Die Hauptanbauländer von Kokosnüssen sind Indonesien, die Philippinen und Indien. Mittlerweile sind Kokosprodukte auch in unseren Breitengraden immer gefragter und die Auswahl wächst stetig. So ist es heutzutage einfach möglich, an hochwertiges und ökologisch korrektes Kokosöl zu gelangen, welches mit fairer Zusammenarbeit von bio-zertifizierten Kleinbauern produziert wird.

Kokosöl sowie Palmöl sind als Laurinöle stark in Verruf geraten. Für die stetig wachsende Nachfrage nach diesen Produkten, wurden Regenwaldflächen zur Anlage von Plantagen abgeholzt. In den letzten 40 Jahren fanden jedoch keine nennenswerten Vernichtungen von Primärwäldern für den Kokosölanbau mehr statt. Kokosnüsse können also durchaus einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Die Palmen lassen sich in diversen, ärmeren Ländern der Tropen einfach anbauen und ihre Produkte können vielseitig verwendet werden. Wenn die Kokosnüsse mit hochstämmigen Kokospalmen angebaut werden, kann der Boden darunter für den Anbau anderer Pflanzen genutzt werden. Eine vielseitige Nutzung der Fläche wird gewährleistet und eine Monokultur verhindert. Hier zwei Beispiele für eine sinnvolle Nutzung der Nüsse: Kokosnussfasern können als umwelt- und klimafreundliches Baumaterial eingesetzt werden. Sie haben eine gute Wärme- und Schalldämmeigenschaft. Außerdem können die Kokosnussfasern als Torfersatz eingesetzt werden. Im Gartenbau können gepresste Kokosnussfasern in gleicher Weise wie Naturtorf verwendet werden. Durch das Ersetzen des Torfs werden für den globalen Kohlenstoffspeicher wichtige Naturmoore erhalten.

Die frischen Kokosnüsse werden direkt nach der Ernte in einem speziellen, sehr schonenden Kaltpressverfahren verarbeitet. Zur Gewinnung von Bio-Kokosnussöl darf ausschließlich das Öl aus der ersten Pressung verwendet werden. Nur so kann der hohe Gehalt an natürlichen Inhaltsstoffen, hochwertigen Fettsäuren und Vitaminen garantiert werden.

Der Unterschied von Kokosöl und Kokosfett

Auf der Suche nach einem passenden Produkt kann aber doch noch einiges schief gehen. Man sieht ein Töpfchen Kokosfett und ein Gläschen Kokosöl vor sich. Und nun? Zugegeben, es ist verwirrend, aber erklärbar. Der Unterschied ist der Schmelzpunkt. Wenn Fett bei Zimmertemperatur flüssig ist, wird es als Öl bezeichnet. Kokosöl hat einen Schmelzpunkt von etwa 23°C. Wenn es im Sommer im Küchenschrank steht, ist es ein Öl, den Winter über ein Fett.

Unbehandeltes, natives und kaltgepresstes Kokosöl – oft sogar in Rohkostqualität – wird aufgrund des natürlich tiefen Schmelzpunktes in Gläsern angeboten. Man findet es vor allem in Reformhäusern und Bioläden. Es riecht und schmeckt intensiv und frisch nach Kokosnuss. Das viel günstigere Kokosfett gibt es in vielen Supermärkten in Plastikeimerchen oder in Alufolie eingewickelt als Speise- und Bratfett zu kaufen. Dabei handelt es sich tatsächlich um ein Fett, es schmilzt erst bei über 40 °C. Es wird raffiniert und industriell gehärtet und ist fast geschmacksneutral, es hat nur ein sehr schwaches Kokosaroma.

Wirkung und Verwendung

Kokosöl kann vielseitig verwendet werden. Es ist hitzebeständig und eignet sich daher zum Kochen, Braten und Backen, außerdem es gibt asiatischen Gerichten eine feine Kokosnote. Kokosöl kann des Weiteren als Massageöl oder zur Pflege von trockenen Hautpartien, Hautausschlägen oder spröden Lippen verwendet werden. Man kann es auch als pflegenden Make-Up Entferner verwenden. Eine Haarkur aus Kokosöl eignet sich besonders bei trockenen, spröden Haaren. Dazu eine kleine Menge Kokosöl bei Körpertemperatur schmelzen lassen und im trockenen oder feuchten Haar verteilen und einige Zeit einwirken lassen – am besten über Nacht. Danach mit einem milden Shampoo waschen und die Haare an der Luft trocknen lassen. Kokosöl kann vorbeugend bei Mensch und Tier als Schutz vor Zecken und anderen Insekten angewendet werden. Bei Pferden mit Sommerekzem wirkt das Öl gleich doppelt: Es macht die Haut weich und geschmeidig und hält gleichzeitig Kriebelmücken fern. Veganer können bei Halsschmerzen den Löffel Honig im Tee einfach durch Kokosöl ersetzen.

Doch warum ist das so? Natives und naturbelassenes Kokosöl enthält viele Mineralien und Vitamine: Vitamin B1, B2, B3, B6, C, E, Folsäure, Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kalium, Sodium und Zink. Es hat eine feuchtigkeitsspendende Wirkung und einen kühlenden Effekt auf der Haut. Der Hauptbestandteil des Öls sind gesättigte Fettsäuren, davon sind bis zu 60 Prozent Laurinsäure. Über die Laurinsäure und ihre Eigenschaften wird seit den vielen Jahren geforscht. Wissenschaftlich bestätigt ist ihre anti-mikrobielle Wirkung. Weitere Forschungen werden vielleicht in Kürze zeigen, ob Kokosöl nebst der Verwendung in der Küche und als Pflegeprodukt für Haut und Haar auch seinen Platz in der Medizin finden wird.

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