An den Adventwochenenden stand ich mit meiner Upcycling-Ware auf einem Kunsthandwerksmarkt und geschätzt alle zehn Minuten kam die Frage: „Was ist denn das überhaupt?“ Oder der belustigt ausgerufene Satz: „Ach, das ist doch so neu-deutsch für Recycling, nicht?“ Am allerbesten hat mir aber gefallen: „Ach, das ist aber eine lustige Idee!“ Mindestens genauso viele Menschen blieben stehen und stellten Fragen, waren interessiert und erfreuten sich an der Kunst. Sie nahmen sich die Zeit um ein Gespräch aufzubauen und sich über Recycling, Upcycling und Downcycling auszutauschen. Viele Menschen sind noch nicht darüber informiert, worum es bei diesen nachhaltigen Systemen geht. Deshalb finde ich es wichtig, einmal zu erklären, was man unter diesen drei Begriffen versteht.

Wie definiert sich eigentlich Recycling, Upcycling und Downcycling?

Um diese Frage zu beantworten, muss man zuerst herausfinden, wie das klassische Recycling definiert wird. Grundsätzlich beschreibt dieses Wort das Verwertungsverfahren, durch das Abfälle zu weiterverwendbaren Stoffen oder Materialien werden. Das schließt auch organische Stoffe ein. Rein gesetzlich spricht man erst von Recycling wenn das verwendete Ausgangsmaterial zuvor wirklich Abfall war, zum Beispiel Papiertaschentücher, die zu 100 Prozent aus recyceltem Papier hergestellt werden.

Jetzt zu dem Verfahren, das noch am wenigsten bekannt ist: Downcycling. Davon spricht man, wenn das Material bei der Wiederverwertung nicht mehr die ursprüngliche Qualität erreichen kann. Trotzdem ist es genauso wichtig wie Recycling oder Upcycling, denn die Stoffe werden trotz allem weiterverwendet, wenn auch mit Qualitätseinbußen. Ein Beispiel wären hier Kunststoffflaschen. Bei vertretbarem Aufwand sind sie weiter verwendbar, jedoch nicht unbegrenzt und wie schon erwähnt mit Qualitätsverlust.

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Bild: Shirley / pixabay.com

Last but not least, Upcycling. Hierbei werden Abfallprodukte oder durch ihre bisherige Verwendung nutzlos gewordene Stoffe oder Materialien durch bestimmte Verfahren aufgewertet und zu qualitativ hochwertigeren Stoffen oder Endprodukten gemacht. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, Upcycling kann mit so gut wie jedem Material betrieben werden. Zur Zeit sehr beliebt und ein passendes Beispiel: Möbelstücke aus Europaletten.

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es

Im Grunde genommen ist es aber egal, was man tut, Hauptsache man tut irgendetwas! Ob es nun Upcycling, Downcycling oder Recycling heißt, jedes Wiederverwertungssystem ist wichtig und sollte ausgeschöpft werden. Dabei kann man auch sehr kreativ sein, die Umwelt schützen und Neues erschaffen, entweder für den Eigengebrauch oder, wie es schon sehr viele tun, zum Weiterverkauf.

Natürlich reichen drei so kurze Absätze nicht, um die komplette Thematik hinter den drei Verfahren komplett zu beschreiben, darum wird es in weiterer Folge von mir noch detailliertere Artikel zu den einzelnen Themen geben. Schließlich ist es nicht nur wichtig, Gutes zu tun, sondern auch wichtig zu wissen, wie man es tut!