In diesem Beitrag beschäftige ich mich mit einer der Schattenseiten des Gärtnerns, mit Schädlingen. Aber davor die Liste mit wichtigen Dingen, die du im Juni erledigen solltest:

Gemüse
Kohl, Bohnen, Rettich, Rote Rüben, Folgesaaten aussäen; Hausgurken, Sellerie, Spargel, Stabtomaten pflegen; Kartoffeln gießen und düngen; Kohlrabi, Radicchio pflanzen

Pilze
Champignon und Schopftintling kultivieren

Obst
Melonen pflegen, Früchte ausdünnen, Erdbeeren wässern, Fallobst sammeln

 

Nun zurück zu den Schädlingen. Sie zählen neben Trockenheit, Hitze, Krankheiten und Mangelernährung zu den Dingen, die du in deinem Garten vermeiden und behandeln solltest. Für den konventionellen Anbau gibt es hier eine Vielzahl an chemischen Bekämpfungsmitteln, die für den Bio-Gärtner nicht in Frage kommen. Außerdem gibt es immer Alternativen, die auch andere positive Eigenschaften für deine Pflanzen und deinen Garten haben.

Schädlinge nicht einladen

Du kennst das sicher: Wenn der Schädling einmal auf der Pflanze sitzt, dann kannst du ihn einsammeln, besprühen, die komplette Pflanze entfernen und er wird sich nicht einfach von dir vertreiben lassen. Deshalb sollte es dein erstes Ziel sein, dafür zu sorgen, dass die Schädlinge gar nicht auf deine Pflanzen kommen. Dafür gibt es ein paar Grundregeln, die du möglichst kombinieren solltest. Erstens solltest du Monokulturen vermeiden. Viele Gärtner sortieren ihre Pflanzen und lassen sie wie kleine Zinnsoldaten in Reih und Glied wachsen. Für Schädlinge ist das der siebte Himmel. Sie können sich in jede Richtung drehen und es wird immer ihre Lieblingsspeise vorhanden und keine unbeliebten Pflanzen zu sehen sein. Sie werden also einziehen, sich breit machen und Kinder zeugen, die du nachher mit mühevoller Kleinstarbeit wieder entfernen musst. Also mische deine Pflanzen! Hier findest du die Mischkulturtabelle, eine Auflistung, welche Pflanzen du kombinieren kannst und welche eher nicht zu nahe zusammen stehen sollten. Hier findest du einen früheren Artikel aus meiner Kolumne zu dem Thema.

Die richtige Umgebung

Die richtige Pflanze in der Umgebung beschützt deine Schützlinge vor Schädlingen. Ein beliebtes Beispiel dafür sind Karotte und Zwiebel, die sich gegenseitig vor der Karotten- bzw. Zwiebelfliege schützen, und diese durch ihren eigenen Geruch fern halten. Außerdem fühlen sich manche Pflanzen nebeneinander einfach sehr wohl. Hohe Pflanzen spenden Schatten für lichtempfindliche Pflanzen und dadurch lebt diese Pflanze gesünder. Gesunde Pflanzen werden seltener und weniger stark von Schädlingen befallen. Sie können Abwehrstoffe bilden, um sich gegen die hungrigen Schädlinge zu wehren. Also achte darauf, deine Pflanzen regelmäßig und richtig zu gießen. Der richtige Mulch, eine Schicht auf der Erde aus Steinen, Sand, Rindenmulch, Sägespäne, Plastik oder Vlies, kann ein optimaler Lebensraum für Schnecken und Käfer sein, aber er kann deine Pflanzen auch davor schützen. Gerade biologisch abbaubarer Mulch ist eine gute Möglichkeit, deine Pflanzen zu düngen, aber er ist meistens auch ein toller Platz, an dem Schnecken ihre Eier ablegen können. Schneckenzäune und Bierfallen können helfen, aber du solltest immer möglichst viele Methoden nutzen, um dein Essen zu verteidigen.

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Bild: miniformat65 / pixabay.com

Biete Spinnen Plätze für ihre Netze und du wirst viele fleißige Helfer in deinem Garten haben. Spinnen sind aktiv im Einsatz, um deine Pflanzen zu schützen, genauso wie die Marienkäfer, die sich um Blattläuse kümmern. Sie zählen zu den Nützlingen und alleine, um ihnen nicht zu schaden, solltest du, auch wenn die Verlockung noch so groß ist, keine chemischen Mittel verwenden, um deine Pflanzen von Schädlingen zu befreien. Regenwürmer können die Gesundheit deiner Pflanzen verbessern und so deren Widerstandskräfte gegen Schnecken und Co erhöhen. Gegen Schnecken helfen aber auch Enten, Hühner und Igel. Sie alle fressen Maden, Raupen und Schnecken und zählen somit zu deinen besten Verbündeten im Garten, so lange sie ihre Aufmerksamkeit den ungebetenen Gästen und nicht deinen Pflanzen widmen. Im Zweifelsfall musst du dein Pflanzen mit Zäunen vor deinen Tieren schützen. Aber jeder, der schon einmal in der Dämmerung Schnecken gesammelt hat, weiß die freiwilligen Helfer zu schätzen. Außerdem verarbeiten sie die nervigen Schnecken in nützlichen, nährstoffreichen Dünger für deinen Boden. Das schließt nicht nur den Nahrungskreislauf, es verbessert deine Bodenqualität und steigert die Gesundheit und den Ertrag deiner Pflanzen.

Es hat nichts geholfen

Wenn die Schnecken schon in deinem Beet sind, Läuse auf deinen Pflanzen waren und du überall Bissspuren und Löcher siehst, wo keine sein sollen, dann haben die oben beschriebenen Maßnahmen nicht ausgereicht. Keine Sorge, der Kampf gegen diese Mitesser ist so alt wie der Anbau selbst und kann nicht gewonnen werden. Um wieder Herr der Lage zu werden, gibt es einige Möglichkeiten: Die oben beschriebenen Methoden verstärkt einsetzen, wenn du merkst, dass die Bierfalle funktioniert, aber trotzdem viele Schnecken herum kriechen, dann stell einfach noch ein paar mehr auf. Wenn in dem Beet mit dem Schneckenzaun weniger Schnecken als in den anderen sind, dann liegt das vielleicht daran, dass die Schnecken aus Eiern, die bereits im Beet sind, kommen und nicht von der anderen Seite des Schneckenzauns. Der Biogärtner nutzt zwar nicht die chemische Keule, das heißt aber nicht, dass es für ihn keine Mittel und Wege gibt. Aus Brennnesseln oder scharfen Chilis kannst du eine Jauche ansetzen, die auch den hungrigsten Insekten den Appetit verdirbt. Rezepte dazu findest du im Internet, zum Beispiel dieses.

Manchmal muss man wissen wann man geschlagen wurde. Dann kann man nichts mehr machen, außer die betroffene Pflanze zu entfernen, um die anderen vom selben Schicksal zu bewahren. Dabei sollte man die Pflanze komplett aus seinem Garten entfernen. Gib sie nicht auf den Kompost! Sonst kann es passieren, dass du die Plagegeister beim nächsten Düngen auf deinem Gemüsebeet verteilst.

Zusammenfassung

Achte auf die Gesundheit deiner Pflanzen, suche regelmäßig deine Pflanzen nach Läusen, Käfern und Fliegen ab. Wenn du Löcher an deinen Blättern findest, dann knabbert in der Regel schon jemand daran. Je früher du dich darum kümmerst, desto weniger musst du tun. Eine gewisse Menge an Schnecken und Käfern wirst du nicht verhindern können, also mach dir keine Sorgen oder Vorwürfe. Mit der Zeit wirst du nicht nur deine Pflanzen sondern auch die Schädlinge und ihre Bissspuren erkennen und lernen wie du dich gegen sie wehren kannst.

Bis zum nächsten Mal – ich hoffe deine Pflanzen bleiben verschont und du kannst selbst am meisten von ihnen essen. In den Kommentaren kannst du wie immer gerne Fragen, Anmerkungen und Kritik hinterlassen, ich werde sie gerne beantworten. Gutes Gelingen und lass dich nicht pflanzen!