„Mit Gofio kann man einfach alles machen: Man nimmt einfach Schokoladencreme, gibt Rosinen dazu, dann noch etwas Rum, vermischt das Ganze mit Gofio und wälzt es in Kokosflocken.“ Dass uns Dragan, unser Guide von Cueva del Viento auf Teneriffa, mit diesen Worten bloß den Mund wässrig gemacht, aber keine Kostprobe dieser schokoladigen Eigenkreation gegeben hat, verzeihe ich ihm bis heute nicht.

Gleich aus Teneriffa mitgenommen: Gofio - kann man aber auch selbst machen. Foto: Doris

Gleich aus Teneriffa mitgenommen: Gofio – kann man aber auch selber machen.

Aber bitte was ist Gofio? Ich bin ja offenbar bei meiner Reisevorbereitung etwas schlampig, sonst wäre ich nicht erst am Ort des Geschehens – in diesem Fall Teneriffa – mit so einer landestypischen Spezialität vertraut geworden. An Gofio kommt man jedenfalls auf der Kanarischen Insel so wenig vorbei wie an Lava. Die „Mehlart“, die früher vor allem aus gerösteter Gerste hergestellt wurde, wird heute aus Mais oder anderen Getreidearten produziert. Serviert wird es warm, kalt, mit Wasser oder Milch, mit Olivenöl oder Honig, verarbeitet zu Laibchen, Pasten, Brei – kurz, es ist ein Alleskönner. Klar, dass ich mir eine Packung dieses Wunderdings mitgenommen habe, das noch dazu außer dem zugesetzten Meersalz keinerlei Konservierungs- und Farbstoffe enthält und reich an Vitaminen, Proteinen und Mineralien ist.*

Die Zutaten - hat wohl jeder in seiner Küche, sogar ich. Foto: Doris

Die Zutaten hat wohl jeder in seiner Küche, sogar ich.

Und anders als viele anderen Mitbringsel habe ich es nicht nur ins Regal gestellt, sondern gleich verwendet, indem ich Dragans Rezept ein bisschen umgewandelt habe. Kunst steckt wirklich keine dahinter, muss man doch Gofio nicht mal kochen oder backen, um es essen zu können. Bitteschön, ein Rezept mit Teneriffa-Feeling:

Zutaten

– Bananen – ich habe dafür sogar Original-Bio-Bananen aus Teneriffa verwenden können. Die haben wir nämlich als Abschiedsgeschenk von unserer Unterkunft, der Bananenplantage Casa Rural El Patio de Tita erhalten. Bananen aus Teneriffa schmecken etwas süßer und ihre Schale ist grüner als „normale“ Bananen, wie wir sie kennen – aber auch letztere sind natürlich für das Rezept verwendbar.
– Schokoladencreme
– Ein Schuss Rum (in meinem Fall habe ich Fairtrade Rum von den Tres Hombres genommen)
– Je nach Geschmack Leinsamen, Mandel- und Kokosflocken, Rosinen…
– Und natürlich Gofio

Zubereitung

Man mische alles nach Geschmack und Gefühl zusammen, bis man einen form- und knetbaren Teig erhält – am besten einfach probieren. Ich habe das Ganze dann zu Kugeln geformt, in Mandelflocken gerollt und einige Stunden (für Geduldige über Nacht) in den Kühlschrank gestellt, denn hart und gekühlt sind die schnellen Pralinen einfach noch besser.

¡Que aproveche!

 

*P.S.: Wer gerade nicht nach Teneriffa kommt und Gofio auch nicht online bestellen möchte, der kann sich ganz einfach sein eigenes Gofio herstellen: Weizen- oder Gerstenkörner bei mittlerer Hitze in einer Pfanne rösten. Immer gut rühren, damit sie gleichmäßig geröstet werden. Sobald sie zu riechen beginnen und Geräusche wie beim Aufpoppen von Popcorn hörbar werden, in eine Schüssel schütten. Kurz auskühlen lassen und mit einem Standmixer zerkleinern.