Die Temperaturen steigen, die Sonne scheint und der Duft von Gegrilltem liegt in der Luft. Viele verbinden Grillen mit einem Berg von Fleisch und ein paar kühlen Bieren, aber zumindest ersteres muss nicht immer so sein! In diesem Artikel will ich euch Alternativen zeigen, die sich einfach für einen schönen Grillnachmittag anbieten, und sicher auch so manchen passionierten Fleisch-Esser genussvoll zugreifen lassen.

Pflanzliche Fleisch- und Wurstalternativen

Manchmal muss es schnell gehen, zum Beispiel wenn man spontan nach der Arbeit zum Grillen eingeladen wurde und keine Zeit mehr hat, um ein paar Sachen vorzubereiten. Es gibt in vielen (Bio-)Supermärkten veganes Grillgut wie zum Beispiel Würste, Grillsteaks oder Burger, meistens ist hier die pflanzlicher Basis Soja beziehungsweise Tofu oder Seitan. Diese Grillwaren sind meist schon fertig gewürzt und können direkt auf dem Grill landen und mit diversen Saucen und Dips verzehrt werden. Es gibt geschmacklich große Unterschiede zwischen den Anbietern. Manche Sachen finde ich persönlich etwas sehr stark gewürzt oder etwas trocken, also einfach durchprobieren was euch zusagt. Optionen sind zum Beispiel: Alnatura Bratwürstchen aus Seitan, Wheaty Bratwurst, Wheaty Grillschnecke, Viana Veggie Cevapcici und viele mehr.

Selbstgemachtes Grillgut

Wenn ihr mehr Zeit habt, bietet es sich an, selbst Grillgut vorzubereiten. Das hat einerseits den Vorteil, dass ihr alles nach eurem Geschmack marinieren und würzen könnt, es braucht allerdings etwas Zeit, um gut durchzuziehen. Mir macht es Spaß, herumzuexperimentieren und meine Marinaden einerseits deftig mit Knoblauch, Olivenöl, Pfeffer und dergleichen zu würzen und andererseits auch mal etwas Agavendicksaft und Chili dazuzugeben.

Tofu-Sticks: Einfach einen festeren Tofu-Block (weicher Tofu zerfällt zu leicht) in ungefähr zwei Zentimeter breite Streifen schneiden und nach Belieben mariniere – zum Beispiel indem ihr Öl mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und etwas Chili mischt und die Sticks zumindest eine Stunde im Kühlschrank durchziehen lässt. Oder den Tofu in der Breite durchschneiden, sodass er kein dicker Block mehr ist und mit Gewürzen in Alufolie einpacken und das ganze Päckchen auf den Grill legen.

Gemüsespieße: Verschiedenes Gemüse, wie zum Beispiel Zucchini, Paprika, Zwiebel, Champignons oder Kürbis in Würfel schneiden, auf Holzspieße stecken und nach Belieben mit Öl und Gewürzen marinieren. Ein Tipp, den ich auf der VEBU-Seite gelesen habe war, die Holzspieße ein paar Stunden vorher in kaltes Wasser zu legen, dann werden sie nicht so schnell braun.

Gemüse in Scheiben: Hier bieten sich zu den oben genannten Gemüsen noch Melanzani (Auberginen für die deutschen LeserInnen) an, die in dünne Scheiben geschnitten werden, da diese für einen Spieß weniger geeignet sind, da sie etwas länger brauchen und mehr Fett benötigen. Auch Fenchel schmeckt lecker in Scheiben geschnitten und leicht mariniert am Grill. Falls euch etwas zerfallen sollte, einfach in eine Grillschale legen. Portobello Pilze eignen sich gut als Füllung für vegane Burger, sie schmecken mit etwas Knoblauch und Olivenöl mariniert lecker und sind nach dem Grillen noch angenehm saftig.

Tomaten, zum Beispiel als Basilikumtomaten: Fleischtomaten in nicht zu dünne Scheiben schneiden und mit Olivenöl, Essig, Knoblauch und gehacktem Basilikum marinieren und auf den Rost kurz grillen.

Kartoffel vom Grill: In Alufolie eingewickelt und je nach Geduld vorgekocht oder nicht, können auch direkt in die Glut gelegt werden.

Maiskolben: Die einfachste Variante – einfach auf den Grill legen und fertig.

Etwas Süßes zum Abschluss? Dann einfach eine Banane halbieren, wenn ihr wollt mit dunkler Schokolade belegen und auf einer Tasse auf den Grill – fertig ist sie, wenn die Schokolade schmilzt.

Saucen

Im (Bio-)Supermarkt gibt es eine Auswahl an Ketchup, Senf, fertigen Saucen und Dips, wenn ihr selbst etwas machen wollt, geht das aber auch sehr schnell.

Knoblauchsauce beziehungsweise Aioli: Seidentofu (zum Beispiel von Demeter) mit etwas Öl, Knoblauch, Salz und Pfeffer mit dem Zauberstab cremig pürieren. Eine etwas fettere Variante lässt sich aus halb Sojamilch und Öl zubereiten, wo ihr noch eine gekochte Kartoffel mitpürieren könnt.

Knoblauch- und Gewürzbutter: Pflanzliche Butter (Alsan) mit Gewürzen vermengen.

Weitere Saucen zum Beispiel aus pürierten Avocados oder Varianten aus Sojajoghurt (mit klein geraspelter Gurke als Tsatsiki) sind auch schnell zubereitet.

Salate

Ein paar Salate als Beilage, die Kohlenhydrate wie Pasta, Cous Cous oder Quinoa als Basis haben, sättigen gut und halten in der Hitze besser frisch als grüner Salat, der schnell verspeist werden sollte.

Nudelsalat: Pasta (Farfalle oder Fusili) kochen, mit Wasser abspülen, dass sie nicht klebt und abkühlen lassen. Zwiebel klein schneiden, und Gemüse dazugeben, zum Beispiel Paprika und Gurke in Würfeln, bissfest gekochte Brokkoliröschen, Oliven, Tomaten und mit gerösteten Pinienkernen mit der Pasta vermengen. Marinieren kann man mit Olivenöl, Balsamicoessig, Knoblauch, Salz, Pfeffer.

Cous Cous und Quinoa Salat: Cous Cous kochen, wer mag kann pflanzliche Brühe oder einfach nur Wasser verwenden und selbst würzen, abkühlen lassen und mit klein geschnittenem Gemüse vermengen. Hier passen geschmacklich Zwiebel, Tomate, Gurke und Gewürze wie Petersilie oder Koriander gut.

Was grillt ihr gerne? Habt ihr weitere Tipps und Tricks für einen gelungenen Grillnachmittag oder -abend?