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    Give-Away! Gewinnt drei 3in1 Jahresplaner 2024 von grünspiriert!

    The bird's new nest Adventskalender: 24. Türchen

    Yes, we are back: The bird’s new nest ist zurück!

    Vor etwas über einem Jahr, am 15. Januar 2023, habe ich The bird’s new nest für unbestimmte Zeit pausiert – aus vielen unterschiedlichen Gründen, aber immer mit der Option, die…

    Vor etwas über einem Jahr, am 15. Januar 2023, habe ich The bird’s new nest für unbestimmte Zeit pausiert – aus vielen unterschiedlichen Gründen, aber immer mit der Option, die Seite weiterzuführen. Den Großteil des letzten Jahres war das kein Thema, an zu viel anderes war zu denken, zu viel anderes war zu tun. Aber gegen Jahresende habe ich mich – wieder aus vielen unterschiedlichen Gründen – dazu entschlossen, The bird’s new nest aufleben zu lassen, wenn auch mit einigen Abstrichen.

    Was sich das letzte Jahr alles getan hat, warum ich The bird’s new nest weiterführen möchte und wie genau die angesprochenen Abstriche aussehen, könnt ihr in diesem Beitrag lesen.

    Das letzte Jahr: Arbeit, Arbeit, Arbeit

    Der Hauptgrund für meine Pause war, dass ich aufgrund der Ereignisse der letzten Jahre einfach ausgebrannt war. Zurückschalten war dringend notwendig, wobei der Traum einer langen Auszeit irgendwo am Strand auch nur das blieb: ein Traum. Die viele offenen Baustellen wollten ja trotz allem bearbeitet werden und die Pause im Nest hat geholfen, sich auf die Projekte zu konzentrieren, die wirklich unaufschiebbar waren.

    Das war einerseits meine Gesundheit – für meine Autoimmunerkrankung sind wir weiterhin am Experimentieren mit diversen Medikamenten, andererseits natürlich Daniels Gesundheit, die im letzten Jahr so gut es ging im Vordergrund gestanden ist. Schritt für Schritt wieder fitter werden, mehr auf den eigenen Körper hören und die eigenen Grenzen nicht überschreiten, rechtzeitig für Erholung sorgen… Wir sind darin auf jeden Fall besser geworden, haben aber auch noch einen langen Weg vor uns.

    Vor allem die etwas wärmere Jahreszeit war gefüllt mit dem Projekt, das Haus meiner Eltern zu räumen. Die Vorstellung, das Ende August abschließen zu können, war leider illusorisch, aber wir sind gut weitergekommen und sind jetzt definitiv auf der Zielgerade. Mir die Zeit zu geben, das Haus selber zu räumen, hat mir auch geholfen, den plötzlichen Tod meiner Eltern zu verarbeiten und war wie eine Zeitreise durch ihre und unsere gemeinsame Vergangenheit.

    Auch unserer Laden Friendly hat eine große Änderung hinter sich: Einige – wie man so schön sagt – unüberbrückbare Differenzen haben dazu geführt, dass wir mit Ende Januar 2023 unsere Partnerschaft mit der Österreichischen Post aufgekündigt haben. Das restliche Jahr war geprägt von vielen Umstellungen und Umbauten, Änderungen und Anpassungen um das Geschäft entsprechend zukunftsfit zu machen. Auch hier sind wir natürlich noch nicht fertig, wobei ich auf zwei Dinge sehr stolz bin. Das ist einerseits unser Newsletter, der obwohl erst seit kurzem gestartet, ständig wächst und sehr gutes Feedback bekommt, andererseits unser neues Logo, das irgendwann in einem komplett neuen Design münden soll:

    Warum ein Comeback?

    Im Großteil des letzten Jahres war ein Wieder-Aufleben-Lassen vom Vogelnest für mich nicht denkbar. Zu viel anderes war zu tun und das vielleicht wichtigste, Inspiration und Motivation, waren einfach nicht vorhanden.

    Das hat sich im Herbst gewandelt, nachdem es Daniel nun doch wieder besser ging und mir so eine große Last fürs erste einmal von den Schultern genommen wurde. Gleichzeitig haben wir mit Friendly das Tief nach dem Wegfall der Post Partnerschaft übertaucht, und langsam wieder einen Aufwärtstrend gesehen. (Ein sehr großes Problem war hier, dass durch die teils etwas missverständliche Kommunikation in den Medien viele Menschen der Meinung waren, unser Laden hätte komplett geschlossen.)

    Nachdem ich den letzten Beitrag vor der Pause geschrieben hatte, war nicht einmal mehr genug Energie in mir, einen Newsletter auszusenden. Ich habe jede Menge Nachrichten und Mails bekommen, konnte aber nicht antworten, auch weil mir irgendwie im wahrsten Sinne die Worte gefehlt haben. Aber die Mails sind nicht abgerissen, immer wieder kam die Frage ob und wann wir weitermachen, von LeserInnen, KooperationspartnerInnen oder FreundInnen.

    Natürlich kamen auch Anfragen zum The bird’s new nest Adventskalender und ganz kurz war ich verleitet, vielleicht eine abgespeckte Version davon umzusetzen. Das habe ich aber zum Glück wieder verworfen, denn der Adventskalender ist nicht nur im Vogelnest die anstrengendste Zeit im Jahr, sondern auch bei uns im Laden ist natürlich in der Advents- und Weihnachtszeit Hochsaison. Und beides parallel zu managen hätte ich letztes Jahr definitiv noch nicht wieder geschafft.

    Zu guter Letzt kam auch wieder der Drang, zu bestimmten Themen Artikel zu verfassen. Fragen zu beantworten, die ich auf Social Media immer wieder sehe, Fehlinformationen zu berichtigen und ihnen die entsprechenden Fakten gegenüber zu stellen oder einfach nur meine Erfahrungen in bestimmten Bereichen zu teilen. Hier und da war ich versucht, mich auf Facebook zu diversen Thematiken einzubringen, aber dort gehen Argumente, Quellen und ähnliches oft in der Flut der Beiträge unter und irgendwann verschwindet alles im Sumpf der Timeline.

    Vermisst habe ich tatsächlich auch das Schreiben des Newsletters, auch wenn er oft aus Zeitmangel eher kurz gehalten war. Nachdem ich aber nun wöchentlich für Friendly einige Zeilen verfasse, fehlt mir das Schreiben des Nest-Newsletters. Wie so oft ist es also eine Mischung aus vielen verschiedenen Ursachen, aufgrund derer ich mich dazu entschlossen habe, mit dem Vogelnest wieder durchzustarten. Und natürlich darf die Sache als Ganzes nicht fehlen, nämlich dass The bird’s new nest mir nach wie vor sehr am Herzen liegt.

    Wie geht es weiter?

    Ich fühle mich alles in allem wieder fit genug, um The bird’s new nest weiterzuführen, aber ich muss mehrere Gänge zurückschalten, um weder mich noch meine anderen Projekte nicht zu vernachlässigen. Was bedeutet das genau? Die Give-Aways und den Newsletter wird es zukünftig nicht mehr wöchentlich geben, sondern in größeren Abständen, fürs erste vermutlich monatlich. Natürlich wird auch das Comeback von The bird’s new nest von einem Give-Away begleitet. Von mir geschriebene Artikel kann ich dafür hoffentlich öfter online stellen, wobei ich mich hier auf nichts festlegen kann und will. Den Adventskalender möchte ich dieses Jahr wieder veranstalten, dafür werde ich mir aber Unterstützung aus unserem Team holen, damit ich nicht das gesamte Projekt alleine umsetzen muss.

    Ein weiterer Grund, The bird’s new nest wieder aufleben zu lassen, den ich noch nicht angesprochen habe ist, dass ich zukünftig auch projektübergreifende Ideen umsetzen möchte. Genauer gesagt sollen das Kooperationen zwischen The bird’s new nest und Friendly werden, aber auch andere Kooperations-Ideen stehen auf der Liste.

    Was wollt ihr?

    Ich hoffe, ihr habt im letzten Jahr The bird’s new nest noch nicht ganz vergessen oder könnt euch jetzt zumindest wieder daran erinnern. Wie immer bin ich auf eure Wünsche und Ideen gespannt und würde mich freuen, wenn ihr mir diese in einem Kommentar zu diesem Artikel hinterlasst. Über welche Themen würdet ihr hier zukünftig gerne lesen? Auch ganz konkrete Artikelwünsche sind willkommen! Habt ihr Vorschläge für Kooperationen mit bestimmten Unternehmen, Personen oder Aktionen? Was wünscht ihr euch sonst zukünftig von The bird’s new nest?

    Vielen Dank für das Lesen dieses langen Beitrags – ich freue mich, zurück zu sein und ich hoffe, ihr freut euch auch!

    38 Kommentare zu Yes, we are back: The bird’s new nest ist zurück!

    Rezension: Vier Bücher rund um Identität – Wer sind wir wirklich?

    Wer sind wir wirklich? Diese Frage aus dem Titel beschäftigt die Menschheit wohl schon ewig und wird vermutlich nie an Aktualität verlieren. Ich habe euch heute eine Sammlung an vier verschiedenen…

    Wer sind wir wirklich? Diese Frage aus dem Titel beschäftigt die Menschheit wohl schon ewig und wird vermutlich nie an Aktualität verlieren. Ich habe euch heute eine Sammlung an vier verschiedenen Büchern zusammengestellt, die sich alle in sehr unterschiedlicher Weise unserer Identität und dem Thema Persönlichkeit widmen.

    Im kürzesten Werk meiner Auswahl, dem ersten Band von „Elle(s)“ von Aveline Stokart und Kid Toussaint ist dieses Thema beispielsweise darin verpackt, dass die Protagonistin ihre vier anderen Ichs in sich entdeckt. Aber welche der vier Persönlichkeiten ist denn nun wirklich Elle? Und was wenn eine der Elles für sie übernimmt? In eher amüsant-kurzweiliger Art widmet sich Liv Strömquist in ihrem neuesten Band „Astrologie“ dem Thema der verschiedenen Persönlichkeiten durch das Auge der Tierkreiszeichen. Schwerer und deutlich emotionaler wird es in „Jäger und Sammler“ von Cyril Pedrosa, in welchem wir ganz verschiedene Menschen kennenlernen – und eine Fotografin, die hinter die Fassade und Geschichte der Protagonist*innen blickt. Zu guter Letzt wird es nochmal humorvoller und deutlich märchenhafter: In „Mit Mantel und Worten“ von Flore Vesco und Kerascoët schafft es eine talentierte junge Frau durch vortäuschen einer anderen Persönlichkeit einen ganzen Hofstaat an der Nase herumzuführen und erst am Ende wird klar, wer sie wirklich ist.

    Ihr seht, die Frage wer jemand wirklich ist, kann in ganz unterschiedliche Facetten betrachtet werden und birgt genug Stoff für viermal abwechslungsreiche Lektüre – mindestens! Lasst uns einen genaueren Blick in diese vier Werke werfen:

     

    Elle(s) – Band 1

    Im dünnen Comic-Band „Elle(s)“ lernen wir ein junges Mädchen mit coolen pinken Haaren kennen, die neu an die Schule kommt. Schnell findet sie eine tolle Clique und lebt sich gut ein. Doch nach und nach kommen ihre anderen Ichs, die eher schüchterne, die träumerische, die aggressive und die mutige Elle heraus, je nach Situation, die sie erlebt. Elle profitiert von diesen verschiedenen jeweils sehr vielseitigen Persönlichkeiten, die sie zu einer Art Tausendsassa-Chamäleon machen.

    Doch dass dies von ihrem Umfeld nicht unbemerkt bleibt, ist klar und sie wird nach und nach mit viel Unverständnis, aber auch Sorge konfrontiert. Elles Persönlichkeiten werden für sie immer schwieriger zu handhaben und zeigen immer stärker ihr Eigenleben. Elle weiß irgendwann nicht mehr weiter und zweifelt daran, wer und wie sie nun wirklich ist und wie sie die anderen Ichs besser unter Kontrolle halten kann.

    Um sich selbst klar zu werden, wer sie wirklich ist, muss sie herausfinden, wie sie die geworden ist, die sie heute zu sein scheint – und offen darüber sprechen. Die Story spiegelt die Identitätskrise, die einen in der Jugendzeit einholen kann, sehr schön wider. „Elle(s)“ ist der erste Teil einer spannenden, leicht zu lesenden und knallig illustrierten Comic-Reihe (der Stil erinnert an Pixar Animationsfilme). Aktuell ist bereits der zweite Band erschienen und auch der dritte ist schon in Aussicht.

     

    Jäger und Sammler

    In der Graphic Novel „Jäger und Sammler“ geht es um scheinbar total alltägliche Menschen in ihrem Von-Tag-zu-Tag-Leben. Das Buch ist in verschiedene Jahreszeiten gegliedert und Seite um Seite stellen sich uns die verschiedenen Menschen vor, deren Geschichten sich mehr und mehr miteinander verweben. Da ist zum Beispiel ein Kieferorthopäde, der zaghaft versucht, eine Bindung zu seiner Teenager-Tochter aufzubauen. Oder ein älterer Herr, der müde ist und sich nicht mehr dem politischen Aktivismus in seinem Umfeld anschließen will und damit auf Unverständnis stößt.

    Zwischen den Alltagsszenen finden sich immer wieder tagebuchartige Texte, die jeweils aus der Sicht einer der Charaktere geschrieben wurden und damit die persönliche Geschichte dieser fort erzählt. So sollen die Emotionen und Erlebnisse der Protagonist*innen detaillierter erklärt werden, ich muss hier aber sagen, dass ich diese stellenweise viel zu langatmig und öfter auch verwirrend fand.

    Es ist so nicht ganz leicht, der Geschichte zu folgen, weil sie immer wieder zwischen den vorkommenden Charakteren hin und her wechselt – auch die Texte haben mir nicht wirklich weitergeholfen, die Story ganz zu begreifen. Dennoch ist Jäger und Sammler eine ergreifende und umfangreiche Graphic Novel, die Sorgen, Verletzungen und Ängste, aber auch prägende kleine Erlebnisse von Menschen widerspiegelt und durch mehrere Ebenen zeigt, dass wir alle miteinander verbunden sind. Die Persönlichkeiten scheinen alle sehr unterschiedlich zu sein, doch die Suche nach Verbundenheit; Sehnsüchte oder auch Ängste zu haben, ist uns allen gemein.

    Hier sei auch noch angemerkt, dass der Autor großartige künstlerische Illustrationen gestaltet hat, welche die Story lebendig und bewegend machen. Jeder erzählerische Abschnitt ist dabei unterschiedlich in Farbe und Stil der Zeichnungen gestaltet, was die emotionale Tiefe der Geschichten gut unterstreicht.

     

    Astrologie

    Kommen wir zu einem zweischneidigen Thema: Astrologie. Viele Menschen glauben an Tierkreiszeichen und die Auswirkungen von Sternenkonstellationen auf unser Leben. Eines vorneweg: Liv Strömquist lässt uns offen, ob wir dran glauben sollten oder nicht. In ihrem neuesten Werk „Astrologie“ weicht sie etwas von ihrem sonst eher faktenbasierten und wissenschaftlichen Schreibstil ab und taucht mit uns in die Charakteristika von Sternzeichen ein. Jedes der zwölf Sternzeichen wird dabei in typische Eigenschaften eingeteilt und vorgestellt.

    Aber Strömquist wäre nicht Strömquist, wenn sie nicht ihren Witz und das Zeitgeschehen einbauen würde. In ihrem skizzenartigen, farbenfrohen Stil stellt sie bekannte Persönlichkeiten als Beispiele für das Erfüllen der jeweiligen Fähigkeiten und Eigenschaften der Sternzeichen vor. Unter anderem Taylor Swift, Prinz Harry, Kim Kardashian oder auch Melania Trump. Es kommen aber auch andere historische Persönlichkeiten vor, von Königinnen bis zu Philosophen.

    Die Erzählungen rund um diese Menschen scheinen wahr zu sein, die Verknüpfung mit den Eigenschaften von astrologischen Tierkreiszeichen passt oftmals richtig gut. Die Stories sind gewohnt furchtbar: Furchtbar, weil sich vieles davon eben wirklich zugetragen hat und das manchmal unglaublich ist – dieses Gefühl kommt oftmals beim Lesen von Strömquists Werken auf.

    Man könnte also den Eindruck gewinnen, dass wir alle sehr einfach zu kategorisieren sind, doch am Ende kommt dann doch noch das kritische Kapitel, auf das wir gewartet haben. Hier tritt die Autorin in einen Dialog mit ihrer Yoga ausübenden Mutter, die ihr ins Gewissen redet, dass sie doch kein Buch über Sternzeichen machen kann. Daher folgt dann noch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema, also warum Astrologie für viele faszinierend ist, worin der Reiz der Persönlichkeits-Kategorisierung liegt und die Empfehlung, dass jede*r selbst entscheiden soll, was man mit dem Thema anfängt.

    Fazit: die Beschreibungen der verschiedenen Sternzeichen ist zum Teil sehr witzig und man erwischt sich dabei, bei manchen Beschreibungen an eine bestimmte Person zu denken. Alles in allem ist aber auch das kritische Kapitel lesenswert und das Buch eine humorvolle Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit des Menschen. Für mich jedoch nicht das beste Werk Strömquists.

     

    Mit Mantel und Worten

    Zuguterletzt erleben wir in „Mit Mantel und Worten“ eine scharfsinnige, lustig Geschichte, die lange vor unserer Zeit spielt. Serine ist eine junge, lebhafte Frau, die mit ihren jüngeren Geschwistern in einem alten Herrenhaus aufwächst. Hier wird viel Wert auf die vornehme Etikette gelegt, doch Serine hat ihren eigenen Kopf. Sie liest lieber, unterhält ihren kranken Vater und hat allerlei Flausen im Kopf. Als der Vater verstirbt, wird beschlossen, dass sie sich als Gesellschaftsdame am Hofe des Königs und der Königin versucht.

    Zunächst ist sie dort Mädchen für alles und muss sich den aufgesetzten und spießigen Regeln des Hofes unterwerfen. Die anderen Hofdamen triezen sie, die Königin erteilt Tadel und Serine wird bloßgestellt. Sie bemüht sich dennoch nach Leibeskräften, ihre Aufgabe gut zu erfüllen und findet dabei auch Freunde, die Angestellten des Hofes und den jungen Léon, der Lehrling des Henkers. Sie macht sich aber auch Feinde – sie lässt den Sekretär der Königin abblitzen, der es von nun an auf sie abgesehen hat.

    Durch einen lustigen Zufall ergibt es sich zudem, dass Serine aus Unsicherheit ein neues Wort am Hofe erschafft, das die Königin, die Wort-Spiele liebt, sehr begeistert. Als Serine den Sekretär bei dem Versuch ertappt, den König vergiften zu wollen, kehrt Serine verdeckt als Narr zurück und kann durch ihre gewitzte und schlaue Art den König überzeugen. So wird sie als Narr, der stets die Wahrheit spricht, sehr gefürchtet aber auch geschätzt, doch diese machtvolle Position kann sie nicht lange halten, denn ihre Verkleidung fällt irgendwann auf und plötzlich geschieht ein Unglück…

    Es erwartet uns ein überraschendes Ende, mehr sei hier nicht verraten. Auch in diesem Buch wird mit der Persönlichkeit gespielt und klar, dass die eigenen einzigartigen Fähigkeiten uns immer weiterbringen, wenn wir zu uns stehen und diese für uns und andere einsetzen. Das Spiel mit der Identität macht hier den großen Reiz der spannend erzählten Geschichte aus, denn nicht nur Serine hat eine andere Identität, als zunächst angenommen.

    Alle diese ganz unterschiedlichen Bücher beschäftigen sich ganz unterschiedlich mit dem Thema Identität und Persönlichkeit. Allen gemeinsam ist, dass viele verschiedene Faktoren ausmachen, wer wir sind. Ich kann euch diese vier Werke nur ans Herz legen und wünsche viel Spaß beim Entdecken!

    Vielen Dank an den Splitter Verlag, Reprodukt und den avant-verlag für die Rezensionsexemplare!

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    Selbstfindung im Comic: „Laura Dean und wie sie immer wieder mit mir Schluss macht“ und „Portugal“

    An sich lese ich ja keine Biographien, aber die Geschichte eines Charakters über den Lauf der Zeit mit zu verfolgen, das finde ich meistens total spannend. Mich fasziniert daran die persönliche…

    An sich lese ich ja keine Biographien, aber die Geschichte eines Charakters über den Lauf der Zeit mit zu verfolgen, das finde ich meistens total spannend. Mich fasziniert daran die persönliche Entwicklung der Personen, was diese für sich lernen, erkennen oder auch neu versuchen. Vielleicht kommt das aus einem Interesse für Psychologie heraus oder auch einfach von einer Faszination für das Menschliche, für das, worin wir uns alle wiedererkennen können.

    In meinen aktuell fertig gelesenen Comics geht es um zwei völlig unterschiedliche Geschichten und auch Charaktere. Doch sie beide verbindet ein entscheidender Wendepunkt in ihrem Leben, der sich langsam beim Lesen entfaltet. Diese beiden Werke möchte ich euch heute gerne vorstellen: „Laura Dean und wie sie immer wieder mit mir Schluss macht“ von Mariko Tamaki und „Portugal“ von Cyril Pedrosa. Beide Comics sind nicht nur unterschiedlich in ihrem Rahmen, in denen sie stattfinden, sondern auch von der Gestaltung und den Zeichnungen her.

    „Laura Dean und wie sie immer wieder mit mir Schluss macht“ wirkt von außen pastellig-knallig und hat einen deutlich modernen Touch durch die digital gestalteten Zeichnungen mit klaren, kräftigen Outlines. Innen ist es farbig schlichter gehalten in Schwarztönen, rosa und weiß. Das Cover von „Portugal“ ziert merklich unschärfere, sketchy Linien und wirkt daher eher klassisch künstlerisch und handgezeichnet. Beide Bücher bestehen aus weit über 200 Seiten und extra Zeichnungen am Ende.

    In „Laura Dean“ geht es um die junge Freddy, die in das beliebteste Mädchen der Schule verliebt ist. Doch diese verhält sich anders, sie es sich wünscht: Sie macht immer wieder Schluss mit ihr, nur um kurze Zeit später wieder zu ihr zurückzukommen als sei nichts passiert. Dieses emotionale Auf und Ab der Liebe und Emotionen hält Freddy lange Zeit aus – zu einem hohen Preis. Sie verleugnet ihre Gefühle, ihren Schmerz und verliert ihre engen Freunde. Doch sie lernt auch neue Leute kennen und nach und nach auch sich selbst. In jungen Jahren herauszufinden, was man möchte und was nicht, oder auch Selbstrespekt zu erlernen, ist eine große Herausforderung.

    „Portugal“ dreht sich um den jungen Zeichner Simon, der mehr und mehr seine Motivation und seinen Antrieb verliert. Er wird lethargisch und hat nur noch wenig Ahnung, was ihm in seinem Leben wichtig ist. Wir erfahren von seiner schwierigen Beziehung zu seinem Vater, zu dem er eigentlich nie richtig ehrlich ist. Aber wir erleben auch, wie wacklig seine Beziehung zu seiner Partnerin aktuell ist. Die beiden stehen kurz vor dem nächsten großen gemeinsamen Schritt: Sie überlegen sich, ein Haus zu kaufen. Er ist sich jedoch bei gar nichts mehr sicher.

    Doch dann flattert eines Tages eine Einladung zur Hochzeit seiner Cousine ins Haus, diese heiratet in Portugal. Dort war er zuletzt in seiner Kindheit bei einigen seiner Verwandten. Simon hat eigentlich eine große Familie, die er aber in den letzten Jahren mehr oder weniger ignoriert hat.

    Während der Geschichte gibt es immer wieder Rückblenden in Schlüsselmomente seiner Kindheit, die erklären, wie er zu manchen Überzeugungen oder auch Einstellungen gelangt ist. Zudem werden hier manche Beziehungen und wie sich diese entwickelt haben, vorgestellt.

    Simon nimmt schließlich an einem Zeichenfestival in Portugal teil und erlebt eine Überraschung – auch wenn er schon an vielen Orten Zeichenkurse gegeben hat, in diesem Land fasziniert ihn plötzlich alles und er ist tief beeindruckt von Landschaft, Leute und Leben. Er entscheidet sich zur Hochzeit zu fahren und trifft dort auf typisch verrückt-merkwürdige Familienmitglieder, die alle nicht so einfach im Umgang sind. Er lernt aber mehr und mehr die Bedeutung von Familie kennen und schätzen und überwindet sich dazu, sich mit sich selbst und seinen Verwandten nah und unverfälscht auseinanderzusetzen und füreinander einzustehen. Diese Begegnungen verändern ihn nachhaltig und zwingen ihn dazu, sich mit seiner Herkunft, seiner Vergangenheit und der Gegenwart zu beschäftigen und sich zu entscheiden, was er mit seinem Leben anstellen möchte.

    Beide Comics haben mir sehr gut gefallen und mich tief in ihren Bann gezogen, sowohl Zeichenstil, Geschichte als auch die unterliegenden Themen haben mich fasziniert. Ich denke, wir alle finden uns in diesen Erzählungen wieder, da wir uns ja alle irgendwie selbst finden wollen, egal ob bei einem bestimmten Lebensthema wie Liebe oder Sinn im Leben, oder auch in Hinblick auf entscheidende Situationen in unserem Leben.

    Ein großes Dankeschön an den REPRODUKT Verlag und den CARLSEN Verlag für die Rezensionsexemplare!

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    Wahrheit und Werte – Warum es sich lohnt, dafür zu streiten

    In unserer ultra verknüpften Welt ist es quasi unmöglich, Wahrheiten herauszukristallisieren und alle Menschen davon zu überzeugen oder damit zu erreichen. Genauso sieht es auch mit Werten aus: Wenn man…

    In unserer ultra verknüpften Welt ist es quasi unmöglich, Wahrheiten herauszukristallisieren und alle Menschen davon zu überzeugen oder damit zu erreichen. Genauso sieht es auch mit Werten aus: Wenn man beispielsweise versucht, ökologisch rücksichtsvoll zu leben, stößt man ebenfalls oft auf Widerstände.

    Heute habe ich zwei spannende Bücher für euch, einmal ein dünner Comicband aus dem Leben eines bekennenden Ökos mit seiner Familie, der es doch nur richtig machen möchte und dabei hier und da an seine Grenzen stößt. Das zweite Buch wiederum dreht sich rund um Fake News, Verschwörungsmythen und wie sich diese überhaupt verbreiten und Anhänger*innen finden.

    In Auto-Bio (ein Wortspiel aus „bio“ und „Autobiographie“) versucht der Autor und Zeichner Cyril Pedrosa selbst ein möglichst pädagogisch und ökologisch wertvolles Leben zu führen. Die aberwitzigen Geschehnisse und skurrilen Situationen, die er dabei erlebt, hat er mit viel Witz und in Kürze illustriert. Es ist kein fortlaufender Comicband, sondern beinhaltet eher Kurzgeschichten, ähnlich wie Cartoons.

    Dabei spielt das politische und gesellschaftliche System Frankreichs natürlich eine große Rolle, da der Autor dort lebt. Dies tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch, wir kennen alle ähnliche Situationen und Anekdoten.

    In erster Linie zeigt das Comicheft, dass wir uns nicht zu ernst nehmen sollten und es okay ist, wenn man sich dabei ertappt, etwas wenig ökologisches getan zu haben oder dann doch letztendlich der Preis bei der Auswahl zwischen Himbeeren aus Chile oder Bio-Himbeeren aus der Bretagne entscheidet und dass man sich eben manchmal auch auf einen Kompromiss einlassen muss.

    In Glauben Sie an die Wahrheit? von Doan Bui und Leslie Plée werden uns sehr viele aktuelle Mythen, Fake News und Verschwörungstheorien serviert, von denen wir vermutlich alle schon gehört haben. Dieses Buch berichtet aus der Perspektive der Journalistin Doan Bui, die sich mit Vertreter*innen der jeweiligen Überzeugungen und Strömungen getroffen und mit ihnen gesprochen hat. Es bleibt dabei aber ein Comic, der in verschiedene Kapitel eingeteilt ist, die jeweils eine Strömung rund um eine alternative Wahrheit abbilden. Ein ziemlich ansprechendes und kurzweiliges Format.

    Es geht um Truther, Flat-Earthler, um eine Fake-News-Zentrale in Mazedonien, um Trump und QAnon, um Klimagegner, Impfgegner und sogar die Illuminati. Zwischendurch sind Kapitel eingeflochten, die uns allgemeine Hintergrundinfos zu Algorithmen und die Geschichte und Wirkungsweise von Fake News erläutern. Warum verbreiten sich Fake News eigentlich so rasant? Warum hängen wir oft stundenlang an unseren digitalen Geräten und finden dabei immer wieder Neues, das uns tiefer in den News-Strudel versinken lässt?

    Dadurch, dass die Journalistin mit einzelnen Menschen spricht, wird alles greifbarer und noch erschreckender, damit realer. Oftmals sind diese Theorien so stark in der ganzen Welt und mit mächtigen Menschen verknüpft, dass es manchmal schwierig ist, die Wahrheit oder die Werte herauszuschälen, die hinter einer Fake-Theorie liegen.

    Sie macht aber auch Hoffnung, wie man dem ganzen Strudel entkommen und sich vor Fake News schützen kann. Wenn man sich via Glossar und Tipps im Buch und Begreifen der Theorien und Mythen informiert, dann ist das schon ein guter Schritt in Richtung Aufklärung hin zur Wahrheit.

     

    Ein großes Dankeschön an den REPRODUKT Verlag und den CARLSEN Verlag für die Rezensionsexemplare!

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    Zeit für eine Pause: The bird’s new nest verabschiedet sich!

    Am 1. Januar 2023 ist The bird’s new nest zehn Jahre alt geworden. Eigentlich sollte nun schon ein Beitrag zu unserem zehnjährigen Jubiläum online sein, zusammen mit einem Ausblick, was…

    Am 1. Januar 2023 ist The bird’s new nest zehn Jahre alt geworden. Eigentlich sollte nun schon ein Beitrag zu unserem zehnjährigen Jubiläum online sein, zusammen mit einem Ausblick, was das nächste Jahr für Ideen, Pläne und Projekte für uns bereit hält. Stattdessen gibt es hier einen ganz anderen Beitrag, was sich leider schon seit längerem abzeichnet: Ich bin ausgebrannt und brauche dringend eine Pause.

    Corona, Corona und Corona

    Der sprichwörtliche Anfang vom Ende war wohl schon 2020, als ich zu Jahresbeginn an Corona erkrankt bin, zu einer Zeit, als die Erkrankung noch ausschließlich in Asien vermutet wurde. Ich habe mich zwar danach wieder erholt, aber Corona hat in Folge vermutlich eine Autoimmun-Erkrankung getriggert, die bei mir zwar früher oder später ausgebrochen wäre, so aber früher beziehungsweise auch stärker als erwartet. Dass eine Covid-Infektion diese Folgen haben kann ist nun bekannt, aber auch das erspart nicht viele Monate an Arztbesuchen, Google-Suchen und ähnlichem, bis eine Diagnose gefunden war. Und zum Glück auch eine Behandlung, die bei mir aber nicht ganz so anschlägt wie erhofft. Ich weiß nicht, wie oft ich nun schon bei diversen Ärzten war, zum Glück gibt es noch weitere Behandlungsmöglichkeiten, aber wer mit einer – oder sogar mehreren – Autoimmunerkrankung(en) zu kämpfen hat weiß, wie kräftezehrend das alles sein kann.

    Als Corona dann schlussendlich in Europa angekommen war, war eines der anstrengendsten Aspekte das Verhalten der anderen Menschen, insbesondere in unserem Laden, denn fast jeder wollte mit uns diskutieren, sich über etwas beschweren oder sonstwie seine oder ihre Angst, Wut, Unsicherheit bei uns abladen. Einen kleinen Laden zu führen, das wird in Romanen oft als romantisch dargestellt und das kann es sicher auch sein, aber mit Corona wurde deutlich, wie rücksichtslos Menschen miteinander umgehen, nicht nur generell untereinander, sondern auch mit den Personen, die die angeblich so wichtige Grundversorgung – im Falle unseres Ladens Lebensmittel und Post-Service – sicherstellen. Diese zwei Jahre haben uns viel Kraft gekostet und uns an die Grenze unserer Belastbarkeit gebracht.

    Tod meiner Eltern, schwere Erkrankung meines Partners

    Die größte Spur, die Corona in meinem Leben hinterlassen hat, ist der Tod meiner Eltern, die beide im Januar 2021 in der selben Woche aufgrund von Covid verstorben sind. Der Tod der eigenen Eltern ist wohl für viele Menschen ein einschneidendes Erlebnis, die Eltern aber so unerwartet und plötzlich zur selben Zeit zu verlieren war ein riesiger Schock. Ohne meinen Partner Daniel und seine Unterstützung wäre ich hier vollkommen verloren gewesen. Sowohl die emotionale als auch die tatkräftige Unterstützung war unersetzlich, denn nach dem Tod eines Menschen ist so viel zu erledigen und zu guter Letzt muss natürlich auch das Zuhause geräumt werden.

    Im Mai war es so weit und wir konnten die Wohnung meiner Eltern zurückgeben. Danach wollten wir uns ein paar Tage Ruhe gönnen, aber statt der gewünschten Erholung wurde es leider noch schlimmer. Daniel ist quasi vor meinen Augen zusammengebrochen und bei der darauffolgenden Notoperation fast gestorben. Mehrmals habe ich in dieser Zeit gehört, dass ich mich auf alles gefasst machen müsste, dass er diese oder jene Nacht nicht überleben wird. Oder dass er, sollte er es überleben schwer behindert sein könnte. Den zweiten Teil zum verlinkten Artikel konnte ich bis jetzt nicht schreiben, weil das Thema für mich so unglaublich anstrengend und aufwühlend ist. Aber ich will es hier kurz zusammenfassen.

    Daniel hat überlebt, musste aber nach einigen Wochen im Koma alles wieder neu lernen. Essen, gehen, jede kleine Bewegung, die wir als selbstverständlich erachten. In dieser Zeit war ich so oft wie nur möglich bei ihm. Sobald er wieder halbwegs ansprechbar war, kam dann die nächste Hiobsbotschaft. Das Gewächs in seinem Kopf, das den Zusammenbruch ausgelöst hat, ist ein Hirntumor. Während der Zeit in der Reha um alles wieder zu erlernen also nun auch Chemotherapie, Bestrahlung, Medikamente. Zum Glück hat Daniel die Chemotherapie gut vertragen und auch sonst sämtliche Prognosen übertroffen. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind wesentlich und die Angst vor diesen ist zumindest bei mir ständiger Begleiter.

    Alles wieder gut?

    Rein theoretisch war letztes Jahr nun alles wieder so wie früher. Ich war jede Woche einige Zeit in unserem Laden und ansonsten vor dem Computer um an The bird’s new nest zu arbeiten. Nur dass dann noch meine Autoimmunerkrankung beziehungsweise die Suche nach einer korrekten Diagnose und einer Behandlung hinzukam. Und die regelmäßigen Arzt- und Kontrollbesuche mit Daniel, zu denen ich ihn natürlich begleitet habe. Und der Nachlass meiner Eltern, denn mit dem Räumen der Wohnung war es noch nicht getan, denn es existiert noch ein Wochenendhaus, das ebenso geräumt werden muss. Der Versuch, dies letzten Sommer zu erledigen ist fehlgeschlagen, weil das Haus zu voll war, das Pendeln zwischen Wohnung, Haus und Laden aufwändiger als gedacht und unserer beider Energielevel relativ niedrig.

    Alles in allem also das Gefühl unzähliger unerledigter Baustellen und viel zu wenig Energie um sich um alles zu kümmern. Die Wohnung, die im Chaos versinkt, weil wir kaum zu Hause sind. Das Haus, das jedes Monat hunderte Euro kostet und endlich fertig geräumt werden muss. Der Laden, in dem immer mehr los ist, und natürlich The bird’s new nest wo ich so viele Themen und Ideen für Artikel habe, die mir am Herzen liegen, aber keine Energie um sie niederzuschreiben.

    Es geht nicht mehr!

    Irgendwann kommt dann – meistens relativ gesehen zu spät – der Punkt, an dem man sich eingestehen muss, dass es nicht mehr geht. Dass einem alles zu viel ist, dass man die einschneidenden Erlebnisse der letzten Jahre nie richtig verarbeitet hat, sondern einfach mal nur weitergemacht hat, weil irgendwie muss es ja weiter gehen. Doch weitermachen kostet Kraft und Energie und unter diesen Umständen sind die Reserven irgendwann einmal komplett erschöpft. Nicht nur das, ist die Aussicht darauf, einfach nur so weiterzumachen eine absolute Horrorvorstellung. Es geht einfach nicht mehr.

    Die Konsequenzen betreffen nicht nur The bird’s new nest, aber die Entscheidung, mit dem Vogelnest zu pausieren ist nach zehn Jahren durchaus eine sehr einschneidende. Pläne und Ideen gibt es nach wie vor reichlich, aber die Tatsache, dass ich zur Zeit keine Energie habe um irgendetwas davon umzusetzen ist für mich zu belastend und es ist daher die sinnvollste Entscheidung, offiziell zu pausieren anstatt ständig unzufrieden über die nicht umgesetzten Pläne zu sein.

    Die Nicht-Mehr-Pläne fürs Vogelnest

    Die Pause ist tatsächlich nur das: eine Pause. Allerdings auf unbestimmte Zeit, denn ich kann nicht sagen, wann ich wieder genug Energie haben werde, weiterzumachen. Und wann die diversen anderen Baustellen in meinem Leben erledigt oder zumindest in einem besseren Zustand sind. Aber natürlich sind die Pläne und Ideen deswegen nicht verschwunden und für alle, die neugierig sind, was diese gewesen wären, gibt es hier nun die Nicht-Mehr-Pläne, die vielleicht wieder tatsächliche Pläne werden, wenn es weiter geht.

    Für dieses Jahr wären einige große Veränderungen angestanden. Einerseits eine Umbenennung auf einen etwas einfacheren, leichter zu merkenden Namen. Andererseits ein Re-Design, um auch die Optik und Usability wieder zu verbessern. Angestanden wäre auch der Umzug auf einen größeren Server, der The bird’s new nest nicht nur schneller gemacht hätte, sondern hoffentlich auch das Problem des Versandes der Bestätigungsmails für die Give-Aways gelöst hätte. Im Zuge dieser Änderungen hätte es möglicherweise dann auch noch andere Veränderungen gegeben, aber so ist alles in der Recherche- beziehungsweise Vorbereitungsphase stehengeblieben.

    Was bedeutet eine Pause nun genau?

    Eines vorweg: The bird’s new nest wird nicht offline gehen! Die gesamte Seite bleibt bestehen inklusive aller Artikel, genauso wie alle Social Media Kanäle. Das bedeutet natürlich auch, dass die Seite laufend gewartet werden muss, was ich aber natürlich gerne mache, da mir das Vogelnest nach wie vor am Herzen liegt. Auch neue Artikel wird es geben, aber nicht regelmäßig und vermutlich nur in größeren Abständen. Einen Beitrag zu unserem 10-Jahres-Jubiläum möchte ich aber sehr gerne noch schreiben.

    Was mit 1. Januar eingestellt wurde sind die Give-Aways, die – obwohl mir das Umsetzen sehr viel Spaß macht – relativ aufwändig zu organisieren geworden sind, auch was die technische Administration dahinter durch die immer größere Teilnehmeranzahl betrifft. Der wöchentliche Newsletter ist ebenfalls eingestellt, möglicherweise wird es alle paar Monate ein Update geben, falls es etwas Updatewürdiges gibt. Auch auf Social Media wird es geplant nichts Neues geben, außer es geht tatsächlich ein neuer Artikel online. Die Pause bedeutet leider auch, dass es in 2023 keinen The bird’s new nest Adventskalender geben wird.

    Wie ihr erfährt, wann und wie es weiter geht

    Wer wissen möchte, wie es weitergeht und wann die Pause zu Ende ist, abonniert am besten unseren Newsletter. Denn auch wenn unsere Facebook-Seite und unser Instagram-Account bestehen bleiben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass neue Beiträge nach einer längeren Pause den FollowerInnen angezeigt werden relativ gering. Mit dem Newsletter und einer E-Mail-Adresse, die ihr auch regelmäßig checkt, die die Chance am höchsten, nicht zu verpassen, wenn die Pause zu Ende ist!

    Für alle, die in oder um Mödling bei Wien wohnen, bin ich durch unseren Laden Friendly in Maria Enzersdorf nicht aus der Welt. Ihr findet uns in der Grenzgasse 7 in Maria Enzersdorf, direkt angrenzend an Mödling, ein paar Minuten von der SCS entfernt. Wir sind auch auf Social Media, auf Facebook und auf Instagram. Auch hier wird es dieses Jahr einiges Neues geben, alle die dies interessiert, können das nun direkt selber mit verfolgen.

     

    Nun, am Ende dieses Beitrags kommt das große Dankeschön! Danke für euer Verständnis, vielen liebsten Dank fürs Dabeisein. Fürs Lesen, Kommentieren, Mitmachen, Posten, Teilen und alles, was dazu gehört. Allen Autorinnen und Autoren für die unzähligen Artikel. Unsere Kooperationspartner über die vielen Jahre. Und natürlich auch an alle, die The bird’s new nest auf andere Weise unterstützt haben. Es ist ein erschöpftes Dankeschön, aber nichts desto trotz eines voller Dankbarkeit.

    Und weil es kein Abschied für immer ist, verabschiede ich mich hiermit nicht, sondern sage nur: Bis bald!

    20 Kommentare zu Zeit für eine Pause: The bird’s new nest verabschiedet sich!

    Schöne weibliche Welt – Busengewunder im Spiegelsaal

    Heute geht es in meinen Rezensionen um Bücher, die sich unter anderem um die verrückte Welt des weiblichen Aussehens drehen. Besser gesagt: was weiblich gelesene Personen alles aushalten – Tag…

    Heute geht es in meinen Rezensionen um Bücher, die sich unter anderem um die verrückte Welt des weiblichen Aussehens drehen. Besser gesagt: was weiblich gelesene Personen alles aushalten – Tag für Tag. Und wie abstrus diese Welt der Weiblichkeit eigentlich ist.

    Ganz konkret sichtbar wird das in Lisa Frühbeis‚ herrlich lustigen Cartoons rund um die Geschlechterverhältnisse im Sammelband „Busengewunder“. Hier finden wir bereits veröffentlichte Kurzcomics in einem Buch.

    In diesem sind alltägliche Situationen so authentisch und gut beobachtet, dass man einfach nur schmunzeln kann. So geht es um das Tragen von BHs oder um den Drang anderer Personen, immer den Körper oder das Aussehen von Frauen bewerten zu müssen. Ob bei der Körperbehaarung oder dem Outfit, das getragen wird. Wer hat da eigentlich das Recht, mitzureden? Und warum gibt es zum Beispiel in Mainstream-Videogames keine coole weibliche Heldin, die nicht vorrangig durch ihr Aussehen auffallen soll?

    Die aberwitzige Protagonistin nimmt sich jedoch auch selbst nicht zu ernst und hat sich an manchen Stellen schon abgefunden mit den merkwürdigen Situationen, denen sie ausgesetzt ist. Egal ob beim Einkaufen, in Beziehungen oder gesellschaftliche Normen: Frühbeis zeigt mit ihrer Grimassen ziehenden Protagonistin auf, wo diese auf skurrile Ansichten trifft, wo Weiblichkeit und vermeintliche „Frauenthemen“ in Absurdität abdriften. Und es geht auch um gesellschaftliche Zustände, vom Gender Pay Gap bis zu Privilegien. Großartige Cartoons, deren Szenarien einem größtenteils sehr bekannt vorkommen.

    Liv Strömquist steigt in ihrem aktuellsten Werk in ein ähnliches Thema ein. Wir kennen sie bereits als scharfe Beobachterin der Gesellschaft und von ihrer Mischung aus wissenschaftlichen Theorien und Fakten mit eigenen Analysen und humorvollen Darstellungen.

    In „Im Spiegelsaal“ ist ebenfalls der besessene Umgang mit Frauen, ihrem Aussehen und den Auswirkungen zu erkennen. Sie beleuchtet aber noch mehr den zusätzlichen Einfluss von Bildern, Social Media und den Schönheitswahn.

    So nennt sie als Beispiel dessen den Medien-Star Kylie Jenner und sie fragt sich, warum so viele Personen sich auf sie fixieren und so sein wollen wie sie. Wenn es nur um den Anblick von Schönheit ginge, was sie ja wohl für manche verkörpert, dann ginge es ja nur um die Ästhetik, die wir wie bei einem Gemälde bewundern – warum aber fühlen sich dann viele beim Anblick von „perfekten“ Gesichtern selbst minderwertig?

    Mithilfe von historischen Geschehnissen, philosophischen, soziologischen und psychologischen Theorien versucht sie Erklärungen für verschiedenste gesellschaftliche Phänomene zu finden. Es geht um verdrehte Vorbilder, um die Suche nach Orientierung und wie stark das Aussehen mit „liebenswert“ gleichgesetzt wird. Natürlich spricht sie auch sich wandelnde Schönheitskulte an, die je nach Zeitgeist völlig unterschiedlich und teils willkürlich ausfallen können.

    Sie geht der Ursache auf den Grund, wozu wir Selfies machen, was wir überhaupt schön finden und wie unsere sehr bildliche Welt auch unser Denken verändert. Letztendlich macht sie uns klar, dass uns das materielle Bild von uns auch irgendwann beherrschen kann und uns von uns selbst entfremdet. In dieser heiter-erschreckenden Reise durch das Buch treffen wir wie immer auch auf bekannte Persönlichkeiten, so unter anderem auf Sissi, Susan Sontag, Hartmut Rosa oder auch Marilyn Monroe.

    Wie immer ist Strömquists Werk keine super leichte Lektüre, auch nicht immer sofort total nachvollziehbar – manches kann man kritisch hinterfragen oder muss man mehrmals lesen. Aber die aufgestellten Zusammenhänge und die scharfe Beobachtungsgabe zeigen uns vieles auf, das uns bekannt vorkommt und Erkenntnisse bringt. Vor allem, dass wir gut sind wie wir sind und uns unabhängig machen können, von gesellschaftlichen Ansichten auf Weiblichkeit, Schönheit und Selbstwert.

    Vielen Dank an Carlsen und den avant-verlag für die Rezensionsexemplare!

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    Suppe mit Sinn: Wo gibt es die Charity-Suppe in vegan?

    Obwohl Österreich eines der reichsten Länder weltweit ist, gibt es jedes Jahr viel zu viele Menschen, die es sich nicht leisten können, ihre Wohnung zu heizen oder sich Essen zu…

    Obwohl Österreich eines der reichsten Länder weltweit ist, gibt es jedes Jahr viel zu viele Menschen, die es sich nicht leisten können, ihre Wohnung zu heizen oder sich Essen zu kaufen. Durch die enormen Preissteigerungen bei Strom und Gas, aber auch bei Lebensmitteln sind dieses Jahr noch mehr Personen in Österreich von Armut betroffen. Schon in 2021 waren 17,3 Prozent der Bevölkerung armuts- oder ausgrenzungsgefährdet, 1,8 Prozent – rund 160.000 Menschen – zählten zu den erheblich sozial und materiell benachteiligten Personen.

     

    Was ist die „Suppe mit Sinn“?

    Die „Suppe mit Sinn“ ist die jährliche Winterhilfsaktion der österreichischen Tafeln. Über 200 engagierte Gastronomiebetriebe in Österreich widmen jedes Jahr vom 1. November bis 31. Dezember – in vielen Lokalen sogar bis Ende Februar – eine Suppe auf ihrer Speisekarte der WIENER TAFEL. Von jeder verkauften Suppe wird ein Euro an die Organisation gespendet. So kann man nicht nur selbst eine wärmende Suppe genießen, sondern auch zehn (!) Menschen in Armut mit einer Mahlzeit versorgen.

    Seit dem Projektstart in 2007 wurden durch diese Aktion rund 500.000 „Suppen mit Sinn“ gegessen, was 500.000 gespendeten Euro beziehungsweise fünf Millionen Mahlzeiten für bedürftige Menschen entspricht.

     

    Wo gibt es vegane „Suppen mit Sinn“?

    Unter den rund 200 sozial engagierten Gastronomiebetrieben gibt es natürlich auch Lokale mit veganem Angebot. Damit ihr schneller zu eurer veganen „Suppe mit Sinn“ kommt, findet ihr hier alle Locations, bei denen die Charity-Suppe explizit vegan gekocht wird:

    Wien

    burg.ring1: In der Wiener City wurde die Linsensuppe zur „Suppe mit Sinn“ erkoren und kann mit Blick auf die Ringstraße genossen werden.

    bröselei: Jede verkaufte Suppe wird hier eine „Suppe mit Sinn“, zusätzlich werden Spenden für die WIENER TAFEL gesammelt und der Gesamtbetrag am Ende der Aktion auf die nächsten 100 Euro aufgerundet.

    das café: Im ehemaligen „das möbel“ wird die tägliche Suppe zur „Suppe mit Sinn“.

    ditta: Die (mit)tägliche Suppenschüssel ist hier die „Suppe mit Sinn“, Vorbestellung wird empfohlen!

    Karma Food: Bei allen vier Wiener Standorten wird aus jedem an einem Montag verkauften Dal eine „Suppe mit Sinn“.

    lafafi: Das Bio-Bistro zeigt mit seiner „Suppe mit Sinn“, dass auch vegane Suppen echte Sattmacher sind, wie in diesem Fall die Rote Rüben-Suppe.

    Niederösterreich

    Karma Food: Bei allen drei Standorten in Klosterneuburg wird aus jedem an einem Montag verkauften Dal eine „Suppe mit Sinn“.

    Kochkiste: In Mödling könnt ihr die „Suppe mit Sinn“ im kleinen Bistro genießen oder sie einfach nach Hause oder ins Büro mitnehmen. Jede Spende wird hier außerdem verdoppelt!

    Wir haben unsere „Suppe mit Sinn“, die Mangold-Suppe am Titelbild, in der Kochkiste gegessen, die nur wenige Minuten von unserem Laden Friendly in Maria Enzersdorf entfernt ist:

     

    Spenden als Suppenkasper

    Wer Suppen nicht mag, kein/e LokalgeherIn ist oder aus anderen Gründen nicht zu einer „Suppe mit Sinn“ kommt, kann natürlich auch direkt spenden. Per Online-Formular geht das nicht nur ganz einfach, sondern ist euch steuerlich absetzbar – einfach euer Geburtsdatum, sowie Vor- und Nachnamen angeben, dann wird die Spende automatisch steuerlich berücksichtigt. Jeder einzelne Euro zählt!

     

    Was genau passiert mit den Spenden?

    Die WIENER TAFEL sorgt mit deren Winterhilfsaktion „Suppe mit Sinn“ jedes Jahr dafür, dass bedürftige Menschen im Winter eine heiße Suppe essen können. Doch die WIENER TAFEL ist nicht nur in der kalten Jahreszeit aktiv, sondern bietet armutsbetroffenen Personen das ganze Jahr über die Möglichkeit, ihren Hunger zu stillen. Denn die Tafeln retten genusstaugliche Lebensmittel vor der Vernichtung und versorgen damit armutsbetroffene Menschen. Die Spenden werden nicht nur für die Verteilung der geretteten Lebensmittel an die rund 90 Sozialeinrichtungen in Wien genützt, sondern es werden damit auch Produkte besorgt, die sich üblicherweise nicht unter den gespendeten Lebensmitteln befinden.

    Da sich die Anzahl jener Menschen, die auf kostenlose Lebensmittel angewiesen sind, ständig erhöht, ist die WIENER TAFEL deshalb mehr als zuvor auf Hilfe angewiesen. Jede Spende rettet also Lebensmittel und unterstützt armutsbetroffene Menschen das ganze Jahr über mit Lebensmitteln.

    Vielen Dank an alle, die diese Aktion unterstützen!

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    Comics, Graphic Novels und weibliche Charaktere, die ihren eigenen Weg gehen

    Heute habe ich wieder einige besondere Lese-Leckerbissen für euch und möchte euch ungewöhnliche weibliche Charaktere in Comics vorstellen, die ihren ganz eigenen Weg gehen. Mal kurios, mal selbstbestimmt. Hier ist…

    Heute habe ich wieder einige besondere Lese-Leckerbissen für euch und möchte euch ungewöhnliche weibliche Charaktere in Comics vorstellen, die ihren ganz eigenen Weg gehen. Mal kurios, mal selbstbestimmt. Hier ist für alle etwas dabei – sowohl für Kinder als auch Erwachsene.

    Ich habe ein Faible für authentische Protagonist*innen, aber auch für weibliche Hauptdarstellerinnen in Comics und Graphic Novels. Wenn diese dann auch noch unabhängig sind, dann können sie als gutes Vorbild und Role Model dienen.

    Besonders cool und ein bisschen gruselig kommen die Bände rund um Margo Maloo von Drew Weing daher. Ich habe schon öfter die an Zeichentrickserien erinnernden Cover gesehen und auch schon beim Gratis Comic Tag in die Reihe hineingelesen.

    Jetzt habe ich den allerersten Band „Die geheimnisvollen Akten von Margo Maloo“ verschlungen und bin schon ein Fan von Margo. Vermutlich auch, weil der Zeichenstil mich an Kinderserien wie Mona der Vampir oder auch Hey Arnold erinnern, die ich früher angesehen habe. Jedenfalls geht es um Charles, einen Jungen, der in eine fremde Stadt zieht, da sein Vater dort ein ehemaliges Hotel renoviert. Kurze Zeit später merkt Charles, dass es in den alten Zimmern nicht mit rechten Dingen zugeht. Es spukt! Natürlich möchte er der Sache auf den Grund gehen, benötigt aber die Hilfe von Margo Maloo, der geheimnisvollen Geisterjägerin. Eigentlich ist sie Monster-Mediatorin – sie vermittelt in Anliegen von merkwürdigen Monstern und Geistern.

    In besagtem Band, dem ersten von mittlerweile drei, findet ihr drei unterhaltsame Geschichten und erfahrt, wie sich Margo und Charles kennenlernen. Und wir sehen: Auch Monster haben Bedürfnisse und ein Recht auf eine Behausung! Charles sind die merkwürdigen Kobolde und Co. anfangs jedoch überhaupt nicht geheuer…

    Margo Maloo ist der Inbegriff von mysteriöser Coolness und sie ist absolut professionell und unabhängig, sie bekommt auch die schlimmsten Biester in den Griff. Außerdem trägt sie einen coolen Mantel und hat ein eigenes motorisiertes Gefährt, mit dem sie die Stadt unsicher macht und sich nichts bieten lässt. Für Kinder und Erwachsene geeignet!

    Dann gehen wir weiter zu einem richtig kultigen Comic, wie ich finde: „Yasmina“ von Wauter Mannaert. Diese Comics sind genial – witzig, rasant, ein wenig gesellschaftskritisch…

    Aber der Reihe nach. In „Yasmina und die Kartoffelkrise„, dem ersten Band, lernen wir Yasmina kennen. Sie ist eine junge Schülerin mit Kochtalent und macht ganz ihr Ding. Mit ihrem Vater, der bei einer Fastfood-Kette arbeitet, lebt sie in einer Wohnung eines Mehrparteienhauses.

    Im ersten Comic-Band erleben wir sie als leidenschaftliche Köchin. Sie liebt frische Zutaten, kocht täglich neue Gerichte, steckt ihre ganze Liebe und ihr Talent in ihr zubereitetes Essen. Neben der Schule sieht sie zudem oft bei ihren beiden Freunden vorbei, die sich einen Schrebergarten teilen. Hier bekommt sie oft Gemüse und Obst mit, um damit weitere köstliche Gerichte zu zaubern. Dafür ist sie sehr dankbar, denn ihr Vater verdient nicht die Welt und die beiden leben finanziell eher am Minimum.

    Eines Tages rückt auch noch ein großer Lebensmittelproduzent aufs Feld und macht sich den Schrebergarten zu eigen. Er baut dort genmanipulierte Kartoffeln an und bringt dann neue abgefahrene Lebensmittel auf den Markt, nach denen die Menschen der Stadt schließlich regelrecht süchtig werden. Doch irgendetwas stimmt mit den Produkten nicht, denn die Leute verhalten sich plötzlich sehr animalisch…

    Yasmina versteht das Chaos nicht mehr, doch als sich auch ihr Papa verändert, muss sie die Sache aufklären. Aber dazu braucht sie erst einmal eine Verbündete und Beweise… So viel sei verraten: Es wird actionreich und spannend! Von Yasmina ist auch schon ein Nachfolgeband mit dem Titel „Yasmina 1. Meisterklasse“ erschienen.

    In diesem dünneren Comic-Band ist es Yasminas erklärtes Ziel, wieder mehr Kochunterricht und Gärtnern an ihrer Schule einzuführen. Doch hier stößt sie erst einmal auf großen Widerstand. Und so bringt sie für ihre Leidenschaft alle Kraft und Energie auf, denkt sich zig kreative Ideen aus und greift gleichzeitig ihrem Vater beim Etablieren eines Imbisswagens unter die Arme. Doch alle Versuche und Unternehmungen scheitern zunächst…

    Kommt Yasmina noch die rettende Idee? Lest selbst in diesem kurzen, witzigen und teils sehr realen Abenteuer! Auch hier gibt es insgesamt bisher drei Bände.

    Als nächstes lesen wir in „Trotz allem… Liebe“ von Jordi Lafebre von einem alten Pärchen, das sich nach vielen Jahren endlich wieder vereint sieht. Das Besondere: Der Comic erzählt die Liebesgeschichte auf Distanz von hinten nach vorne.

    So lernen wir die politisch erfolgreiche Bürgermeisterin Ana und den freigeistigen Buchhändler Zeno zunächst in höherem Alter kennen. Sie plaudern, als würden sie sich schon ewig kennen und sind sich sehr vertraut. Dass sie über viele Jahre eine freundschaftliche Liebesbeziehung auf Distanz geführt haben, erfahren wir während der folgenden Kapitel.

    Die Vorgeschichte beider Charaktere wird vielschichtig erzählt, sodass wir beide recht gut kennen lernen. So halten sie sich stets gegenseitig meistens per Brief oder Anrufen auf dem Laufenden, führen aber ihre jeweils sehr unterschiedlichen Leben unabhängig voneinander weiter. In poetischen Analogien, reichen Bildern und der Beschreibung einzelner prägender Lebensabschnitte, tauchen wir tiefer in die Vergangenheit bis zum anfänglichen Kennenlernen der beiden ein.

    Die Geschichte ist eine romantische Erzählung, wie die beiden sich trotz Umwege, eigenständigen Lebensentscheidungen und Hindernissen den Zauber der Liebe erhalten und stets in der Umlaufbahn des anderen bleiben – trotz der räumlichen Distanz und der Weiterentwicklung des eigenen Lebens mit Dingen, die ihnen jeweils wichtig sind.

    Um Dinge, für die es sich zu kämpfen lohnt, geht es in „Auf einem Sonnenstrahl“ von Tillie Walden, die mir schon durch einige ihrer früheren Werke bekannt ist.

    Der über 530 Seiten starke Wälzer handelt von Mia, die vom Internat zu einer Weltraummannschaft wechselt. Das klingt erst mal abgespact, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Truppe fliegt nämlich im Weltall in einem Raumschiff umher, um architektonische Reparaturarbeiten auf anderen Planeten durchzuführen.

    Wie das alles kam, erfahren wir nach und nach in den Rückblenden, die vor allem Mias Zeit im Internat einige Jahre zuvor zeigt. Sie lernt dort die neue Mitschülerin Grace kennen, mit der sie eine Beziehung beginnt. Ihr Traum ist es zudem, bei der Lux-Mannschaft – dem populären Internatssport – mitmachen zu dürfen.

    Doch nach der Schule bekommt Mia keinen Studienplatz und Grace muss in ihre Heimat auf einem anderen Planeten zurück. Dass sie sich dabei nicht einmal verabschieden konnten, hängt ihr bis heute nach. Ihr entschiedenes Ziel ist es, Grace wieder zu finden.

    Gleichzeitig erleben wir die Dynamiken der weiblichen Besatzung des Raumschiffes, die unterschiedlichen Charaktere, Probleme und familiären Verhältnisse an Bord. Mia hat mit ihren Jugenderfahrungen viele Dinge, die sie verarbeiten muss. Doch so hat jede Person der sehr diversen Mannschaft sein Päckchen zu tragen und seine eigenen unterschiedliche Beweggründe und Ziele.

    „Auf einem Sonnenstrahl“ wurde ursprünglich als Webcomic veröffentlicht. Es verlangt schon einiges an Aufmerksamkeit und Konzentration, die Geschichte zu verstehen und die Charaktere auseinander zu halten, das ist mir nicht immer gelungen. Ich war auch stellenweise verwirrt, was da eigentlich gerade passiert oder wer wer ist. Genauso bemerkenswert ist die rein weiblich beziehungsweise nicht binär dargestellte Welt.

    Die sehr reduzierte Farbpalette hilft, die unterschiedlichen Settings im Internat und am Weltraumschiff auseinanderzuhalten. Außerdem unterstützt sie die emotionalen Geschehnisse der Protagonistinnen und rückt die Menschen mit ihren Beziehungen in den Vordergrund, gleichzeitig rückt der Fokus von klassischen Sci-Fi Elementen (technische Errungenschaften, andere physikalische Gesetze) weg.

    Ich kann mich den extrem positiven Kritiken noch nicht ganz anschließen, finde es aber sehr bewundernswert, wie die jungen und selbst bestimmten Charaktere der Story für das kämpfen, was ihnen wichtig erscheint. Außerdem ist „Auf einem Sonnenstrahl“ ein Pageturner, die Geschichte umfangreich, aber auch fesselnd, gerade weil das Setting exotisch und ungewöhnlich ist.

    Vielen Dank an den Reprodukt Verlag und den Splitter Verlag für die großzügige Bereitstellung der Rezensionsexemplare!

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    Crowdfunding für Yoga Cat – Der Gründer des Projekts im Interview

    Tristan Post ist Yogalehrer und Entrepreneurship-Experte. Mit dem Produkt Yoga Cat vereint er nun seine beiden Professionen und gründet ein Startup in einem ungewöhnlichen Markt: Reinigungsmittel. Konkret hat der Münchner einen…

    Tristan Post ist Yogalehrer und Entrepreneurship-Experte. Mit dem Produkt Yoga Cat vereint er nun seine beiden Professionen und gründet ein Startup in einem ungewöhnlichen Markt: Reinigungsmittel. Konkret hat der Münchner einen Tiefenreiniger für Sport- und Yogamatten entwickelt, der innovativ, nachhaltig, hautneutral und wohlduftend ist. Auf der Crowdfunding-Plattform Startnext kann Yoga Cat nun zu einem Sonderpreis vorbestellt werden – rechtzeitig vor Weihnachten.

    Wie die Idee dazu entstand, was das Besondere an dem Produkt ist und was die Unterstützer*innen der Crowdfunding-Kampagne erwartet, erzählt der Neo-Gründer im Crowdfunding-Interview mit The bird’s new nest.

    Wolfgang: Tristan, du bist Gründer von Yoga Cat. Was macht dein Unternehmen?

    Tristan: Wir haben den ersten funktionellen Tiefenreiniger für Yoga- und Sportmatten entwickelt. Fast jeder besitzt eine Matte, die wenigsten machen sich aber Gedanken darüber, dass man sie auch reinigen muss. Dabei bieten Schweiß, Schmutz und Wärme einen wahren Nährboden für Bakterien, Pilze und Viren. Teilweise befinden sich auf unseren Sportmatten bis zu acht Mal so viele Keime wie auf unserer Toilette oder im Mülleimer. Im schlimmsten Fall kann man von seiner Matte dadurch Pickel, Ausschläge, Pilzbefall oder andere Infektionen bekommen. Genau für das Problem haben wir also eine Lösung entwickelt und wollen insgesamt mehr Bewusstsein schaffen.

    Wolfgang: Wie entstand die Idee zu Yoga Cat?

    Tristan: Dadurch, dass ich selbst Yogalehrer bin und fast täglich Yoga betreibe, war meine Matte immer sehr beansprucht und auch schmutzig. Ich habe selbst mit den verschiedensten Reinigungsprays experimentiert, aber keine gute Lösung gefunden. Das Problem ist, dass die meisten Matten porös sind, damit sie Schweiß aufnehmen und man nicht rutscht. Das heißt, dass man mit einem Spray die Matte gar nicht richtig reinigen kann. Dazu kommt, dass die meisten Sprays auf Alkoholbasis sind und so die Matten angreifen.

    Um die Matte also richtig zu reinigen, muss man sie unter fließend Wasser halten. Dafür gab es aber keine Seife und kein Reinigungsmittel. Als ich dann Anfang des Jahres einen Ausschlag von meiner eigenen Matte bekommen habe, war mir klar: Ich entwickle mein eigenes Produkt. Dann habe ich mit einem Chemiker und Hygienespezialisten zusammengesetzt und wir haben angefangen, ein Konzept für einen Tiefenreiniger zur Nutzung unter fließendem Wasser zu entwickeln.

    Wolfgang: Was ist das Besondere an deinem Produkt?

    Tristan: Für mich ist Yoga Cat ein echtes Herzensprojekt. Mir war es wichtig, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das wirklich einen Mehrwert bringt und ein konkretes Problem löst. Dafür haben wir nicht nur mit Chemikern und Hygienespezialisten gearbeitet, sondern auch mit meiner Dermatologin, Yogalehrer*innen und einem Parfümeur. Wir haben die Formel immer wieder getestet und verbessert und am Ende nochmal vom Fresenius Institut testen lassen. Das macht unseren Tiefenreiniger einzigartig.

    Speziell konzipiert, sodass er nicht nur gründlich reinigt, sondern auch Matten-schonend, hautneutral und biologisch abbaubar und ergiebig ist. Das Schöne ist auch, dass wir den Reiniger nachhaltig in Deutschland produzieren und so auf lange Lieferwege verzichten. Mir war es auch wichtig, persönlich alle Prozessschritte zu verstehen und die Leute dahinter kennen zu lernen. Aus diesem Grund kann ich sagen, dass ich zu 100 Prozent hinter dem Produkt stehe.

    Wolfgang: Wer ist an dem Projekt beteiligt?

    Tristan: Noch sind wir ein kleines Team. Hauptsächlich arbeiten wir mit Freelancern, aber auch hier haben wir echt tolle Menschen gefunden, die mittlerweile teilweise auch Freunde von uns geworden sind. Zum einen ist da Egle Zvirblyte unsere Illustratorin, die schon mit Firmen wie Google, Apple, The New York Times und Adidas zusammengearbeitet hat und die unsere Yoga Cat in ihrem unverwechselbaren Stil zu Leben erweckt hat. Für den Duft haben wir mit dem renommierten Parfümeur aus zweiter Generation Thorsten Biehl zusammengearbeitet

    Wolfgang: Zur Finanzierung der ersten Serie hast du dich für Crowdfunding entschieden. Was können sich Interessierte dabei erwarten?

    Tristan: Wir haben sehr viel Zeit und einiges von unserem Ersparten in das Projekt investiert. Jetzt möchten wir gerne in Produktion gehen. Dafür brauchen wir aber die Unterstützung der Crowdfunding Community. Als Dankeschön gibt es unseren Reiniger zu einem einmalig reduzierten Crowdfunding-Preis rechtzeitig zu Weihnachten und noch bevor wir offiziell den Shop starten.

    Wolfgang: Wie geht es nach der hoffentlich erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne weiter?

    Tristan: Wir würden gerne aus Yoga Cat eine richtige Yoga-Marke machen. Im Hintergrund arbeiten wir schon an weiteren Produkten. Um auch zu zeigen, dass hinter Yoga Cat eine ganze Philosophie und mehr als nur ein Reinigungsmittel steckt, haben wir zusammen mit Freunden eine Soundjourney aufgenommen, die man sich im Rahmen der Crowdfunding Kampagne auf Startnext anhören kann.

    Wolfgang: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für dein Produkt!

     

    Noch bis Anfang Dezember 2022 könnt ihr die Crowdfunding-Kampagne für Yoga Cat unterstützen und mithelfen, die erste Serie zu produzieren. Tristan freut sich über jeden Support – also gerne das Projekt teilen oder die Pressemeldung an relevante Kontakte weiterleiten.

    Arbeitet ihr an einem nachhaltigen Crowdfunding-Projekt oder kennt ein solches, über das auf The bird’s new nest berichtet werden sollte? Dann sendet mir eure Inputs und Vorschläge zum Thema an office@crowdfunding-service.com!

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    Gewinnt 25 „Grundeinkommen“ im Wert von jeweils 12.000 Euro!

    In Zeiten immer höherer Arbeitslosenquoten, der Auslagerung von Tätigkeiten an Roboter und künstliche Intelligenz und nicht zuletzt die derzeitige Energie- und Wirtschaftskrise wird das Konzept des Bedingungslosen Grundeinkommens verstärkt diskutiert….

    In Zeiten immer höherer Arbeitslosenquoten, der Auslagerung von Tätigkeiten an Roboter und künstliche Intelligenz und nicht zuletzt die derzeitige Energie- und Wirtschaftskrise wird das Konzept des Bedingungslosen Grundeinkommens verstärkt diskutiert. Aber worum handelt es sich bei einem Bedingungslosen Grundeinkommen überhaupt?

    Das Bedingungslose Grundeinkommen ist ein politisches Konzept, im Zuge dessen jeder monatlich eine finanzielle Zuwendung vom Staat erhält, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen oder Anforderungen erfüllen zu müssen. So soll Menschen unabhängig von ihrer Leistung am Arbeitsmarkt ein würdevolles Leben ermöglicht werden. Alleinerziehende, Menschen, die Angehörige pflegen oder Personen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme keinen regulären Beruf ausüben können kann die Möglichkeit gegeben werden, über dem Existenzminimum zu leben. Dieses liegt in Deutschland übrigens bei 832 Euro pro Monat.

    Die Initiative Mein Grundeinkommen sammelt per Crowdfunding Geld für Bedingungslose Grundeinkommen. Immer wenn 12.000 Euro zusammen sind, werden sie an eine Person verlost. Mittlerweile haben so über 1.300 Personen ein Grundeinkommen von ein Jahr lang 1.000 Euro im Monat gewonnen. Am 16. November 2022 werden wieder 25 Grundeinkommen verlost – und zwar im Doppelpack! Das heißt, man nimmt nicht nur alleine an der Verlosung teil, sondern kann sich auch im Team in den Lostopf begeben. Wenn ein Team gewinnt, erhalten beide jeweils die betreffenden 12.000 Euro im Jahr.

    Was ich mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen dieser Art machen würde? Als Selbstständige wäre der finanzielle Druck nicht mehr ganz so groß, und ich könnte mich zusätzlich verstärkt um meinen Partner kümmern.

    Mit diesem Link könnt ihr gemeinsam mit mir an der nächsten Verlosung am 16. November 2022 teilnehmen und so eure Chancen auf einen Gewinn erhöhen. Ich drücke uns die Daumen!

    Was würdet ihr mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen machen?

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    Was möchtest du finden?