Dass Plastik so seine Tücken hat ist schon länger bekannt, doch momentan geht eine regelrechte Welle an Berichten und Artikel durch die Medien, die das plastikfreie Leben von allen Seiten beleuchten. Allen, die damit beginnen wollen, mehr und mehr Plastik aus ihrem Alltag verschwinden zu lassen und Tipps gerne in Buchform vor sich haben, sei dieser kompakte Ratgeber ans Herz gelegt.

Besser leben ohne Plastik“ beginnt damit, dass die schädlichen Seiten von Plastik auf die Umwelt und unsere Gesundheit beleuchtet werden. Das meiste dürfte hiervon schon bekannt sein, daher geht das Buch hier nicht sehr in die Tiefe, sondern fasst die wichtigsten Fakten zusammen. Welche Schadstoffe sind denn überhaupt in Plastik? Wie kommen diese Schadstoffe (beispielsweise aus den Kunststoffen PVC, Polystyrol etc.) in unseren Körper?

plastiksparen

Danach nehmen die Autorinnen einige alternative Verpackungsmaterialien unter die Lupe. Besonders spannend: Auch Biokunststoffe kommen kurz vor. Nach einigen praktischen Tipps, wo sich Plastik gerne versteckt und dem Appell, nun nicht alles plastikhaltige rigoros auszumisten, geht es los mit den handfesten Ideen, wie man Plastik einfach reduzieren kann. Zunächst ganz allgemein: Statt Plastikdosen Vorratsgläser verwenden, lose einkaufen, feste Seife in entsprechender Verpackung vorziehen oder einfach generell Glas statt Plastik wählen.

Mit der kleinen Handreichung, die beschreibt wo man diverse unverpackte Lebensmittel bekommen kann oder wie man Haushaltsprodukte ersetzen kann, geht das Buch dann über in Rezepte und Anleitungen zum Selbermachen von häufig nur in Plastik erhältlichen Produkten. Vom Trinkkakao über Spielknete bis Waschmittel, für jeden Bereich von Kinderzimmer, Küche, bis Bad und Ernährung sind einige Rezepte zusammengestellt. Das Spülmittel habe ich schon ausprobiert, leider war es nicht ganz so fettlösend wie erhofft.

plastik fakten

Zwischendurch folgen immer wieder praktische Tipps wie im jeweiligen Bereich Plastik eingespart werden kann und Links für weiterführende Infos oder Shops. Ich habe immer ein besonderes Auge auf Kosmetikrezepte, hier sind gute Basisrezepte enthalten. Sehr praktisch finde ich auch die Tipps zur Schadstoffreduzierung beim Renovieren beziehungsweise bei Einrichtung, aber auch die plastikfreie Kleidung kommt nicht zu kurz.

Einen großen Teil des Buchs machen Essens-Rezepte aus. Diese sind bewusst recht einfach gehalten, ich habe hier die Müslikekse ausprobiert, bei denen angegeben war, dass man (neben weiteren Zutaten) „entweder Mandelmus oder Honig“ verwenden sollte. Für mich sind Kekse nur mit Mandelmus geschmacklich ziemlich langweilig, da ein wenig Süße doch sein muss. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass viele Rezepte nicht vegan sind, da Eier verwendet werden. Wer aber ein wenig Erfahrung im Backen hat, kann diese Rezepte einfach veganisieren. Abschließend folgen noch einige FAQs und Bezugsquellen für Produkte, die man nicht so häufig plastikfrei findet sowie Einkaufstipps.

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Insgesamt ist „Besser leben ohne Plastik“ ein solider Ratgeber, nicht nur für Einsteiger ins Thema. Dieses Buch macht Lust darauf, es immer wieder hervorzuholen, wenn man Inspiration für einen bestimmten Lebensbereich braucht, den man plastikfrei gestalten möchte. Mittlerweile ist dieses Buch – laut Verlag – ein echter Bestseller, ein gutes Zeichen dafür, dass vielleicht gerade ein Umdenken stattfindet!