Die Eat & Style Event-Reihe gehört mit Stationen in Hamburg, Berlin, Stuttgart, Köln und München zu den besucherstärksten Food-Messen in Deutschland. Vom 31. Oktober bis 2. November 2014 war es in München wieder soweit. Dieses Jahr mit dem Themen-Schwerpunkt veggie&STYLE. Auch die Macher der Messe haben erkannt: „Vegetarisch oder sogar vegan zu leben ist absolut zeitgemäß.“. So präsentierten sich in München viele Erzeuger tierfreier Produkte, darunter bekannte Namen wie die Chocqlate Schokoladenmanukfatur oder VITAM Hefe-Produkt GmbH. Das Schöne an Food-Messen ist die Möglichkeit, sich an den Ständen durchzuprobieren und so Neues zu entdecken.

Vor allem im Bereich Getränke waren spannende Produkte vertreten: Die Saftmanufaktur pressbar bot ihre Detox und Obstsäfte in kreativen Geschmacksrichtungen wie Spinat-Ananas-Apfel-Zitrone an. Dem eigenen „Manipresto“ folgend, sind die Säfte alle rohvegan und kaltgepresst. Als Münchner Unternehmen waren die Sendlinger Burschen Lokalmatadoren.

Glam Cola und pressbar Smoothies. Letzterer hat den Heimweg nicht überlebt.

Glam Cola und pressbar Smoothies. Letzterer hat den Heimweg leider nicht überlebt.

Von der anderen Seite der Republik reiste Glam Cola aus Berlin an. Hier lautet der Anspruch „Kein Stil. Nur Geschmack.“. Der vegane Softdrink kommt ohne Farbstoffe und Zucker aus, mit dem ungewöhnlichen Nebeneffekt, dass diese Cola komplett durchsichtig ist. Das verleitete den ein oder anderen Messebesucher zu der Frage, womit diese Cola denn gemischt sei. Den meisten Verbrauchern scheint nicht klar zu sein, dass dieser Softdrink seine Farbe nur der Verwendung von Zuckercouleur zu verdanken hat.

Wenn es mal schnell gehen musste, war man am Stand von Shameless Smoothies richtig. Durch das Zermahlen frischer Früchte entsteht ein Pulver, das in Wasser aufgelöst werden kann. Gerade für unterwegs eine tolle Idee! Wer sich selber die Hände schmutzig machen wollte, konnte an der Kochstation den Profis über die Schulter schauen. Darunter auch La Veganista herself Nicole Just und der Reggae-Koch Stefan Prase. Für die Naschkatzen gab es eine gesonderte Backstube. Die Plätze in den Workshops waren wie immer kostenfrei und dementsprechend jedes Jahr schnell vergeben.

Kochbühne mit prominenten Profis.

Kochbühne mit prominenten Profis.

Etwas getrübt wurde der Veggie-freundliche Eindruck allerdings vom groß angekündigten Food Truck Court. Beinahe alle Stände hatten zwar vegetarische Gerichte im Angebot, aus mir unerfindlichen Gründen aber alle mit Käse. Wenn man einen vegetarisch-veganen Themenschwerpunkt für seine Veranstaltung wählt, wäre es ein logischer Schritt gewesen, die Burritos, Currys und Sandwiches auch als vegane Variante anzubieten. Erfreuliche Ausnahme war dabei die Intolerante Isi. Allein der Name dieses Food Truck und Catering Services hätte einen Preis verdient. Die intoleranten Mädls waren der einzige Imbiss-Stand, der sowohl vegane Snacks, Hauptspeisen als auch Desserts im Angebot hatte. Die veganen Marzipanbeugerl (bzw. „Marzipan-Hörnchen“ für die deutschen LeserInnen) waren mein persönliches Geschmacks-Highlight des Tages.

Als Fazit bleibt zu sagen, dass das Bewusstsein bei Messe-Veranstaltern und -Ausstellern angekommen ist. Immer mehr Produkte werden klar gekennzeichnet und machen eine Food-Messe auch für Veganer interessant. Das geringe vegane Angebot auf dem Food Court hinterlässt allerdings den Nachgeschmack, dass man sich hier mit dem Buzzword „vegan“ werbewirksam geschmückt hat, ohne das Konzept zu Ende zu denken.