapeutin für Psychotherapie, Dr. Rebekka Reinhard. Die diskursive Entschleunigung von Schönheitsidealen ist für mich wesentlicher Bestandteil bei der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit.

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NEXT ORGANIC BERLIN 2014

Am 18. Mai 2014 hielt der nachhaltige Genuss Einzug im Flughafen Berlin-Tempelhof. In der Haupthalle des Flughafengebäudes versammelte sich die Foodie-Szene, um die NEXT ORGANIC BERLIN zu zelebrieren. Was unter…

Am 18. Mai 2014 hielt der nachhaltige Genuss Einzug im Flughafen Berlin-Tempelhof. In der Haupthalle des Flughafengebäudes versammelte sich die Foodie-Szene, um die NEXT ORGANIC BERLIN zu zelebrieren. Was unter dem Stichwort „Fachmesse“ gehandelt wird, versteht sich vielmehr als Netzwerk und Plattform für das produzierende Gewerbe nachhaltiger Lebensmittel.

Die NEXT ORGANIC BERLIN 2014 war die zweite Veranstaltung ihrer Art, was vermuten lässt, dass sich die Premiere 2013 als ein erfolgreicher Querschläger in der Bio-Szene erwiesen hat. Querschläger deshalb, weil nach Angaben der Veranstalter ein neuartiges Messekonzept geboten wird, das den abgegriffenen Bio-Begriff in Organic Food übersetzt. The bird’s new nest mischte sich unter das Fachpublikum, um sich dieses Konzept genauer anzusehen.

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Im Kern Slow Food

Der Name der Fachmesse soll Programm sein: Trends aus dem Bereich Organic Food werden aufgegriffen und in Form von thematischen Highlights und Tasting-Touren präsentiert. Die anwesenden Aussteller bildeten eine homogene Mischung aus kleinen Manufakturen und Start-ups. Ihre Interpretation von Bio stand im Mittelpunkt des Messetages. Im Kern lässt sich diese auf die Grundsätze der Slow-Food-Bewegung zurückführen. Dabei geht es unter anderem um den respektvollen Umgang mit Umwelt und Tier. Zwischen den Ausstellerreihen war dieser Anspruch deutlich herauszuhören. Doch erst bei der Verkostung wollte sich die Kluft zwischen leidenschaftlichem Fachhandwerk und industrieller Lebensmittelfertigung offenbaren. Bei einem Stück Bio-Rohschokolade mit Kokosblütenzucker nahm das Nachhaltigkeitsprinzip „Weniger ist mehr“ geschmackliche Gestalt an. Der bewusste Genuss von nachhaltig produzierten Lebensmitteln, meist (noch) ohne bekannte Bio-Zertifizierung, wird auf der Next Organic hochgehalten.

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Angesichts des Überflusses an Verkostungsmöglichkeiten auf einer Food-Messe kann sich die Weniger-ist-Mehr-Formel schon mal erübrigen. Doch wer Natursäfte aus seltenen Apfelsorten wie Goldparmäne und Ontarioapfel gereicht bekommt, bemerkt erneut, dass Apfel eben doch nicht gleich Apfel schmeckt. Selbstverständlich verwundert es nicht, dass die Geschmacksvielfalt auf einem Event für Genuss- und Lebensmittel alle Sinne zu befrieden vermag. Welche Trends sollen also 2014 nachhaltig satt und glücklich machen?

Die Trends 2014

Das Feld führt eindeutig die Raw-Bewegung an. Grün ist gesund, an allen Ecken und Enden grüßten der Grüne Smoothie und die Rohkostverfechter. Unter dem Stichwort „Superfoods“ tümmelten sich Matchaschokolade, Moringapulver, Goji-Beeren, Wildkräuter und Cashewnüsse. Dem schließt sich eine weiterer Trend an: In allen Farben schillerte die Vielfalt der Gewürz-Kultur entgegen. Indischer Bergpfeffer und Fleur de Sel, stylisch und nachhaltig verpackt.

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Als Dauerbrenner unter den Trends durften die üblichen Verdächtigen nicht fehlen: Biologischer Wein, Crafted Beer, Coffee Culture und eine gute Tasse handverlesenen Tees.

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Um was es eigentlich geht?

Am Ende eines langen Messetages wird deutlich, dass hier eine junge, alternative Foodie-Szene ihren Freischwimmer macht. Entsprechend kann Organic Food bedeuten sich vom Bio-Mainstream abzugrenzen, der mittlerweile in jedem Supermarkt an der Ecke zu finden ist. Dabei wird auf Transparenz gesetzt, sei es bei der Deklaration von Inhaltsstoffen oder bei der Herstellungsweise. Die Next Organic wird ihrem Anspruch gerecht, einen Einblick in handwerkliches Fachverständnis und öko-soziales, regionales Unternehmertun zu geben. Darüber hinaus vermittelt sie das Prinzip des nachhaltigen Genusses und zeigt, dass vor allem junge Frauen die Szene kräftig aufmischen.

Who is Who – Eine kleine Auswahl

Da es bei einer Food-Messe letztlich um die Leckereien geht, darf eine kleine (recht subjektive) Auswahl von der Next Organic 2014 natürlich nicht fehlen. Im direkten Austausch mit den hier vorgestellten Ausstellern durfte ich mich davon überzeugen, dass persönliches Engagement und ehrliche Freundlichkeit keine Ausnahme sind. Allen gemein ist die Liebe zu Bio-Rohstoffen, regionaler Zusammenarbeit, traditionsreichem Handwerk und nachhaltiger Erzeugung.

Trend-Thema Nuss

HaselHerz: Ein Herz für die Haselnuss zeigt das Ein-Frau-Unternehmen HaselHerz aus Hamburg. Ebru Erkunt bringt die türkische Haselnuss in Form von drei Musvarianten auf den Markt. Zum Kochen, Backen oder aufs Brot, die Nuss liegt im Trend: haselherz.de

Papillon – Die Mandelmanufaktur: Und noch mehr Nüsse. In liebvoller Handarbeit werden in der Mandelmanufaktur Papillon regionale Rohstoffe zu den köstlichsten Naschereien verarbeitet. Pistazien in weißem Nougat, Cantuccini mit Mandeln und Bio-Feige mit Kakao. Bei der Inhaberin Sibel Özdemir treffen Backhandwerk und Schwäbischer Charme aufeinander: mandelmanufaktur.de

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Trend-Thema Raw-Food

Voogie – Der grüne Smoothie: Die grüne Revolution füllt schon seit einer Weile nicht nur die Food-Blogs, sondern auch die Klatschspalten. Detox liegt voll im Trend. Bei Voogie wird ein Grundrezept des Grünen Smoothies in kleinen Glasflaschen-to-go angeboten: voogie.de

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wild.kräuter: Wer seinen Smoothie gerne so vitalstoffreich wie möglich mixen will, greift zu Wildkräutern. Aus der Uckermark stammen die regionalen Superfoods und können von dem neueröffneten Laden in Berlin-Kreuzberg bezogen werden: wild-kraeuter.com

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Phyto Treasures: Wer sich nicht dem Fleisch hingeben will, kann stattdessen zum rohen Superriegel beond greifen. Eine bessere Alternative zu Schokolade bietet Ombar. Regine Schmidt von Phyto Treasures verrät, dass sich Roh-Schokolade mit Kokusblütenzucker als Lebensmittel bezeichnen darf. Ihr Unternehmen unterstützt die nachhaltigen Erzeugnisse kleinbäuerlicher Kooperativen: phyto-treasures.de, pulsin.co.uk, ombar.co.uk

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Was sonst noch?

Natursaftiges aus Äpfeln gibt es auf dem Limuner Landhof: linumer-landhof.de
Schon mal Tonkabohne als Eissorte gekostet? Eisbox macht’s möglich: eisbox.eu

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Der Pesto Dealer in Berlin ist kein Neuling, dafür kann man hier die schärfsten Pestos absolut legal beziehen: pestodealer.de

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Unter den vielen Foodies war auch ein Naturkosmetikhersteller vertreten. Die australische Blütenkosmetik Zuii Organic ist kein Geheimtipp mehr. BDIH/Cosmos-zertifiziert, hoher Bio-Anteil und 100% cruelty-free: zuiiorganic.de

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Für weitere Informationen zur NEXT ORGANIC BERLIN geht es hier entlang: next-organic.de

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