Zum ersten Mal fand die MAKER WORLD statt, zum ersten Mal reiste ich ohne Mann und Kind ins Ausland und zum ersten Mal lernte ich Amateurfunker persönlich kennen! Ziemlich viele Premieren für zwei Tage, aber beginnen wir diesen Messebericht mit Infos und Eindrücken hinter den Kulissen – doch erstmal einen Tag zuvor: Freitag. Die Anreise mit dem Auto war schon ein kleines Abenteuer, da wir fast zwei Stunden im Baustellen-Stau feststeckten und sich somit mein kompletter Zeitplan verschob. Anstatt mindestens vier Stunden vor Aufbauschluss am Gelände zu sein, halbierte sich diese Zeit. Doch dank meines Vaters und meiner Stiefmutter, die sich zum Glück die Zeit genommen und spontan einen Kurzurlaub eingeplant haben, um mir die Reise zur Messe zu ermöglichen, war der Aufbau meines Standes zum Glück noch in der vorgegebenen Zeit zu schaffen. Wir kamen bei der Halle zwei Stunden bevor sie geschlossen wurde an und mussten im Eiltempo aufbauen – ich war mehr als beeindruckt von der Größe, der Aufmachung und vor allem den anderen Ständen! Die Case Modder hatten ihren riesigen Bereich schon fertig aufgebaut und von meinem Stand aus hatte ich den perfekten Blick darauf. Mir gegenüber hatte sich Nadelstichs Kreativscheune aufgebaut und erntete meinen Neid und meine Anerkennung für die vielen tollen professionellen Näh-, Stick- und Plottermaschinen. Meine direkten Nachbarn waren die Pattern Company, zwei wirklich nette Damen mit denen ich Zeit hatte ein wenig zu tratschen. Zwei „alte Bekannte“, die ich von der Fair Cycle-Messe in München kannte, waren ebenfalls in meiner Nähe: Die WerkBox  und Nestbau Designstudio. Alles in allem war ich in einer Ecke, in die ich genau hinein passte: Zwischen Näherinnen und Maschinentechnikern. Am Freitag hatte ich Glück, den Aufbau meines Standes und des Workshop-Bereichs noch zu schaffen, denn Samstag war dafür keine Zeit mehr.

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Unser Hotelzimmer lag mitten in der malerischen Altstadt von Ravensburg und wer jemals diese wunderhübsche Stadt besucht hat, wird mir sicherlich zustimmen: Diese Stadt nennt sich nicht umsonst die „Stadt der Spiele“! Niedliche bunte Häuser mit nostalgischen, zum Teil bunten Fassaden und unterschiedlichsten Stilen reihten sich in engen, aber süßen Gassen aneinander. Leider hatte ich nicht die Zeit, die Stadt ausgiebig zu besichtigen, aber die wenigen Straßen, die ich sehen konnte, waren ein Traum und wären eine kleine Städtereise wert. Die Messe begann sowohl Samstag als auch Sonntag um neun Uhr und diese Uhrzeit nahmen die Besucher sehr genau. Punktgenau zur Eröffnung strömte ein gewaltiger Schwarm Menschen in die Halle und dieser Strom riss kaum ab. Bis auf kleine Zeitfenster von circa 15 Minuten zur Mittagszeit oder gegen Abend hin, war ein stetiger Besucherstrom zu verzeichnen. Insgesamt besuchten rund 17.000 Leute beide Messen! 

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Menschen jeden Alters, sowohl Deutsche, Österreicher, Schweizer, als auch Franzosen und englischsprachige Interessierte durfte ich an meinem Stand begrüßen. Es war zum Teil eine Herausforderung, sich zu verständigen. Zum Glück reichten meine Englisch-Kenntnisse aus, um die vielen Fragen rund um meine Produkte und Upcycling im Allgemeinen zu beantworten. Absolutes Highlight dieses Tages war der Auftritt der Funkenmarie, den ich zwar leider nur am Rande, aber doch mitbekommen habe. Eine Mischung aus fetziger Musik und dazu passenden Tanzbewegungen der Funkerin waren ein „elektrisierendes“ Erlebnis! Worüber ich mich auch sehr gefreut habe, war das rege Interesse an meinem Workshop. Ursprünglich hatte ich feste Zeiten eingeplant, doch das wurde schnell verworfen, da sich zu so unterschiedlichen Zeiten so viele Interessierte bei den Tischen versammelten, dass ich natürlich nicht nein sagen konnte. Es war ein Riesenspaß, denn nicht nur Kinder, sondern Besucher jeden Alters machten mit und das bis zum Schluss. Um 18 Uhr war für mich noch lange nicht Feierabend und so kam ich nach dem Abendessen und einem kurzen Telefonat mit meinem Mann über Skype im Hotel erst weit nach Mitternacht ins Bett.

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Am Sonntag sollte es genau so weitergehen. Schlag neun Uhr strömten die Leute herein und waren eifrig dabei, sich zu informieren und interessierte Gespräche zu führen. Mein Highlight dieses Tages war die Zeit zwischen elf und halb zwölf Uhr, als ich die Ehre hatte die „MAKER Kiste“ zu verschönern. Diese Kiste war ein Gemeinschaftsprojekt aller Aussteller die daran teilnehmen wollten. Eine simple Holzkiste ging von Stand zu Stand und jeder „Maker“ konnte sich darauf mit seiner individuellen Art verewigen. Trotz eifriger Vorbereitung hätte ich die Zeit von 30 Minuten beinahe gesprengt, aber man will es schließlich perfekt machen. Ein weiteres Highlight war ein kleiner Ausflug noch vor neun Uhr mit einem Amateurfunker der mich am Stand besuchen kam. Dank ihm konnte ich einen kleinen Blick auf die HAM RADIO werfen, die mindestens genau so faszinierend aufgebaut war wie die MAKER WORLD und ich bin froh, dass ich diesen Eindruck mit nach Hause nehmen durfte. 

Von den vielen kurzen Gesprächen, die ich mit meinen Ausstellerkollegen führen konnte, erfuhr ich, dass die gute Stimmung und das positive Feedback der Besucher nicht nur meinem Stand galten. Die anderen Workshops waren ebenfalls sehr beliebt und gut besucht, die Menschen interessierten sich sehr fürs „mitmachen“ und „selbst ausprobieren“, was uns alle sehr freute und auch motivierte in dem, was wir tun. Alles in allem habe ich weder gröbere Pannen, noch andere Unfälle mitbekommen und meiner Ansicht nach lief alles nach Plan. Eine Tatsache, die für die Premiere einer Messe wirklich für das Organisationsteam spricht! Am liebsten hätte ich mich zweigeteilt, damit ein Teil von mir sich die Messe als Besucher ansehen hätte können. Da ich alleine war, konnte ich nur einmal eine schnelle Runde machen und muss sagen: Es war traumhaft schön aufgebaut, die Stände waren ansprechend dekoriert und jeder präsentierte seine individuellen Produkte auf seine ganz eigene Weise. So erfüllte jeder Aussteller auf seine persönliche Art das Motto der Messe: Machen, Tüfteln, Gestalten und keine kreative Einschränkung! 

Ich freue mich schon sehr auf nächstes Jahr und hoffe, dass ich wieder dabei sein kann, denn so eine Messe ist definitiv eine Reise wert! 

Wenn ihr nächstes Jahr auch dabei sein wollt, findet ihr hier alle Informationen dazu: maker-world.de