Diesmal ein japanisches Dessert: Mochi (Klebreisbällchen)

Im November letzten Jahres war ich mit meinem Freund CJ auf Urlaub in Japan. Wir waren von Land und Leuten sehr beeindruckt. Auch aus kulinarischer Perspektive war die Reise ein Wahnsinn – gutes und feines Essen -, sodass ich mir vorgenommen hatte, ein paar der Rezepte auch zu Hause zu kochen. In Japan wird viel Reis gegessen, in allen möglichen Arten und Formen, ob zum Hauptgericht oder als Nachtisch, zum Beispiel in der Form von Mochi, die man so gut wie überall bekommt, und die es mir besonders angetan haben. Von der Konsistenz her sind Mochis so herrlich klebrig-weich, fast schon gummiartig und teilweise mit rotem Bohnenmus gefüllt, teilweise aus grünem Teig (mit Grünteepulver – Matcha – gefärbt und sie erhalten dadurch einen feinen Geschmack).

Mochis sind ein perfektes Dessert, da sie angenehm leicht und bekömmlich sind. Auch für Zwischendurch als Snack eignen sie sich perfekt, da die kleinen Bällchen auch sättigend sind, vor allem weil es selten bei nur einem bleibt. Des Öfteren findet man Mochis in Japan auch auf einem Holzstäbchen aufgespießt und dann nochmals kurz auf einer heißen Platte gegrillt und mit einer Mischung aus Sojasauce und Zucker übergossen – schmeckt gut, und ist vielleicht eine nette Idee für den nächsten Grillabend im Sommer.

Letzten Sonntag waren ein ehemaliger Arbeitskollege mit seiner japanischen Frau Hana bei uns zum Essen eingeladen. Zum Nachtisch hat mir Hana gezeigt, wie man Mochi zubereitet. Ich war überrascht, wie einfach zumindest dieses eine Rezept ist. Es gibt verschiedenste Arten von Mochi, solche, bei denen der Klebreis frisch zubereitet und gestampft wird, sind um einiges aufwendiger. Aber selbst die einfachen und superschnellen Mochi schmecken sehr lecker. Dazu hatte Hana noch ein süßes Bohnenmus mitgebracht. In Asien ist es verbreitet, für manche hier vielleicht gewöhnungsbedürftig, dass Bohnen süß als Nachtisch gegessen werden. Ausprobieren, sehr lecker!

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Doch das Verspeisen von Mochi ist nicht ungefährlich, so hat mir Hana erzählt, dass es in Japan vor allem zu Neujahr dabei öfters zu Todesfällen kommt. Die Leute versuchen möglichst viele der Bällchen, die Glück bringen sollen, zu verzehren und da kann es schon mal vorkommen, dass sich jemand daran verschluckt und erstickt. Der japanische Lösungsansatz hier ist möglichst schnell mit dem Staubsaugerrohr das Mochi herauszuholen. Ob das funktioniert, kann ich nicht sagen. Also besser nicht zu gierig die ganzen Mochis hinunterschlingen, sondern zwischendurch beim Aufstellen eines Mochi-Rekords auch mal kauen und genießen!

Rezept (glutenfrei, eifrei, laktosefrei, nussfrei):

Zutaten für Mochi:
200g Seidentofu (zum Beispiel von Taifun-Tofu erhältlich)
200g Klebreismehl (erhältlich in Asia-Läden)
Falls die Mochi ohne süße Sauce gegessen werden sollen, etwas Staubzucker (zu deutsch Puderzucker) zum Teig dazugeben. Nach Belieben: Matcha-Pulver (Grüntee-Pulver für grüne Mochi, ist leider relativ teuer), Kokosraspeln, Sesam – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Zutaten für das süße Bohnenmus, alternativ kann man auch andere Fruchtsoßen dazu reichen:
500g getrocknete Azuki-Bohnen (erhältlich in Asia-Läden)
300-500g Zucker
1 TL Natron

Anleitung für Mochi:

Nach Belieben kann man mehr oder weniger der Masse zubereiten. Ich empfehle mehr, sollte es Reste geben, diese einfach im Kühlschrank aufheben und bei Bedarf in warmen Wasser aufwärmen. Los geht’s: 200 Gramm Klebreismehl mit 200 Gramm Seidentofu vermengen und gut durchkneten. Der Teig soll laut japanischer Anleitung die Konsistenz eines Ohrläppchens haben – also einfach an die Ohren fassen und fühlen wie weich, knetbar das ist. Falls grüne Mochi gewünscht sind, zur Teigmasse so viel Matcha (Grünteepulver) dazugeben, bis alles schön grünlich ist. Für rosa Mochi können pürierte Erdbeeren hinzugefügt werden.

Aus der Masse werden kleine, leicht flache Bällchen in der Handfläche geformt – auf einer Seite können diese mit dem Finger noch leicht eingedrückt werden. In einem Topf etwas gesalzenes Wasser zum Kochen bringen. Anschließend die kleinen Teiglinge ins Wasser geben. Diese können anfangs nicht schwimmen, sondern sinken bis zum Boden des Topfes. Sobald sie durch sind, tauchen sie an der Wasseroberfläche auf. Noch ein bis zwei Minuten durchziehen lassen, dann vorsichtig aus dem Wasser holen, kurz abtropfen lassen, fertig! Nach Belieben entweder in einer Schale mit warmen Bohnenmus servieren, in Sesam wälzen, oder in Kokosraspeln (für einen Igel können Augen aus dunklen Sesamkörnern gesetzt werden) – einfach kreativ sein. Die Mochis kann man gut in einer Frischhaltefolie einwickeln, so halten sie ein paar Tage. Vor dem Verzehr wieder kurz in heißem Wasser aufwärmen. Damit sie weniger kleben und man sie mit den Fingern einfach essen kann, die fertigen Mochis in etwas Stärke (zum Beispiel Kartoffelstärke oder Maisstärke) wälzen.

Anleitung für Bohnenmus:

Über Nacht in einem Topf ca. 500 Gramm getrocknete Azuki-Bohnen mit Wasser quellen lassen. Abspülen und anschließend mit Wasser kochen, bis die Bohnen weich sind. Kleiner Tipp: Einen Teelöffel Natron und etwas Zucker in das Kochwasser geben, dann werden die Bohnen schneller weich! Anschließend den restlichen Zucker hinzufügen, je nach gewünschter Süße 300 bis 500 Gramm, und die Bohnen leicht mit der Gabel zerdrücken. Falls eine cremigere Konsistenz gewünscht ist, die Bohnen mit dem Pürierstab zerkleinern. Falls nicht alles auf einmal gegessen wird, die Bohnen einfach in eine luftdichte Box in den Kühlschrank stellen, sie halten sich bis zu einer Woche – oder im Tiefkühlfach einfrieren und beim nächsten Mochi-Essen Zeit sparen.