Erst kürzlich berichtete euch Yvonne von ihren Erfahrungen mit der Menstruationstasse „Luv ur Body“. Nachdem Isabella von LadyWays zwei Testerinnen gesucht hat, durfte ich für euch den „LadyCup“ testen.

Eine Tasse für meine Regelblutung?

Was am Anfang vielleicht komisch oder befremdlich klingt, ist vom Prinzip her ganz einfach. Die Menstruationstasse ist ein glockenförmiger Becher, der während der Menstruation statt eines Tampons oder einer Damenbinde verwendet werden kann. Sie schließt dicht mit der Scheidenwand ab und sammelt so das Menstruationsblut, welches von Zeit zu Zeit einfach in die Toilette entleert wird. Die Tasse besteht aus medizinischem Silikon und enthält keine Weichmacher, Bleich-, Duft- oder Farbstoffe.

Außerdem bietet die Menstruationstasse gegenüber Tampons oder Binden einige Vorteile. Der erste Vorteil ist, dass die Tasse die Scheide nicht austrocknet, da sie nicht wie ein Tampon Flüssigkeit aufsaugt, sondern sammelt. Außerdem kann die Tasse bis zu zwölf Stunden im Körper belassen werden. Dadurch hat man unterwegs keinen Stress eine Toilette zu finden, sondern kann entspannt seine Erledigungen machen und zu Hause unter hygienischen Bedingungen die Menstruationstasse entleeren und wieder einsetzen.

Im Vergleich zu anderen Monatshygiene-Artikeln ist die wiederverwendbare Menstruationstasse auch viel umweltfreundlicher und Kosten sparender. Wenn man davon ausgeht, dass eine Frau im Schnitt 22 Tampons pro Monat (264 Tampons jährlich) verbraucht, sind das für ihre gesamte fruchtbare Zeit über 10.000 Tampons, die im Müll landen. Im Gegensatz dazu kann eine Menstruationstasse unter guter Pflege bis zu 15 Jahre lang verwendet werden.

Aber wie kann denn das hygienisch sein?

Viele Fragen sich vielleicht, wie denn ein Produkt, das immer wieder verwendet wird und regelmäßig in Kontakt mit Blut kommt, sicher und sauber sein kann. Da die meisten Menstruationstassen aus medizinischem Silikon entwickelt sind, kann daran nichts anhaften oder in das Material eindringen, sofern man mit dem Produkt sorgsam umgeht und es den Herstellerangaben entsprechend reinigt.

In der Anleitung des LadyCup heißt es dazu: „Bewahren Sie LadyCup in dem beigefügten Baumwollbeutel und nicht in luftdichten Verpackungen auf. Am Ende der Periode ist LadyCup auszukochen oder zu sterilisieren. Als grundlegende Pflege während der Menstruation empfehlen wir entsprechend den jeweiligen Möglichkeiten das Abspülen mit Wasser, eventuell unter Verwendung eines unparfümierten Waschmittels. Führen Sie die Pflege möglichst bald nach der Entleerung von LadyCup durch, vermeiden Sie somit das Eintrocknen des Menstruationsblutes und eine anschließend erschwerte Reinigung. Steht Ihnen kein Wasser zur Verfügung, können Sie beispielsweise Toilettenpapier verwenden.“

Zusätzlich zur Möglichkeit des Auskochens werden zum LadyCup auch Milton-Sterilisationstabletten angeboten, welche den Cup in 15 Minuten sterilisieren. Ich selbst habe mir ein geeignetes Desinfektionsspray besorgt, mit dem ich bei Bedarf zwischendurch schnell desinfizieren kann.

Nun zu meinen Erfahrungen

Auch ich bekam wie Yvonne vorab von Isabella einige Fragen gestellt. Um die passende Größe für mich zu finden, möchte sie wissen, ob ich schon eine Geburt hatte beziehungsweise ob ich unter einer starken Blutung oder Menstruationsschmerzen leide. Außerdem möchte sie wissen, ob ich Probleme mit Scheidenpilz oder einer Trockenheit durch Tampons habe. Anhand dieser Kriterien schickte mir Isabella den kleineren LadyCup (S) von zwei möglichen Größen. Beide Größen gibt es bei LadyWays zu einem Preis von je 24,90 Euro inklusive Versandkosten nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz.

Innerhalb kürzester Zeit kam dann auch schon mein LadyCup per Post und ich öffnete neugierig die Packung. Ich hatte ja schon ein bisschen Erfahrung mit dem Thema, da ich mir einige Monate zuvor bereits einen Menstruationsbecher, den Mooncup, gekauft, ihn ich aber nicht regelmäßig verwendet hatte. Nun erhoffte ich mir von Isabella Hilfe bei den letzten Schwierigkeiten im Handling oder Vorteile des LadyCup gegenüber dem Mooncup.

Beim Auspacken fällt sofort auf, dass das Material des LadyCup deutlich dünner und flexibler gestaltet ist, als jenes des Mooncup. Gerade der Boden ist hier beim Mooncup sehr fest, was zwar das Abschneiden des Stiels am unteren Ende erleichtert, ohne ein Loch zu schneiden, aber den Tragekomfort durchaus beeinflussen kann. Außerdem ist der LadyCup glatter und weist weniger Rillen auf. Das erleichtert das Reinigen.

Nun ging es ans Probieren. Im Normalfall haben die Tassen am unteren Ende einen Stiel, welcher das Entfernen erleichtern soll. Dieser kann jedoch nach Belieben gekürzt oder ganz abgeschnitten werden, was ich in meinem Fall bei beiden Tassen gemacht habe. Beim Mooncup geht dies durch den verstärkten Boden sehr einfach. Beim LadyCup hat sich das als sehr fummelig herausgestellt und richtig glatt habe ich das auch nicht bekommen. Diese raue Stelle hat leider zu einer ziemlichen Beleidigung meiner Scheidenwand geführt und ich musste vorerst mein Experiment abbrechen. Dann habe ich bei Yvonne den Tipp gelesen die Tasse „auf links“ zu drehen. Also die Innenseite nach außen zu stülpen. Dadurch ist die raue Stelle nun auf der Innenseite des Bechers und bereitet mir keine Probleme mehr.

Das Einführen sowie das Entfernen sind tatsächlich anfangs etwas mühselig und man braucht einige Zyklen bis man hier routiniert ist, aber es lohnt sich. Ich kann nur empfehlen verschiedene Falttechniken auszuprobieren. Am besten ist, man befeuchtet den Cup vor dem Einführen.

Lediglich zwei Negativpunkte haben sich bei mir hervorgetan. Generell schränkt mich der Cup beim Sporttreiben wie Laufen oder Schwimmen zwar nicht ein, aber da ich leidenschaftliche Reiterin bin, habe ich hier meine Probleme. Alles was über eine halbe Stunde im Sattel hinausgeht, fängt an unangenehm zu werden. Hierfür muss ich also doch auf einen Tampon zurückgreifen. Der zweite Negativpunkt war, dass beide Menstruationstassen nicht hundertprozentig dicht waren. An stärkeren Tagen musste ich also zusätzlich eine (auswaschbare) Slipeinlage verwenden. Vielleicht scheitert es hier aber einfach noch an der richtigen Technik.

Generell habe ich mich bei Isabella sehr gut beraten gefühlt. Als ich Probleme hatte, hat sie dazu extra recherchiert und mir Möglichkeiten aufgezeigt und war mit Tipps und Erfahrungsberichten immer zur Stelle. Für mich hat sich das Tragen eines Menstruationsbechers also bewährt. Ich muss mir wesentlich weniger Gedanken machen, wenn ich unterwegs bin. Ich spüre ihn beim Tragen nicht und ich bin im Alltag, bis auf eine Sache – das Reiten, völlig uneingeschränkt. Außerdem brauche ich mir nie mehr Gedanken machen, ob ich noch genügend Tampons zu Hause oder in der Handtasche habe.