Schon seit meiner Kindheit liebe ich Bücher und habe Unmengen gelesen. Das Studium versetzte meiner Leselust einen Dämpfer, aber einige Jahre später kam ich wieder auf den Geschmack und stecke meinen Kopf seitdem wieder begeistert zwischen die Seiten vieler unterschiedlicher Bücher. Krimis begeistern mich üblicherweise am meisten, insbesondere skandinavische Kriminalliteratur, von Hakan Nesser über Henning Mankell zu Karin Fossum gibt es hier Stoff für viele spannende Stunden.

„Siebenzahl“ ist der erste Schritt des GrünerSinn-Verlags, bisher bekannt für Koch- und Sachbücher, in das Belletristik-Segment. Der hier besprochene Roman ist zwar nicht dem Krimi-Genre zuzuordnen, bedient sich aber in Teilen bei diesem. Das und die Tatsache, dass sich das Buch um Veganismus und Tierrechte dreht haben meine Neugier geweckt. „Siebenzahl“ dreht sich um die Entwicklung zweier Menschen, eines Mannes, der auf extreme Art und Weise auf die Konsequenzen seines Handeln aufmerksam gemacht wird, sowie einer Frau, die auf der anderen Seite steht – durch radikale Maßnahmen möchte sie andere Menschen zu einem Umdenken bewegen.

Das Buch, das selbstverständlich auch vegan und nachhaltig produziert wurde, ist relativ kurz gehalten und war in eineinhalb Stunden ausgelesen. Wer nicht so schnell liest wie ich, braucht aber vermutlich trotzdem nicht mehr als zwei, maximal zweieinhalb Stunden dafür. Wer vor zu langen, komplizierten Büchern eher zurückschreckt, kann hier ohne Furcht zugreifen, und findet trotzdem mehr als einen typischen Kriminalroman. Die Kürze des Buches macht es aber auch relativ schwer, tiefer auf den Inhalt einzugehen, ohne zu viel zu verraten. Nach dem Lesen ist das Thema aber auch nicht zwingend abgeschlossen, sondern bietet jede Menge Diskussionsstoff, was die Entwicklung der Protagonisten und deren Handlungen betrifft. So ist das Buch auch optimal geeignet für Leserunden, denn es zu Lesen benötigt nur wenig Zeit, bietet aber jede Menge Potenzial für nachfolgende Gespräche rund um Recht, Moral und Ethik

Die Autorin, Daniela M. Spitzer, lebt seit vielen Jahren vegan – inspiriert durch die intensive Auseinandersetzung mit philosophischen und ethischen Grundfragen unserer Gesellschaft und Mitwelt – und ist zuständig für Marketing & PR im GrünerSinn-Verlag, in dem auch ihr Buch erschienen ist. Die gelernte Restaurantmeisterin und Ernährungsberaterin begann nach langen Jahren in diesen Berufen ein Studium der Kulturwissenschaften und zog sich in die bayrischen Berge zurück um zu schreiben. Ihr Debütroman „Siebenzahl“ sowie das E-Book „Das Kalb“ erschienen 2017, ihr zweiter Roman „Placebo“, der Nachfolger zu „Siebenzahl“ sowie ein Hörbuch sollen 2018 erscheinen.