Barbados: Gemeinsam statt einsam

Barbados ist mit 32 mal maximal 23 Kilometern zu klein, um sich ständig aus dem Weg zu gehen. Als Tourist hat man daher viel mehr als andernorts das Gefühl, nicht neben sondern mit den Einheimischen zu leben.
Wie von Ethical Traveler berichtet, zählt die Karibikinsel zu den „Developing World’s Best Ethical Destinations 2013“. In das Ranking aufgenommen werden Länder, die erfolgreich an der Weiterentwicklung von sozialem Wohlstand, Umweltschutz und Einhaltung der Menschenrechte arbeiten und deshalb besonders bereisenswert sind. Wir waren vor zwei Jahren dort und sind dabei auf viele Kleinigkeiten gestoßen, die Natur und Umwelt schonen, die Lebensqualität erhöhen und das Verhältnis zwischen Einheimischen und Touristen stärken.
Strände für alle. Barbados gilt zwar als richtig teure „Hochzeitsinsel“, auf der viele Promis absteigen und es riesige, von tropischen Gärten umwachsene Luxusresorts gibt. Trotzdem: Die Strände auf Barbados sind öffentlich und für jedermann zugänglich. Das wirkt sich auch positiv auf das Verhältnis zwischen Touristen und Einheimischen aus – beim Planschen im lauwarmen Wasser kommt man schnell ins Gespräch.
Es grünt so grün. Während der britischen Kolonialzeit wurden die tropischen Wälder gerodet, um Platz für Zuckerrohrfelder zu machen. Schließlich ist Zuckerrohr der Rohstoff für die Rumherstellung und Barbados bekannt für seine vielen Rum-Destillerien. Heute gibt es zum Glück zahlreiche tropische Wälder, Gärten und sogar eine Orichdeenwelt, die für Besucher geöffnet sind.
Gemeinsame Wanderungen. „Hike Barbados“ bietet jeden Sonntag kostenlose Wanderungen an, an denen Einheimische genauso wie Touristen teilnehmen können. Wer es im Urlaub schon so früh aus den Federn schafft, kann außerdem an Mondlicht-Wanderungen teilnehmen – Start ist um 5.30 Uhr morgens.
Kokosnuss statt Plastikflasche. Wer am Straßenrand eine Wagenladung voll grüner Kokosnüsse sieht, sollte unbedingt stehenbleiben und sich eine Erfrischung gönnen. Die Frucht wird mit der Machete aufgeschlagen, das Kokoswasser direkt daraus getrunken. Im Supermarkt kann man das Kokoswasser zwar auch abgefüllt in Plastikflaschen kaufen, die umweltfreundlichere Version ist aber erstere.
Umweltfreundlicher Supermarkt-Service. Gerade weil Essen gehen in Barbados vergleichsweise teuer ist, ist der Gang in den Supermarkt obligatorisch. Praktisch ist da der Gratis-Bus nach Hause, den viele Supermärkte anbieten. Einfach einsteigen, die Adresse nennen und warten bis sich der Bus füllt und losfährt.
Gemeinsames Schlemmen. Essen gehen ist wie schon erwähnt auf Barbados teuer, auch im Supermarkt stehen die Preise der vielen importierten Produkte denen in heimischen Supermärkten um nichts nach. Authentische und leistbare Inselküche wird auf Fischmärkten wie in Speightstown oder Oistins angeboten. Vor allem im Fischerörtchen Oistins brodelt es beim allabendlichen „Fish Fry“, wo Einheimische wie Touristen zusammenkommen und bei Calypso-Klängen frisch gegrillten Mahi-Mahi oder panierte Fliegende Fische mit Macaronie Pie, Plantains (gebackene Bananen), Cou Cou (ein Brei aus Maismehl und Okraschoten) oder Süßkartoffeln schlemmen.
Geschützte Meeresschildkröten. Am Worthing Beach im Süden der Insel kommen die großen Karett- und Lederschildröten fast bis ans Ufer. Die Tiere sind seit 1987 durch das „Barbados Sea Turtle Project“ geschützt, seither hat sich die schwindende Population erholt. Auf Jagen und Verzehren der Schildkröten stehen mehrere Jahre Gefängnis. Es gibt sogar eine 24-Stunden-Hotline, bei der man „Notfälle“ melden kann. Beim Schnorcheln kann man die Schildkröten aus nächster Nähe betrachten.
Gelebte Gastfreundschaft. Das hört sich an wie ein Werbespruch, ist aber wirklich so: Bajans haben den Ruf, sehr gastfreundlich zu sein. Wer darauf achtet, wird das vielerorts bemerken, egal ob am Fischmarkt, am Strand, in einer der unzähligen bunten Rumhütten, beim Picknicken oder auf der Straße. Wir haben die Einheimischen nicht nur als überaus kommunikativ, sondern auch als sehr höflich empfunden. Das macht sich zum Beispiel im Straßenverkehr bemerkbar, wo einem sogar Vorfahrt gewährt wird, wenn man aus einer Seitenstraße kommt.
Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Maria Kapeller, Mitbegründerin des Online-Reisemagazins kofferpacken.at.
Da einige von euch tatsächlich an einem Barbados-Trip interessiert zu sein scheinen :-), hier noch einige Tipps bezüglich Unterkünfte:
Abraten würden wir von den Blue Moon Appartements. Wir haben hier selbst einige Tage gewohnt, die Zimmer sind zwar nett eingerichtet, aber das Drumherum hat einfach nicht gepasst bzw. die Vermieter waren nicht sehr vertrauenswürdig: http://barbados.org/apt/bluemoon/index.htm
In den Appartements Chateau Blanc haben wir zwar nicht selbst gewohnt, aber wir können sie wärmstens empfehlen. Freunde, die wir auf Barbados kennengelernt haben, mieten sich hier seit Jahren ein. Außerdem liegen sie direkt am türkisblauen Strand von Worthing: http://www.chateaublancbarbados.com/#
Auch nicht selbst ausprobiert, aber bei den Internetrecherchen entdeckt: Moonraker Holiday Apartments: http://www.moonrakerbarbados.com/apartments/
Wer lieber im Hotel wohnt und das zu einem (hier leider seltenem) relativ günstigen Preis, kann sich im South Gap Hotel einquartieren: http://www.google.at/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=0CEcQFjAB&url=http%3A%2F%2Fwww.southgapbarbados.com%2F&ei=puoXUcigB9HKsgbrsoGYAw&usg=AFQjCNGtcsBO1sn1ANBNN0aHXUnhRq01jw&bvm=bv.42080656,d.Yms. Wir waren hier fast zwei Wochen lang und sehr zufrieden, obwohl das Hotel inmitten der Touristenmeile “St. Lawrence Gap” liegt. Deshalb unbedingt nach ruhigen Zimmern fragen!
Liebe Grüße
Maria, kofferpacken.at
Herzlichen Dank, Maria, für die Zusatzinfos! Spitze!
Nicht neben sondern mit den Einheimischen leben – das klingt gut. An Barbados habe ich bisher noch nicht gedacht, jetzt steht es auf meiner Bucket List. 🙂
Schoen, wenn Posts so einen Effekt haben:-)
Oh wow, Barbados ist immer noch ein Traum für mich… Was die Karibik angeht kenne ich die Inseln vor Honduras (wunderschöne Tauchparadiese) und Puerto Rico.. Aber nach diesem Bericht und vor allen Dingen bei dem Wetter vorm Fenster, kommt ein bisschen Sehnsucht auf 🙂
So soll es sein 🙂 Geht mir aehnlich….
Ich war genau vor einem Jahr in Barbados und kann das hier geschriebene total bestätigen. Für mich ist es eine der schönsten und vielseitigstens Inseln in der Karibik 🙂
Klinkgt so, ja! Ich muss hin… 🙂