Genussfähigkeit ist eine wichtige Ressource für Stressbewältigung und somit wesentlich für unsere psychische und physische Gesundheit. In diesem Artikel lernst du, wie du zu mehr Genuss in deinem Leben kommen kannst.

Was ist Genussfähigkeit?

Der Ausdruck Genuss bezeichnet die Freude an Empfindungen und das gute Gefühl, das sich dabei einstellt. Bei Tisch sehr Wohlschmeckendes zu essen oder zu trinken, bei musischen und intellektuellen Erlebnissen wie

  • dem Lesen eines guten Buches
  • dem Musik hören oder selbst Musizieren
  • künstlerischer oder kreativer Betätigung
  • dem erfolgreichen Lernen und Lehren
  • persönlichem, beruflichem oder sportlichem Erfolg

in der Begegnung mit Anderen, etwa durch

  • soziales Wirken
  • das Pflegen von Freundschaften
  • Liebeserlebnisse

Grundvoraussetzung für den Genuss ist die Fähigkeit und Bereitschaft zu bewusstem Erleben mit allen Sinnen. Genießen ist: Wenn die Mundwinkel die Ohren suchen! Wer bewusst durchs Leben geht und genießt, ist Profi in Sachen Gesundheit. Denn durch das Genießen erreichen wir vor allem eins: Wir konzentrieren uns auf unsere Sinne und lassen das laute Hirn in die zweite Reihe rücken. Dadurch bekommen wir Nähe zu uns selbst und zu unserer Umwelt. Als Folge erleben wir mehr innere Balance, mehr Erholung und Entspannung. Und wer so entspannt ist, ist auch für die Menschen um einen herum eine attraktivere Persönlichkeit und ist selten allein. Das alles zusammen führt zur Stärkung des Selbstbewusstseins und zu einer nachhaltig starken Psyche.

Gute Gefühle, die durch das Genießen entstehen…
…stärken Willenskraft und Motivation
…sichern den Erfolg bei jeder Verhaltensänderung
…helfen beim Lernen von neuen Fähigkeiten
…verbessern das Gedächtnis und halten geistig fit
…erhöhen die Leistungsfähigkeit
…beugen Stress und Burnout vor
…fördern das Wohlbefinden
…schützen die psychische Gesundheit

Genussfähigkeit kann man trainieren

Genießen geht nicht auf Kommando, man muss sich schon ein wenig vorbeireiten. Schritt Nummer Eins: Reizreduktion. Wer gleichzeitig ein Fünf-Gänge-Menü isst und Facebook verfolgt, kann sich weder um die eine noch um die andere Aktivität genüsslich kümmern. Schritt Nummer Zwei: Lernen, die Kleinigkeiten im Leben zu sehen (hier hilft Achtsamkeit) und mit Freude anzuerkennen (hier hilft Dankbarkeit). Genussfähigkeit ist demnach eine richtige Kompetenz, die man nach und nach erlernt. Welcher Typ du heute bereits bist, kannst du weiter unten in einem kurzen Test feststellen.

Nur wer genießt, ist genießbar!

In vielen Sprichwörtern steckt eine gewaltige Portion Wahrheit, so auch in dem Spruch „Nur wer genießt, ist genießbar“. Manchmal hängt dieser Spruch in den Firmenkantinen an der Wand und erinnert uns, dass wir hier nicht nur zum Kalorien aufnehmen sind. Und wenn man sich bei einem Klassik-Konzert die verschiedenen Gesichter der Zuhörer anschaut, entwickelt man auch spontan Sympathien mit denjenigen, die fröhlich lächeln oder aufmerksam dem Spannungsbogen des Musikstücks folgen. Genießer erkennt man oft daran, dass sie eine Sicherheit und Gelassenheit ausstrahlen und viel über die Welt zu erzählen haben, und mit solchen Menschen umgibt man sich lieber, als mit unzufriedenen Nörglern.

Genießen braucht Zeit

Mal eben schnell einen Genuss in die Agenda hineinschieben geht nicht. Gepaart mit der oben erwähnten Vorbereitung braucht der Genussmoment die Sicherheit, dass kein Zeitdruck herrscht. Am besten stellt man mögliche Störungsquellen aus und widmet sich ganz und gar dem Moment.

Drei Hauptbotschaften aus diesem Artikel

1. Jeder von uns genießt auf eine andere Art und Weise
2. Genießen braucht Vorbereitung und Zeit
3. Genussfähigkeit ist eine Ressource, die kleine Wunder für deine psychische und physische Gesundheit bewirken kann

In diesem Sinne wünsche ich dir eine genussvolle Zeit!