Eco. Life. Style.

Autor: Cat

Vegane Keksrezepte: Auf die Plätzchen, fertig, los!

Eigentlich wollte ich dieses Jahr gar nicht backen, aber nachdem mich ein Kollege auf der Arbeit gefragt hat, ob es denn „überhaupt vegane Plätzchen“ gebe, war mein Ehrgeiz natürlich geweckt. Zu…

Eigentlich wollte ich dieses Jahr gar nicht backen, aber nachdem mich ein Kollege auf der Arbeit gefragt hat, ob es denn „überhaupt vegane Plätzchen“ gebe, war mein Ehrgeiz natürlich geweckt. Zu meinem Glück kam dann – wie es der Zufall will – mein backaffiner Freund am Adventswochenende vorbei und wir legten los. Die drei Plätzchensorten (im Stuttgarter Raum nennen wir sie übrigens „Gutsle“) will ich euch nicht vorenthalten. Eine weitere Sorte hat meine The bird’s new nest-Kollegin Coco mir noch zukommen lassen. Sie hat sie selbst gebacken, aber leider waren sie so schnell weg, dass keiner von uns sie probieren konnte. Jetzt aber: Schürze an, Schüsseln bereitstellen und auf die Plätzchen, fertig, los!

Ausstecherle

Ja, so heißen diese Plätzchen im Schwäbischen! Weil man sie aussticht, nennt man sie „Ausstecherle“. Ich habe sie dieses Jahr mit verschiedenen unweihnachtlichen Motiven ausgestochen – siehe Titelbild. Als leidenschaftliche VW-Käfer-Fahrerin und -Schrauberin kam ich natürlich daran nicht vorbei.

Zutaten

320 g Bio-Mehl
100 g Bio-Zucker
200 g Bio-Margarine
2 TL Bio-Backpulver
Inhalt aus 1 Bio-Vanilleschote
1 Schuss Bio-Zitronenaroma

Zubereitung

Die Zutaten alle miteinander verkneten und den Teig ungefähr eine Stunde im Kühlschrank (oder zugedeckt auf dem Balkon) ruhen lassen. Danach auf viel Mehl ausrollen und mit den Formen ausstechen. Die ausgestochenen Kekse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im 180 °C heißen Backofen ungefähr zehn bis zwölf Minuten backen. Nach Belieben können die Kekse danach auch mit Zuckerstreuseln, Schokolade oder ähnlichem verziert werden.

Vanillekipferl

Vanillekipferl sind an sich schon vegan, wenn man statt Butter Margarine nimmt, denn Eier gehören in die leckeren Hörnchen ohnehin nicht hinein.

Zutaten

200 g Bio-Margarine
250 g Bio-Mehl
50 g Bio-Zucker
20 g Bio-Vanillezucker
100 g gemahlene Bio-Mandeln
1 Prise Salz
1 Schuss Bio-Zitronenaroma
Inhalt aus 2 Bio-Vanilleschoten
100 g Bio-Puderzucker
3 Päckchen Bio-Vanillezucker

Zubereitung

Mehl, Zucker, 20 g Vanillezucker, Salz, Zitronenaroma, Mandeln und ausgekratzte Vanilleschoten vermischen. Kalte Margarine in Flöckchen hinzugeben und kräftig verkneten. Den Teig zwei Stunden im Kühlschrank oder zugedeckt auf dem Balkon ruhen lassen. Danach kleine Hörnchen formen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech im 180 °C heißen Backofen ungefähr zehn bis zwölf Minuten backen. Die noch warmen Kipferl im Puderzucker-Vanillezucker-Gemisch wenden und auf ein Gitter legen zum Abkühlen.

Kokos-Schoko-Kekse

Zutaten

200 g Bio-Margarine
150 g brauner Bio-Rohrzucker
175 g Bio-Mehl
1,5 TL Bio-Backpulver
80 g Bio-Kokosraspel
80 g Bio-Schokoraspel

Zubereitung

Die Zutaten miteinander verkneten und den Teig zugedeckt eine Stunde im Kühlschrank oder auf dem Balkon ruhen lassen. Danach den Teig zu einer Rolle formen (Durchmesser ungefähr drei bis fünf Zentimeter) und in Scheiben schneiden. Die Scheiben auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Vorsicht – nicht zu eng legen, bei uns sind sie ziemlich verlaufen im Backofen. Nicht, dass man dann am Ende einen Riesenkeks hat. Die Kekse bei 200 °C zehn bis zwölf Minuten backen. Danach auf dem Backblech gut auskühlen lassen.

Cocos Zimtlokomotiven

Zutaten

9 EL Wasser
250 g Bio-Puderzucker
1 Päckchen Bio-Vanillezucker
2-3 TL Bio-Zimt
375 g gemahlene Bio-Mandeln (am besten schmeckt’s, wenn mit Schale gemahlen wurde)

Zubereitung

Den Puderzucker durchsieben, löffelweise zum Wasser zugeben und gut mit dem Handrührgerät vermischen. Anschließend auf Knethaken wechseln, den Rest dazugeben und nochmals ordentlich durchkneten. Dann wird der Teig auf etwa einen Zentimeter Dicke ausgerollt. Für den Zuckerguss einfach etwas Wasser und Puderzucker verrühren bis es richtig schön klebrig ist. Diesen dann auf die ausgestochenen Kekse pinseln. Bei 100 °C etwa zehn Minuten lang backen lassen, anschließend auf 80 Grad Celsius herunterschalten und nochmals circa zehn Minuten backen lassen. Abkühlen lassen und zuschlagen.

Guten Appetit und eine großartige Adventszeit euch allen!

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Coronavirus: Hysterie oder berechtigte Angst?

Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit dem Infektionsbiologen Dr. Doğan Doruk Demircioğlu erstellt. Keine Desinfektionsmittel mehr. Leergeräumte Supermarktregale. Ein bisschen erinnert der aktuelle Zustand an eine Apokalypse. Wir reden nicht…

Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit dem Infektionsbiologen Dr. Doğan Doruk Demircioğlu erstellt.

Keine Desinfektionsmittel mehr. Leergeräumte Supermarktregale. Ein bisschen erinnert der aktuelle Zustand an eine Apokalypse. Wir reden nicht vom T-Virus des Spieleklassikers Resident Evil. Wir reden von SARS-CoV-2, auch bekannt als Coronavirus.

Was uns Angst macht sind die Schutzanzüge, die Quarantänebestimmungen, die ausgerufenen Notstände. Eine kurze Erklärung: Es gibt gegen SARS-CoV-2 bislang keine Impfung, gegen die jährlich epidemisch und pandemisch vorkommende Influenza, die echte Grippe, hingegen schon. Medizinisches Personal ist gegen Influenza geimpft, kann sich also weit entspannter mit Influenzapatienten befassen als mit Coronavirus-Infizierten. Würde medizinisches Personal keine Schutzanzüge und keine Atemmasken tragen, so wären in kürzester Zeit alle Betreuungspersonen selbst erkrankt und temporär außer Gefecht. Es ist also eine logische Konsequenz, medizinisches Personal in Schutzanzüge wie im oben schon erwähnten Resident Evil zu packen. Das hat grundsätzlich erst einmal nichts mit der Gefährlichkeit des Virus zu tun, sondern damit, dass man in den Wintermonaten, in denen zusätzlich die Influenza kursiert, nicht auf medizinisches Personal verzichten kann.

Bild: leo2014 / pixabay.com

Des Weiteren soll eine Ausbreitung möglichst verlangsamt werden. Man möchte schließlich Risikogruppen wie ältere oder vorerkrankte Personen schützen. Je langsamer sich das Virus verbreitet, desto mehr Zeit gewinnt man zur Entwicklung eines Medikaments oder Impfstoffes. Dies ist auch der Grund für die Quarantänemaßnahmen, die getroffen werden. Natürlich hört sich das für uns erst einmal beängstigend an, wenn ganze Städte abgeriegelt werden. Diese Maßnahmen dienen dazu, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, weshalb sie grundsätzlich erst einmal sinnvoll erscheinen.

Aber fangen wir von vorne an

Im Prinzip ist die gegenwärtige Coronavirus-Epidemie nichts Neues, sind wir doch jedes Jahr im Winter mit Millionen Infektionen diverser Viren konfrontiert, die meist nur harmlose Atemwegsinfektionen auslösen, eine sogenannte Erkältung. Nennen wir sie beim Namen: Rhino-, Entero- und Mastadenoviren oder Viren der Familien der Corona- und Paramyxoviridae. Wir sind also permanent potenziellen viralen Infektionen ausgesetzt, ohne sie zu bemerken. Zugegeben: An einer Erkältung stirbt heutzutage in der Regel keiner mehr.

Was manche Viren so gefährlich machen kann, ist ihre Wandlungsfähigkeit. Das liegt in der Natur des Virus. Insbesondere RNA-Viren, zu denen auch das Coronavirus gehört, tun nichts anderes, als sich in unterschiedlicher Häufigkeit zu verändern. Genauer gesagt: Die Gesamtheit ihrer Gene, das sogenannte Genom, wird in seiner Abfolge zufällig verändert, das Virus mutiert also und es entstehen neue Varianten dieses einen Virus. Durchaus kann so auch eine gefährlichere Variante als der Vorgänger entstehen. Das Influenza-Virus macht das jede Saison, weshalb wir jedes Jahr eine neue Impfung benötigen.

Nun steigt also die Nervosität jeden Tag weiter an, weil ein in China neu aufgetretenes Virus mit dem kryptischen Namen SARS-CoV-2 (kurz für Severe Acute Respitory Syndrome-Coronavirus-2) seit Dezember 2019 sein Unwesen treibt. Die durch diese Infektion ausgelöste Krankheit der oberen Atemwege wurde COVID-19 getauft, was für Corona Virus Disease 2019 steht.

Die Rolle der (sozialen) Medien

Leider schaffen es Medien – klassisch wie sozial – immer wieder, an Massenpanik grenzende Zustände hervorzurufen. Es wäre wünschenswert, das eine oder andere Klatschblatt würde seine reißerischen Artikel und den Liveticker zu jedem Neu-Infizierten etwas homöopathischer dosieren. Die Flut an richtigen und falschen Informationen führt regelrecht zu einer Infodemie, einem von der WHO eingeführten Begriff. Analog zu einer Epidemie werden Informationen und Fehlinformationen auf der ganzen Welt in beispielloser Geschwindigkeit verbreitet und lösen nichts anderes aus als Panik, schüren Rassismus oder führen sogar zu sozialen Unruhen und Aufständen.

Warum schreiben wir also trotzdem den wahrscheinlich fünf-millionsten Artikel über dieses Virus? Weil wir finden, dass dieser Infodemie Einhalt geboten werden muss. Auch erreichen uns immer mehr Anrufe von besorgten Freunden und die ersten Hamsterkäufe in unserer Region fanden auch schon statt. Langsam aber sicher kann so noch mehr Panik entstehen, mit potenziell sehr ungutem Ausgang für uns alle. Es scheint fast so, als sei am Ende nicht mehr das Virus das Problem, sondern der Mensch selbst: Homo homini lupus – Der Mensch ist des Menschen Wolf.

Daher ist es unser Ziel mit diesem Artikel die Quintessenz der tausenden Mainstream- und Fach-Artikel kurz und prägnant zusammenfassen, um vor allem eines zu erreichen: mitzuhelfen, eine absolut unnötige Panik zu verhindern.

Selbstverständlich haben wir die Wahrheit nicht gepachtet und müssen uns auf das verlassen, was wir an Informationen bekommen: aus den Medien, aus Fachzeitschriften, aber auch von Epidemiologen oder Kollegen. Ergänzend zu den Informationen können wir jedoch unser Fachwissen als Infektions- und Mikrobiologen einbringen. Aus diesem Grund beantworten wir euch auch sehr gerne Fragen. Entweder hier in den Kommentaren oder direkt auf Facebook beim Posting zu diesem Beitrag.

SARS-CoV-2? Was ist das überhaupt?

Fakt ist: Beim Coronavirus handelt es sich um eine sogenannte Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übergegangene Infektionskrankheit, welche ihren Ursprung laut Berichten der chinesischen Regierung auf einem Markt in der chinesischen Großstadt Wuhan hat.

Natürlich läuft die Suche nach der Herkunft auf Hochtouren und es wurde und wird geforscht und spekuliert. Im Prinzip war so ziemlich alles schon der mögliche Ursprung: Fledermäuse, Gürteltiere, Hühner, Schweine, Schlangen und sogar ein Labor in Wuhan. Momentan scheint wieder die Fledermaus zu führen. Kurzum: Man weiß es nicht.

Fakten und Zahlen

Laut WHO gibt es mit dem Stand 3. März 2020 80.304 Infizierte und 2.946 Tote in China und 10.566 Infizierte mit 166 Toten im Rest der Welt. Somit haben wir eine Letalitätsrate (Sterberate) von 3,67 Prozent für China, wohingegen nur 1,57 Prozent der Infizierten in anderen Ländern sterben. Dies liegt vermutlich zum einen daran, dass man anfangs nicht wusste, wie man mit dem Virus umgehen soll. Die Länder, die jetzt viele COVID-19-Fälle zu beklagen haben, profitieren bereits von dem Wissen, das die chinesischen Mediziner im Lauf der letzten Wochen erworben haben. Zum anderen war es die große Anzahl an Infizierten, die das chinesische Gesundheitssystem an seine Grenzen brachte. Es war letztlich nicht mehr zu bewältigen, da tausende Infizierte in Wuhan medizinische Versorgung benötigten.

Im Vergleich die saisonale Grippe (Influenza): 182.000 Infizierte und 954 Tote in Deutschland im Jahr 2018, sprich eine Letalitätsrate von 0,5 Prozent. In der Grippesaison 2017/2018 starben allein in Deutschland laut RKI 25.100 Menschen in Folge einer Grippe-Infektion.
Verglichen mit seinen berühmten Cousins SARS (löste die Pandemie in den Jahren 2002/2003 aus) und MERS ist die Sterberate von SARS-CoV-2 sogar deutlich geringer. An einer Infektion mit SARS starben seit 2003 9,6 Prozent der Infizierten, an MERS seit 2012 sage und schreibe 34,4 Prozent.

Die Dunkelziffer an mit dem Coronavirus Infizierten liegt wahrscheinlich sehr viel höher, was wiederum die Letalitätsrate nach unten drücken würde. Die wenigsten lassen sich wegen ein bisschen Husten vom Arzt auf das Coronavirus testen beziehungsweise gibt es auch Träger des Virus, die keine Symptome aufweisen.

Inwiefern ist die Letalitätsrate vom Alter abhängig?

Bild: statista.com

Typisch für jede Infektionskrankheit: Es trifft oftmals Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem und das ist bei SARS-CoV-2 nicht anders. Hierzu gehören zum Großteil ältere Menschen, wie man an der obigen Grafik sehen kann. Aber auch Vorerkrankungen, hier insbesondere Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, spielen eine Rolle. Kinder unter neun Jahren sind bislang keine an einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Auch erkranken Kinder weniger häufig An COVID-19. Man erforscht aktuell noch, woran das liegt. Es gibt zwar einige Hypothesen, den wirklichen Grund hierfür hat man jedoch noch nicht gefunden.

Wie ansteckend ist das Virus?

Im Vergleich mit den Masern beispielsweise ist das Coronavirus wenig ansteckend. Epidemiologen fanden heraus, dass ein Masernpatient im Schnitt 12 bis 18 Personen ansteckt, wohingegen das Coronavirus es auf gerade einmal drei Ansteckungen im Durchschnitt schafft.

Wie lange überlebt das Virus auf Oberflächen?

Das wurde natürlich auch schon untersucht, allerdings an verwandten Viren, namentlich den Auslösern von SARS und MERS. Man geht davon aus, dass sie bis zu neun Tage bei Raumtemperatur auf Oberflächen überleben können.

Gibt es schon Medikamente gegen das Virus?

Noch nicht, aber es gibt einige vielversprechende klinische Studien, unter anderem mit einer Kombinationstherapie zweier bekannter Medikamente. Auch arbeiten sehr viele Firmen aus dem Bereich der Diagnostik an Schnelltests sowie einige Pharmafirmen an einer Impfung, die in etwa einem Jahr auf dem Markt sein könnte. Kurzum: Die ganze Welt forscht an einem Medikament.

Bild: Herney / pixabay.com

In Acht nehmen sollte man sich nicht nur generell vor Falschinformationen, leider nutzen viele Unternehmen die jetzige Situation aus, um auf Kosten uninformierter Personen Geschäfte zu machen. Das geht vom Verkauf von weit überteuerten OP-Masken, die nachweislich nicht gegen das Coronavirus schützen bis zu angeblichen Heilmitteln – auf Amazon wurden kürzlich rund eine Million angebliche Heilmittel und überteuerte Produkte entfernt. Als wäre das nicht schon gravierend genug, versuchen auch Apotheken von der Epidemie zu profitieren, so wurde bei stichprobenartigen Anrufen in österreichischen Apotheken mehrmals Globuli (!) als Heilmittel empfohlen.

Und schlussendlich noch das Wichtigste: Wie verhindert man eine Ansteckung? Helfen Masken?

Folgende Grundregeln sollten in diesem Fall beachtet werden:

  1. Hände waschen (30 Sekunden mit Seife!)
  2. Wenig Körperkontakt (vor allem mit Kranken)
  3. Richtig niesen und husten. Entweder in die Armbeuge oder in ein Taschentuch und dieses sofort entsorgen.
  4. Menschenansammlungen meiden
  5. Masken helfen, aber nur, wenn sie mindestens die Bezeichnung FFP2 tragen. Das Problem: Die Tröpfcheninfektion erfolgt häufig über die Augen. Insofern helfen Masken vor allem dann, wenn ein Erkrankter sie trägt und damit verhindert, andere anzustecken.

Wir fassen zusammen

Basierend auf den Fakten ist Panik nicht nötig und sowieso nie ein guter Ratgeber. Genau genommen sollten wir uns überlegen, warum viele von uns nicht gegen Influenza oder Masern geimpft sind. Wir brechen in Panik aus, weil ein neuartiges Virus hier ankommt, gegen das es keine Impfung gibt. Und andere Viren, die für uns gefühlt ein alter Hut sind, ignorieren wir und halten es nicht einmal für nötig uns überhaupt impfen zu lassen.

Nichtsdestotrotz sollte man, und das gilt natürlich besonders für ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen, vorsichtig sein. Hierbei gilt es, die Hygieneregeln einzuhalten und entsprechend achtsam durchs Leben zu gehen. Regeln, die man ohnehin einhalten sollte. Das geht jedoch ganz klar auch ohne zwanzig Liter Sterillium im Vorratsschrank.

Fazit: Wir werden alle sterben. Vermutlich aber der Großteil von uns nicht am Coronavirus. Darauf zu achten, dass wir Fakten statt Fiktion verbreiten und aufeinander Rücksicht nehmen ist aber generell nie ein Schaden. Auf eine gute Gesundheit!

 

Diesen Artikel schrieben wir mit bestem Wissen und Gewissen und mit den Informationen, die uns vorliegen. Verschwörungstheorien konnten wir bislang nicht bestätigen.

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»Wir alle haben das Bedürfnis, uns als Teil der Natur zu begreifen.« Plötzlich Gänsevater Michael Quetting im Interview

Michael Quetting (44), Laborleiter am Max-Planck-Institut in Radolfzell, führte ein Forschungsprojekt mit Graugänsen durch. Doch was als Tierversuch geplant war, endete für ihn in einer einzigartigen Lebenserfahrung, bei der er…

Michael Quetting (44), Laborleiter am Max-Planck-Institut in Radolfzell, führte ein Forschungsprojekt mit Graugänsen durch. Doch was als Tierversuch geplant war, endete für ihn in einer einzigartigen Lebenserfahrung, bei der er zu sich selbst zurückfand und sich wieder als Teil der ihn umgebenden Natur begriff. In seinem Buch Plötzlich Gänsevater, das als Spiegel-Bestseller gelistet ist, beschreibt er die Erlebnisse mit den Graugänsen, angefangen bei der Geschichte von Nils Holgersson, die er den Gänsen noch im Ei vorliest, bis hin zur Entlassung seiner Schützlinge in die Freiheit.

Ich habe den sympathischen Autor im Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell getroffen und mit ihm über seine Erfahrungen gesprochen, über sein Ankommen bei sich selbst, über Tierversuche und über sein neues Buch.

Cat: Micha, kannst du mir vielleicht erstmal das Projekt ganz kurz skizzieren?

Michael Quetting: Bei uns dreht sich alles um Tierwanderung. Das können auch andere Tiere als Vögel sein, zum Beispiel Aale, die von Schottland nach Nordamerika schwimmen. Wir haben uns damals sehr für Vögel interessiert und vor allem für eine neue Generation von Datenloggern. Durch diese aufkommende Handynutzung wird die Sensorik total günstig, beispielsweise Beschleunigungs-, Lage- oder GPS-Sensoren. Also dachten wir, wenn die so günstig sind, packen wir die auf ein Messgerät, so streichholzschachtelgroß, und schauen, ob wir diese Daten auswerten können, wenn wir das Gerät einem Tier, in unserem Fall einem Vogel, auf den Rücken binden.

Um welche Daten geht es da genau?

Beispielsweise um Windgeschwindigkeit oder -richtung. Wenn jetzt zum Beispiel ein Bergsteiger im Himalaya in einem Basislager sitzt, kann er auf unserer Animal-Tracker-App sehen, die Streifengans Schorschi fliegt gerade an Annapurna vorbei auf 7.000 Meter, dann könnte er die Livedaten von Schorschi abfragen und wüsste dann, wie die Windgeschwindigkeit da oben ist. Im Moment weiß niemand, wie der Wind 2.000 Meter über Radolfzell ist, das kann man bisher nur näherungsweise bestimmen.

Was ist das denn für eine App? Kann die jeder runterladen?

Mit der App Animal Tracker kann jeder besenderte Tiere melden und deren Migrationsroute nachvollziehen. Und ja, jeder kann sie runterladen, sie ist gratis. (Anmerkung Cat: Ich habe die App am Abend nach dem Interview getestet und bin total begeistert. Es ist absolut spannend zu sehen, wie weit manche Vögel fliegen, aber auch die Routen von bestimmten Säugetieren kann man mit der App nachvollziehen.)

Flugroute eines Steinadlers in der App Animal Tracker. Foto: Cat

Auf Facebook habe ich gelesen, dass man dir vorwirft, es sei ethisch nicht korrekt gewesen, was ihr gemacht habt, weil ihr der Gänsemutter ihre Eier weggenommen habt. Wie stehst du dazu?

Das ist definitiv so, es ist ethisch wahrscheinlich nicht korrekt. Es war als Tierversuch geplant, aufgeschrieben, eingereicht und von der Ethikkommission in Freiburg als Tierversuch genehmigt. In erster Linie war es ein Forschungsprojekt zur Gewinnung von wissenschaftlichen Daten und die Tiere waren Forschungsplattformen, fliegende Messplattformen, reduziert gesagt. Da war erstmal nichts mit knuffigen Gänsekindern und so, das kam alles erst später. Die Prioritäten haben sich total verschoben. Zum Schluss war es Gänsefamilie mit Gänsevater mit Nebenbeiwerk wissenschaftliches Experiment.

Es gibt andere Versuchsleiter, die sagen, nach Abschluss des Experiments sind die Tiere zu euthanasieren, weil sie keine Möglichkeit mehr haben, sich in der Natur zurechtzufinden. Bei mir war das von Anfang an eine Bedingung. Ich habe gesagt, ich mache das nur, wenn die Tiere nachher in die Freiheit entlassen werden. Egal, was das für die bedeutet. Die Chance, dass eine geprägte Graugans in der Freiheit zurechtkommt, ist natürlich geringer als wenn sie dort groß wird. Es lauern einfach viele Gefahren da draußen. Die Gans kennt dann keine Angst vor Füchsen und weiß auch nicht, wie sie sich verhalten muss, damit der Fuchs sie nachts nicht frisst. Klar, das ist in ihrem genetischen Programm schon auch verankert, aber durch die Prägung haben sie definitiv einen Nachteil.

Foto: Michael Quetting

Woher hattest du denn diese Eier? Ich meine, was wäre ansonsten mit den Küken passiert?

Die Eier waren von einem Züchter in Norddeutschland.

Wozu züchtet er die?

Die Eier sind eine Delikatesse.

Das heißt, du hast den Gänsen ja eigentlich das Leben gerettet, oder?

Im Prinzip schon, ja.

Warum hast du das bisher noch nie so kommuniziert, wenn der Vorwurf kam? Das würde das Argument ja entkräften, schließlich hast du dem Muttertier dann gar nicht die Eier weggenommen.

Es ist mir einfach egal, es interessiert mich nicht. Den hardcore-militanten PETA-Freaks kannst du eh erzählen, was du willst.

Ja, da gibt’s vermutlich ein paar sehr dogmatische Exemplare. Du hast aber sicher auch schon vielen Gänsen das Leben gerettet, weil du sie jetzt nicht mehr isst, oder?  

(lacht) Ja, wahrscheinlich. Ich habe halt eine sehr intensive, persönliche Beziehung zu ihnen aufgebaut.

Aber nicht, weil du sagst, sie sind besonders intelligent oder irgendwas, warum man sie nicht mehr essen sollte.

Nein, Quatsch, es ist total bigottes Verhalten! Es gibt keinen Grund, warum ich keine Gänse esse, aber Rinder oder Schweine. Ich kann kein rationales Argument anführen, wo ich sagen würde, ich esse keine Gänse, weil… Wobei es natürlich immer noch mehr Sinn macht, eine Wildgans zu essen als ein Schwein aus Massentierhaltung. Dann lieber eine Graugans, die irgendein Jäger schießt.

Da hast du vermutlich Recht. Aber kommen wir zurück zu deinem Projekt. Wie sah so ein normaler Arbeitstag aus während des Projekts?

Eigentlich war es kein richtiger Arbeitstag. Ich musste gegen halb fünf oder fünf aufstehen und ins Bett ging es wieder, wenn es dunkel wurde. Der Tag war schon relativ lang.

Aber obwohl der Tag auf seine Art so stressig war, bist du doch in eine neue Welt eingetaucht, ganz ohne Computer, Menschen und den Stress, den man sonst so hat. Ich glaube, heute nennt man das Detox.

Jaja, auf jeden Fall, das war eine sehr besinnliche Zeit, in der man bei sich selber ankommen und in sich reinschauen konnte. Notgedrungen natürlich.

Hat sich das Ganze auf dein Privatleben ausgewirkt?

Ich hatte zu der Zeit eigentlich kein Privatleben. Meine Kinder kamen dann schon nach den ersten zwei, drei Wochen mal am Wochenende und haben sogar da übernachtet. Die ersten Wochen wollte ich aber wirklich niemanden sehen, damit die Gänse sich auf mich fokussieren.

Das ist sicher auch nicht so leicht, wenn man sein Privatleben für so ein Projekt vollständig aufgibt. Was war denn ansonsten die größte Herausforderung für dich?

Das ist eine gute Frage. Es gab viele Herausforderungen, aber ich glaube, die größte war, sich überhaupt auf das Ganze einzulassen. Wenn du dich nicht darauf einlässt, funktioniert es nicht. Wenn du denkst, ich mach‘ das jetzt einfach mal wie so einen normalen Arbeitstag, ich reiße acht Stunden runter und geh‘ dann wieder heim, das funktioniert halt nicht. Dein Leben ist einfach ganz anders in diesen drei Monaten.

Ja, das glaube ich dir, aber es gab ja sicher auch viele schöne Momente. Was war dein schönstes Erlebnis während des Projekts? 

Es gab viele schöne Erlebnisse. Aber ich glaube, die schönsten Erlebnisse waren schon, die Gänse aus dem Brutautomat rauszuholen, sie das erste Mal anzufassen, diesen Kontakt herzustellen und natürlich das erste Mal mit ihnen zu fliegen, das war schon sehr beeindruckend.

Foto: Michael Quetting

 Sicher auch, dass sie dann wieder mit dir gelandet sind.

Genau, es sind halt sehr soziale Tiere. Die wissen genau, dass sie dich da nicht verlieren dürfen.

Aber nach und nach waren sie ja dann irgendwann alle weg. Machst du dir manchmal Gedanken, was aus ihnen geworden sein könnte oder weißt du es sogar?

Nein, wissen tu ich das nicht. Von zwei weiß ich es, weil sie jetzt in einem Tierpark leben und einen hat man mal gesehen mit seiner eigenen Familie.

Woran erkennt man deine Gänse denn?

Die sind beringt, es gibt nicht so viele Graugänse, die beringt sind. Die Frau, die die Gans gesehen hat, hat sie fotografiert und auf dem Foto konnte man die Nummer auf dem Ring lesen.

Dann können wir ja in Zukunft Ausschau nach ihnen halten. Inwiefern hat die Zeit mit den Gänsen so rückblickend dein Leben oder dich selbst verändert?

Zum einen war das der Abschluss einer relativ schwierigen Zeit damals mit meiner Scheidung, da war das schon cool, mal drei Monate zu haben, in denen man sich nur um sich selber und um die Tiere kümmern muss. Aber auch, dass man in der Natur sein und bei sich selber ankommen kann. Da hat sich in gewisser Weise der Kreis geschlossen. Andererseits ist es natürlich auch so, wenn du mal so nah mit und in der Natur lebst für ein paar Wochen, dann wird dir auch bewusst, dass du einfach ein Teil von diesem großen Ganzen bist, dann öffnet sich dein Blick für andere Sachen, die du sonst gar nicht mehr wahrnimmst.

Was zum Beispiel?

Keine Ahnung, beispielsweise Insekten. Oder dass die Sonne aufgeht und dich wärmt, dass um dich herum alles lebt, dass es ganz viele soziale Systeme gibt, die da miteinander interagieren, dass Tiere Beziehungen untereinander haben, wie dieses Fasanenpaar, das ich in meinem Buch erwähnt habe, dass es aber auch so klassische Beziehungen sind, wie dass er immer rausläuft und guckt, ob die Luft rein ist und sie dann hinterherläuft. Solche Sachen halt.

Was würdest du denn Menschen, die diese Erfahrung nicht gemacht haben, mit auf den Weg geben?

Mit auf den Weg geben würde ich denen, dass es ganz wichtig ist, dass man sich Zeiten für sich selber schafft, um sich selber anzuschauen, um in Kontakt mit sich selber zu kommen. Viele Menschen sind überhaupt nicht mehr im Kontakt mit sich selber. Diese Bedürfnisbefriedigung liegt ja immer im Außen. Der Mensch versucht, seine Defizite dadurch zu befriedigen, dass er immer im Außen ist. Aber die eigentliche Zufriedenheit kriegt man nicht im Außen. Die kriegst du nur, wenn du nach innen schaust.

Foto: Michael Quetting

Peter Wohlleben hat ja auch diesen Bestseller geschrieben, Das geheime Leben der Bäume. Was glaubst du, warum sind diese Bücher, die sich mit Natur beschäftigen, gerade so erfolgreich?

Bedingt durch diese schnelllebige Internet-Informationsflutwelt, die dich rein kognitiv schon total überlädt, ist dieses Bedürfnis danach, sich als Teil der Natur oder eines universellen Systems zu begreifen, immer größer geworden. Das ist ja archaisch tief in jedem von uns verwurzelt. So wie andere Grundbedürfnisse des menschlichen Seins, wie der Trieb sich fortzupflanzen oder auch einfach sich geliebt zu fühlen.

Apropos Fortpflanzung, welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen der Erziehung von Menschen- und Gänsekindern?

Oh, da gibt’s einige. Auf beide musst du dich einlassen, du darfst nichts anderes nebenher machen. Die zeigen dir schon, wo die Musik spielt. Die tollen Sachen, die du erleben kannst, mit Menschen- oder Tierkindern, die entstehen erst, wenn du dich drauf einlässt. Man kann Gänsekindern natürlich auch nur bedingt Grenzen setzen und bestimmte Sachen, die einen nerven, wie diese Kackerei oder so, das kannst du ihnen nicht abgewöhnen, das machen die halt. Die Möglichkeiten sind begrenzt.

Nils Holgersson lebt ja auch eine Zeitlang mit Gänsen zusammen. Den Spitznamen bekommst du also sicher sehr oft. Nervt der dich schon?

Das kommt daher, dass ich den Gänsen, als sie noch im Ei waren, immer aus Nils Holgersson vorgelesen habe. Das hab‘ ich halt blöderweise mal gesagt und seitdem sagt das irgendwie jeder. Also es nervt mich eigentlich nicht, ich finde die Geschichte ja ganz nett.

Hast du schon ein neues Buch geplant?

Ja schon, aber ich habe noch keinen Verlag gefunden. Ich habe das zweite Buch deswegen geschrieben, weil ich einer gewissen Bevölkerungsschicht mal die Augen öffnen wollte. Das wäre auch definitiv mein letztes Buch in die Richtung gewesen.

Was hast du denn geschrieben oder ist das geheim?

Nee, gar nicht. Bedingt durch die Ehe mit einer Pferdenärrin, deren Lebensinhalt ausschließlich aus der Liebe und dem Umgang mit Pferden und anderen Tieren bestand und eben durch diese Gänsegeschichte habe ich viel mehr Einblick in Tier-Mensch-Beziehungen bekommen. Wie kann sowas aussehen und was passiert da? Dann wird dir erstmal bewusst, wie krank solche Tier-Mensch-Beziehungen oft sind, obwohl die meisten Leute denken, sie tun alles für ihr Tier. Guck dir mal die vielen Reiterinnen an, die ihr Pferd vierundzwanzig Stunden am Tag in eine enge Box stellen, in der es sich kaum umdrehen kann, holen es höchstens einmal am Tag für eine halbe Stunde raus, sitzen drauf und pesen durchs Gelände. Und dann wundern sie sich, dass ihr Pferd krank wird. Weil es den ganzen Tag in einer engen Box steht und aufgeschütteltes Heu fressen muss, von dem es eine Staublunge bekommt. Ach, da gibt es zigtausend Beispiele.

Find ich ein super Thema und bin gespannt darauf. 

Vielen Dank, Micha, für das schöne und interessante Interview und dafür, dass mich ein Buch endlich mal wieder in seinen Bann gezogen hat!

Plötzlich Gänsevater macht Wissenschaft emotional und zeigt uns, wie grenzen- und bedingungslos Liebe sein kann. Das Buch lässt uns träumen und abtauchen, es lässt uns staunen, lachen, aber auch weinen. Und das Wichtigste: es lässt uns für einen Moment den Atem anhalten.

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Life in plastic, it’s fantastic – Kann die Generation Plastik noch die Notbremse ziehen?

Im Mai diesen Jahres las man in den Nachrichten, dass die EU-Kommission Einmalprodukte aus Plastik verbieten wolle. Dazu zählt sie Strohhalme, Rührstäbchen und Luftballonhalter – „Kampf dem Plastikmüll“! Doch es…

Im Mai diesen Jahres las man in den Nachrichten, dass die EU-Kommission Einmalprodukte aus Plastik verbieten wolle. Dazu zählt sie Strohhalme, Rührstäbchen und Luftballonhalter – „Kampf dem Plastikmüll“! Doch es geht um viel mehr als nur Strohhalme und Rührstäbchen, auch wenn hier jedes Jahr Unmengen an Plastik alleine von Coffee-To-Go-Freunden verbraucht wird. Mittlerweile sollte bei jedem angekommen sein, dass die marine Verschmutzung durch Plastik, respektive Mikroplastik, verheerende Folgen hat. „In jedem Quadratkilometer der Meere schwimmen hunderttausende Teile Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteile mit Plankton.“ (Quelle: wwf.de)

Aber woher kommt der ganze Müll im Meer? Der größte Anteil der Müllzufuhr in die Ozeane erfolgt über Zuflüsse vom Land. Etwa ein Viertel direkt über Schifffahrt, Fischerei oder Arbeiten in und am Wasser. (Quelle: nabu.de) An Letzterem können wir Otto-Normal-Müllproduzenten natürlich nicht viel ändern, zumindest nicht direkt. Wenn wir den Konsum von Seefisch reduzieren, jedoch durchaus. „Ich werfe keinen Müll in Flüsse“, werdet ihr jetzt vielleicht denken. Das ist richtig, denn in Deutschland wird verhältnismäßig- sprich im Verhältnis zu vielen anderen Ländern –  wenig Müll direkt in die Flüsse geworfen. Der meiste „Flussmüll“ gelangt über Auswaschungen auf Mülldeponien, kommunale Abwässer und die Landwirtschaft in die Flüsse (Quelle: nabu.de). Wenn ihr nicht gerade Landwirte seid, betreffen euch nur die ersten beiden Punkte.

„Leider benutzen die Menschen die Toiletten als Müllentsorgung.“

Yvonne Friesch, Mitinhaberin von Sanitär Friesch in Tübingen, erzählt mir, was Menschen über die Toilette entsorgen: Tampons, Slipeinlagen, Binden, Kondome, Windeln, Kleidung, Spielzeug. „Leider benutzen die Menschen die Toiletten als Müllentsorgung“, so Friesch. „In Schulen sind es oft Kleider, Buchseiten oder Sportschuhe.“ Auf öffentlichen Toiletten würden sogar Spritzen über den Abfluss entsorgt. Selbst Bauschutt komme vor. Friesch rät auch von Duftsteinen in der WC-Schüssel ab, da die Plastikhalterungen sich nicht selten lösen und dann entweder die Rohre verstopfen oder in die Kanalisation gelangen. Derartiges Verhalten kann aber auch teuer werden kann, da sich in vielen Fällen zurückverfolgen lässt, in welche Toilette dieser Unrat geworfen wurde. „Da kann ganz schön was zusammen kommen“, warnt Yvonne Friesch.

Wie kann man also seinen Müll soweit es geht reduzieren und möglichst ressourcenschonend leben? Im Supermarkt muss man sich gegenwärtig schwer wundern: Bananen und Gurken im Plastikmantel, Käse mit Folien zwischen den einzelnen Scheiben. Offenbar muss heute alles doppelt und dreifach verpackt werden. Auch geschälte und klein geschnittene Kartoffeln oder Kürbisse, eingeschweißt in Kunststofftüten schmiegen sich beinahe adaptiv an den phlegmatischen Konsumenten von heute.

Foto: S. Selbert

Auf verpackte Früchte kann man mit Sicherheit verzichten. Gerade bei größerem Obst oder Gemüse kann man das Etikett direkt aufkleben, statt umständlich eine Tüte um das Lebensmittel zu wickeln. In vielen Biomärkten gibt es mittlerweile Obst- und Gemüsenetze zu kaufen, die durchsichtig und vielfach verwendbar sind. Tatsächlich habe ich mit diesen Beuteln gute Erfahrungen gemacht, sie werden in jedem Supermarkt akzeptiert. Alternativen zum Obst und Gemüse aus dem Supermarkt bietet natürlich auch der Regionalmarkt, den es in jeder größeren Stadt gibt. Regionale Lebensmittel sind aufgrund der kurzen Transportwege aus ökologischer Sicht ohnehin begrüßenswert. In vielen Städten gibt es heutzutage sogenannte Unverpacktläden, in denen man entsprechend mit Behältern einkaufen geht, in die dann beispielsweise offene Nudeln eingefüllt werden können.

Unverpacktladen Speicher, Tübingen. Foto: Ulrich Müller

Kleine Füße, großer Abdruck

Wer ein Baby zuhause hat stellt sehr schnell fest, dass vor allem durch Windeln und Feuchttücher doch viel mehr Müll anfällt als zuvor. Was aber die meisten Menschen übersehen, ist, dass nicht nur der Gebrauch von Windeln, Binden und Tampons zu viel Müll führt – laut BUND macht der Windelmüll in manchen Gemeinden bis zu zehn Prozent aus und im Schnitt verbrauchen Frauen weltweit ca. 45 Milliarden (!) Binden und Tampons pro Jahr –, sondern auch die Herstellung nicht gerade ressourcenschonend ist. Menstruationstassen und Stoffwindeln stellen hier eine Alternative dar. Oft wird damit argumentiert, dass Stoffwindeln zur Reinigung viel Wasser und Strom benötigen. Man muss jedoch in die Kalkulation mit einbeziehen, dass auch Wegwerfwindeln viel Wasser verbrauchen, eben in der Herstellung. Wo die Stoffwindel jahrelang und sogar noch beim nächsten Kind benutzt werden kann, landet die Wegwerfwindel nach einmaliger Benutzung in der Tonne. Zumindest wenn wir die Stoffwindel bei 60 Grad waschen und sie nicht jedes Mal danach in den Trockner werfen, haben wir einen um 40 Prozent reduzierten Energieverbrauch im Vergleich zu Wegwerfwindeln (Quelle: windelwissen.de). Und Müll (aber auch Geld!) haben wir allemal eingespart, vor allem da Stoffwindeln sich gut weiterverkaufen lassen. Und viel schöner sind sie dabei auch noch.

Stoffwindel von milovia. Bild: Cat

Man muss sich als frischgebackene Eltern auch fragen, ob Obstmus in Quetschbeuteln oder Plastikbechern wirklich notwendig ist oder ob man nicht einfach selbst einen Obstbrei herstellen und abpacken kann. Eigentlich geht das doch ganz schnell. So klein unsere Babys sind: Ihr ökologischer Fußabdruck ist, vor allem im ersten Jahr, ganz schön groß. Aber nicht immer spielt das Umfeld mit, wenn man Müll einsparen möchte. Erst neulich ging ich mit einem Baumwollbeutel in die Bäckerei, weil ich es unnötig finde, dass wir alle ein bis zwei Tage Brot in Papier- oder gar Plastiktütchen nach Hause tragen. Die Bäckereifachverkäuferin lehnte jedoch ab, sie dürfe den „aus hygienischen Gründen“ nicht anfassen. Warum sie Geld trotzdem anfassen darf, die Antwort blieb sie mir schuldig. Mittlerweile haben wir aber eine Bäckerei in der Nähe gefunden, die kein Problem mit unserem Stoffbeutel hat.

Wenn man bewusst darauf achtet, was man alles in den Müll wirft, erkennt man schnell, worauf man problemlos verzichten könnte. Für viele Produkte gibt es beispielsweise Nachfüllpackungen. Auf eine Menge Plastik kann man auch verzichten, wenn man zum Einkaufen eigene Taschen und Beutel mitnimmt. Was in Plastik ist, kommt nicht in die Tüte. Bei anderen Dingen ist das leider noch nicht möglich. Trotzdem kann man sich fragen, ob man Joghurt in kleinen Plastikbechern kaufen muss oder nicht doch lieber solche in Mehrweggläsern nimmt. Muss man Getränke in PET-Flaschen kaufen, die ohnehin im Verruf stehen gesundheitsschädlich zu sein, oder sind Glasflaschen eine Alternative? Der Fairness halber muss man sagen, dass die größte Menge an Müll, der über die Abwässer ins Meer gelangt, nicht aus Ländern wie Deutschland stammt, in denen recycelt wird. Jedoch wurde unser Müll viele Jahre nach China exportiert und wer weiß schon, was dort mit ihm passiert ist? Nicht zuletzt werden schließlich auch durch die Herstellung von Kunststoffverpackungen jede Menge Rohstoffe und Energie verbraucht (Quelle: wwf.de). Aber auch wenn wir unseren Müll trennen und recyceln, sollten wir diesen Unmengen an Plastikmüll entgegenwirken, was im Coffee-To-Go-Zeitalter nicht allzu leicht erscheint.

Als ich neulich in einem Supermarkt einkaufen war, beschwerte ich mich an der Kasse darüber, dass dermaßen viel Obst in Plastik eingeschweißt war. (Oder waren die Verpackungen aus kompostierbarer Stärke? Für den Ottonormalkonsumenten leider kaum zu unterschieden.) Der Kassierer antwortete mir, dass er dies ebenfalls nicht gut heiße, sich jedoch überhaupt nichts ändern würde, so lange Menschen dieses Obst kaufen. Recht hat er! Tatsächlich liegt es an jedem einzelnen von uns. Nur, wenn wir über unser Konsumverhalten nachdenken und etwas daran ändern, denken die großen Konzerne um.

Es ist fünf vor zwölf, vielleicht sogar nach zwölf und leider hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass man auf die Politik nicht wirklich zählen kann, was die Reduzierung von Plastikmüll anbelangt.

Jetzt ist es unsere Aufgabe, bewusster einzukaufen, zu verzichten und umzudenken. Wenn wir es nicht für uns selbst tun, dann für unsere Kinder.

 

Quellen:
https://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/plastik/unsere-ozeane-versinken-im-plastikmuell/
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer/16805.html
https://www.bund-naturschutz.de/oekologisch-leben/kinder/stoffwindeln.html
https://reset.org/act/nachhaltige-monatshygiene-kein-muell-der-regel
https://www.windelwissen.de/stoffwindeln-wegwerfwindeln-umwelt/

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Maskerade des Glücklichseins – Wie der Alltag uns zu geschminkten Clowns macht

„Naaa, wie waren deine Ferien?“, fragt meine Kollegin Susanne lächelnd. Ich senke meine Kaffeetasse. „Ach du“, sage ich und schaue dabei zum Fenster hinaus, wo dicke Regentropfen – vielleicht sind es auch…

„Naaa, wie waren deine Ferien?“, fragt meine Kollegin Susanne lächelnd. Ich senke meine Kaffeetasse. „Ach du“, sage ich und schaue dabei zum Fenster hinaus, wo dicke Regentropfen – vielleicht sind es auch Schneeflocken – gegen das Fenster klatschen, „abgesehen davon, dass mein Freund Schluss gemacht hat, ich einmal in der Notambulanz saß, ein anderes Mal der Notarzt mit Blaulicht kam und meiner Tante das Haus abgebrannt ist, ganz gut. Und deine?“ Sie starrt mich an und beginnt an ihrem Kugelschreiber herumzulutschen, als könne sie aus ihm eine angemessene Reaktion saugen. Natürlich bin ich mir im Klaren darüber, dass ihre Frage rhetorisch gemeint war, aber mir ist heute einfach mal nach Wahrheit. Zu anstrengend erscheint mir das Aufsetzen meiner Maske. Aber warum sind wir eigentlich so, wenn wir auf der Arbeit sind? Warum gibt es von uns eine private Version und eine, die dauerglücklich im Büro sitzen muss?

Da steht der Manager bei der Präsentation vor seinen Kollegen, ein Schatten seiner selbst, zeigt höchste Professionalität und in Wahrheit weint er innerlich um seine verstorbene Mutter. Die Kassiererin sitzt an der Kasse und jedes Mal, wenn jemand die Ritter Sport Alpenmilch kauft, schießt ein schmerzvolles Projektil voller Adrenalin mitten durch ihr Herz, weil sie an die strahlenden Augen ihres Ex-Mannes denkt, wenn sie ihm die Schokolade mitgebracht hat. „War beim Einkauf alles in Ordnung?“, fragt sie lächelnd, aber mit leeren Augen. Wir sitzen mit Liebeskummer am Arbeitsplatz und wenn uns der Kollege fragt, wie es uns geht, antworten wir: „Gut, danke.“ Heute habe ich mit meiner Antwort die natürliche Ordnung aus dem Gleichgewicht gebracht und genau das will mir Susanne auch zu verstehen geben, indem sie meint: „Oh verdammt, das tut mir leid. Na ja, wir reden später darüber, ich muss noch ein paar Sachen kopieren.“

Als ich nach der Trennung von meinem Freund die sechste Taschentuch-Box geleert hatte und die Ferien langsam dem Ende nahten, googelte ich, ob man sich wegen Liebeskummer krankschreiben lassen kann. Immerhin kann daraus das lebensbedrohliche Broken-Heart-Syndrom entstehen. Wegen Liebeskummer haben sich schon viele Menschen das Leben genommen. Warum also nicht zuhause bleiben und dem Kummer seinen Lauf lassen? Ich las Antworten wie „die eigene Gefühlslage hat im Job nichts verloren“ oder „Arbeit und Privatleben muss man trennen können“. Selbst die Süddeutsche Zeitung schreibt: „So weh eine Trennung auch tut – im Berufsalltag sollten private Probleme keine Rolle spielen.“* Nun saß ich vor meinem Laptop und eine einzige Frage schwirrte durch meinen Kopf: Warum eigentlich? Warum betreten wir jeden Morgen aufs Neue diese Bühne mit einem Lächeln, als hätten wir es uns mit Theaterschminke ins Gesicht gemalt und mit Haarspray fixiert? Warum ist es nicht in Ordnung, vor den Kollegen zu weinen? Und warum darf ich mich, wenn ich einen Beruf mit viel Kundenkontakt habe, nicht krankschreiben lassen, wenn ich Kummer habe?

Brokenheart

Keine zehn Minuten, nachdem meine Kollegin Susanne mich stehengelassen hat, betrete ich meine Bühne: Das Klassenzimmer 202. Mein Publikum: Die 5b. Während ich den Schlüssel in das Schloss stecke und die Meute hinter mir durch den Flur tobt, schminke ich mir innerlich mein Lächeln auf. „Guten Morgen, liebe 5b!“, sage ich, als wäre ich die gut gelaunte Mami mit der gut gelaunten Familie aus der gut gelaunten Lätta-Werbung. Den Schüler Michael, der in der letzten Reihe sitzt, kann ich an diesem Tag nicht aufrufen. Er heißt genauso wie mein Ex-Freund und ich will nicht riskieren, dass die Tränen mein Lächeln abwaschen. Die Kleinen kann ich täuschen, sie sind ohnehin zu beschäftigt mit dem Katzenskelett, das ich vorne auf den Tisch gestellt habe, sodass sie nichts von meinem gebrochenen Herzen sehen.

In der zweiten Stunde stehe ich vor der 10c. „Wie waren Ihre Ferien?“, fragt eine Schülerin. „Nicht so gut“, antworte ich jetzt ehrlich, weil ich schlecht lügen kann. „Warum nicht?“, fragt sie mit großen Augen und ich erkläre kurz die Lage, ähnlich wie ich es bei Susanne getan habe. Die Klasse hört zu, bekundet danach ihr Mitgefühl und ist an diesem Tag ganz besonders ruhig und zeigt sich ausgesprochen freundlich. So brav waren sie das letzte Mal gewesen, als ich eine Lehrprobe hatte. „Es tut mir leid, dass ich eure Klassenarbeiten noch nicht korrigiert habe“, entschuldige ich mich am Ende der Stunde. „Das ist nicht schlimm, wir brauchen die nicht so dringend zurück“, antwortet Florian, der sonst ganz still ist und sich nie meldet. „Vielleicht sollten Sie am Wochenende auch lieber mal wegfahren als unsere Arbeiten zu korrigieren“, ergänzt Paul, ein Schüler, mit dem ich seit Wochen Auseinandersetzungen habe. „Und übrigens“, wirft jetzt noch Luis ein, „der Typ muss ein ganz schöner Idiot sein, wenn er Sie verlässt.“ Durch die Klasse geht eine Welle von „Ja, genau!“ und „Aber wirklich!“. Beim Verlassen des Klassenzimmers muss ich lächeln. Es ist ein echtes Lächeln, das meine Schüler mir aufs Gesicht zaubern. Und auch, wenn sie in dieser Stunde vielleicht nicht ganz so viel über die Struktur der DNA gelernt haben, so haben sie gelernt, dass es in Ordnung ist, traurig zu sein und Schwäche zu zeigen. Das ist vermutlich mehr als man ihnen in ihrer ganzen Schullaufbahn je beigebracht hat. Was aber habe ich in dieser Stunde gelernt? Nicht das, was mir mein erster Chef während meiner Ausbildungszeit beigebracht hat, nämlich Professionalität. Ich habe etwas ganz anderes und viel Wertvolleres gelernt: Nur wenn man selbst Menschlichkeit zeigt, kann man Menschlichkeit erfahren.

Foto 1

Einer Kassiererin, die mir ihre Traurigkeit zeigt, würde ich sicher ein paar tröstende Worte spenden. Vielleicht würde aber auch ihr Chef sagen: „Bleiben Sie besser zuhause und erholen sich ein paar Tage.“ – wenn sie ihn nur fragte. Natürlich kann man einwenden, dass Arbeit auch ablenkt, aber manchmal muss man dem Herz Zeit geben, zu heilen und diese Zeit muss man sich zugestehen. Glück ist kein Zufall, es ist eine Wahl, die jeder Einzelne von uns hat. Aber ich strebe nach Authentizität, das gilt auch für das Glücklichsein.

Während meiner Meditation am Nachmittag überkommt mich bei den Gedanken an meine zehnte Klasse ein ganz leichtes, aber sehr warmes Gefühl von echtem Glück. Ein Glücklichsein, das erst durch eine Fremd- und daraus folgend durch eine Selbstbejahung ausgelöst wurde. Meine Schüler haben mich dazu gebracht, zu mir selbst und meinen Gefühlen zu stehen, kurz: Es macht mich glücklich, unglücklich sein zu dürfen. Ich werde bald wieder fröhlich vor meiner 10c stehen, aber dann werden die Schüler wissen, dass mein Lächeln echt ist, weil ich bei der Maskerade des Glücklichseins nicht mehr mitspiele.

Am Abend erreicht mich eine WhatsApp-Nachricht von Susanne. „Wie geht’s dir?“, fragt sie mit einem lächelnden Emoticon dahinter – dieses Mal weiß ich, dass die Frage nicht rhetorisch gemeint und das Emoticon ein echtes Lächeln ist.

 

* sueddeutsche.de/karriere/beruf-und-private-probleme-wie-man-sich-bei-liebeskummer-im-job-verhaelt, 13.1.2016

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Fruchtiger Chiapudding: Fit in den Tag starten

Chiasamen stehen im Moment ganz oben auf der Beliebtheitsskala unter den Superfoods. Es handelt sich hierbei um kleine Samenkörner, die aufgrund ihres hohen Gehalts an Protein, Omega-3-Fettsäuren, Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Calcium und…

Chiasamen stehen im Moment ganz oben auf der Beliebtheitsskala unter den Superfoods. Es handelt sich hierbei um kleine Samenkörner, die aufgrund ihres hohen Gehalts an Protein, Omega-3-Fettsäuren, Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Calcium und Antioxidantien schon bei den Maya als wertvolles Nahrungsmittel galten. Gerade zum Frühstück eignet sich dieser Energybooster, um fit in den Tag zu starten und auch nach dem Sport bieten Chiasamen eine gute Möglichkeit, die Energiereserven wieder aufzutanken. Ich esse die kleinen Samen gerne als Pudding zum Frühstück.

Grundrezept für Chiapudding

Zutaten:
3-4 EL Chiasamen
200 ml Sojamilch oder andere Pflanzenmilch (wer den Pudding dünnflüssiger mag, gibt mehr Milch dazu)

Chiasamen und Sojamilch mischen – am besten mit einem Schneebesen oder in einem Shaker. 24 Stunden in den Kühlschrank stellen. Ab und zu umrühren oder schütteln, damit die Chiasamen nicht klumpen.

Fruchtiger Chiapudding

Da Chiasamen relativ geschmacksneutral sind, mische ich sie mit Sojajoghurt.

Zutaten:
3 EL Chiapudding
3 EL Sojajoghurt
1 EL Mangopüree
2 EL Nussmischung
Früchte nach Wahl

Chiapudding, Sojajoghurt und Mangopüree gut verrühren. Früchte nach Wahl unterheben. Nussmischung über den Pudding streuen und genießen. Mir ist es durch den Zucker im Joghurt süß genug. Wer möchte, kann mit Ahornsirup nachsüßen. Wer es nussiger haben möchte, kann statt des Mangopürees Mandelmus unterrühren.

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Tübingen – Studieren in Grün oder: Was die jüngste Stadt Deutschlands so besonders macht

„Diebenga isch ja so schee!“ – ein Satz, den ich während meines Studiums immer wieder von Nicht-Tübingern gehört habe. Lange Zeit habe ich mich gefragt, was an Tübingen eigentlich so…

„Diebenga isch ja so schee!“ – ein Satz, den ich während meines Studiums immer wieder von Nicht-Tübingern gehört habe. Lange Zeit habe ich mich gefragt, was an Tübingen eigentlich so schön sein soll, denn ich verband mit der Stadt immer hartes Studium, Einbahnstraßen und besetzte Hippiehäuser. In den Semesterferien wehten die Steppenhexen durch die Innenstadt, weil alle Studenten zu ihren Eltern gefahren waren. Ich, deren Eltern ab dem zweiten Semester im Ausland lebten, war gefühlt der einzige Mensch. Der Mensch, dessen Schritte einsam durch die kopfsteingepflasterte Altstadt hallten. Tübingen – von meinen Freunden und mir liebevoll Trübingen genannt – dieses grauenvoll langweilige Tor zur Albhölle. Wir fragten uns, warum wir nicht hip sein konnten und bereuten, dass wir uns aufgrund unserer postabiturialen Abnabelungsproblematik nicht vernünftigerweise in Berlin, Hamburg, München oder einer anderen coolen Stadt beworben hatten. Stattdessen wollten wir lieber in erreichbarer Nähe des Elternhauses bleiben und saßen somit in diesem schwäbischen Kehrwochenprovinzkaff fest, in dem man resignierend dankbar klatschte, weil irgendwann ein H&M eröffnete. Wir saßen in dieser Stadt, die durch ausländische Studenten, die in riesigen steinernen Vagina-Skulpturen hängen bleiben, in die internationalen Medien gelangt war.

Neckarfront. Foto: Werner Arnold

Nachdem ich mit dem Studium endlich fertig und somit aus Tübingen weggezogen war, fing ich aus unerklärlichen Gründen plötzlich an, diese Stadt zu vermissen. Ich vermisste es, im Sommer auf der Neckarmauer zu sitzen und ein Eis der besten Eisdiele Tübingens zu essen. Nachts im Stocherkahn – und Stocherkähne gibt es nur in Tübingen – zu liegen, dabei die Sterne zu beobachten, den leisen Wellen des Neckars zu lauschen und einfach mit Freunden durch die Nacht zu quatschen. Mir fehlte, schnell und sicher mit dem Fahrrad zu Kommilitonen zu fahren. Völlig problemlos. Na ja gut, völlig ist übertrieben – immerhin hat Tübingen auch durch seine Hügel einen gewissen Bekanntheitsgrad auf Youtube erlangt (Stichwort: Tübingen, warum bist du so hügelig). Vielleicht lag es auch daran, dass ich durch einen Zufall nun wirklich auf der Alb gelandet war, sprich: das Tor zur „Albhölle“ hatte ich durchschritten. Trotzdem begann ich langsam zu verstehen, was an Tübingen „so schee“ ist und warum man auf der Alb meinte, ich käme aus der „Ökostadt“…

Die Neckarmauer

Tübingen liegt 35 Kilometer südlich von Stuttgart und hat rund 85.000 Einwohner, deren Altersdurchschnitt mit 39 Jahren der niedrigste in ganz Deutschland ist. An der Uni Tübingen gibt es fast 30.000 Studenten aller Fachrichtungen, die sich im Sommer in den Cafés der Stadt tummeln. Zwar befand sich Tübingen im Jahr 2013 auf Rang 6 der teuersten Städte Deutschlands, was die Mietpreise betrifft. Die Stadt hat aber dennoch einiges vorzuweisen, was sie für junge Menschen attraktiv macht. Hierzu gehört beispielsweise die gute Infrastruktur der öffentlichen Verkehrsmittel, was unter anderem der Arbeit des Oberbürgermeisters Boris Palmer (Bündnis 90/Die Grünen), der dazu steht, ein „Öko-Spießer“ zu sein, zu verdanken ist. Da dieser aber nur der OB Tübingens und nicht derjenige der angrenzenden Städte ist, hört die gute Infrastruktur leider mit dem Ortsschild auf. Will man aus Tübingen raus, braucht man Zeit und gute Nerven. Ich spreche aus Erfahrung, ich bin immerhin drei Jahre gependelt. Aber das empfindet natürlich jeder anders.

Autos kommen nicht weit

Das Französische Viertel wurde vom Spiegel unlängst als grüne Hölle bezeichnet. Ja genau, das Französische Viertel, wo gutsituierte Erstlings-Mütter zu ihrem handgewalkten Dinkelschrot-Brötchen Soja-Latte trinken, während ihre Kinder gut betreut untergebracht sind. Familienfreundlichkeit schreibt man in Tübingen groß. Immerhin hat die Stadt die höchste Betreuungsquote für Kleinkinder in Baden-Württemberg vorzuweisen. Die an moderne Wohnhäuser angrenzenden kontrastiven Wagenburgen prägen das Bild des Französischen Viertels. Studenten wohnen hier wenige. Die finden sich eher im Stadtteil Waldhäuser-Ost, kurz: WHO. Schön ist es dort allerdings nicht, außer wenn man die trist-grauen Hochhäuser nicht von außen betrachtet, sondern hineingeht und von dort die Aussicht über Tübingen genießt. In Anbetracht der Mietpreise sind diese Wohnblöcke allerdings für viele die einzige Möglichkeit, in Tübingen zu wohnen. Wer zum WHO mit dem Fahrrad fährt, ist natürlich schon ein fortgeschrittener Tübinger. Normale Menschen nehmen hier den Bus. Das Semesterticket ist ebenfalls bezahlbar, auch wenn es jedes Jahr teurer wird (2005: 35,10 Euro, 2015: 78,90 Euro). Dennoch, diese 13 Euro im Monat kann man verschmerzen.

Innenstadt. Foto: Werner Arnold

Als Autofahrer kommt man in Tübingen ohnehin nicht weit. Als Fahrradfahrer hat man es umso leichter. Beim Fahrradklima-Test 2014 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) landet Tübingen in der Gruppe von Städten zwischen 50.000 und 100.000 Einwohnern landesweit auf dem ersten Platz der fahrradfreundlichsten Städte. Bundesweit steht die Stadt auf Rang sechs von 100 Städten ähnlicher Größe. Und so habe sogar ich, als beispiellose Repräsentantin der schwäbischen Liebe zum Automobil, mir in Tübingen ein Fahrrad zugelegt. Und dann nochmal eines. Und nochmal eines. Denn hier kommen Fahrräder leider auch mal abhanden. Meine wurden beide aus einer verschlossenen Tiefgarage gestohlen. Aber in Tübingen ist man da nicht so. Man gibt ja gerne! Das zeigt sich auch darin, dass man in Tübingen jederzeit kistenweise Sachen auf die Straße stellen kann. Versehen mit einem „Zu verschenken“ Zettel findet hier wirklich alles schnell neue Besitzer. Modernes Recycling. Verschenken statt wegwerfen. In keiner anderen Stadt habe ich das in so ausgeprägter Form erlebt.

Veni, vidi, vegi – ich kam, sah und… aß vegetarisch!

Aber zurück zum Fahrrad, mit dem ich locker in die Innenstadt komme, wo ich mich mit Freunden zum Kaffeetrinken treffen kann. Soja-Cappuccino versteht sich, denn in Tübingen haben Vegetarier und Veganer ein leichtes Leben. Mehrere Bioläden verteilen sich über die Stadt und auch vegane Cafés gibt es, wie beispielsweise das Vegi in der Kornhausstraße. Den besten veganen Hotdog bekommt man übrigens bis spät in die Nacht im Rock and Dog in der Mühlstraße. Daneben befindet sich der Imbiss Kasvis, welcher ausschließlich vegane Leckereien verkauft.

Rock and Dog, Mühlstraße. Foto: Patrick Rädler

Rock and Dog, Mühlstraße. Foto: Patrick Rädler

Das Tübinger Nachtleben bietet vor allem gemütliche Kneipen und Bars. Und unter uns: wer seine gekleiderkreiselten Prada-High-Heels präsentieren möchte, findet sicher im Top 10 in der Südstadt ein paar Claqueure.

Auch in Tübingen ist nicht alles im grünen Bereich: Die Affenversuche

2014 erlangte die Stadt durch einen Bericht bei Stern TV traurige Berühmtheit. Es war die Rede von barbarischen Versuchen an Rhesusaffen, die an drei Tübinger Instituten stattfinden. Untermauert wurde dieser Vorwurf durch Videoaufnahmen, die heimlich gedreht worden waren. Tübingen ist eine der letzten vier deutschen Städte, in denen diese Versuche noch durchgeführt werden. In allen anderen Städten wurden sie abgeschafft und von den Behörden wegen ihrer Grausamkeit verboten. Gerade eine Stadt, in der so viele Querulanten und Freidenker unterwegs sind, spürt die Konsequenzen. Einige Wochen nach der TV-Ausstrahlung zog ein großer Demonstrationszug mit 1.200 Teilnehmern durch die Stadt. Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat hiernach das Max-Planck-Institut durchsuchen lassen. Der Verdacht: Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Wie die Sache ausgeht, ist ungewiss.

Tübingen erlebt sein blaues Wunder

Nichtsdestotrotz bleibt Tübingen in vielen Köpfen eine Ökostadt. „Tübingen macht blau“ lautet das Motto einer Klimaschutzkampagne, die 2008 von Boris Palmer ins Leben gerufen wurde. 10 % weniger CO2 bis 2010 war das Ziel und alle Bürgerinnen und Bürger sollten dabei helfen. Das Resultat sind 18 % weniger CO2 pro Kopf im Jahr 2013 gegenüber 2006, 10.000 Ökostrom-Kunden der Stadtwerke Tübingen, immer mehr Menschen, die Carsharing betreiben und vieles mehr. Das neue Ziel sind weitere 25 % bis 2022.

Die bunte Mischung

Ich für meinen Teil finde Tübingen keinesfalls grün. Für mich ist Tübingen bunt. Ob Hippies, Snobs, Punks, Hipster, Akademiker, Nerds oder Dinkelschrotmütter, in keiner anderen Stadt sind mir so unterschiedliche Menschen begegnet, die trotzdem ein Miteinander geschaffen haben, in dem sich jeder wohl fühlt. Und welcher andere Oberbürgermeister führt seinen Wahlkampf schon vor Ort beim Wähler in einer Studenten-WG?

Neckarfront

Ich freue mich jedenfalls auf den Sommer und auf ein Eis, das ich dann auf der Neckarmauer sitzend genießen kann, während zu meinen Füßen die Stocherkähne über das Wasser fahren. Im Winter komme ich dann nochmal, zur chocolART – Deutschlands größtem Schokoladenfestival. Natürlich nur, wenn die Witterung zulässt, dass es die Postkutsche von der Alb nach Tübingen schafft. Die darf ja auch in die Umweltzonen.

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Vegane Wundertüte vor der Haustür: Die VEGAN BOX

„Die VEGAN BOX ist da!“, rief mein Postbote heute morgen und hielt mir strahlend den hübschen kleinen Karton entgegen. In der Veganszene ist sie derzeit – im wahrsten Sinne des Wortes…

„Die VEGAN BOX ist da!“, rief mein Postbote heute morgen und hielt mir strahlend den hübschen kleinen Karton entgegen. In der Veganszene ist sie derzeit – im wahrsten Sinne des Wortes – in aller Munde: die VEGAN BOX. „Die Überraschungs-Box für Vegetarier und Veganer, für Allergiker, Sportler und alle, die ernährungs- und gesundheitsbewusst leben möchten.“ So werben die Erfinder des kleinen Wunderkistchens auf ihrer Website.

Seit Mitte 2013 kann man die VEGAN BOX Classic in klein und groß bestellen. Die beiden unterscheiden sich natürlich zum einen im Preis – für die kleine Box zahlt man 14,90 Euro im Monat und für die große 24,90 Euro -, zum anderen aber auch im Inhalt. Ein paar Ingredienzen fehlen in der kleinen Box. Welche das sind ist immer unterschiedlich und man weiß es vorher natürlich nicht. Seit Mitte 2014 gibt es die VEGAN BOX zusätzlich in den Ausführungen „Just food“, „Glutenfrei“ und „Sojafrei“. Das ist erfreulich, denn gerade meine männlichen Freunde wussten selten etwas mit Gesichtscremes und -masken anzufangen. Leider gibt es „Just food“ nicht in verschiedenen Größen, sondern nur in der großen Variante für 24,90 Euro. Dasselbe gilt auch für die gluten- und die sojafreie Box. Einige Monate hatte ich die kleine Classic Box im Abo und nun habe ich seit Oktober die VEGAN BOX Just food.

Unboxing VEGAN BOX!

Die VEGAN BOX kommt immer in einem schönen weißen Karton, der Lust aufs Auspacken macht. Die Box ist zudem sehr liebevoll gepackt, mit einem lila Knisterpapier und viel Stroh. Wie in einem Osternest! Irgendwie ist es überhaupt immer wie Ostern, wenn man die VEGAN BOX bekommt. Immerhin ist sie ein Geschenk, das man sich selbst gemacht hat und von dem man noch nicht einmal weiß, was drin ist!

Aber wie bei anderen Geschenken auch, ist nicht immer alles in der VEGAN BOX ansprechend. Oft entdeckt man neue tolle Produkte, manchmal sind aber auch Dinge in dem Kistchen, mit denen man gar nichts anfangen kann. Beispielsweise hatte ich schon zwei Mal Tee in der Box. Und Tee finde ich langweilig. Aber andererseits habe ich schon großartige Sachen entdeckt! Kokosöl beispielsweise. Seit einmal ein kleines Gläschen in der VEGAN BOX war, liebe ich es zum Backen, Braten oder einfach aufs Brot statt Butter. In jeder VEGAN BOX ist eine Liste mit den Produkten enthalten, die sich in der Box befinden. Außerdem eine kleine Erklärung zu jedem Produkt. So lässt sich ganz leicht herausfinden, ob auch alles da ist, was da sein soll. Daneben gibt es eine Preisliste, sodass man sehen kann, was die Produkte im Handel kosten würden.

VEGAN BOX Dezember

Nun möchte ich euch kurz aufführen, was in der Dezember Just food enthalten war, damit ihr euch ein Bild machen könnt: Grünkern Burger (DAVERT), Mandelremoulade (EMILS), Zartbitter-Weihnachtsmann (ROSENGARTEN), Mini Zwieback Rosmarin & Olivenöl (SOMMER), Organic NOM Bar (NOM FOODS), Ausländer Veggie Würstchen Snack (VIANA), VegEgg (ARCHE), Fourré Choc Kekse (LE MOULIN DU PIVERT), Gemüsebrühe to go (NATURATA), Cheesauce (VANTASTIC FOODS), Vegane Streichcreme (VEGGY STREET).

Einiges davon habe ich schon probiert und für sehr lecker befunden. Besonders habe ich mich über die Käsesoße gefreut und auch der Ei-Ersatz kommt mir aktuell sehr gelegen. Aber auch dieses Mal ist natürlich etwas enthalten, das mich nicht ganz glücklich macht: Der Zartbitter-Weihnachtsmann. Ich mag keine Zartbitter-Schokolade, jedoch kann ja dafür die VEGAN BOX nichts. Die Grünkernburger sind mir zu klischeehaft, aber auch die KlischeeveganerInnen wollen ja bedient sein. Wozu ich eine Gemüsebrühe to go brauche, hat sich mir auch noch nicht so ganz erschlossen, aber ich stecke sie mal in meine Arbeitstasche. Vorsichtshalber. Für die MacGyvers der Ökoszene!

Ein Blick auf die Facebook-Seite von VEGAN BOX verrät, dass die Dezember-Box im Allgemeinen wieder gut angekommen ist.

Inhalt der Dezemberbox

Summa summarum würden die Produkte laut der beigefügten Preisliste im Handel 29,51 Euro kosten. Gespart habe ich also durchaus. Allerdings muss man dazusagen, dass ich mir vermutlich nicht einmal die Hälfte davon gekauft hätte. Ziehe ich die Produkte ab, die mir nicht oder nur mäßig geschmeckt haben, so komme ich noch auf 23,44 Euro. Dafür musste ich aber erstens keinen Versand bezahlen, zweitens hatte ich ein Geschenk von mir für mich zum Freuen und Auspacken und drittens habe ich Dinge probiert, die ich sonst nie probiert hätte.

Es ist übrigens kein Problem, die Kisten alle durchzuprobieren, denn das Abo ist problemlos mit einer einzigen E-Mail wieder gekündigt. Also einfach mal ausprobieren und selbst urteilen auf vegan-box.de!

Ich jedenfalls bin gespannt auf die Januar-Box! Und bis dahin habe ich für den Notfall immer noch die Gemüsebrühe to go in der Tasche!

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