Bereits Albert Einstein sagte angeblich: „Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ Dieses Mal werde ich mich also mit dem wichtigsten Nützling im Garten beschäftigen, der Biene. Aber davor habe ich eine Liste mit Pflanzen vorbereitet, die du ab April aussäen kannst:

Gemüse:
Säen: Erbsen, Gurken, Fenchel, Kohlrabi, Eis(berg)salat, Mangold, Melonen, Karotten, Radieschen, Rote Rüben/Beete
Pflanzen: Blumenkohl, Aubergine/Melanzani, Kartoffeln, Kopfkohl, Rosenkohl/Kohlsprossen, Kopfsalat, Tomaten, Pilze

Obst:
Bodenbearbeitung, Wildverbiss behandeln, Schorfbekämpfung beginnen, Erdbeeren säen

 

Die Honigbiene

Zurück zur beliebtesten Gartenhilfe, der Honigbiene. Bienen leben in einer bemerkenswerten Symbiose mit fast allen Pflanzen. Sie fliegen von Blüte zu Blüte um Nektar für ihren Honig zu sammeln, Pollen zu fressen und bestäuben beiläufig eine Blüte nach der anderen. Das funktioniert so gut, dass Pflanzen die von Bienen bestäubt wurden meistens mehr und größere Früchte tragen. Kein Wunder also, dass die Blüten um die Aufmerksamkeit der Biene konkurrieren. Deshalb haben die Bienen auch immer ein großes Angebot an verschiedenen Blüten zur Auswahl. Während sie an einer Blüte sammeln, regen sie diese durch Vibration an, damit sie besonders viel Pollen und Nektar abgeben. Aber das Leben einer Arbeiterin beginnt meistens nicht mit dem Sammeln von Nektar, sondern mit der Aufzucht der Brut. Junge, weibliche Bienen sind mit der Reinigung des Baus, der Brutpflege und dem Füttern der Königin beauftragt, dies findet im Herzen des Stocks statt und in unmittelbarer Nähe zur Königin. Diese kann ein vielfaches ihres eigenen Körpergewichts an Eiern pro Tag legen.

Der Bienenstock

Der Stock befindet sich im ständigen Wandel. Wenn die Eier und Larven mehr Platz brauchen, transportieren die Arbeiterinnen den Honig aus den zu Brutkammern nahen Waben zu weiter entfernten Waben um frischen Platz für die neuen Arbeiterinnen zu schaffen. Außerdem müssen ständig neue Waben gebaut werden um zusätzlichen Raum für neue Brut und Honig zu schaffen. Eine Menge Arbeit, denn um ein Volk mit bis zu 60.000 Bienen aufrecht zu erhalten müssen viele junge Bienen schlüpfen. Ein Stock produziert leicht 40 Kilogramm Honig pro Jahr, die besten schaffen bis zu 100 Kilogramm.

Wenn die jungen Arbeiterinnen älter werden, sind sie für den Schutz des Stocks zuständig. Erst gegen Ende ihres Lebens werden sie immer wieder aus dem Stock fliegen um Nektar zu sammeln. Ein genialer Karriereplan. Auf diese Art schaffen es die Bienenvölker den maximalen Nutzen aus dem Leben jeder einzelnen Biene zu ziehen.

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Bild: jprohaszka / pixabay.com

Von Nektar und Sammlerinnen

Nektar wird bis zu zwei Kilometer vom Stock entfernt gesammelt. Um so weit zu kommen, müssen Bienen im Stock Honig aufnehmen, den sie auf dem Weg zu den frischen, vollen Blüten verbrauchen. Dabei legen Bienen weite Strecken zurück, sie können bis zu 1.000 Blüten pro Tag bestäuben und kennen den Weg zum Stock auswendig. Einen platzierten Stock darf man deshalb nicht einfach umstellen, sonst finden die Sammlerinnen nicht mehr zurück.

Bienen signalisieren ihren Artgenossinnen mit Flugmanövern und Pheromonen gute Plätze, oder warnen sie vor Gefahren. Den rohen Nektar übergeben die Bienen von Rüssel zu Rüssel, dabei verändert er sich jedes Mal ein wenig, bis er am Ende zu Honig wird.

Der Angst ins Auge sehen

All jenen, die sich vor Bienen fürchten, sei gesagt, dass Bienen sehr friedliche Lebewesen sind. Viele Imker verwenden gar keinen Schutz beim Umgang mit ihren Völkern – selbst wenn sie die Stöcke öffnen, bleiben die gold-schwarzen Insekten friedlich. Die Angst vor Stichen kommt häufig von Verwechslungen mit Wespen, die wesentlich aggressiver sind und dank ihrer Vorliebe für Süßspeisen und Säfte immer wieder sehr nah an den Menschen herankommen. Bienen konzentrieren sich aber vor allem auf Nektar und gelegentlich Wasser, sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Solange man rasche Bewegungen und Anblasen der Bienen vermeidet, kann man ihnen sogar sorglos bei der Arbeit zusehen. Man sollte also vermeiden vor ihnen zu flüchten oder sie mit der Hand zu verjagen! Gelegentlich verfangen sie sich in den Haaren, dann sollte man sie aber einfach so lange ignorieren bis sie sich von selbst entfernen. Versucht man sie mit der Hand zu verjagen, wird man mit Sicherheit gestochen. Häufiger kommt es auch zu Stichen, weil man auf eine tote Biene tritt. Aber auch hier gilt, nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich und nicht alles, was summt und sticht, ist auch eine Biene.

Wespen und Bienen sind in der Regel gleich groß, aber Bienen, oder Honigbienen, sind eher dicklich, während Wespen eher schlank aussehen. Außerdem haben Wespen eine wesentlich auffallendere Färbung, das Gelb wirkt schon fast leuchtend. Wespen wirken haarlos, während Honigbienen ein eher braunes, schwarzes oder auch graues Fell besitzen. Bienen ernähren sich von Nektar und Pollen, während Wespen geschickte Räuber sind. Deshalb können Wespen schneller und geschickter fliegen.

Fazit

Die Biene ist wahrscheinlich eines der wichtigsten Tiere für den Menschen. Sie übernimmt den größten Teil der Bestäubung bei Pflanzen und ohne sie könnten wir unseren Nahrungsbedarf nicht decken. Bitte denke daran, wenn du das nächste Mal einer Biene in deiner Wohnung begegnest. Keine Panik, ein Glas, ein bisschen flaches Material und ein wenig Geduld und du kannst sie leicht ins Freie schaffen. Let it bee!

Bis zum nächsten Mal. Ich hoffe, du bist jetzt mindestens ein so großer Fan der Biene wie ich! In meinem nächsten Beitrag beschäftige ich mich mit Kompost und Dünger. In den Kommentaren kannst du wie immer gerne Fragen, Anmerkungen und Kritik hinterlassen, ich werde sie gerne beantworten. Gutes Gelingen und lass dich nicht pflanzen!

 

Links zum Thema:
Honigbienen auf Wikipedia
Bienenstock auf Wikipedia
Buchtipp: Phänomen Honigbiene von Jürgen Tautz